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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

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I. Abschn. und den Nerven.
neralsäure, oder Weingeist hinzugießt, wie auch vom
Feuer [Spaltenumbruch] (x), und wenn berühmte Männer behaupten (y),
daß es in ihren Versuchen völlig verraucht sey: so kann
vielleicht die Fäulnis Schuld daran gewesen seyn. Sol-
chergestalt tröpfelt aus dem Gehirne der Fische, wenn
man solches zerschneidet, ein eiweisartiger, gerinnbarer
Saft (z), welches auch von den Wasserbläschen des
Gehirns [Spaltenumbruch] (a) und dem Zellgewebe der spinnenwebigen
Membran gilt (a*). So oft wenigstens einige Ver-
suche daraus einen gerinnbaren, andre hingegen einen
verdünstenden Saft machen, so kann man den erstern
allezeit mehr Glauben beimessen; indem das Verweilen
und die Fäulnis ihn leicht dahin vermögen können, daß
er verrauche, da ihn hingegen kein Zusall zum Ge-
rinnen bringt (a+).

§. 20.
Die ungenannte Vorragungen in den
Vorderkammern.

Die obere Dekke der Seitenkammer besteht größten-
theils aus der Hirnschwile (b) und dem Gehirnsinus,
welcher mit dem erhabenen gestreiften Körper, und der
Kammer des Sehenerven zusammentrift. Die Zerglie-
derer pflegen auf diese Dekke wenig Acht zu geben. Mit
dem untern Pflaster ruhet hingegen der vordere und vor-
nehmste Theil der Kammer auf dem gestreiften Körper.

Jn
(x) BRVNNER de gland. pituit.
c.
4. Für die Gerinnbarkeit, siehe
FRACASSATVM de cerebro.
S. 324. 325. ed. Bonon. und
BELLINVM mot. cord. S. 43.
ed belg.
(y) MALPIGH posthum S.
162. BERGER natur. hum. S. 284.
de HAEN T IV. S. 174. 197.
(z) COLLINS S. 994.
(a) FANDON anim. S. 177.
(a*) de HAEN T. IV. S. 170.
(a+) Doch sagt der vortrefliche
de HAEN, daß sein Saft den Vio-
lensyrup nicht gefärbt habe, angef.
Ort. S. 174.
(b) Man vergleiche damit den
TARIN t. 1. f. 1. den obern Theil
h. i. h. i. f. mit dem untern
Q. R. S. u. s. f.
E 3

I. Abſchn. und den Nerven.
neralſaͤure, oder Weingeiſt hinzugießt, wie auch vom
Feuer [Spaltenumbruch] (x), und wenn beruͤhmte Maͤnner behaupten (y),
daß es in ihren Verſuchen voͤllig verraucht ſey: ſo kann
vielleicht die Faͤulnis Schuld daran geweſen ſeyn. Sol-
chergeſtalt troͤpfelt aus dem Gehirne der Fiſche, wenn
man ſolches zerſchneidet, ein eiweisartiger, gerinnbarer
Saft (z), welches auch von den Waſſerblaͤschen des
Gehirns [Spaltenumbruch] (a) und dem Zellgewebe der ſpinnenwebigen
Membran gilt (a*). So oft wenigſtens einige Ver-
ſuche daraus einen gerinnbaren, andre hingegen einen
verduͤnſtenden Saft machen, ſo kann man den erſtern
allezeit mehr Glauben beimeſſen; indem das Verweilen
und die Faͤulnis ihn leicht dahin vermoͤgen koͤnnen, daß
er verrauche, da ihn hingegen kein Zuſall zum Ge-
rinnen bringt (a†).

§. 20.
Die ungenannte Vorragungen in den
Vorderkammern.

Die obere Dekke der Seitenkammer beſteht groͤßten-
theils aus der Hirnſchwile (b) und dem Gehirnſinus,
welcher mit dem erhabenen geſtreiften Koͤrper, und der
Kammer des Sehenerven zuſammentrift. Die Zerglie-
derer pflegen auf dieſe Dekke wenig Acht zu geben. Mit
dem untern Pflaſter ruhet hingegen der vordere und vor-
nehmſte Theil der Kammer auf dem geſtreiften Koͤrper.

Jn
(x) BRVNNER de gland. pituit.
c.
4. Fuͤr die Gerinnbarkeit, ſiehe
FRACASSATVM de cerebro.
S. 324. 325. ed. Bonon. und
BELLINVM mot. cord. S. 43.
ed belg.
(y) MALPIGH poſthum S.
162. BERGER natur. hum. S. 284.
de HAEN T IV. S. 174. 197.
(z) COLLINS S. 994.
(a) FANDON anim. S. 177.
(a*) de HAEN T. IV. S. 170.
(a†) Doch ſagt der vortrefliche
de HAEN, daß ſein Saft den Vio-
lenſyrup nicht gefaͤrbt habe, angef.
Ort. S. 174.
(b) Man vergleiche damit den
TARIN t. 1. f. 1. den obern Theil
h. i. h. i. f. mit dem untern
Q. R. S. u. ſ. f.
E 3
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[69/0105] I. Abſchn. und den Nerven. neralſaͤure, oder Weingeiſt hinzugießt, wie auch vom Feuer (x), und wenn beruͤhmte Maͤnner behaupten (y), daß es in ihren Verſuchen voͤllig verraucht ſey: ſo kann vielleicht die Faͤulnis Schuld daran geweſen ſeyn. Sol- chergeſtalt troͤpfelt aus dem Gehirne der Fiſche, wenn man ſolches zerſchneidet, ein eiweisartiger, gerinnbarer Saft (z), welches auch von den Waſſerblaͤschen des Gehirns (a) und dem Zellgewebe der ſpinnenwebigen Membran gilt (a*). So oft wenigſtens einige Ver- ſuche daraus einen gerinnbaren, andre hingegen einen verduͤnſtenden Saft machen, ſo kann man den erſtern allezeit mehr Glauben beimeſſen; indem das Verweilen und die Faͤulnis ihn leicht dahin vermoͤgen koͤnnen, daß er verrauche, da ihn hingegen kein Zuſall zum Ge- rinnen bringt (a†). §. 20. Die ungenannte Vorragungen in den Vorderkammern. Die obere Dekke der Seitenkammer beſteht groͤßten- theils aus der Hirnſchwile (b) und dem Gehirnſinus, welcher mit dem erhabenen geſtreiften Koͤrper, und der Kammer des Sehenerven zuſammentrift. Die Zerglie- derer pflegen auf dieſe Dekke wenig Acht zu geben. Mit dem untern Pflaſter ruhet hingegen der vordere und vor- nehmſte Theil der Kammer auf dem geſtreiften Koͤrper. Jn (x) BRVNNER de gland. pituit. c. 4. Fuͤr die Gerinnbarkeit, ſiehe FRACASSATVM de cerebro. S. 324. 325. ed. Bonon. und BELLINVM mot. cord. S. 43. ed belg. (y) MALPIGH poſthum S. 162. BERGER natur. hum. S. 284. de HAEN T IV. S. 174. 197. (z) COLLINS S. 994. (a) FANDON anim. S. 177. (a*) de HAEN T. IV. S. 170. (a†) Doch ſagt der vortrefliche de HAEN, daß ſein Saft den Vio- lenſyrup nicht gefaͤrbt habe, angef. Ort. S. 174. (b) Man vergleiche damit den TARIN t. 1. f. 1. den obern Theil h. i. h. i. f. mit dem untern Q. R. S. u. ſ. f. E 3

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/105>, abgerufen am 22.11.2024.