dem Namen der Nakkenader versteht, so, wie er es überhaupt darunter zu verstehen scheint, zum Quadrate des Durchmessers 8281 solcher Theile, dergleichen an der Aorte 90,000, an der Carotis über 23,000 da sind, so daß er die Wirbelschlagader, um etwas kleiner angiebt, als wir. Es gelangt der größte Theil ihres Blutes zum großen Gehirn, indem die Aeste nur klein sind, welche die Wirbelschlagader dem Rükkenmarke, und den Muskeln zuführt. Man hat auch bisweilen die linke, welche vorzüglich aus dem Aortenbogen zu kommen pflegt, grös- ser, als die rechte gefunden [Spaltenumbruch](k).
Sie nimmt gewöhnlicher Weise, und zwar auf sol- che Art aus der Schlüsselader ihren Ursprung, daß sie der erste Ast von ihrem Stamme wird, und etwas eher, und mehr nach hinten zu entspringt, als die Schild- ader (l) und die mit der Schildpulsader verbundene übrigen Schlagadern. Jndessen kömt es doch nicht sel- ten vor, daß die linke Wirbelschlagader aus dem Aor- tenbogen (m), um etwas eher entspringt, als die Schlüsselader derselben Seite.
Sie wird nahe bei ihrem Ursprunge von dem Zwei- ge des Ribbennerven, welcher sich in den untersten Nak- kenknoten begiebt, wie von einem Strikke umfaßt [Spaltenumbruch](n).
Es ist der Lauf dieser Schlagader an beiden Sei- ten versteckt. Sie begiebt sich nämlich oftmals in das Loch des Querfortsazzes des sechsten Halswirbels (o), bisweilen aber auch so gar des vierten (p), des sieben-
ten
(k)P. C. FABRICIVS in programm. S. 15, auch doppelt so groß.
(l)Tab. art. thyr. inf. prior. L. L. posterior. S. tab. tot. corp. anter. b. b. tab. art. brach. 1.
(m) V. Lib. VI. S. 161. und BOEHMER pracf. ad Fasc. 1. S. 11.
(n)Fasc. 2. tab. art. thyreoid. post. not. c. de nervor. imperio, S. 14.
(o)Fascic. 2. angeführt. Ort. et in fig. post. V. t. art. brach. 1. EVSTACHIVS de oss. exam. S. 213.
(p) Jch habe es gesehen, und EVSTACH. hat es tab. 26 und vergl. tab. art. brach. 1. lat. dextr.
N 4
V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns.
dem Namen der Nakkenader verſteht, ſo, wie er es uͤberhaupt darunter zu verſtehen ſcheint, zum Quadrate des Durchmeſſers 8281 ſolcher Theile, dergleichen an der Aorte 90,000, an der Carotis uͤber 23,000 da ſind, ſo daß er die Wirbelſchlagader, um etwas kleiner angiebt, als wir. Es gelangt der groͤßte Theil ihres Blutes zum großen Gehirn, indem die Aeſte nur klein ſind, welche die Wirbelſchlagader dem Ruͤkkenmarke, und den Muskeln zufuͤhrt. Man hat auch bisweilen die linke, welche vorzuͤglich aus dem Aortenbogen zu kommen pflegt, groͤſ- ſer, als die rechte gefunden [Spaltenumbruch](k).
Sie nimmt gewoͤhnlicher Weiſe, und zwar auf ſol- che Art aus der Schluͤſſelader ihren Urſprung, daß ſie der erſte Aſt von ihrem Stamme wird, und etwas eher, und mehr nach hinten zu entſpringt, als die Schild- ader (l) und die mit der Schildpulsader verbundene uͤbrigen Schlagadern. Jndeſſen koͤmt es doch nicht ſel- ten vor, daß die linke Wirbelſchlagader aus dem Aor- tenbogen (m), um etwas eher entſpringt, als die Schluͤſſelader derſelben Seite.
Sie wird nahe bei ihrem Urſprunge von dem Zwei- ge des Ribbennerven, welcher ſich in den unterſten Nak- kenknoten begiebt, wie von einem Strikke umfaßt [Spaltenumbruch](n).
Es iſt der Lauf dieſer Schlagader an beiden Sei- ten verſteckt. Sie begiebt ſich naͤmlich oftmals in das Loch des Querfortſazzes des ſechſten Halswirbels (o), bisweilen aber auch ſo gar des vierten (p), des ſieben-
ten
(k)P. C. FABRICIVS in programm. S. 15, auch doppelt ſo groß.
(l)Tab. art. thyr. inf. prior. L. L. poſterior. S. tab. tot. corp. anter. β. β. tab. art. brach. 1.
(m) V. Lib. VI. S. 161. und BOEHMER pracf. ad Faſc. 1. S. 11.
(n)Faſc. 2. tab. art. thyreoid. poſt. not. c. de nervor. imperio, S. 14.
(o)Faſcic. 2. angefuͤhrt. Ort. et in fig. poſt. V. t. art. brach. 1. EVSTACHIVS de oſſ. exam. S. 213.
(p) Jch habe es geſehen, und EVSTACH. hat es tab. 26 und vergl. tab. art. brach. 1. lat. dextr.
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V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns.
dem Namen der Nakkenader verſteht, ſo, wie er es
uͤberhaupt darunter zu verſtehen ſcheint, zum Quadrate
des Durchmeſſers 8281 ſolcher Theile, dergleichen an der
Aorte 90,000, an der Carotis uͤber 23,000 da ſind, ſo
daß er die Wirbelſchlagader, um etwas kleiner angiebt,
als wir. Es gelangt der groͤßte Theil ihres Blutes zum
großen Gehirn, indem die Aeſte nur klein ſind, welche die
Wirbelſchlagader dem Ruͤkkenmarke, und den Muskeln
zufuͤhrt. Man hat auch bisweilen die linke, welche
vorzuͤglich aus dem Aortenbogen zu kommen pflegt, groͤſ-
ſer, als die rechte gefunden
(k).
Sie nimmt gewoͤhnlicher Weiſe, und zwar auf ſol-
che Art aus der Schluͤſſelader ihren Urſprung, daß ſie
der erſte Aſt von ihrem Stamme wird, und etwas eher,
und mehr nach hinten zu entſpringt, als die Schild-
ader (l) und die mit der Schildpulsader verbundene
uͤbrigen Schlagadern. Jndeſſen koͤmt es doch nicht ſel-
ten vor, daß die linke Wirbelſchlagader aus dem Aor-
tenbogen (m), um etwas eher entſpringt, als die
Schluͤſſelader derſelben Seite.
Sie wird nahe bei ihrem Urſprunge von dem Zwei-
ge des Ribbennerven, welcher ſich in den unterſten Nak-
kenknoten begiebt, wie von einem Strikke umfaßt
(n).
Es iſt der Lauf dieſer Schlagader an beiden Sei-
ten verſteckt. Sie begiebt ſich naͤmlich oftmals in das
Loch des Querfortſazzes des ſechſten Halswirbels (o),
bisweilen aber auch ſo gar des vierten (p), des ſieben-
ten
(k) P. C. FABRICIVS in
programm. S. 15, auch doppelt ſo
groß.
(l) Tab. art. thyr. inf. prior.
L. L. poſterior. S. tab. tot. corp.
anter. β. β. tab. art. brach. 1.
(m) V. Lib. VI. S. 161. und
BOEHMER pracf. ad Faſc. 1.
S. 11.
(n) Faſc. 2. tab. art. thyreoid.
poſt. not. c. de nervor. imperio,
S. 14.
(o) Faſcic. 2. angefuͤhrt. Ort.
et in fig. poſt. V. t. art. brach. 1.
EVSTACHIVS de oſſ. exam.
S. 213.
(p) Jch habe es geſehen, und
EVSTACH. hat es tab. 26 und
vergl. tab. art. brach. 1. lat. dextr.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/235>, abgerufen am 17.02.2025.
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