Es befindet sich an dem vordern Ende dieses Be- hälters noch eine andere und ansehnliche Krümmung der Carotis [Spaltenumbruch](y). Sie läuft durch das Behältnis in die Hö- he, und nach vorne zu, und steiget gerade und nach der senkrechten Linie in die Höhe, sie streckt sich hierauf, mit dem Horizonte parallel und nach vorne hin, und zwar nicht ohne eine gewechselte Erhebung, und wellenför- mige Niederlassung bis zu dem vordern Sattelfortsazze hin. Sie wird von diesem Fortsazze bedeckt, steigt wie- derum gerade in die Höhe, biegt sich hierauf rükwärts, und über sich, in die Höhe, durchbort iezo auch das in- wendige Blatt der harten Gehirnhaut, und befindet sich nunmehro in derienigen Hölung, welche sich zwischen dem Spinnewebe und der harten Gehirnhaut gedenken läßt.
§. 8. Die Aeste, welche die Carotis in dem Behält- nisse von sich giebt.
Es haben die Alten (z) in diese Gegend das Wun- dernetz hin verlegt, welches sie von den Thieren auf den Menschen anwandten, und welches sich um die Schleimdrüse befindet, in der That aber ein Geflechte von Schlagaderästen ist, in welches sich die Carotis ver- wandelt, und aus denen sich diese Schlagader gleichsam wieder ergänzt, und nach vorne hin zusammenwächst (a).
Doch
(y)WINSLOW T. 3. tr. des arteres n. 73. GAVTIER tab. 3. f. 2. WEPFER de apo- plex. S. 38. und Fascic. 1. icon. bas. cran. des Hirnschedels, welches von dem Augennerven bis zum Ende zerschnitten ist.
(z)GALEN. de usu part. Lib. IX. c. 4, de HIPP. et PLAT. decret. Lib. VII. c. 3, [Spaltenumbruch]ORIBAS. S. 20. 21. Ein ander Netz hat COLVMBVS S. 183, nämlich dasienige Geflechte der Ge- fäße, welches auf der Zirbeldrüse liegt.
(a)WILLIS S. 58. 59. 103, im Kalbe, in der Ziege, Schaf, Schwein, Hirsch, Hund, Wolf, Kazze. Dieses hat auch HO- VIVS Tom. I. f. i.
Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
Es befindet ſich an dem vordern Ende dieſes Be- haͤlters noch eine andere und anſehnliche Kruͤmmung der Carotis [Spaltenumbruch](y). Sie laͤuft durch das Behaͤltnis in die Hoͤ- he, und nach vorne zu, und ſteiget gerade und nach der ſenkrechten Linie in die Hoͤhe, ſie ſtreckt ſich hierauf, mit dem Horizonte parallel und nach vorne hin, und zwar nicht ohne eine gewechſelte Erhebung, und wellenfoͤr- mige Niederlaſſung bis zu dem vordern Sattelfortſazze hin. Sie wird von dieſem Fortſazze bedeckt, ſteigt wie- derum gerade in die Hoͤhe, biegt ſich hierauf ruͤkwaͤrts, und uͤber ſich, in die Hoͤhe, durchbort iezo auch das in- wendige Blatt der harten Gehirnhaut, und befindet ſich nunmehro in derienigen Hoͤlung, welche ſich zwiſchen dem Spinnewebe und der harten Gehirnhaut gedenken laͤßt.
§. 8. Die Aeſte, welche die Carotis in dem Behaͤlt- niſſe von ſich giebt.
Es haben die Alten (z) in dieſe Gegend das Wun- dernetz hin verlegt, welches ſie von den Thieren auf den Menſchen anwandten, und welches ſich um die Schleimdruͤſe befindet, in der That aber ein Geflechte von Schlagaderaͤſten iſt, in welches ſich die Carotis ver- wandelt, und aus denen ſich dieſe Schlagader gleichſam wieder ergaͤnzt, und nach vorne hin zuſammenwaͤchſt (a).
Doch
(y)WINSLOW T. 3. tr. des artères n. 73. GAVTIER tab. 3. f. 2. WEPFER de apo- plex. S. 38. und Faſcic. 1. icon. baſ. cran. des Hirnſchedels, welches von dem Augennerven bis zum Ende zerſchnitten iſt.
(z)GALEN. de uſu part. Lib. IX. c. 4, de HIPP. et PLAT. dècret. Lib. VII. c. 3, [Spaltenumbruch]ORIBAS. S. 20. 21. Ein ander Netz hat COLVMBVS S. 183, naͤmlich dasienige Geflechte der Ge- faͤße, welches auf der Zirbeldruͤſe liegt.
(a)WILLIS S. 58. 59. 103, im Kalbe, in der Ziege, Schaf, Schwein, Hirſch, Hund, Wolf, Kazze. Dieſes hat auch HO- VIVS Tom. I. f. i.
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Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
Es befindet ſich an dem vordern Ende dieſes Be-
haͤlters noch eine andere und anſehnliche Kruͤmmung der
Carotis
(y). Sie laͤuft durch das Behaͤltnis in die Hoͤ-
he, und nach vorne zu, und ſteiget gerade und nach der
ſenkrechten Linie in die Hoͤhe, ſie ſtreckt ſich hierauf, mit
dem Horizonte parallel und nach vorne hin, und zwar
nicht ohne eine gewechſelte Erhebung, und wellenfoͤr-
mige Niederlaſſung bis zu dem vordern Sattelfortſazze
hin. Sie wird von dieſem Fortſazze bedeckt, ſteigt wie-
derum gerade in die Hoͤhe, biegt ſich hierauf ruͤkwaͤrts,
und uͤber ſich, in die Hoͤhe, durchbort iezo auch das in-
wendige Blatt der harten Gehirnhaut, und befindet ſich
nunmehro in derienigen Hoͤlung, welche ſich zwiſchen
dem Spinnewebe und der harten Gehirnhaut gedenken
laͤßt.
§. 8.
Die Aeſte, welche die Carotis in dem Behaͤlt-
niſſe von ſich giebt.
Es haben die Alten (z) in dieſe Gegend das Wun-
dernetz hin verlegt, welches ſie von den Thieren auf
den Menſchen anwandten, und welches ſich um die
Schleimdruͤſe befindet, in der That aber ein Geflechte
von Schlagaderaͤſten iſt, in welches ſich die Carotis ver-
wandelt, und aus denen ſich dieſe Schlagader gleichſam
wieder ergaͤnzt, und nach vorne hin zuſammenwaͤchſt (a).
Doch
(y) WINSLOW T. 3. tr.
des artères n. 73. GAVTIER
tab. 3. f. 2. WEPFER de apo-
plex. S. 38. und Faſcic. 1. icon.
baſ. cran. des Hirnſchedels, welches
von dem Augennerven bis zum Ende
zerſchnitten iſt.
(z) GALEN. de uſu part.
Lib. IX. c. 4, de HIPP. et
PLAT. dècret. Lib. VII. c. 3,
ORIBAS. S. 20. 21. Ein ander
Netz hat COLVMBVS S. 183,
naͤmlich dasienige Geflechte der Ge-
faͤße, welches auf der Zirbeldruͤſe
liegt.
(a) WILLIS S. 58. 59. 103,
im Kalbe, in der Ziege, Schaf,
Schwein, Hirſch, Hund, Wolf,
Kazze. Dieſes hat auch HO-
VIVS Tom. I. f. i.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/222>, abgerufen am 27.11.2024.
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