deren Bänder zu Zitterungen veranlasse (c), die bald in der feinen Stimme zahlreich, bald in der groben spar- samer geschehen: und daß auf diese Art durch den Mund, und durch die Nase, oder durch eine von diesen Hölungen allein, eine abgemessene Stimme hervor gebracht werde.
Fische von kaltem Blute haben keine Stimme, weil sie keine Lunge, noch ein Luftbehältnis haben, welches sie ausleeren könnten, noch eine Luftröhrenspalte besizzen, welche zittern sollte. Diejenigen Fische, denen man eine Stimme zugeschrieben (c*), an diesen bringt entweder das herausgetriebene Wasser, oder die aus dem Munde durch die Lippen ausgepresste Luft (e), oder das Reiben der Fischohren aneinander (f), oder eine andere Ursa- che (g), einen Schall hervor, der von einer wahren Stimme verschieden ist. Jn der That machen die Fische, die ein warmes Blut haben, als der Delphin (h), die Wallfischart, der Jupiter genannt (i), andere Wallfische, und das Seeeinhorn (k), einen starken Laut.
Man ersieht daher aus dem vorhergehenden viele Stük- ke, worüber man Fragen aufwerfen könnte. Da bei den feinen Tönen der Luftröhrenkopf in die Höhe steigt, und obgleich eine andere Ursache zu der feinen Stimme vor- handen ist (l), dennoch die Glottis zuverläßig enger ge- macht wird (m), so erhellet daraus, wie diese feinen Töne Schaden bringen können, sowohl, weil die Kräfte des Atems erschöpft werden (n), als auch, weil die ge- (d)
schwäch-
(c)[Spaltenumbruch]
S. 437.
(c*) Unter den Fischen grunzet der Kaper. plin. L. XI. c. 5.
(e) Hieher gehöret das Zischen der Aale, klein Versuche der Danz. Gesellschaft. S. 120.
(f)radscynski hist. nat. Polon. T. II. S. 249. Von Meers- s korpionen.
(g)[Spaltenumbruch]ARIST. von den Knorpeln, hist. L. IV. c. 9.
(h)PLIN. L. IX. c. 8.
(i)ANDERSON. S. 198.
(k)KLEIN. angef. Ort. S. 113. vorhergeh. N. 8.
(m) Vorhergeh. Nr. 7.
(n) An den Predigern, amman. S. 32. 33.
(d)gvidas. L. III. S. 135.
III. Abſchn. Die Toͤne.
deren Baͤnder zu Zitterungen veranlaſſe (c), die bald in der feinen Stimme zahlreich, bald in der groben ſpar- ſamer geſchehen: und daß auf dieſe Art durch den Mund, und durch die Naſe, oder durch eine von dieſen Hoͤlungen allein, eine abgemeſſene Stimme hervor gebracht werde.
Fiſche von kaltem Blute haben keine Stimme, weil ſie keine Lunge, noch ein Luftbehaͤltnis haben, welches ſie ausleeren koͤnnten, noch eine Luftroͤhrenſpalte beſizzen, welche zittern ſollte. Diejenigen Fiſche, denen man eine Stimme zugeſchrieben (c*), an dieſen bringt entweder das herausgetriebene Waſſer, oder die aus dem Munde durch die Lippen ausgepreſſte Luft (e), oder das Reiben der Fiſchohren aneinander (f), oder eine andere Urſa- che (g), einen Schall hervor, der von einer wahren Stimme verſchieden iſt. Jn der That machen die Fiſche, die ein warmes Blut haben, als der Delphin (h), die Wallfiſchart, der Jupiter genannt (i), andere Wallfiſche, und das Seeeinhorn (k), einen ſtarken Laut.
Man erſieht daher aus dem vorhergehenden viele Stuͤk- ke, woruͤber man Fragen aufwerfen koͤnnte. Da bei den feinen Toͤnen der Luftroͤhrenkopf in die Hoͤhe ſteigt, und obgleich eine andere Urſache zu der feinen Stimme vor- handen iſt (l), dennoch die Glottis zuverlaͤßig enger ge- macht wird (m), ſo erhellet daraus, wie dieſe feinen Toͤne Schaden bringen koͤnnen, ſowohl, weil die Kraͤfte des Atems erſchoͤpft werden (n), als auch, weil die ge- (d)
ſchwaͤch-
(c)[Spaltenumbruch]
S. 437.
(c*) Unter den Fiſchen grunzet der Kaper. plin. L. XI. c. 5.
(e) Hieher gehoͤret das Ziſchen der Aale, klein Verſuche der Danz. Geſellſchaft. S. 120.
(f)radſcynſki hiſt. nat. Polon. T. II. S. 249. Von Meers- ſ korpionen.
(g)[Spaltenumbruch]ARIST. von den Knorpeln, hiſt. L. IV. c. 9.
(h)PLIN. L. IX. c. 8.
(i)ANDERSON. S. 198.
(k)KLEIN. angef. Ort. S. 113. vorhergeh. N. 8.
(m) Vorhergeh. Nr. 7.
(n) An den Predigern, amman. S. 32. 33.
(d)gvidaſ. L. III. S. 135.
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[713[715]/0721]
III. Abſchn. Die Toͤne.
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der feinen Stimme zahlreich, bald in der groben ſpar-
ſamer geſchehen: und daß auf dieſe Art durch den Mund,
und durch die Naſe, oder durch eine von dieſen Hoͤlungen
allein, eine abgemeſſene Stimme hervor gebracht werde.
Fiſche von kaltem Blute haben keine Stimme, weil
ſie keine Lunge, noch ein Luftbehaͤltnis haben, welches
ſie ausleeren koͤnnten, noch eine Luftroͤhrenſpalte beſizzen,
welche zittern ſollte. Diejenigen Fiſche, denen man eine
Stimme zugeſchrieben (c*), an dieſen bringt entweder
das herausgetriebene Waſſer, oder die aus dem Munde
durch die Lippen ausgepreſſte Luft (e), oder das Reiben
der Fiſchohren aneinander (f), oder eine andere Urſa-
che (g), einen Schall hervor, der von einer wahren
Stimme verſchieden iſt. Jn der That machen die Fiſche,
die ein warmes Blut haben, als der Delphin (h), die
Wallfiſchart, der Jupiter genannt (i), andere Wallfiſche,
und das Seeeinhorn (k), einen ſtarken Laut.
Man erſieht daher aus dem vorhergehenden viele Stuͤk-
ke, woruͤber man Fragen aufwerfen koͤnnte. Da bei den
feinen Toͤnen der Luftroͤhrenkopf in die Hoͤhe ſteigt, und
obgleich eine andere Urſache zu der feinen Stimme vor-
handen iſt (l), dennoch die Glottis zuverlaͤßig enger ge-
macht wird (m), ſo erhellet daraus, wie dieſe feinen
Toͤne Schaden bringen koͤnnen, ſowohl, weil die Kraͤfte
des Atems erſchoͤpft werden (n), als auch, weil die ge-
ſchwaͤch-
(d)
(c)
S. 437.
(c*) Unter den Fiſchen grunzet
der Kaper. plin. L. XI. c. 5.
(e) Hieher gehoͤret das Ziſchen
der Aale, klein Verſuche der
Danz. Geſellſchaft. S. 120.
(f) radſcynſki hiſt. nat.
Polon. T. II. S. 249. Von Meers-
ſ korpionen.
(g)
ARIST. von den Knorpeln,
hiſt. L. IV. c. 9.
(h) PLIN. L. IX. c. 8.
(i) ANDERSON. S. 198.
(k) KLEIN. angef. Ort. S. 113.
vorhergeh. N. 8.
(m) Vorhergeh. Nr. 7.
(n) An den Predigern, amman.
S. 32. 33.
(d) gvidaſ. L. III. S. 135.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 713[715]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/721>, abgerufen am 22.11.2024.
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