Endlich fügt man noch hinzu, man finde im Schlag- aderblute, weil es von der Lunge Luft an sich zöge, mehr von diesem Elemente, als im Blute der Blutadern (g), und es schwelle die Lungenschlagader, die ein Blutader- blut führe, in einem Raume, daraus man die gemeine Luft weggeschaft, gar nicht auf, da indessen die gleich- namige Blutader, die schon Luft geschöpft, allerdings aufschwelle (h).
§. 8. Andere Beweisgründe, für die im Blute befind- lich Luft.
Sie wiederholen an dieser Stelle alles, was bereits von uns angeführt worden (i), daß das Blut in der Blutader frischer, als in der Lungenschlagader aussehe, daß diese blühende Röthe von der Luft herrühre (k), die mit dem Blute innigst verbunden wäre (l), so wie über- haupt das Blut auch in todten Körpern, wenn man in die Luftröhre Luft bläst, mit einer lebhafteren Röthe in das linke Herz fällt (m). Daher wäre in Thieren, welche wenig Luft geniessen, zwischen dem Schlagader- und Blutader- blute kein Unterschied (n), und es sei im Meerkalbe das Blut recht schwarz an Farbe (o). Daher werde das Blut in einem luftleeren Raume schwarz, und es erlange seine Röthe wieder, so bald man wieder Luft zuliesse (p).
End-
(g)[Spaltenumbruch]MAYOW. S. 132. FER- REIN angef. Dissert.
(h)BERTIER. S. 106. 107.
(i)T. II. B. 5. FERREIN an- gef. Dissert. schreib. almagest. S. 342. 343. kvhnbavm. angef. Ort. S. 12. Doch ist dieser unsich- rer.
(k)Schreiber ebendas.
(l)LISTER de cochleis. S. 108. u. f.
(m)[Spaltenumbruch]BOHN De aeris sublunar. influxu. S. 459. 460. FERREIN oft angef. Dissert.
(n)OEXMELIN hist. des avantur. T. I. S. 86. 87.
(o)SCHELHAMMER beim valent. amphith. T. II. S. 89. beccaria angef. Ort.
(p)NEBEL diss. de reciproc. aeris. u. f.
Das Atemholen. VIII. Buch.
Endlich fuͤgt man noch hinzu, man finde im Schlag- aderblute, weil es von der Lunge Luft an ſich zoͤge, mehr von dieſem Elemente, als im Blute der Blutadern (g), und es ſchwelle die Lungenſchlagader, die ein Blutader- blut fuͤhre, in einem Raume, daraus man die gemeine Luft weggeſchaft, gar nicht auf, da indeſſen die gleich- namige Blutader, die ſchon Luft geſchoͤpft, allerdings aufſchwelle (h).
§. 8. Andere Beweisgruͤnde, fuͤr die im Blute befind- lich Luft.
Sie wiederholen an dieſer Stelle alles, was bereits von uns angefuͤhrt worden (i), daß das Blut in der Blutader friſcher, als in der Lungenſchlagader auſſehe, daß dieſe bluͤhende Roͤthe von der Luft herruͤhre (k), die mit dem Blute innigſt verbunden waͤre (l), ſo wie uͤber- haupt das Blut auch in todten Koͤrpern, wenn man in die Luftroͤhre Luft blaͤſt, mit einer lebhafteren Roͤthe in das linke Herz faͤllt (m). Daher waͤre in Thieren, welche wenig Luft genieſſen, zwiſchen dem Schlagader- und Blutader- blute kein Unterſchied (n), und es ſei im Meerkalbe das Blut recht ſchwarz an Farbe (o). Daher werde das Blut in einem luftleeren Raume ſchwarz, und es erlange ſeine Roͤthe wieder, ſo bald man wieder Luft zulieſſe (p).
End-
(g)[Spaltenumbruch]MAYOW. S. 132. FER- REIN angef. Diſſert.
(h)BERTIER. S. 106. 107.
(i)T. II. B. 5. FERREIN an- gef. Diſſert. ſchreib. almageſt. S. 342. 343. kvhnbavm. angef. Ort. S. 12. Doch iſt dieſer unſich- rer.
(k)Schreiber ebendaſ.
(l)LISTER de cochleis. S. 108. u. f.
(m)[Spaltenumbruch]BOHN De aeris ſublunar. influxu. S. 459. 460. FERREIN oft angef. Diſſert.
(n)OEXMELIN hiſt. des avantur. T. I. S. 86. 87.
(o)SCHELHAMMER beim valent. amphith. T. II. S. 89. beccaria angef. Ort.
(p)NEBEL diſſ. de reciproc. aeris. u. f.
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[212[514]/0520]
Das Atemholen. VIII. Buch.
Endlich fuͤgt man noch hinzu, man finde im Schlag-
aderblute, weil es von der Lunge Luft an ſich zoͤge, mehr
von dieſem Elemente, als im Blute der Blutadern (g),
und es ſchwelle die Lungenſchlagader, die ein Blutader-
blut fuͤhre, in einem Raume, daraus man die gemeine
Luft weggeſchaft, gar nicht auf, da indeſſen die gleich-
namige Blutader, die ſchon Luft geſchoͤpft, allerdings
aufſchwelle (h).
§. 8.
Andere Beweisgruͤnde, fuͤr die im Blute befind-
lich Luft.
Sie wiederholen an dieſer Stelle alles, was bereits
von uns angefuͤhrt worden (i), daß das Blut in der
Blutader friſcher, als in der Lungenſchlagader auſſehe,
daß dieſe bluͤhende Roͤthe von der Luft herruͤhre (k), die
mit dem Blute innigſt verbunden waͤre (l), ſo wie uͤber-
haupt das Blut auch in todten Koͤrpern, wenn man in die
Luftroͤhre Luft blaͤſt, mit einer lebhafteren Roͤthe in das linke
Herz faͤllt (m). Daher waͤre in Thieren, welche wenig
Luft genieſſen, zwiſchen dem Schlagader- und Blutader-
blute kein Unterſchied (n), und es ſei im Meerkalbe das
Blut recht ſchwarz an Farbe (o). Daher werde das
Blut in einem luftleeren Raume ſchwarz, und es erlange
ſeine Roͤthe wieder, ſo bald man wieder Luft zulieſſe (p).
End-
(g)
MAYOW. S. 132. FER-
REIN angef. Diſſert.
(h) BERTIER. S. 106. 107.
(i) T. II. B. 5. FERREIN an-
gef. Diſſert. ſchreib. almageſt.
S. 342. 343. kvhnbavm. angef.
Ort. S. 12. Doch iſt dieſer unſich-
rer.
(k) Schreiber ebendaſ.
(l) LISTER de cochleis. S.
108. u. f.
(m)
BOHN De aeris ſublunar.
influxu. S. 459. 460. FERREIN
oft angef. Diſſert.
(n) OEXMELIN hiſt. des
avantur. T. I. S. 86. 87.
(o) SCHELHAMMER beim
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beccaria angef. Ort.
(p) NEBEL diſſ. de reciproc.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 212[514]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/520>, abgerufen am 22.11.2024.
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