Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.III. Abschn. Die Luft. und durch keine Gewalt der Kälte, weniger flüßig ma-chen kann. Denn ob gleich das Element der Luft in ei- nem vierzigmal kleinern Raum (s) verengert werden kann (t), und ob die Kälte gleich die Luft um so viel ver- dikket (u), als sie sich von der Hizze des siedenden Was- sers, über das Maas der Mittelmäßigkeit, erweitern läst, so büst sie doch in keinem einzigen Falle das mindeste von dieser Flüßigkeit ein, so wie sich diese Flüßigkeit umgekehrt, von keiner Wärme vergrössern läst. Es gehört aber eigentlich für unsrem Zwekk, die Gren- trok- (s) [Spaltenumbruch]
BOYLE in tract. variis. (t) BOERH. S. 454. MV- SCHENBR. Instit. phys. n. 1339. (u) Daß die Kälte die Luft in nova Zembla so verdichte, daß sich Uhren u. d. träge bewegen, Boyle Exper. Phys. mech. n. 36. Jch woll- te vielmehr die Ursache der Verdich- tung des Oels zuschreiben, welches die Bewegung der Räder zu erleich- tern bestimmt ist. (x) BOERH. S. 432. (x*) NEVM. oper. T. I. S. 238. (y) [Spaltenumbruch]
WHYTT physiol. essays. S. 92. (z) FLOYER pulsewatch. T. II S. 334 MVSSCHENBR. S. 24. 26. Wolfs nüzzliche Versu- che. S. 129. auch von umgewandten Membranen, mvsschenbr. S. 24. daß sie der ins leere eindringen- den gewaltsamen Luft Widerstand thun. Ebendas. (a) Wenn man sie gleich mit dem
Hammer klopft, und die Atmosphaere nicht wegnimmt. DIEBOLD de de aere in liquid. hum. S. 12. III. Abſchn. Die Luft. und durch keine Gewalt der Kaͤlte, weniger fluͤßig ma-chen kann. Denn ob gleich das Element der Luft in ei- nem vierzigmal kleinern Raum (s) verengert werden kann (t), und ob die Kaͤlte gleich die Luft um ſo viel ver- dikket (u), als ſie ſich von der Hizze des ſiedenden Waſ- ſers, uͤber das Maas der Mittelmaͤßigkeit, erweitern laͤſt, ſo buͤſt ſie doch in keinem einzigen Falle das mindeſte von dieſer Fluͤßigkeit ein, ſo wie ſich dieſe Fluͤßigkeit umgekehrt, von keiner Waͤrme vergroͤſſern laͤſt. Es gehoͤrt aber eigentlich fuͤr unſrem Zwekk, die Gren- trok- (s) [Spaltenumbruch]
BOYLE in tract. variis. (t) BOERH. S. 454. MV- SCHENBR. Inſtit. phyſ. n. 1339. (u) Daß die Kaͤlte die Luft in nova Zembla ſo verdichte, daß ſich Uhren u. d. traͤge bewegen, Boyle Exper. Phyſ. mech. n. 36. Jch woll- te vielmehr die Urſache der Verdich- tung des Oels zuſchreiben, welches die Bewegung der Raͤder zu erleich- tern beſtimmt iſt. (x) BOERH. S. 432. (x*) NEVM. oper. T. I. S. 238. (y) [Spaltenumbruch]
WHYTT phyſiol. eſſays. S. 92. (z) FLOYER pulſewatch. T. II S. 334 MVSSCHENBR. S. 24. 26. Wolfs nuͤzzliche Verſu- che. S. 129. auch von umgewandten Membranen, mvſſchenbr. S. 24. daß ſie der ins leere eindringen- den gewaltſamen Luft Widerſtand thun. Ebendaſ. (a) Wenn man ſie gleich mit dem
Hammer klopft, und die Atmoſphaere nicht wegnimmt. DIEBOLD de de aere in liquid. hum. S. 12. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0289" n="283"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Abſchn. Die Luft.</hi></fw><lb/> und durch keine Gewalt der Kaͤlte, weniger fluͤßig ma-<lb/> chen kann. Denn ob gleich das Element der Luft in ei-<lb/> nem vierzigmal kleinern Raum <note place="foot" n="(s)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BOYLE</hi> in tract. variis.</hi></note> verengert werden<lb/> kann <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BOERH.</hi></hi> S. 454. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MV-<lb/> SCHENBR.</hi> Inſtit. phyſ. n.</hi> 1339.</note>, und ob die Kaͤlte gleich die Luft um ſo viel ver-<lb/> dikket <note place="foot" n="(u)">Daß die Kaͤlte die Luft in<lb/> nova Zembla ſo verdichte, daß ſich<lb/> Uhren u. d. traͤge bewegen, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Boyle</hi></hi><lb/> Exper. Phyſ. mech. n.</hi> 36. Jch woll-<lb/> te vielmehr die Urſache der Verdich-<lb/> tung des Oels zuſchreiben, welches<lb/> die Bewegung der Raͤder zu erleich-<lb/> tern beſtimmt iſt.</note>, als ſie ſich von der Hizze des ſiedenden Waſ-<lb/> ſers, uͤber das Maas der Mittelmaͤßigkeit, erweitern laͤſt,<lb/> ſo buͤſt ſie doch in keinem einzigen Falle das mindeſte<lb/> von dieſer Fluͤßigkeit ein, ſo wie ſich dieſe Fluͤßigkeit<lb/> umgekehrt, von keiner Waͤrme vergroͤſſern laͤſt.</p><lb/> <p>Es gehoͤrt aber eigentlich fuͤr unſrem Zwekk, die Gren-<lb/> zen dieſer Kraft zu erforſchen, das iſt, das Vermoͤgen der<lb/> Luft, Koͤrper zu durchdringen. Es iſt dieſes ihr Ver-<lb/> moͤgen kleiner, als man es von der groͤſten Fluͤßigkeit<lb/> der Luft erwarten ſollte. Ohne Zweifel wird die Luft von<lb/> Koͤrpern, die in der Atmoſphaere ſchwimmen <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BOERH.</hi></hi> S. 432.</note>, viel-<lb/> mal leichter, als das Waſſer fortgeſtoſſen, und doch dringt<lb/> Waſſer viel leichter durch die meiſten feſten Koͤrper durch,<lb/> als es die Luft thut <note place="foot" n="(x*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">NEVM.</hi> oper. T. I.</hi> S.<lb/> 238.</note>, und es iſt hierbei von der ploͤzz-<lb/> lichen Durchdringung die Rede. Sie bewegt ſich nicht<lb/> ohne Muͤhe durch die Haarroͤhrchen hindurch <note place="foot" n="(y)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">WHYTT</hi> phyſiol. eſſays.</hi><lb/> S. 92.</note>. Die<lb/> Luft wird durchgaͤngig von Membranen <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">FLOYER</hi> pulſewatch. T.<lb/> II</hi> S. 334 <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MVSSCHENBR.</hi></hi><lb/> S. 24. 26. <hi rendition="#fr">Wolfs</hi> nuͤzzliche Verſu-<lb/> che. S. 129. auch von umgewandten<lb/> Membranen, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">mvſſchenbr.</hi></hi></hi> S.<lb/> 24. daß ſie der ins leere eindringen-<lb/> den gewaltſamen Luft Widerſtand<lb/> thun. Ebendaſ.</note> zu entwiſchen<lb/> gehindert, und es bleiben dieſe ſehr lange aufgeblaſen,<lb/> wenn man nicht das Band nachlaͤſt. Die Haut des<lb/> Menſchen <note place="foot" n="(a)">Wenn man ſie gleich mit dem<lb/> Hammer klopft, und die Atmoſphaere<lb/> nicht wegnimmt. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">DIEBOLD</hi> de<lb/> de aere in liquid. hum.</hi> S. 12.</note>, und der Thiere, ſie ſei, wie ein Schlauch,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">trok-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [283/0289]
III. Abſchn. Die Luft.
und durch keine Gewalt der Kaͤlte, weniger fluͤßig ma-
chen kann. Denn ob gleich das Element der Luft in ei-
nem vierzigmal kleinern Raum (s) verengert werden
kann (t), und ob die Kaͤlte gleich die Luft um ſo viel ver-
dikket (u), als ſie ſich von der Hizze des ſiedenden Waſ-
ſers, uͤber das Maas der Mittelmaͤßigkeit, erweitern laͤſt,
ſo buͤſt ſie doch in keinem einzigen Falle das mindeſte
von dieſer Fluͤßigkeit ein, ſo wie ſich dieſe Fluͤßigkeit
umgekehrt, von keiner Waͤrme vergroͤſſern laͤſt.
Es gehoͤrt aber eigentlich fuͤr unſrem Zwekk, die Gren-
zen dieſer Kraft zu erforſchen, das iſt, das Vermoͤgen der
Luft, Koͤrper zu durchdringen. Es iſt dieſes ihr Ver-
moͤgen kleiner, als man es von der groͤſten Fluͤßigkeit
der Luft erwarten ſollte. Ohne Zweifel wird die Luft von
Koͤrpern, die in der Atmoſphaere ſchwimmen (x), viel-
mal leichter, als das Waſſer fortgeſtoſſen, und doch dringt
Waſſer viel leichter durch die meiſten feſten Koͤrper durch,
als es die Luft thut (x*), und es iſt hierbei von der ploͤzz-
lichen Durchdringung die Rede. Sie bewegt ſich nicht
ohne Muͤhe durch die Haarroͤhrchen hindurch (y). Die
Luft wird durchgaͤngig von Membranen (z) zu entwiſchen
gehindert, und es bleiben dieſe ſehr lange aufgeblaſen,
wenn man nicht das Band nachlaͤſt. Die Haut des
Menſchen (a), und der Thiere, ſie ſei, wie ein Schlauch,
trok-
(s)
BOYLE in tract. variis.
(t) BOERH. S. 454. MV-
SCHENBR. Inſtit. phyſ. n. 1339.
(u) Daß die Kaͤlte die Luft in
nova Zembla ſo verdichte, daß ſich
Uhren u. d. traͤge bewegen, Boyle
Exper. Phyſ. mech. n. 36. Jch woll-
te vielmehr die Urſache der Verdich-
tung des Oels zuſchreiben, welches
die Bewegung der Raͤder zu erleich-
tern beſtimmt iſt.
(x) BOERH. S. 432.
(x*) NEVM. oper. T. I. S.
238.
(y)
WHYTT phyſiol. eſſays.
S. 92.
(z) FLOYER pulſewatch. T.
II S. 334 MVSSCHENBR.
S. 24. 26. Wolfs nuͤzzliche Verſu-
che. S. 129. auch von umgewandten
Membranen, mvſſchenbr. S.
24. daß ſie der ins leere eindringen-
den gewaltſamen Luft Widerſtand
thun. Ebendaſ.
(a) Wenn man ſie gleich mit dem
Hammer klopft, und die Atmoſphaere
nicht wegnimmt. DIEBOLD de
de aere in liquid. hum. S. 12.
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