auf die Lunge gesezzt hat (c). Jch habe auch, mehr als zu oft, an mir einen Husten bemerkt, wenn ich mich in ein feuchtes, oder wenigstens nicht genung laulich Bette, bei der ersten Kälte gelegt. Bei Schwindsüchtigen sind die steinige Verhärtungen (d) in den Drüsen, der Luft- röhre, der Reiz, oder dieses thut auch der Eiter. Wenn harte Körper in die Luftröhre gerathen, und darinnen hängen bleiben, so bringen diese eben solche Folgen hervor (e).
Da sich im Husten die mächtigen Kräfte des Ein- und Ausatmens vereinigen, so ermüdet, und erhizzt er ungemein, und er ist ein Sporn des Bluts. Es gehö- ret sonderlich zu den Kräften des Ausatmens, das, was Salzmann beobachtet, als ein großes Stükk der Ge- hirnschaale von dem Kopfe, an einem lebendigen Men- schen weggeschnitten war, da sich denn die harte Ge- hirnhaut unter währendem Husten in die Höhe hob, und der Sichelsinus ebenfalls (f); ferner daß das Blut oft in Leuten, die am Seitenstechen liegen, wenn sich der Husten einfindet, zu fließen gezwungen werde, wenn es in den Blutadern stille steht (g). Der Husten ist der zarten Lunge, wegen der grossen Ausdehnung, schädlich, und er schadet auch, wegen der gewaltigen Zusammen- drükkung. Er wird erstikkend (h), wenn ein heftiger Reiz
das
(c)[Spaltenumbruch]
Einen dergleichen Husten be- schreibt der vortrefl. WerlhofCom- ment. litt. Noric. 1733. hebd. 22. und vorlängst hippocrat. Epid. VI. und VII.
(d) Dergleichen mit dem Husten ausgewürgte Steine, ZACVT hist. med. mir. obs. 103. palfyn anat. chirurg. Jtalien. Ausgabe. T. III. S. 68. D. SINOPEI parerg. med. S. 57. Essays of a Societ. ad Edimb. T. V. n. 57. la mettrie obs. de prat. 37. BORELL. L. I. obs. 67. pechlin. L. 2. obs. 4. rhod Cent. II. obs. 3. rvysch [Spaltenumbruch]
Thes. l. S. 8. u. s. f.
(e) Von einem Kerne, barth. Cent. II. hist. 27. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 2. obs. 242. von einer Blei- kugel, birch. T. III. S. 381. Von einer Goldmünze, die in die Lunge gerathen, London Chronicle. 1758. S. 896.
(f)SLEVOGT de dura matre. n. 50.
(g)TVLP. L. II. c. 4. boerh. u. s. f.
(h)Verhandel. vander Hollandz Maetschappy. T. IV. S. 465.
G g 4
IIII. Abſchn. deſſen Erſcheinungen.
auf die Lunge geſezzt hat (c). Jch habe auch, mehr als zu oft, an mir einen Huſten bemerkt, wenn ich mich in ein feuchtes, oder wenigſtens nicht genung laulich Bette, bei der erſten Kaͤlte gelegt. Bei Schwindſuͤchtigen ſind die ſteinige Verhaͤrtungen (d) in den Druͤſen, der Luft- roͤhre, der Reiz, oder dieſes thut auch der Eiter. Wenn harte Koͤrper in die Luftroͤhre gerathen, und darinnen haͤngen bleiben, ſo bringen dieſe eben ſolche Folgen hervor (e).
Da ſich im Huſten die maͤchtigen Kraͤfte des Ein- und Ausatmens vereinigen, ſo ermuͤdet, und erhizzt er ungemein, und er iſt ein Sporn des Bluts. Es gehoͤ- ret ſonderlich zu den Kraͤften des Ausatmens, das, was Salzmann beobachtet, als ein großes Stuͤkk der Ge- hirnſchaale von dem Kopfe, an einem lebendigen Men- ſchen weggeſchnitten war, da ſich denn die harte Ge- hirnhaut unter waͤhrendem Huſten in die Hoͤhe hob, und der Sichelſinus ebenfalls (f); ferner daß das Blut oft in Leuten, die am Seitenſtechen liegen, wenn ſich der Huſten einfindet, zu fließen gezwungen werde, wenn es in den Blutadern ſtille ſteht (g). Der Huſten iſt der zarten Lunge, wegen der groſſen Ausdehnung, ſchaͤdlich, und er ſchadet auch, wegen der gewaltigen Zuſammen- druͤkkung. Er wird erſtikkend (h), wenn ein heftiger Reiz
das
(c)[Spaltenumbruch]
Einen dergleichen Huſten be- ſchreibt der vortrefl. WerlhofCom- ment. litt. Noric. 1733. hebd. 22. und vorlaͤngſt hippocrat. Epid. VI. und VII.
(d) Dergleichen mit dem Huſten ausgewuͤrgte Steine, ZACVT hiſt. med. mir. obſ. 103. palfyn anat. chirurg. Jtalien. Ausgabe. T. III. S. 68. D. SINOPEI parerg. med. S. 57. Eſſays of a Societ. ad Edimb. T. V. n. 57. la mettrie obſ. de prat. 37. BORELL. L. I. obſ. 67. pechlin. L. 2. obſ. 4. rhod Cent. II. obſ. 3. rvyſch [Spaltenumbruch]
Theſ. l. S. 8. u. ſ. f.
(e) Von einem Kerne, barth. Cent. II. hiſt. 27. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 2. obſ. 242. von einer Blei- kugel, birch. T. III. S. 381. Von einer Goldmuͤnze, die in die Lunge gerathen, London Chronicle. 1758. S. 896.
(f)SLEVOGT de dura matre. n. 50.
(g)TVLP. L. II. c. 4. boerh. u. ſ. f.
(h)Verhandel. vander Hollandz Maetſchappy. T. IV. S. 465.
G g 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0477"n="471"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">IIII.</hi> Abſchn. deſſen Erſcheinungen.</hi></fw><lb/>
auf die Lunge geſezzt hat <noteplace="foot"n="(c)"><cb/>
Einen dergleichen Huſten be-<lb/>ſchreibt der vortrefl. <hirendition="#fr">Werlhof</hi><hirendition="#aq">Com-<lb/>
ment. litt. Noric. 1733. hebd.</hi> 22. und<lb/>
vorlaͤngſt <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">hippocrat.</hi></hi> Epid. VI.</hi><lb/>
und <hirendition="#aq">VII.</hi></note>. Jch habe auch, mehr als<lb/>
zu oft, an mir einen Huſten bemerkt, wenn ich mich in<lb/>
ein feuchtes, oder wenigſtens nicht genung laulich Bette,<lb/>
bei der erſten Kaͤlte gelegt. Bei Schwindſuͤchtigen ſind<lb/>
die ſteinige Verhaͤrtungen <noteplace="foot"n="(d)">Dergleichen mit dem Huſten<lb/>
ausgewuͤrgte Steine, <hirendition="#aq"><hirendition="#g">ZACVT</hi><lb/>
hiſt. med. mir. obſ.</hi> 103. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">palfyn</hi></hi><lb/>
anat. chirurg.</hi> Jtalien. Ausgabe. <hirendition="#aq">T.<lb/>
III.</hi> S. 68. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">D. SINOPEI</hi> parerg.<lb/>
med.</hi> S. 57. <hirendition="#aq">Eſſays of a Societ. ad<lb/>
Edimb. T. V. n. 57. la <hirendition="#g"><hirendition="#k">mettrie</hi></hi><lb/>
obſ. de prat. 37. <hirendition="#g">BORELL.</hi> L. I.<lb/>
obſ. 67. <hirendition="#g"><hirendition="#k">pechlin.</hi></hi> L. 2. obſ. 4.<lb/><hirendition="#g"><hirendition="#k">rhod</hi></hi> Cent. II. obſ. 3. <hirendition="#g"><hirendition="#k">rvyſch</hi></hi><lb/><cb/>
Theſ. l.</hi> S. 8. u. ſ. f.</note> in den Druͤſen, der Luft-<lb/>
roͤhre, der Reiz, oder dieſes thut auch der Eiter. Wenn<lb/>
harte Koͤrper in die Luftroͤhre gerathen, und darinnen<lb/>
haͤngen bleiben, ſo bringen dieſe eben ſolche Folgen<lb/>
hervor <noteplace="foot"n="(e)">Von einem Kerne, <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">barth.</hi></hi><lb/>
Cent. II. hiſt. 27. Eph. Nat. Cur. Dec.<lb/>
I. ann. 2. obſ.</hi> 242. von einer Blei-<lb/>
kugel, <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">birch.</hi></hi> T. III.</hi> S. 381. Von<lb/>
einer Goldmuͤnze, die in die Lunge<lb/>
gerathen, <hirendition="#aq">London Chronicle.</hi> 1758.<lb/>
S. 896.</note>.</p><lb/><p>Da ſich im Huſten die maͤchtigen Kraͤfte des Ein-<lb/>
und Ausatmens vereinigen, ſo ermuͤdet, und erhizzt er<lb/>
ungemein, und er iſt ein Sporn des Bluts. Es gehoͤ-<lb/>
ret ſonderlich zu den Kraͤften des Ausatmens, das, was<lb/><hirendition="#fr">Salzmann</hi> beobachtet, als ein großes Stuͤkk der Ge-<lb/>
hirnſchaale von dem Kopfe, an einem lebendigen Men-<lb/>ſchen weggeſchnitten war, da ſich denn die harte Ge-<lb/>
hirnhaut unter waͤhrendem Huſten in die Hoͤhe hob, und<lb/>
der Sichelſinus ebenfalls <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SLEVOGT</hi> de dura matre.<lb/>
n.</hi> 50.</note>; ferner daß das Blut oft<lb/>
in Leuten, die am Seitenſtechen liegen, wenn ſich der<lb/>
Huſten einfindet, zu fließen gezwungen werde, wenn es<lb/>
in den Blutadern ſtille ſteht <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">TVLP.</hi> L. II. c. 4. <hirendition="#g"><hirendition="#k">boerh.</hi></hi></hi><lb/>
u. ſ. f.</note>. Der Huſten iſt der<lb/>
zarten Lunge, wegen der groſſen Ausdehnung, ſchaͤdlich,<lb/>
und er ſchadet auch, wegen der gewaltigen Zuſammen-<lb/>
druͤkkung. Er wird erſtikkend <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">Verhandel. vander Hollandz<lb/>
Maetſchappy. T. IV.</hi> S. 465.</note>, wenn ein heftiger Reiz<lb/><fwplace="bottom"type="sig">G g 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">das</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[471/0477]
IIII. Abſchn. deſſen Erſcheinungen.
auf die Lunge geſezzt hat (c). Jch habe auch, mehr als
zu oft, an mir einen Huſten bemerkt, wenn ich mich in
ein feuchtes, oder wenigſtens nicht genung laulich Bette,
bei der erſten Kaͤlte gelegt. Bei Schwindſuͤchtigen ſind
die ſteinige Verhaͤrtungen (d) in den Druͤſen, der Luft-
roͤhre, der Reiz, oder dieſes thut auch der Eiter. Wenn
harte Koͤrper in die Luftroͤhre gerathen, und darinnen
haͤngen bleiben, ſo bringen dieſe eben ſolche Folgen
hervor (e).
Da ſich im Huſten die maͤchtigen Kraͤfte des Ein-
und Ausatmens vereinigen, ſo ermuͤdet, und erhizzt er
ungemein, und er iſt ein Sporn des Bluts. Es gehoͤ-
ret ſonderlich zu den Kraͤften des Ausatmens, das, was
Salzmann beobachtet, als ein großes Stuͤkk der Ge-
hirnſchaale von dem Kopfe, an einem lebendigen Men-
ſchen weggeſchnitten war, da ſich denn die harte Ge-
hirnhaut unter waͤhrendem Huſten in die Hoͤhe hob, und
der Sichelſinus ebenfalls (f); ferner daß das Blut oft
in Leuten, die am Seitenſtechen liegen, wenn ſich der
Huſten einfindet, zu fließen gezwungen werde, wenn es
in den Blutadern ſtille ſteht (g). Der Huſten iſt der
zarten Lunge, wegen der groſſen Ausdehnung, ſchaͤdlich,
und er ſchadet auch, wegen der gewaltigen Zuſammen-
druͤkkung. Er wird erſtikkend (h), wenn ein heftiger Reiz
das
(c)
Einen dergleichen Huſten be-
ſchreibt der vortrefl. Werlhof Com-
ment. litt. Noric. 1733. hebd. 22. und
vorlaͤngſt hippocrat. Epid. VI.
und VII.
(d) Dergleichen mit dem Huſten
ausgewuͤrgte Steine, ZACVT
hiſt. med. mir. obſ. 103. palfyn
anat. chirurg. Jtalien. Ausgabe. T.
III. S. 68. D. SINOPEI parerg.
med. S. 57. Eſſays of a Societ. ad
Edimb. T. V. n. 57. la mettrie
obſ. de prat. 37. BORELL. L. I.
obſ. 67. pechlin. L. 2. obſ. 4.
rhod Cent. II. obſ. 3. rvyſch
Theſ. l. S. 8. u. ſ. f.
(e) Von einem Kerne, barth.
Cent. II. hiſt. 27. Eph. Nat. Cur. Dec.
I. ann. 2. obſ. 242. von einer Blei-
kugel, birch. T. III. S. 381. Von
einer Goldmuͤnze, die in die Lunge
gerathen, London Chronicle. 1758.
S. 896.
(f) SLEVOGT de dura matre.
n. 50.
(g) TVLP. L. II. c. 4. boerh.
u. ſ. f.
(h) Verhandel. vander Hollandz
Maetſchappy. T. IV. S. 465.
G g 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/477>, abgerufen am 26.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.