verbunden; mit dem Schlunde ebenfalls durch Muskeln und einer Haut, mit dem Luftröhrenkopfe durch Mus- keln (n) und Bänder (o).
Da es also in der Nähe mit keinem Knochen zusam- menhängt, und blos von den Griffelzungenbändern ge- tragen wird, im übrigen aber frei und sehr leicht zu bewe- gen ist, so gehorcht es entweder der Bewegung der Zun- ge, des Luftröhrenkopfes, oder des Schlundes. Es zie- het die genannten Theile gegentheils mit sich, so oft es von seinem Orte verrükkt wird. Sein Hauptnuzzen scheint indessen der Zunge gewidmet zu seyn, indem diese, wofern sie diesen Knochen nicht hätte, hinterwerts gar zu lose läge, und in der Thätigkeit ihre Breite nicht re- gieren könnte, wie wir Karten an Rollen aufhängen, da- mit sie keine Falten machen mögen, wenn man sie aus- inander legt.
§. 2. Die Muskeln, welche das Zungenbein bewegen. Die Brustzungenmuskeln.
Es entsteht dieser Muskel mit einem breiten An- fange (p) von dem (q) obern inwendigen ganzen Theile des| Brustbeins (r), welcher die erste Ribbe empfängt, hinterwärts von dem anliegenden Schlüsselbeine, von dem Knorpel der ersten Ribbe (s), von dem obern und hintern Theile, und von dem Bande, welches die Ribbe mit dem Schlüsselbeine verknüpft (t), und sonst von einem
klei-
(n)[Spaltenumbruch]
9 B. 1 A. 11 N.
(o) 9 B. 1 A. 8 N.
(p)EVST. S. 33.
(q)GALEN de util. L. VII. c. 19. oribas. S. 202.
(r)EVST. T. 33. Schmäler beim ALBIN. T. IX. f. 39. f. f. [Spaltenumbruch]
Bisweilen nichts, WINSL.gvnz. COWP.
(s)EVST. T. 33. dovgl. S. 32. WINSL n. 871. ALBIN. L. III. c. 39. S. 201. angef. Tab. f. g. h.
(t)ALBIN. S. 202. ebendas. c. WINSL. angef. Ort.
S s 2
II. Abſchn. Die Werkzeupe der Rede.
verbunden; mit dem Schlunde ebenfalls durch Muskeln und einer Haut, mit dem Luftroͤhrenkopfe durch Mus- keln (n) und Baͤnder (o).
Da es alſo in der Naͤhe mit keinem Knochen zuſam- menhaͤngt, und blos von den Griffelzungenbaͤndern ge- tragen wird, im uͤbrigen aber frei und ſehr leicht zu bewe- gen iſt, ſo gehorcht es entweder der Bewegung der Zun- ge, des Luftroͤhrenkopfes, oder des Schlundes. Es zie- het die genannten Theile gegentheils mit ſich, ſo oft es von ſeinem Orte verruͤkkt wird. Sein Hauptnuzzen ſcheint indeſſen der Zunge gewidmet zu ſeyn, indem dieſe, wofern ſie dieſen Knochen nicht haͤtte, hinterwerts gar zu loſe laͤge, und in der Thaͤtigkeit ihre Breite nicht re- gieren koͤnnte, wie wir Karten an Rollen aufhaͤngen, da- mit ſie keine Falten machen moͤgen, wenn man ſie aus- inander legt.
§. 2. Die Muskeln, welche das Zungenbein bewegen. Die Bruſtzungenmuskeln.
Es entſteht dieſer Muskel mit einem breiten An- fange (p) von dem (q) obern inwendigen ganzen Theile des| Bruſtbeins (r), welcher die erſte Ribbe empfaͤngt, hinterwaͤrts von dem anliegenden Schluͤſſelbeine, von dem Knorpel der erſten Ribbe (s), von dem obern und hintern Theile, und von dem Bande, welches die Ribbe mit dem Schluͤſſelbeine verknuͤpft (t), und ſonſt von einem
klei-
(n)[Spaltenumbruch]
9 B. 1 A. 11 N.
(o) 9 B. 1 A. 8 N.
(p)EVST. S. 33.
(q)GALEN de util. L. VII. c. 19. oribaſ. S. 202.
(r)EVST. T. 33. Schmaͤler beim ALBIN. T. IX. f. 39. f. f. [Spaltenumbruch]
Bisweilen nichts, WINSL.gvnz. COWP.
(s)EVST. T. 33. dovgl. S. 32. WINSL n. 871. ALBIN. L. III. c. 39. S. 201. angef. Tab. f. g. h.
(t)ALBIN. S. 202. ebendaſ. c. WINSL. angef. Ort.
S s 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0649"n="641[643]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchn. Die Werkzeupe der Rede.</hi></fw><lb/>
verbunden; mit dem Schlunde ebenfalls durch Muskeln<lb/>
und einer Haut, mit dem Luftroͤhrenkopfe durch Mus-<lb/>
keln <noteplace="foot"n="(n)"><cb/>
9 B. 1 A. 11 N.</note> und Baͤnder <noteplace="foot"n="(o)">9 B. 1 A. 8 N.</note>.</p><lb/><p>Da es alſo in der Naͤhe mit keinem Knochen zuſam-<lb/>
menhaͤngt, und blos von den Griffelzungenbaͤndern ge-<lb/>
tragen wird, im uͤbrigen aber frei und ſehr leicht zu bewe-<lb/>
gen iſt, ſo gehorcht es entweder der Bewegung der Zun-<lb/>
ge, des Luftroͤhrenkopfes, oder des Schlundes. Es zie-<lb/>
het die genannten Theile gegentheils mit ſich, ſo oft es<lb/>
von ſeinem Orte verruͤkkt wird. Sein Hauptnuzzen<lb/>ſcheint indeſſen der Zunge gewidmet zu ſeyn, indem dieſe,<lb/>
wofern ſie dieſen Knochen nicht haͤtte, hinterwerts gar<lb/>
zu loſe laͤge, und in der Thaͤtigkeit ihre Breite nicht re-<lb/>
gieren koͤnnte, wie wir Karten an Rollen aufhaͤngen, da-<lb/>
mit ſie keine Falten machen moͤgen, wenn man ſie aus-<lb/>
inander legt.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 2.<lb/>
Die Muskeln, welche das Zungenbein bewegen.<lb/>
Die Bruſtzungenmuskeln.</head><lb/><p>Es entſteht dieſer Muskel mit einem breiten An-<lb/>
fange <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">EVST.</hi></hi> S. 33.</note> von dem <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">GALEN</hi> de util. L. VII. c. 19.<lb/><hirendition="#g"><hirendition="#k">oribaſ.</hi></hi></hi> S. 202.</note> obern inwendigen ganzen Theile<lb/>
des| Bruſtbeins <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">EVST.</hi> T.</hi> 33. Schmaͤler<lb/>
beim <hirendition="#aq"><hirendition="#g">ALBIN.</hi> T. IX. f. 39. f. f.</hi><lb/><cb/>
Bisweilen nichts, <hirendition="#aq"><hirendition="#g">WINSL.</hi><hirendition="#k">gvnz.</hi><lb/><hirendition="#g">COWP.</hi></hi></note>, welcher die erſte Ribbe empfaͤngt,<lb/>
hinterwaͤrts von dem anliegenden Schluͤſſelbeine, von<lb/>
dem Knorpel der erſten Ribbe <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">EVST.</hi> T. 33. <hirendition="#g"><hirendition="#k">dovgl.</hi></hi></hi> S.<lb/>
32. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">WINSL</hi> n. 871. ALBIN. L. III.<lb/>
c.</hi> 39. S. 201. angef. Tab. <hirendition="#aq">f. g. h.</hi></note>, von dem obern und<lb/>
hintern Theile, und von dem Bande, welches die Ribbe<lb/>
mit dem Schluͤſſelbeine verknuͤpft <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ALBIN.</hi></hi> S. 202. ebendaſ.<lb/><hirendition="#aq">c. <hirendition="#g">WINSL.</hi></hi> angef. Ort.</note>, und ſonſt von einem<lb/><fwplace="bottom"type="sig">S s 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">klei-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[641[643]/0649]
II. Abſchn. Die Werkzeupe der Rede.
verbunden; mit dem Schlunde ebenfalls durch Muskeln
und einer Haut, mit dem Luftroͤhrenkopfe durch Mus-
keln (n) und Baͤnder (o).
Da es alſo in der Naͤhe mit keinem Knochen zuſam-
menhaͤngt, und blos von den Griffelzungenbaͤndern ge-
tragen wird, im uͤbrigen aber frei und ſehr leicht zu bewe-
gen iſt, ſo gehorcht es entweder der Bewegung der Zun-
ge, des Luftroͤhrenkopfes, oder des Schlundes. Es zie-
het die genannten Theile gegentheils mit ſich, ſo oft es
von ſeinem Orte verruͤkkt wird. Sein Hauptnuzzen
ſcheint indeſſen der Zunge gewidmet zu ſeyn, indem dieſe,
wofern ſie dieſen Knochen nicht haͤtte, hinterwerts gar
zu loſe laͤge, und in der Thaͤtigkeit ihre Breite nicht re-
gieren koͤnnte, wie wir Karten an Rollen aufhaͤngen, da-
mit ſie keine Falten machen moͤgen, wenn man ſie aus-
inander legt.
§. 2.
Die Muskeln, welche das Zungenbein bewegen.
Die Bruſtzungenmuskeln.
Es entſteht dieſer Muskel mit einem breiten An-
fange (p) von dem (q) obern inwendigen ganzen Theile
des| Bruſtbeins (r), welcher die erſte Ribbe empfaͤngt,
hinterwaͤrts von dem anliegenden Schluͤſſelbeine, von
dem Knorpel der erſten Ribbe (s), von dem obern und
hintern Theile, und von dem Bande, welches die Ribbe
mit dem Schluͤſſelbeine verknuͤpft (t), und ſonſt von einem
klei-
(n)
9 B. 1 A. 11 N.
(o) 9 B. 1 A. 8 N.
(p) EVST. S. 33.
(q) GALEN de util. L. VII. c. 19.
oribaſ. S. 202.
(r) EVST. T. 33. Schmaͤler
beim ALBIN. T. IX. f. 39. f. f.
Bisweilen nichts, WINSL. gvnz.
COWP.
(s) EVST. T. 33. dovgl. S.
32. WINSL n. 871. ALBIN. L. III.
c. 39. S. 201. angef. Tab. f. g. h.
(t) ALBIN. S. 202. ebendaſ.
c. WINSL. angef. Ort.
S s 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 641[643]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/649>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.