Vorlesungen seines Schwiegervaters nicht übel aufgenommen, so weiß ich nicht, warum sie an- dern anstößig sein sollten. Jch habe noch die mit dem Thomsius gewechselte Briefe aufzuzeigen.
Jm folgenden oder 1755sten Jahre, warf mir Albin, den ich noch durch nichts gegen mich ge- reizzt hatte, wenigstens hatte er unsre Relationes noch nicht gelesen, vor, daß ich von der fächrigen Bekleidung des männlichen Gliedes (9) unrecht geurteilt hätte, ob ich diese Ausdrükke gleich indes- sen seit den Jaren 1747 und 1751 in meinen primis lineis verbessert hatte, die dennoch ebenfalls die Kritik des Albins mehr, als einmal ausstehen müssen. Von da wandte er sich zu der Ursache des Steifwerdens (10). Jch übergehe die Worte, welche diesem berümten Manne hie und da ent- fahren, und welche voller verächtlichen Erbitte- rung gegen mich sind (10*).
Hier sehen Sie also, unparteiische Leser, daß ich vom Albin, bevor ich ihn auch nur mit einem Worte gereizt habe, dennoch verächtlich ge-
halten,
(9)L. II. p. 42.
(10)p. 78.
(10*) Solche Physiologisten, als es jezzo giebt. Die Stelle ist mir entfallen.
Vorrede.
Vorleſungen ſeines Schwiegervaters nicht uͤbel aufgenommen, ſo weiß ich nicht, warum ſie an- dern anſtoͤßig ſein ſollten. Jch habe noch die mit dem Thomſius gewechſelte Briefe aufzuzeigen.
Jm folgenden oder 1755ſten Jahre, warf mir Albin, den ich noch durch nichts gegen mich ge- reizzt hatte, wenigſtens hatte er unſre Relationes noch nicht geleſen, vor, daß ich von der faͤchrigen Bekleidung des maͤnnlichen Gliedes (9) unrecht geurteilt haͤtte, ob ich dieſe Ausdruͤkke gleich indeſ- ſen ſeit den Jaren 1747 und 1751 in meinen primis lineis verbeſſert hatte, die dennoch ebenfalls die Kritik des Albins mehr, als einmal ausſtehen muͤſſen. Von da wandte er ſich zu der Urſache des Steifwerdens (10). Jch uͤbergehe die Worte, welche dieſem beruͤmten Manne hie und da ent- fahren, und welche voller veraͤchtlichen Erbitte- rung gegen mich ſind (10*).
Hier ſehen Sie alſo, unparteiiſche Leſer, daß ich vom Albin, bevor ich ihn auch nur mit einem Worte gereizt habe, dennoch veraͤchtlich ge-
halten,
(9)L. II. p. 42.
(10)p. 78.
(10*) Solche Phyſiologiſten, als es jezzo giebt. Die Stelle iſt mir entfallen.
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[XIII/0017]
Vorrede.
Vorleſungen ſeines Schwiegervaters nicht uͤbel
aufgenommen, ſo weiß ich nicht, warum ſie an-
dern anſtoͤßig ſein ſollten. Jch habe noch die mit
dem Thomſius gewechſelte Briefe aufzuzeigen.
Jm folgenden oder 1755ſten Jahre, warf mir
Albin, den ich noch durch nichts gegen mich ge-
reizzt hatte, wenigſtens hatte er unſre Relationes
noch nicht geleſen, vor, daß ich von der faͤchrigen
Bekleidung des maͤnnlichen Gliedes (9) unrecht
geurteilt haͤtte, ob ich dieſe Ausdruͤkke gleich indeſ-
ſen ſeit den Jaren 1747 und 1751 in meinen primis
lineis verbeſſert hatte, die dennoch ebenfalls die
Kritik des Albins mehr, als einmal ausſtehen
muͤſſen. Von da wandte er ſich zu der Urſache des
Steifwerdens (10). Jch uͤbergehe die Worte,
welche dieſem beruͤmten Manne hie und da ent-
fahren, und welche voller veraͤchtlichen Erbitte-
rung gegen mich ſind (10*).
Hier ſehen Sie alſo, unparteiiſche Leſer,
daß ich vom Albin, bevor ich ihn auch nur mit
einem Worte gereizt habe, dennoch veraͤchtlich ge-
halten,
(9) L. II. p. 42.
(10) p. 78.
(10*) Solche Phyſiologiſten, als es jezzo giebt. Die Stelle iſt
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. XIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/17>, abgerufen am 21.11.2024.
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