Dieses waren die Häute der Luftröhre; doch wir müs- sen auch ihre Drüsen hervorziehen. Unter diesen sind einige dieser Röhre eigen, andre gehören gleichsam nicht wesentlich dazu; indessen befinden sie sich in ihrer Nach- barschaft. Es ist nämlich diese Bekleidung, welche wir vom Oberhäutchen hergeleitet haben, inwendig allenthalben mit Löchern durchbrochen (l), die nicht nur nicht im Men- schen undeutlich zu sehen sind, sondern auch in verschiednen Thieren ins Auge fallen, und insonderheit häufig zwischen den langen Fasern der Luftröhre (m) gelagert sind. Wenn man diese Löcher drükkt, so lassen sie (n) einen ungesalzenen, in der Frucht rothen, im erwachsnen Menschen bläulichen Schleim (o) von sich, (denn das schwärzliche, wenn es dabei ist, rührt anderswo her), und dieser ist nach der nächtlichen Ruhe dikk, zitternd, aber doch wässrig, wenn solcher ohne Zeitverlust, durch den Husten ausgeworfen wird. Es überzieht dieser Schleim das Oberhäutchen, welches die Luftröhre ganz zu innerst bekleidet, und | er macht, daß diese beweglich und glatt bleibt, um die Stimme mit einiger Annehmlichkeit zu bilden, denn wenn man im Schnuppen diesen Schleim nicht hat, so wird der Schall rauch und heiser. Die untern Aeste der Luft- röhrenaeste, haben selbst in der Lungenmasse dergleichen Löcherchen, welche aber wenig Schleim ausscheiden (p). Eben dieser Schleim, der sich aber, wie es scheint, mit etwas durchgeschwizztem Salzwasser (q), vermischt hat,
wird
(l)[Spaltenumbruch]SCHRADER. Dec. I. n. 9. morgagn. adv. I. tab. 2. f. 2. adv. V. S. 59. fanton. S. 327. winsl. angef. Ort. n. 132.
(m)MORGAGN. S. 32
(n)SCHRADER. angef[.] Ort. morgagn. ebendas. S. 32. ad- [Spaltenumbruch]
vers. 5. S. 55. kaavw. n. 245. hekel. de usu poror. S. 21.
(o) Es wird beschrieben vom BoerhaavenEpist. de fabr. gland. S. 10.
(p)KAAVW. n. 117.
(q)Ant. de HAEN. angef. Ort.
Das Atemholen. VIII. Buch.
§. 14. Die Druͤſen der Luftroͤhre.
Dieſes waren die Haͤute der Luftroͤhre; doch wir muͤſ- ſen auch ihre Druͤſen hervorziehen. Unter dieſen ſind einige dieſer Roͤhre eigen, andre gehoͤren gleichſam nicht weſentlich dazu; indeſſen befinden ſie ſich in ihrer Nach- barſchaft. Es iſt naͤmlich dieſe Bekleidung, welche wir vom Oberhaͤutchen hergeleitet haben, inwendig allenthalben mit Loͤchern durchbrochen (l), die nicht nur nicht im Men- ſchen undeutlich zu ſehen ſind, ſondern auch in verſchiednen Thieren ins Auge fallen, und inſonderheit haͤufig zwiſchen den langen Faſern der Luftroͤhre (m) gelagert ſind. Wenn man dieſe Loͤcher druͤkkt, ſo laſſen ſie (n) einen ungeſalzenen, in der Frucht rothen, im erwachſnen Menſchen blaͤulichen Schleim (o) von ſich, (denn das ſchwaͤrzliche, wenn es dabei iſt, ruͤhrt anderswo her), und dieſer iſt nach der naͤchtlichen Ruhe dikk, zitternd, aber doch waͤſſrig, wenn ſolcher ohne Zeitverluſt, durch den Huſten ausgeworfen wird. Es uͤberzieht dieſer Schleim das Oberhaͤutchen, welches die Luftroͤhre ganz zu innerſt bekleidet, und | er macht, daß dieſe beweglich und glatt bleibt, um die Stimme mit einiger Annehmlichkeit zu bilden, denn wenn man im Schnuppen dieſen Schleim nicht hat, ſo wird der Schall rauch und heiſer. Die untern Aeſte der Luft- roͤhrenaeſte, haben ſelbſt in der Lungenmaſſe dergleichen Loͤcherchen, welche aber wenig Schleim ausſcheiden (p). Eben dieſer Schleim, der ſich aber, wie es ſcheint, mit etwas durchgeſchwizztem Salzwaſſer (q), vermiſcht hat,
wird
(l)[Spaltenumbruch]SCHRADER. Dec. I. n. 9. morgagn. adv. I. tab. 2. f. 2. adv. V. S. 59. fanton. S. 327. winſl. angef. Ort. n. 132.
(m)MORGAGN. S. 32
(n)SCHRADER. angef[.] Ort. morgagn. ebendaſ. S. 32. ad- [Spaltenumbruch]
verſ. 5. S. 55. kaavw. n. 245. hekel. de uſu poror. S. 21.
(o) Es wird beſchrieben vom BoerhaavenEpiſt. de fabr. gland. S. 10.
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Das Atemholen. VIII. Buch.
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ſen auch ihre Druͤſen hervorziehen. Unter dieſen ſind
einige dieſer Roͤhre eigen, andre gehoͤren gleichſam nicht
weſentlich dazu; indeſſen befinden ſie ſich in ihrer Nach-
barſchaft. Es iſt naͤmlich dieſe Bekleidung, welche wir
vom Oberhaͤutchen hergeleitet haben, inwendig allenthalben
mit Loͤchern durchbrochen (l), die nicht nur nicht im Men-
ſchen undeutlich zu ſehen ſind, ſondern auch in verſchiednen
Thieren ins Auge fallen, und inſonderheit haͤufig zwiſchen
den langen Faſern der Luftroͤhre (m) gelagert ſind. Wenn
man dieſe Loͤcher druͤkkt, ſo laſſen ſie (n) einen ungeſalzenen,
in der Frucht rothen, im erwachſnen Menſchen blaͤulichen
Schleim (o) von ſich, (denn das ſchwaͤrzliche, wenn es
dabei iſt, ruͤhrt anderswo her), und dieſer iſt nach der
naͤchtlichen Ruhe dikk, zitternd, aber doch waͤſſrig, wenn
ſolcher ohne Zeitverluſt, durch den Huſten ausgeworfen
wird. Es uͤberzieht dieſer Schleim das Oberhaͤutchen,
welches die Luftroͤhre ganz zu innerſt bekleidet, und | er
macht, daß dieſe beweglich und glatt bleibt, um die
Stimme mit einiger Annehmlichkeit zu bilden, denn wenn
man im Schnuppen dieſen Schleim nicht hat, ſo wird
der Schall rauch und heiſer. Die untern Aeſte der Luft-
roͤhrenaeſte, haben ſelbſt in der Lungenmaſſe dergleichen
Loͤcherchen, welche aber wenig Schleim ausſcheiden (p).
Eben dieſer Schleim, der ſich aber, wie es ſcheint, mit
etwas durchgeſchwizztem Salzwaſſer (q), vermiſcht hat,
wird
(l)
SCHRADER. Dec. I. n. 9.
morgagn. adv. I. tab. 2. f. 2.
adv. V. S. 59. fanton. S. 327.
winſl. angef. Ort. n. 132.
(m) MORGAGN. S. 32
(n) SCHRADER. angef. Ort.
morgagn. ebendaſ. S. 32. ad-
verſ. 5. S. 55. kaavw. n. 245.
hekel. de uſu poror. S. 21.
(o) Es wird beſchrieben vom
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S. 10.
(p) KAAVW. n. 117.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/242>, abgerufen am 23.11.2024.
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