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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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Die Stimme. IX. Buch.
§. 4.
Die Mitlauter unter den Buchstaben.

Jch weis nicht, ob man in andern Sprachen, ausser
unsern Selbstlautern, noch andere finden könne. Das
ist aber von den Mitlautern ausgemacht, daß diese oder
jene Völker deren mehr oder weniger haben. Man ver-
misst nicht nur das r in der ehinesischen und mexikani-
schen Sprache; sondern es sollen auch (n) in der grön-
ländischen (n) das c. f und d, in der brasilischen Sprache
hingegen das f. l. s. z. und r (o), welches aber zu viel
Verdacht hat, fehlen. Doch es konnten auch nicht die
Ephraimiten das sch aussprechen.

Dagegen haben, was die europäischen Sprachen be-
trifft, die Schweizer, und Spanier ihr eigenes ch, wel-
ches sich in der Kehle bildet; die Engländer ihr th, oder
lispelndes s; die Malabaren zween Buchstaben, denen
wir Europäer keinen besondern Karakter zu geben wissen,
und darunter sie den einen bald wie ein r, bald wie ein
dh schreiben (p).

Es hat also Ammann recht, daß unzählige Mit-
lauter möglich seyn können (q), ob er gleich gesteht, daß
nur wenige in der That von einander unterschieden sind (r).

Die Mitlauter haben dieses unter einander gemein,
daß sie von dem Anstossen der Zunge, oder anderer
Theile des Mundes, erzeugt werden (s).

Man theilet sie auf vielerlei Weise ein, und zwar
bisweilen in Absicht auf den nicht klingenden Hauch (t),

aus
(n) [Spaltenumbruch] EGEDE, Gamle Groen-
lands nye perlustration.
S. 94.
Scripta societatis Danic. T. II.
S. 144.
(o) MONTANVS. America.
S. 367.
(p) [Spaltenumbruch] Collaram fl. oder Colladh. fl.
(q) S. 53.
(r) S. 55.
(s) Vorherg. Nr.
(t) AMMAN. S. 71. 72. uoi-
der.
S. 40. 51. ma|loet. S. 20.
Die Stimme. IX. Buch.
§. 4.
Die Mitlauter unter den Buchſtaben.

Jch weis nicht, ob man in andern Sprachen, auſſer
unſern Selbſtlautern, noch andere finden koͤnne. Das
iſt aber von den Mitlautern ausgemacht, daß dieſe oder
jene Voͤlker deren mehr oder weniger haben. Man ver-
miſſt nicht nur das r in der ehineſiſchen und mexikani-
ſchen Sprache; ſondern es ſollen auch (n) in der groͤn-
laͤndiſchen (n) das c. f und d, in der braſiliſchen Sprache
hingegen das f. l. ſ. z. und r (o), welches aber zu viel
Verdacht hat, fehlen. Doch es konnten auch nicht die
Ephraimiten das ſch ausſprechen.

Dagegen haben, was die europaͤiſchen Sprachen be-
trifft, die Schweizer, und Spanier ihr eigenes ch, wel-
ches ſich in der Kehle bildet; die Englaͤnder ihr th, oder
lispelndes ſ; die Malabaren zween Buchſtaben, denen
wir Europaͤer keinen beſondern Karakter zu geben wiſſen,
und darunter ſie den einen bald wie ein r, bald wie ein
dh ſchreiben (p).

Es hat alſo Ammann recht, daß unzaͤhlige Mit-
lauter moͤglich ſeyn koͤnnen (q), ob er gleich geſteht, daß
nur wenige in der That von einander unterſchieden ſind (r).

Die Mitlauter haben dieſes unter einander gemein,
daß ſie von dem Anſtoſſen der Zunge, oder anderer
Theile des Mundes, erzeugt werden (s).

Man theilet ſie auf vielerlei Weiſe ein, und zwar
bisweilen in Abſicht auf den nicht klingenden Hauch (t),

aus
(n) [Spaltenumbruch] EGEDE, Gamle Groen-
lands nye perluſtration.
S. 94.
Scripta ſocietatis Danic. T. II.
S. 144.
(o) MONTANVS. America.
S. 367.
(p) [Spaltenumbruch] Collaram fl. oder Colladh. fl.
(q) S. 53.
(r) S. 55.
(s) Vorherg. Nr.
(t) AMMAN. S. 71. 72. uoi-
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[728[730]/0736] Die Stimme. IX. Buch. §. 4. Die Mitlauter unter den Buchſtaben. Jch weis nicht, ob man in andern Sprachen, auſſer unſern Selbſtlautern, noch andere finden koͤnne. Das iſt aber von den Mitlautern ausgemacht, daß dieſe oder jene Voͤlker deren mehr oder weniger haben. Man ver- miſſt nicht nur das r in der ehineſiſchen und mexikani- ſchen Sprache; ſondern es ſollen auch (n) in der groͤn- laͤndiſchen (n) das c. f und d, in der braſiliſchen Sprache hingegen das f. l. ſ. z. und r (o), welches aber zu viel Verdacht hat, fehlen. Doch es konnten auch nicht die Ephraimiten das ſch ausſprechen. Dagegen haben, was die europaͤiſchen Sprachen be- trifft, die Schweizer, und Spanier ihr eigenes ch, wel- ches ſich in der Kehle bildet; die Englaͤnder ihr th, oder lispelndes ſ; die Malabaren zween Buchſtaben, denen wir Europaͤer keinen beſondern Karakter zu geben wiſſen, und darunter ſie den einen bald wie ein r, bald wie ein dh ſchreiben (p). Es hat alſo Ammann recht, daß unzaͤhlige Mit- lauter moͤglich ſeyn koͤnnen (q), ob er gleich geſteht, daß nur wenige in der That von einander unterſchieden ſind (r). Die Mitlauter haben dieſes unter einander gemein, daß ſie von dem Anſtoſſen der Zunge, oder anderer Theile des Mundes, erzeugt werden (s). Man theilet ſie auf vielerlei Weiſe ein, und zwar bisweilen in Abſicht auf den nicht klingenden Hauch (t), aus (n) EGEDE, Gamle Groen- lands nye perluſtration. S. 94. Scripta ſocietatis Danic. T. II. S. 144. (o) MONTANVS. America. S. 367. (p) Collaram fl. oder Colladh. fl. (q) S. 53. (r) S. 55. (s) Vorherg. Nr. (t) AMMAN. S. 71. 72. uoi- der. S. 40. 51. ma|loet. S. 20.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 728[730]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/736>, abgerufen am 22.11.2024.