Weite ein Licht auszulöschen vermöchte (r), in der ein Mensch ein Licht mit dem Ausblasen auslöschen könne: er fand, daß dieses ein einziges Pfund verrichte: und daher schäzzte er auch den mittelmäßigen Drukk der Luft auf die Lunge, wofern man die Lunge vor eine große Blase hielte, einem einzigen Pfunde gleich; ausgenom- men, daß man, nach den mechanischen Regeln, wegen des Widerstandes, der gerade so gros, als der Drukk, sei, da die Lunge von den festen Theilen getragen wird, die Lunge von zwei Pfunden heben liesse (s). Jm stärk- sten Ausatmen hingegen, wird das, auf die Lunge zu legende Gewichte, hundert Pfunde, und der Drukk, dem man die Lunge unterwirft, zwanzig Pfunde: fer- ner nach abgezogner Anstrengung der Trompetermu- skeln, zwölf Pfunde betragen, davon sechs für die At- mosphaer gehören. Da aber die Lunge nicht eine einzige Blase, sondern eine Menge von Bläschen neben einander ist, so kömmt der Drukk viel grösser heraus, und er |ist bei gelindem Ausatmen 732 Pfunde, im stärksten hinge- 4382 Pfunde gros.
Wieder anders berechnete der berühmte Wintring- ham(t), der ältere, den Drukk der Luft, und zwar, auch wegen der großen Fläche der Luftbläschen, gegen 228265 Pfund.
Ohnlängst schäzzte der berühmte H. Nepomuk Kranz den Drukk in der Lunge dergestalt, daß er einer Quadratsäule Wasser gleich sei, die 152 Quadratfus breit, 32 Fus hoch, und überhaupt 340480 Pf. schwer sei (t*).
Auf
(r)[Spaltenumbruch]n. 8.
(s)n. 9.
(t)of contagious diseases; die Stelle dazu ist mir jezzo nicht zur [Spaltenumbruch]
Hand.
(t*) Jm Progr. zu Wien 1759 herausgegeben. Jch schäzze den Fus Wasser zu 70 Pfunden.
Das Atemholen. VIII. Buch.
Weite ein Licht auszuloͤſchen vermoͤchte (r), in der ein Menſch ein Licht mit dem Ausblaſen ausloͤſchen koͤnne: er fand, daß dieſes ein einziges Pfund verrichte: und daher ſchaͤzzte er auch den mittelmaͤßigen Drukk der Luft auf die Lunge, wofern man die Lunge vor eine große Blaſe hielte, einem einzigen Pfunde gleich; ausgenom- men, daß man, nach den mechaniſchen Regeln, wegen des Widerſtandes, der gerade ſo gros, als der Drukk, ſei, da die Lunge von den feſten Theilen getragen wird, die Lunge von zwei Pfunden heben lieſſe (s). Jm ſtaͤrk- ſten Ausatmen hingegen, wird das, auf die Lunge zu legende Gewichte, hundert Pfunde, und der Drukk, dem man die Lunge unterwirft, zwanzig Pfunde: fer- ner nach abgezogner Anſtrengung der Trompetermu- skeln, zwoͤlf Pfunde betragen, davon ſechs fuͤr die At- moſphaer gehoͤren. Da aber die Lunge nicht eine einzige Blaſe, ſondern eine Menge von Blaͤschen neben einander iſt, ſo koͤmmt der Drukk viel groͤſſer heraus, und er |iſt bei gelindem Ausatmen 732 Pfunde, im ſtaͤrkſten hinge- 4382 Pfunde gros.
Wieder anders berechnete der beruͤhmte Wintring- ham(t), der aͤltere, den Drukk der Luft, und zwar, auch wegen der großen Flaͤche der Luftblaͤschen, gegen 228265 Pfund.
Ohnlaͤngſt ſchaͤzzte der beruͤhmte H. Nepomuk Kranz den Drukk in der Lunge dergeſtalt, daß er einer Quadratſaͤule Waſſer gleich ſei, die 152 Quadratfus breit, 32 Fus hoch, und uͤberhaupt 340480 Pf. ſchwer ſei (t*).
Auf
(r)[Spaltenumbruch]n. 8.
(s)n. 9.
(t)of contagious diſeaſes; die Stelle dazu iſt mir jezzo nicht zur [Spaltenumbruch]
Hand.
(t*) Jm Progr. zu Wien 1759 herausgegeben. Jch ſchaͤzze den Fus Waſſer zu 70 Pfunden.
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Das Atemholen. VIII. Buch.
Weite ein Licht auszuloͤſchen vermoͤchte (r), in der ein
Menſch ein Licht mit dem Ausblaſen ausloͤſchen koͤnne:
er fand, daß dieſes ein einziges Pfund verrichte: und
daher ſchaͤzzte er auch den mittelmaͤßigen Drukk der Luft
auf die Lunge, wofern man die Lunge vor eine große
Blaſe hielte, einem einzigen Pfunde gleich; ausgenom-
men, daß man, nach den mechaniſchen Regeln, wegen
des Widerſtandes, der gerade ſo gros, als der Drukk,
ſei, da die Lunge von den feſten Theilen getragen wird,
die Lunge von zwei Pfunden heben lieſſe (s). Jm ſtaͤrk-
ſten Ausatmen hingegen, wird das, auf die Lunge zu
legende Gewichte, hundert Pfunde, und der Drukk,
dem man die Lunge unterwirft, zwanzig Pfunde: fer-
ner nach abgezogner Anſtrengung der Trompetermu-
skeln, zwoͤlf Pfunde betragen, davon ſechs fuͤr die At-
moſphaer gehoͤren. Da aber die Lunge nicht eine einzige
Blaſe, ſondern eine Menge von Blaͤschen neben einander
iſt, ſo koͤmmt der Drukk viel groͤſſer heraus, und er |iſt
bei gelindem Ausatmen 732 Pfunde, im ſtaͤrkſten hinge-
4382 Pfunde gros.
Wieder anders berechnete der beruͤhmte Wintring-
ham (t), der aͤltere, den Drukk der Luft, und zwar,
auch wegen der großen Flaͤche der Luftblaͤschen, gegen
228265 Pfund.
Ohnlaͤngſt ſchaͤzzte der beruͤhmte H. Nepomuk
Kranz den Drukk in der Lunge dergeſtalt, daß er einer
Quadratſaͤule Waſſer gleich ſei, die 152 Quadratfus
breit, 32 Fus hoch, und uͤberhaupt 340480 Pf. ſchwer
ſei (t*).
Auf
(r)
n. 8.
(s) n. 9.
(t) of contagious diſeaſes; die
Stelle dazu iſt mir jezzo nicht zur
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(t*) Jm Progr. zu Wien 1759
herausgegeben. Jch ſchaͤzze den
Fus Waſſer zu 70 Pfunden.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/320>, abgerufen am 10.11.2024.
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