che sich mit den ähnlichen Fasern der Gegenfeite derge- stalt verschlingen, daß sie mit ihren Nebenfasern über das Kreuz zu laufen kommen (k), einen Bogen ma- chen, und beinahe den dritten Theil des breiten Muskels am Zungenknochen bedekken. Viele von diesen Fasern mischen sich in der untern und hintern Fläche des breiten Muskels am Zungenknochen mit ein.
Die Sache selbst ist immer so beschaffen. Sie ver- dient aber dennoch nicht den Nahmen Trochlea zu ha- ben (l).
Von da an macht die Sehne des zweibäuchigen, die bisher vom ersten Bauche geleitet worden, mit dem zweeten einen stumpfen Winkel, sie verändert ihren Gang weiter vorwers hin, sie gehet einwerts, und über sich hinauf, und nachdem sie sich entweder zusammenzieht, einfach, oder auf allerlei Weise zusammengesezzt ist, so wirft sie sich endlich in die am untern Theile des untern Kinnbakkens für sie verfertigte Gruben, an beiden Sei- ten längst der Knochenvereinigung hinein (m).
Es ist nichts neues, daß sich dieser Muskel zwischen dem Zungenbeine und dem untern Kinnbakken in mehrere Bäuche verwandele, und daß fleischige Päkke vom rech- ten Muskel nach dem linken übergehen (n), und so um- gekehrt. Jch habe auch den ungepaarten Muskel (o), aus dem breiten Sehnengürtel wieder herauskommen, und sich in die Vereinigung des Kinnbakkens werfen gesehen.
Jch
(k)[Spaltenumbruch]MONROO. angef. Ort. P.
(l)WINSL. n. 849. 1225. mon- roo Essays. S. 364. Doch hat das Wort Trochlea weiter. S. 254. und covrcell. Tom. IIII. Doch gesteht er, daß diese selten sei. Vor unvollkommen erkennt sie ferrein. angef. Ort. S. 524., bisweilen ist keine Trochlea da. S. 525.
(m)WINSL. n. 850. ALBIN fig. 19. g. g. sig. 18. d. c. bidloo [Spaltenumbruch]
Tab. XV. A.
(n) Verschiedenheiten davon hat albin. S. 208. und platner. angef. Ort. Daß sie sich über das Kreuz legen, weitbr. Act. Petr. Tom. IX. S. 255.
(o) Daß Fasern, die vom Bande des Zungenbeins entspringen, zum zweibäuchigen hingehen, hat gvnz Mem. Pres. S. 286. und vom Zun- genbeine Heisterde mastic. S. 14.
II. Abſchn. Die Werkzeuge der Rede.
che ſich mit den aͤhnlichen Faſern der Gegenfeite derge- ſtalt verſchlingen, daß ſie mit ihren Nebenfaſern uͤber das Kreuz zu laufen kommen (k), einen Bogen ma- chen, und beinahe den dritten Theil des breiten Muskels am Zungenknochen bedekken. Viele von dieſen Faſern miſchen ſich in der untern und hintern Flaͤche des breiten Muskels am Zungenknochen mit ein.
Die Sache ſelbſt iſt immer ſo beſchaffen. Sie ver- dient aber dennoch nicht den Nahmen Trochlea zu ha- ben (l).
Von da an macht die Sehne des zweibaͤuchigen, die bisher vom erſten Bauche geleitet worden, mit dem zweeten einen ſtumpfen Winkel, ſie veraͤndert ihren Gang weiter vorwers hin, ſie gehet einwerts, und uͤber ſich hinauf, und nachdem ſie ſich entweder zuſammenzieht, einfach, oder auf allerlei Weiſe zuſammengeſezzt iſt, ſo wirft ſie ſich endlich in die am untern Theile des untern Kinnbakkens fuͤr ſie verfertigte Gruben, an beiden Sei- ten laͤngſt der Knochenvereinigung hinein (m).
Es iſt nichts neues, daß ſich dieſer Muskel zwiſchen dem Zungenbeine und dem untern Kinnbakken in mehrere Baͤuche verwandele, und daß fleiſchige Paͤkke vom rech- ten Muskel nach dem linken uͤbergehen (n), und ſo um- gekehrt. Jch habe auch den ungepaarten Muskel (o), aus dem breiten Sehnenguͤrtel wieder herauskommen, und ſich in die Vereinigung des Kinnbakkens werfen geſehen.
Jch
(k)[Spaltenumbruch]MONROO. angef. Ort. P.
(l)WINSL. n. 849. 1225. mon- roo Eſſays. S. 364. Doch hat das Wort Trochlea weiter. S. 254. und covrcell. Tom. IIII. Doch geſteht er, daß dieſe ſelten ſei. Vor unvollkommen erkennt ſie ferrein. angef. Ort. S. 524., bisweilen iſt keine Trochlea da. S. 525.
(m)WINSL. n. 850. ALBIN fig. 19. g. g. ſig. 18. d. c. bidloo [Spaltenumbruch]
Tab. XV. A.
(n) Verſchiedenheiten davon hat albin. S. 208. und platner. angef. Ort. Daß ſie ſich uͤber das Kreuz legen, weitbr. Act. Petr. Tom. IX. S. 255.
(o) Daß Faſern, die vom Bande des Zungenbeins entſpringen, zum zweibaͤuchigen hingehen, hat gvnz Mem. Preſ. S. 286. und vom Zun- genbeine Heiſterde maſtic. S. 14.
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[649[651]/0657]
II. Abſchn. Die Werkzeuge der Rede.
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ſtalt verſchlingen, daß ſie mit ihren Nebenfaſern uͤber
das Kreuz zu laufen kommen (k), einen Bogen ma-
chen, und beinahe den dritten Theil des breiten Muskels
am Zungenknochen bedekken. Viele von dieſen Faſern
miſchen ſich in der untern und hintern Flaͤche des breiten
Muskels am Zungenknochen mit ein.
Die Sache ſelbſt iſt immer ſo beſchaffen. Sie ver-
dient aber dennoch nicht den Nahmen Trochlea zu ha-
ben (l).
Von da an macht die Sehne des zweibaͤuchigen,
die bisher vom erſten Bauche geleitet worden, mit dem
zweeten einen ſtumpfen Winkel, ſie veraͤndert ihren Gang
weiter vorwers hin, ſie gehet einwerts, und uͤber ſich
hinauf, und nachdem ſie ſich entweder zuſammenzieht,
einfach, oder auf allerlei Weiſe zuſammengeſezzt iſt, ſo
wirft ſie ſich endlich in die am untern Theile des untern
Kinnbakkens fuͤr ſie verfertigte Gruben, an beiden Sei-
ten laͤngſt der Knochenvereinigung hinein (m).
Es iſt nichts neues, daß ſich dieſer Muskel zwiſchen
dem Zungenbeine und dem untern Kinnbakken in mehrere
Baͤuche verwandele, und daß fleiſchige Paͤkke vom rech-
ten Muskel nach dem linken uͤbergehen (n), und ſo um-
gekehrt. Jch habe auch den ungepaarten Muskel (o),
aus dem breiten Sehnenguͤrtel wieder herauskommen, und
ſich in die Vereinigung des Kinnbakkens werfen geſehen.
Jch
(k)
MONROO. angef. Ort. P.
(l) WINSL. n. 849. 1225. mon-
roo Eſſays. S. 364. Doch hat das
Wort Trochlea weiter. S. 254.
und covrcell. Tom. IIII. Doch
geſteht er, daß dieſe ſelten ſei. Vor
unvollkommen erkennt ſie ferrein.
angef. Ort. S. 524., bisweilen iſt
keine Trochlea da. S. 525.
(m) WINSL. n. 850. ALBIN
fig. 19. g. g. ſig. 18. d. c. bidloo
Tab. XV. A.
(n) Verſchiedenheiten davon hat
albin. S. 208. und platner.
angef. Ort. Daß ſie ſich uͤber das
Kreuz legen, weitbr. Act. Petr.
Tom. IX. S. 255.
(o) Daß Faſern, die vom Bande
des Zungenbeins entſpringen, zum
zweibaͤuchigen hingehen, hat gvnz
Mem. Preſ. S. 286. und vom Zun-
genbeine Heiſter de maſtic. S. 14.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 649[651]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/657>, abgerufen am 17.06.2024.
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