Schlüsselbeins hin begibt, sich mit der bandartigen Pfanne des Brustbeingelenkes vermischt (c), und den Schlüsselbeinen ihr festes Lager versichert. Oft begeben sich einige Fasern desselben zu dem Brustbeine hin (d).
Es steigt ferner ein starkes Band von der untern Fläche des Schlüsselbeins, nach dem Knorpel der ersten Ribbe, schief nach vorne zu herab, und es verbindet das Schlüsselbein mit diesem Knorpel genau (e).
Ferner so ist das Schlüsselbein mit der Schulterhö- he (acromion) dergestalt verbunden, daß es sich zwar in einen rauhen und ungleichen Knorpel, der von keiner Gelenkrinde überzogen ist, endigt; doch von der Hin- terseite her legt sich von der Gelenkpfanne gleichsam eine gesichelte Falte zwischen die zusammengefügte Knochen, wie ein beweglicher Knorpel (f), welche allmälich dün- ner wird, schwankt, und für sich allein das Gelenke be- weglich macht. Jch habe sie allezeit gefunden, und ich mus mich wundern, daß sie Alexander Monroo, und Josias Weitbrecht, zwei so berümte Männer, oft vermist haben (g). Die Schulterhöhe gibt für dieses Gelenke einen kleinen, fast eirunden, erhabnen Hökker her: doch ist die Bewegung augenscheinlich.
Endlich so läuft noch, und man mus auch diese Bänder kennen, von der Wurzel des Rabenschnabels vom Schulterblatte, aus dem Winkel, und ein wenig wei- ter hervor, ein dreiekkiges Band gekrümmt, und weit in die hole Fläche des Schlüsselbeins hinein, indem es bei seiner schiefen Richtung einen Zoll lang ist (h). Noch ein anderes Band entstehet fast aus der Spizze dieses Fortsatzes (i) an beiden Seiten des kleinen gezakkten
Mäus-
(c)[Spaltenumbruch]BERTIN. T. III. S. 275.
(d)WEITBRECHT. S. 11. f. 3. d.
(e) Eben der, ebend. S. 15. f. 1. 2. k. l.
(f)WEITBRECHT. T. 1. f. 4. d.
(g)[Spaltenumbruch]
Vergl. WEITBRECHT. S. 17.
(h)WEITBRECHT. S. 21. T. 2. f. 5. d. k.
(i)WEITBRECHT. S. 21. 22. f. 6. 8.
I. Abſchnitt. Die Bruſt.
Schluͤſſelbeins hin begibt, ſich mit der bandartigen Pfanne des Bruſtbeingelenkes vermiſcht (c), und den Schluͤſſelbeinen ihr feſtes Lager verſichert. Oft begeben ſich einige Faſern deſſelben zu dem Bruſtbeine hin (d).
Es ſteigt ferner ein ſtarkes Band von der untern Flaͤche des Schluͤſſelbeins, nach dem Knorpel der erſten Ribbe, ſchief nach vorne zu herab, und es verbindet das Schluͤſſelbein mit dieſem Knorpel genau (e).
Ferner ſo iſt das Schluͤſſelbein mit der Schulterhoͤ- he (acromion) dergeſtalt verbunden, daß es ſich zwar in einen rauhen und ungleichen Knorpel, der von keiner Gelenkrinde uͤberzogen iſt, endigt; doch von der Hin- terſeite her legt ſich von der Gelenkpfanne gleichſam eine geſichelte Falte zwiſchen die zuſammengefuͤgte Knochen, wie ein beweglicher Knorpel (f), welche allmaͤlich duͤn- ner wird, ſchwankt, und fuͤr ſich allein das Gelenke be- weglich macht. Jch habe ſie allezeit gefunden, und ich mus mich wundern, daß ſie Alexander Monroo, und Joſias Weitbrecht, zwei ſo beruͤmte Maͤnner, oft vermiſt haben (g). Die Schulterhoͤhe gibt fuͤr dieſes Gelenke einen kleinen, faſt eirunden, erhabnen Hoͤkker her: doch iſt die Bewegung augenſcheinlich.
Endlich ſo laͤuft noch, und man mus auch dieſe Baͤnder kennen, von der Wurzel des Rabenſchnabels vom Schulterblatte, aus dem Winkel, und ein wenig wei- ter hervor, ein dreiekkiges Band gekruͤmmt, und weit in die hole Flaͤche des Schluͤſſelbeins hinein, indem es bei ſeiner ſchiefen Richtung einen Zoll lang iſt (h). Noch ein anderes Band entſtehet faſt aus der Spizze dieſes Fortſatzes (i) an beiden Seiten des kleinen gezakkten
Maͤus-
(c)[Spaltenumbruch]BERTIN. T. III. S. 275.
(d)WEITBRECHT. S. 11. f. 3. d.
(e) Eben der, ebend. S. 15. f. 1. 2. k. l.
(f)WEITBRECHT. T. 1. f. 4. d.
(g)[Spaltenumbruch]
Vergl. WEITBRECHT. S. 17.
(h)WEITBRECHT. S. 21. T. 2. f. 5. d. k.
(i)WEITBRECHT. S. 21. 22. f. 6. 8.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0035"n="29"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchnitt. Die Bruſt.</hi></fw><lb/>
Schluͤſſelbeins hin begibt, ſich mit der bandartigen<lb/>
Pfanne des Bruſtbeingelenkes vermiſcht <noteplace="foot"n="(c)"><cb/><hirendition="#aq">BERTIN. T. III.</hi> S. 275.</note>, und den<lb/>
Schluͤſſelbeinen ihr feſtes Lager verſichert. Oft begeben<lb/>ſich einige Faſern deſſelben zu dem Bruſtbeine hin <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">WEITBRECHT.</hi> S. 11. <hirendition="#aq">f.<lb/>
3. d.</hi></note>.</p><lb/><p>Es ſteigt ferner ein ſtarkes Band von der untern<lb/>
Flaͤche des Schluͤſſelbeins, nach dem Knorpel der erſten<lb/>
Ribbe, ſchief nach vorne zu herab, und es verbindet das<lb/>
Schluͤſſelbein mit dieſem Knorpel genau <noteplace="foot"n="(e)">Eben der, ebend. S. 15. <hirendition="#aq">f. 1.<lb/>
2. k. l.</hi></note>.</p><lb/><p>Ferner ſo iſt das Schluͤſſelbein mit der Schulterhoͤ-<lb/>
he (<hirendition="#aq">acromion</hi>) dergeſtalt verbunden, daß es ſich zwar<lb/>
in einen rauhen und ungleichen Knorpel, der von keiner<lb/>
Gelenkrinde uͤberzogen iſt, endigt; doch von der Hin-<lb/>
terſeite her legt ſich von der Gelenkpfanne gleichſam eine<lb/>
geſichelte Falte zwiſchen die zuſammengefuͤgte Knochen,<lb/>
wie ein beweglicher Knorpel <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">WEITBRECHT. T. 1. f. 4. d.</hi></note>, welche allmaͤlich duͤn-<lb/>
ner wird, ſchwankt, und fuͤr ſich allein das Gelenke be-<lb/>
weglich macht. Jch habe ſie allezeit gefunden, und ich<lb/>
mus mich wundern, daß ſie <hirendition="#fr">Alexander Monroo,</hi><lb/>
und <hirendition="#fr">Joſias Weitbrecht,</hi> zwei ſo beruͤmte Maͤnner,<lb/>
oft vermiſt haben <noteplace="foot"n="(g)"><cb/>
Vergl. <hirendition="#aq">WEITBRECHT.</hi> S. 17.</note>. Die Schulterhoͤhe gibt fuͤr dieſes<lb/>
Gelenke einen kleinen, faſt eirunden, erhabnen Hoͤkker<lb/>
her: doch iſt die Bewegung augenſcheinlich.</p><lb/><p>Endlich ſo laͤuft noch, und man mus auch dieſe<lb/>
Baͤnder kennen, von der Wurzel des Rabenſchnabels<lb/>
vom Schulterblatte, aus dem Winkel, und ein wenig wei-<lb/>
ter hervor, ein dreiekkiges Band gekruͤmmt, und weit in<lb/>
die hole Flaͤche des Schluͤſſelbeins hinein, indem es bei<lb/>ſeiner ſchiefen Richtung einen Zoll lang iſt <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">WEITBRECHT.</hi> S. 21. <hirendition="#aq">T.<lb/>
2. f. 5. d. k.</hi></note>. Noch<lb/>
ein anderes Band entſtehet faſt aus der Spizze dieſes<lb/>
Fortſatzes <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">WEITBRECHT.</hi> S. 21. 22.<lb/><hirendition="#aq">f.</hi> 6. 8.</note> an beiden Seiten des kleinen gezakkten<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Maͤus-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[29/0035]
I. Abſchnitt. Die Bruſt.
Schluͤſſelbeins hin begibt, ſich mit der bandartigen
Pfanne des Bruſtbeingelenkes vermiſcht (c), und den
Schluͤſſelbeinen ihr feſtes Lager verſichert. Oft begeben
ſich einige Faſern deſſelben zu dem Bruſtbeine hin (d).
Es ſteigt ferner ein ſtarkes Band von der untern
Flaͤche des Schluͤſſelbeins, nach dem Knorpel der erſten
Ribbe, ſchief nach vorne zu herab, und es verbindet das
Schluͤſſelbein mit dieſem Knorpel genau (e).
Ferner ſo iſt das Schluͤſſelbein mit der Schulterhoͤ-
he (acromion) dergeſtalt verbunden, daß es ſich zwar
in einen rauhen und ungleichen Knorpel, der von keiner
Gelenkrinde uͤberzogen iſt, endigt; doch von der Hin-
terſeite her legt ſich von der Gelenkpfanne gleichſam eine
geſichelte Falte zwiſchen die zuſammengefuͤgte Knochen,
wie ein beweglicher Knorpel (f), welche allmaͤlich duͤn-
ner wird, ſchwankt, und fuͤr ſich allein das Gelenke be-
weglich macht. Jch habe ſie allezeit gefunden, und ich
mus mich wundern, daß ſie Alexander Monroo,
und Joſias Weitbrecht, zwei ſo beruͤmte Maͤnner,
oft vermiſt haben (g). Die Schulterhoͤhe gibt fuͤr dieſes
Gelenke einen kleinen, faſt eirunden, erhabnen Hoͤkker
her: doch iſt die Bewegung augenſcheinlich.
Endlich ſo laͤuft noch, und man mus auch dieſe
Baͤnder kennen, von der Wurzel des Rabenſchnabels
vom Schulterblatte, aus dem Winkel, und ein wenig wei-
ter hervor, ein dreiekkiges Band gekruͤmmt, und weit in
die hole Flaͤche des Schluͤſſelbeins hinein, indem es bei
ſeiner ſchiefen Richtung einen Zoll lang iſt (h). Noch
ein anderes Band entſtehet faſt aus der Spizze dieſes
Fortſatzes (i) an beiden Seiten des kleinen gezakkten
Maͤus-
(c)
BERTIN. T. III. S. 275.
(d) WEITBRECHT. S. 11. f.
3. d.
(e) Eben der, ebend. S. 15. f. 1.
2. k. l.
(f) WEITBRECHT. T. 1. f. 4. d.
(g)
Vergl. WEITBRECHT. S. 17.
(h) WEITBRECHT. S. 21. T.
2. f. 5. d. k.
(i) WEITBRECHT. S. 21. 22.
f. 6. 8.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/35>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.