ebenfalls an den äußersten Gaumen, wie in dem Selbst- lauter u. Man bringt die untere Lippe nicht an |die Zähne (l).
Das w. entsteht, wenn man die Lippen im ersten Augenblikke gegen einander zieht, und beinahe völlig vereiniget, hierauf aber wieder von einander zieht, dabei wird die Zunge weder an den Gaumen, noch an die Zähne angelegt.
§. 6. Mitlauter, welche man heraus stößt.
Es sagt der berümte Ammann, daß ein solcher Mit- lauter vom Hauche gebildet werde, der sich in irgend ei- nem Theile des Mnndes anhäufe, von dem Wege der Nase weggeleitet, und plözzlich durch den Mund herausge- stossen werde (n).
Es kömmt das b. dem vorhergehenden w ganz nahe, und unterscheidet sich bloß dadurch von demselben, daß es erst genauer vereinigte Lippen (o), und nachgehends stärker von einander gezogene Lippen verlangt. Da dieser Buchstabe bloß von den Lippen gemacht wird, so kann man ihn zu einer Zeit aussprechen, da ein Kind die Zunge noch nicht in seiner völligen Gewalt hat (p). Davon entsteht das Baba (Vater) bei den meh- resten Völkern, und aus eben dieser Ursach wird das b. in dem Alphabete als der erste Mitlauter angenommen, so wie das a |der erste unter den Selbstlautern ist (q).
Das p ist diesem sehr verwandt, wird von den Sach- sen öfters mit dem b. vermischt, und verlangt vereinigte (m)
Lip-
(l)[Spaltenumbruch]
Daß es ein gewisser Ton sel. AMMAN. S. 75. HOLDER. S. 41.
(n) Ebenders. ebendas.
(o)[Spaltenumbruch]RAPHEL.
(p)BOVFFON. T. II. S. 476.
(q)Hallers Geschichte der Thie- re. S. 89.
(m)RAPHEL. c. 2.
Die Stimme. IX. Buch.
ebenfalls an den aͤußerſten Gaumen, wie in dem Selbſt- lauter u. Man bringt die untere Lippe nicht an |die Zaͤhne (l).
Das w. entſteht, wenn man die Lippen im erſten Augenblikke gegen einander zieht, und beinahe voͤllig vereiniget, hierauf aber wieder von einander zieht, dabei wird die Zunge weder an den Gaumen, noch an die Zaͤhne angelegt.
§. 6. Mitlauter, welche man heraus ſtoͤßt.
Es ſagt der beruͤmte Ammann, daß ein ſolcher Mit- lauter vom Hauche gebildet werde, der ſich in irgend ei- nem Theile des Mnndes anhaͤufe, von dem Wege der Naſe weggeleitet, und ploͤzzlich durch den Mund herausge- ſtoſſen werde (n).
Es koͤmmt das b. dem vorhergehenden w ganz nahe, und unterſcheidet ſich bloß dadurch von demſelben, daß es erſt genauer vereinigte Lippen (o), und nachgehends ſtaͤrker von einander gezogene Lippen verlangt. Da dieſer Buchſtabe bloß von den Lippen gemacht wird, ſo kann man ihn zu einer Zeit ausſprechen, da ein Kind die Zunge noch nicht in ſeiner voͤlligen Gewalt hat (p). Davon entſteht das Baba (Vater) bei den meh- reſten Voͤlkern, und aus eben dieſer Urſach wird das b. in dem Alphabete als der erſte Mitlauter angenommen, ſo wie das a |der erſte unter den Selbſtlautern iſt (q).
Das p iſt dieſem ſehr verwandt, wird von den Sach- ſen oͤfters mit dem b. vermiſcht, und verlangt vereinigte (m)
Lip-
(l)[Spaltenumbruch]
Daß es ein gewiſſer Ton ſel. AMMAN. S. 75. HOLDER. S. 41.
(n) Ebenderſ. ebendaſ.
(o)[Spaltenumbruch]RAPHEL.
(p)BOVFFON. T. II. S. 476.
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[732[734]/0740]
Die Stimme. IX. Buch.
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Zaͤhne (l).
Das w. entſteht, wenn man die Lippen im erſten
Augenblikke gegen einander zieht, und beinahe voͤllig
vereiniget, hierauf aber wieder von einander zieht, dabei
wird die Zunge weder an den Gaumen, noch an die
Zaͤhne angelegt.
§. 6.
Mitlauter, welche man heraus ſtoͤßt.
Es ſagt der beruͤmte Ammann, daß ein ſolcher Mit-
lauter vom Hauche gebildet werde, der ſich in irgend ei-
nem Theile des Mnndes anhaͤufe, von dem Wege der
Naſe weggeleitet, und ploͤzzlich durch den Mund herausge-
ſtoſſen werde (n).
Es koͤmmt das b. dem vorhergehenden w ganz nahe,
und unterſcheidet ſich bloß dadurch von demſelben, daß es
erſt genauer vereinigte Lippen (o), und nachgehends
ſtaͤrker von einander gezogene Lippen verlangt.
Da dieſer Buchſtabe bloß von den Lippen gemacht
wird, ſo kann man ihn zu einer Zeit ausſprechen, da
ein Kind die Zunge noch nicht in ſeiner voͤlligen Gewalt
hat (p). Davon entſteht das Baba (Vater) bei den meh-
reſten Voͤlkern, und aus eben dieſer Urſach wird das b. in
dem Alphabete als der erſte Mitlauter angenommen, ſo
wie das a |der erſte unter den Selbſtlautern iſt (q).
Das p iſt dieſem ſehr verwandt, wird von den Sach-
ſen oͤfters mit dem b. vermiſcht, und verlangt vereinigte
Lip-
(m)
(l)
Daß es ein gewiſſer Ton ſel.
AMMAN. S. 75. HOLDER.
S. 41.
(n) Ebenderſ. ebendaſ.
(o)
RAPHEL.
(p) BOVFFON. T. II. S. 476.
(q) Hallers Geſchichte der Thie-
re. S. 89.
(m) RAPHEL. c. 2.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 732[734]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/740>, abgerufen am 22.11.2024.
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