Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Abschnitt. Die Brust.
niederwerts, an der Seite des nächsten unten Wirbelkör-
pers, ausbreitet. Meine Aufsäzze erinnern mich, daß
ich an den untern Wirbelbeinen viele Fasern beobachtet.
Das Band ist schon einfacher an der ersten Ribbe (h), und
es begibt sich blos zum ersten Wirbel hin.

Weiter kömt ein starkes Band, von jeder Ribbe,
nahe bei der Vergliederung mit dem Wirbel her, etwas
weiter einwerts, als das nächstfolgende Band, und es
streichet in schiefer Linie nach innen hinein, nach oben her-
auf zum untern Gliederfortsazze des nächst obern Wir-
belbeins fort (i). Dieses Band mangelt der ersten
Ribbe (k).

Ein andres kurzes, und vielvermögendes Band, kommt
vom nächsten Hökker der Ribbe, es legt sich fast der
Queere nach, und wendet sich endlich zum nächsten Wir-
belqueerfortsazze einwerts hin (l); die untern Bänder
sind länger, und an den falschen Ribben sehr lose ange-
hängt. Es macht der berümte Weitbrecht (m) die An-
merkungen, daß die Bänder an keiner einzigen Ribbe
vermist werden. Und eben das hat auch schon vor lan-
ger Zeit Eustachius behauptet (m*).

Ein anderes kleines Bändchen kömt etwas auswen-
dig von dem obern Rande einer jeden Ribbe, und mehr
einwerts, als der Hökker, und fast gerades Weges zum
nächsten Queerfortsazze fortgelaufen (n).

Dasjenige Band, welches zu jedem obern geraden
Fortsazze hinaufsteigt, und durchgehends zart ist (o), ha-
ben gemeiniglich die Ribben mit dem Queerfortsazze ge-

mein.
(h) [Spaltenumbruch] ALBIN. angef. Ort. WEIT-
BRECHT.
angef. Ort.
(i) WEITBRECHT. S. 116.
f. 48. c.
(k) Eben der, ebend.
(l) WEITBRECHT. S. 114. T.
13. f. 46. 48. a. a. a. BERTIN.
S.
28. ALBIN. S. 144.
(m) [Spaltenumbruch] S. 115. ob gleich Winslow
zu behaupten scheint, daß sie man-
geln. WINSLOW n. 342.
(m*) Oss. examen. S. 197.
(n) WEITBRECHT. S. 115. 116.
T. 13 f. 47. 48. b. b. BERTIN. S.
127. n. 4.
(o) WEITBRECHT. S. 117. f.
46. c. c.
B 5

I. Abſchnitt. Die Bruſt.
niederwerts, an der Seite des naͤchſten unten Wirbelkoͤr-
pers, ausbreitet. Meine Aufſaͤzze erinnern mich, daß
ich an den untern Wirbelbeinen viele Faſern beobachtet.
Das Band iſt ſchon einfacher an der erſten Ribbe (h), und
es begibt ſich blos zum erſten Wirbel hin.

Weiter koͤmt ein ſtarkes Band, von jeder Ribbe,
nahe bei der Vergliederung mit dem Wirbel her, etwas
weiter einwerts, als das naͤchſtfolgende Band, und es
ſtreichet in ſchiefer Linie nach innen hinein, nach oben her-
auf zum untern Gliederfortſazze des naͤchſt obern Wir-
belbeins fort (i). Dieſes Band mangelt der erſten
Ribbe (k).

Ein andres kurzes, und vielvermoͤgendes Band, kommt
vom naͤchſten Hoͤkker der Ribbe, es legt ſich faſt der
Queere nach, und wendet ſich endlich zum naͤchſten Wir-
belqueerfortſazze einwerts hin (l); die untern Baͤnder
ſind laͤnger, und an den falſchen Ribben ſehr loſe ange-
haͤngt. Es macht der beruͤmte Weitbrecht (m) die An-
merkungen, daß die Baͤnder an keiner einzigen Ribbe
vermiſt werden. Und eben das hat auch ſchon vor lan-
ger Zeit Euſtachius behauptet (m*).

Ein anderes kleines Baͤndchen koͤmt etwas auswen-
dig von dem obern Rande einer jeden Ribbe, und mehr
einwerts, als der Hoͤkker, und faſt gerades Weges zum
naͤchſten Queerfortſazze fortgelaufen (n).

Dasjenige Band, welches zu jedem obern geraden
Fortſazze hinaufſteigt, und durchgehends zart iſt (o), ha-
ben gemeiniglich die Ribben mit dem Queerfortſazze ge-

mein.
(h) [Spaltenumbruch] ALBIN. angef. Ort. WEIT-
BRECHT.
angef. Ort.
(i) WEITBRECHT. S. 116.
f. 48. c.
(k) Eben der, ebend.
(l) WEITBRECHT. S. 114. T.
13. f. 46. 48. a. a. a. BERTIN.
S.
28. ALBIN. S. 144.
(m) [Spaltenumbruch] S. 115. ob gleich Winslow
zu behaupten ſcheint, daß ſie man-
geln. WINSLOW n. 342.
(m*) Oſſ. examen. S. 197.
(n) WEITBRECHT. S. 115. 116.
T. 13 f. 47. 48. b. b. BERTIN. S.
127. n. 4.
(o) WEITBRECHT. S. 117. f.
46. c. c.
B 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0031" n="25"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Die Bru&#x017F;t.</hi></fw><lb/>
niederwerts, an der Seite des na&#x0364;ch&#x017F;ten unten Wirbelko&#x0364;r-<lb/>
pers, ausbreitet. Meine Auf&#x017F;a&#x0364;zze erinnern mich, daß<lb/>
ich an den untern Wirbelbeinen viele Fa&#x017F;ern beobachtet.<lb/>
Das Band i&#x017F;t &#x017F;chon einfacher an der er&#x017F;ten Ribbe <note place="foot" n="(h)"><cb/><hi rendition="#aq">ALBIN.</hi> angef. Ort. <hi rendition="#aq">WEIT-<lb/>
BRECHT.</hi> angef. Ort.</note>, und<lb/>
es begibt &#x017F;ich blos zum er&#x017F;ten Wirbel hin.</p><lb/>
            <p>Weiter ko&#x0364;mt ein &#x017F;tarkes Band, von jeder Ribbe,<lb/>
nahe bei der Vergliederung mit dem Wirbel her, etwas<lb/>
weiter einwerts, als das na&#x0364;ch&#x017F;tfolgende Band, und es<lb/>
&#x017F;treichet in &#x017F;chiefer Linie nach innen hinein, nach oben her-<lb/>
auf zum untern Gliederfort&#x017F;azze des na&#x0364;ch&#x017F;t obern Wir-<lb/>
belbeins fort <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">WEITBRECHT.</hi> S. 116.<lb/><hi rendition="#aq">f. 48. c.</hi></note>. Die&#x017F;es Band mangelt der er&#x017F;ten<lb/>
Ribbe <note place="foot" n="(k)">Eben der, ebend.</note>.</p><lb/>
            <p>Ein andres kurzes, und vielvermo&#x0364;gendes Band, kommt<lb/>
vom na&#x0364;ch&#x017F;ten Ho&#x0364;kker der Ribbe, es legt &#x017F;ich fa&#x017F;t der<lb/>
Queere nach, und wendet &#x017F;ich endlich zum na&#x0364;ch&#x017F;ten Wir-<lb/>
belqueerfort&#x017F;azze einwerts hin <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">WEITBRECHT.</hi> S. 114. <hi rendition="#aq">T.<lb/>
13. f. 46. 48. a. a. a. BERTIN.</hi> S.<lb/>
28. <hi rendition="#aq">ALBIN.</hi> S. 144.</note>; die untern Ba&#x0364;nder<lb/>
&#x017F;ind la&#x0364;nger, und an den fal&#x017F;chen Ribben &#x017F;ehr lo&#x017F;e ange-<lb/>
ha&#x0364;ngt. Es macht der beru&#x0364;mte <hi rendition="#fr">Weitbrecht</hi> <note place="foot" n="(m)"><cb/>
S. 115. ob gleich <hi rendition="#fr">Winslow</hi><lb/>
zu behaupten &#x017F;cheint, daß &#x017F;ie man-<lb/>
geln. <hi rendition="#aq">WINSLOW n.</hi> 342.</note> die An-<lb/>
merkungen, daß die Ba&#x0364;nder an keiner einzigen Ribbe<lb/>
vermi&#x017F;t werden. Und eben das hat auch &#x017F;chon vor lan-<lb/>
ger Zeit <hi rendition="#fr">Eu&#x017F;tachius</hi> behauptet <note place="foot" n="(m*)"><hi rendition="#aq">O&#x017F;&#x017F;. examen.</hi> S. 197.</note>.</p><lb/>
            <p>Ein anderes kleines Ba&#x0364;ndchen ko&#x0364;mt etwas auswen-<lb/>
dig von dem obern Rande einer jeden Ribbe, und mehr<lb/>
einwerts, als der Ho&#x0364;kker, und fa&#x017F;t gerades Weges zum<lb/>
na&#x0364;ch&#x017F;ten Queerfort&#x017F;azze fortgelaufen <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">WEITBRECHT.</hi> S. 115. 116.<lb/><hi rendition="#aq">T. 13 f. 47. 48. b. b. BERTIN.</hi> S.<lb/>
127. <hi rendition="#aq">n.</hi> 4.</note>.</p><lb/>
            <p>Dasjenige Band, welches zu jedem obern geraden<lb/>
Fort&#x017F;azze hinauf&#x017F;teigt, und durchgehends zart i&#x017F;t <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">WEITBRECHT.</hi> S. 117. <hi rendition="#aq">f.<lb/>
46. c. c.</hi></note>, ha-<lb/>
ben gemeiniglich die Ribben mit dem Queerfort&#x017F;azze ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B 5</fw><fw place="bottom" type="catch">mein.</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[25/0031] I. Abſchnitt. Die Bruſt. niederwerts, an der Seite des naͤchſten unten Wirbelkoͤr- pers, ausbreitet. Meine Aufſaͤzze erinnern mich, daß ich an den untern Wirbelbeinen viele Faſern beobachtet. Das Band iſt ſchon einfacher an der erſten Ribbe (h), und es begibt ſich blos zum erſten Wirbel hin. Weiter koͤmt ein ſtarkes Band, von jeder Ribbe, nahe bei der Vergliederung mit dem Wirbel her, etwas weiter einwerts, als das naͤchſtfolgende Band, und es ſtreichet in ſchiefer Linie nach innen hinein, nach oben her- auf zum untern Gliederfortſazze des naͤchſt obern Wir- belbeins fort (i). Dieſes Band mangelt der erſten Ribbe (k). Ein andres kurzes, und vielvermoͤgendes Band, kommt vom naͤchſten Hoͤkker der Ribbe, es legt ſich faſt der Queere nach, und wendet ſich endlich zum naͤchſten Wir- belqueerfortſazze einwerts hin (l); die untern Baͤnder ſind laͤnger, und an den falſchen Ribben ſehr loſe ange- haͤngt. Es macht der beruͤmte Weitbrecht (m) die An- merkungen, daß die Baͤnder an keiner einzigen Ribbe vermiſt werden. Und eben das hat auch ſchon vor lan- ger Zeit Euſtachius behauptet (m*). Ein anderes kleines Baͤndchen koͤmt etwas auswen- dig von dem obern Rande einer jeden Ribbe, und mehr einwerts, als der Hoͤkker, und faſt gerades Weges zum naͤchſten Queerfortſazze fortgelaufen (n). Dasjenige Band, welches zu jedem obern geraden Fortſazze hinaufſteigt, und durchgehends zart iſt (o), ha- ben gemeiniglich die Ribben mit dem Queerfortſazze ge- mein. (h) ALBIN. angef. Ort. WEIT- BRECHT. angef. Ort. (i) WEITBRECHT. S. 116. f. 48. c. (k) Eben der, ebend. (l) WEITBRECHT. S. 114. T. 13. f. 46. 48. a. a. a. BERTIN. S. 28. ALBIN. S. 144. (m) S. 115. ob gleich Winslow zu behaupten ſcheint, daß ſie man- geln. WINSLOW n. 342. (m*) Oſſ. examen. S. 197. (n) WEITBRECHT. S. 115. 116. T. 13 f. 47. 48. b. b. BERTIN. S. 127. n. 4. (o) WEITBRECHT. S. 117. f. 46. c. c. B 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/31
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/31>, abgerufen am 03.12.2024.