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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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Die Stimme. IX. Buch.
pharynx, einerlei Bedeutung ohne Unterscheid hatte, es
ist der Luftröhrenkopf gleichsam eine hole Büchse, wel-
che vor den Wirbelbeinen, unter dem Munde, und über
der Kehle hängt, und welche der Mensch mit den Vier-
füßigen Thieren gemein hat (l); man findet davon eine
ähnliche, oder gleiche Einrichtung auch in den Vö-
geln (m). Auch zeigt sich im Geschlechte der Fische
und Schlangen eine Spalte mit zween Knorpeln (n).

Der Luftröhrenkopf ist am Menschen durchgängig
hol, nach Art einer Röhre (o), welche sich so wohl von
obenher in den Mund oder die Kehle, als unterwerts in
die Luftröhre öffnet. Er ragt vorweres hervor, ist da-
selbst länger (p), und mehr verschlossen. Hinterwerts
ist derjenige Theil (q), welcher die Röhre macht, kürzer,
Von obenher hat er eine weite Oefnung.

Es besteht der Luftröhrenkopf aus Knorpeln, Mus-
keln, Bändern, und Membranen, daß daraus eine
völlig zusammenhängende, und bewegliche Maschine
entsteht, welche im gesunden Menschen fest genung ist,
doch aber auch bisweilen, von gewaltsamen Zufällen die
Knorpel von einander lösen läst, die den Luftröhrenkopf
ausmachen. (r).

[Spaltenumbruch]

An
runx bedeutet ein larynx. svi-
DAS.
T. III.
S. 582. goraevs.
mit dem weiblichen, die fauces,
svidas.
ebendas.
(l) Auch an den Meerthieren,
tyson am tursio. S. 32. hart-
mann
am Meerkalbe.
(m) Es haben nämlich zween
Knorpel der Spalte Saume Bresl.
Samml. 1726. S. 203. Anderson.
S. 151. Auch der Cartil. cricoidea
bei den Parisern, am Straussen.
T. II. P. II. S. 142. Am Vogel aus
Numidien. T. III. P. II. S. 21. Die
Vögel haben keine Kehlendekkel.
(n) BREM. Mem. de l'Academ.
1739. Am Frosche, die Pariser am Ka-
[Spaltenumbruch] mäleon. T. III. P. I. S. 54. An der
Natter, Phil. Trans. n. 144. An der
Schildkröte fügen die Pariser noch
den Ningknorpel hinzu, T. III. P. II.
S. 191. Damit sie den Vögeln gleich
sei.
(o) TARIN chondrogr. T. 35.
f.
1.
(p) Vergl. TARIN. f. 1. und 3.
(q) Ebendas. f. 3.
(r) Von einer lauten Stimme
hatte sich der Ringknorpel losgege-
ben, BARTH. de pulm. schrei-
ber
almagest.
S. 353. Vom Wür-
gen hatte sich der Ringknorpel von der
Luftröhre abgesondert, WEISS
progr. V.
S. 14.

Die Stimme. IX. Buch.
pharynx, einerlei Bedeutung ohne Unterſcheid hatte, es
iſt der Luftroͤhrenkopf gleichſam eine hole Buͤchſe, wel-
che vor den Wirbelbeinen, unter dem Munde, und uͤber
der Kehle haͤngt, und welche der Menſch mit den Vier-
fuͤßigen Thieren gemein hat (l); man findet davon eine
aͤhnliche, oder gleiche Einrichtung auch in den Voͤ-
geln (m). Auch zeigt ſich im Geſchlechte der Fiſche
und Schlangen eine Spalte mit zween Knorpeln (n).

Der Luftroͤhrenkopf iſt am Menſchen durchgaͤngig
hol, nach Art einer Roͤhre (o), welche ſich ſo wohl von
obenher in den Mund oder die Kehle, als unterwerts in
die Luftroͤhre oͤffnet. Er ragt vorweres hervor, iſt da-
ſelbſt laͤnger (p), und mehr verſchloſſen. Hinterwerts
iſt derjenige Theil (q), welcher die Roͤhre macht, kuͤrzer,
Von obenher hat er eine weite Oefnung.

Es beſteht der Luftroͤhrenkopf aus Knorpeln, Mus-
keln, Baͤndern, und Membranen, daß daraus eine
voͤllig zuſammenhaͤngende, und bewegliche Maſchine
entſteht, welche im geſunden Menſchen feſt genung iſt,
doch aber auch bisweilen, von gewaltſamen Zufaͤllen die
Knorpel von einander loͤſen laͤſt, die den Luftroͤhrenkopf
ausmachen. (r).

[Spaltenumbruch]

An
ϱυνξ bedeutet ein larynx. ſvi-
DAS.
T. III.
S. 582. goraevſ.
mit dem weiblichen, die fauces,
ſvidaſ.
ebendaſ.
(l) Auch an den Meerthieren,
tyſon am turſio. S. 32. hart-
mann
am Meerkalbe.
(m) Es haben naͤmlich zween
Knorpel der Spalte Saume Bresl.
Samml. 1726. S. 203. Anderſon.
S. 151. Auch der Cartil. cricoidea
bei den Pariſern, am Strauſſen.
T. II. P. II. S. 142. Am Vogel aus
Numidien. T. III. P. II. S. 21. Die
Voͤgel haben keine Kehlendekkel.
(n) BREM. Mem. de l’Academ.
1739. Am Froſche, die Pariſer am Ka-
[Spaltenumbruch] maͤleon. T. III. P. I. S. 54. An der
Natter, Phil. Tranſ. n. 144. An der
Schildkroͤte fuͤgen die Pariſer noch
den Ningknorpel hinzu, T. III. P. II.
S. 191. Damit ſie den Voͤgeln gleich
ſei.
(o) TARIN chondrogr. T. 35.
f.
1.
(p) Vergl. TARIN. f. 1. und 3.
(q) Ebendaſ. f. 3.
(r) Von einer lauten Stimme
hatte ſich der Ringknorpel losgege-
ben, BARTH. de pulm. ſchrei-
ber
almageſt.
S. 353. Vom Wuͤr-
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[572[574]/0580] Die Stimme. IX. Buch. pharynx, einerlei Bedeutung ohne Unterſcheid hatte, es iſt der Luftroͤhrenkopf gleichſam eine hole Buͤchſe, wel- che vor den Wirbelbeinen, unter dem Munde, und uͤber der Kehle haͤngt, und welche der Menſch mit den Vier- fuͤßigen Thieren gemein hat (l); man findet davon eine aͤhnliche, oder gleiche Einrichtung auch in den Voͤ- geln (m). Auch zeigt ſich im Geſchlechte der Fiſche und Schlangen eine Spalte mit zween Knorpeln (n). Der Luftroͤhrenkopf iſt am Menſchen durchgaͤngig hol, nach Art einer Roͤhre (o), welche ſich ſo wohl von obenher in den Mund oder die Kehle, als unterwerts in die Luftroͤhre oͤffnet. Er ragt vorweres hervor, iſt da- ſelbſt laͤnger (p), und mehr verſchloſſen. Hinterwerts iſt derjenige Theil (q), welcher die Roͤhre macht, kuͤrzer, Von obenher hat er eine weite Oefnung. Es beſteht der Luftroͤhrenkopf aus Knorpeln, Mus- keln, Baͤndern, und Membranen, daß daraus eine voͤllig zuſammenhaͤngende, und bewegliche Maſchine entſteht, welche im geſunden Menſchen feſt genung iſt, doch aber auch bisweilen, von gewaltſamen Zufaͤllen die Knorpel von einander loͤſen laͤſt, die den Luftroͤhrenkopf ausmachen. (r). An (k) (l) Auch an den Meerthieren, tyſon am turſio. S. 32. hart- mann am Meerkalbe. (m) Es haben naͤmlich zween Knorpel der Spalte Saume Bresl. Samml. 1726. S. 203. Anderſon. S. 151. Auch der Cartil. cricoidea bei den Pariſern, am Strauſſen. T. II. P. II. S. 142. Am Vogel aus Numidien. T. III. P. II. S. 21. Die Voͤgel haben keine Kehlendekkel. (n) BREM. Mem. de l’Academ. 1739. Am Froſche, die Pariſer am Ka- maͤleon. T. III. P. I. S. 54. An der Natter, Phil. Tranſ. n. 144. An der Schildkroͤte fuͤgen die Pariſer noch den Ningknorpel hinzu, T. III. P. II. S. 191. Damit ſie den Voͤgeln gleich ſei. (o) TARIN chondrogr. T. 35. f. 1. (p) Vergl. TARIN. f. 1. und 3. (q) Ebendaſ. f. 3. (r) Von einer lauten Stimme hatte ſich der Ringknorpel losgege- ben, BARTH. de pulm. ſchrei- ber almageſt. S. 353. Vom Wuͤr- gen hatte ſich der Ringknorpel von der Luftroͤhre abgeſondert, WEISS progr. V. S. 14. (k) ϱυνξ bedeutet ein larynx. ſvi- DAS. T. III. S. 582. goraevſ. mit dem weiblichen, die fauces, ſvidaſ. ebendaſ.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 572[574]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/580>, abgerufen am 22.11.2024.