Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Vorrede.
vor geschrieben halten muß. Es leugnet nämlich
Albin (26), daß das Zellgewebe den Krummdarm,
mit dem Grimmdarm verbinde, daß selbiges zer-
nichtet werden müsse, wenn der Krummdarm aus
dem Grimmdarme, heraustreten soll, und daß sol-
chergestalt die Klappen erst zu einem Kreise und
hierauf zu nichts werden, und daß die nervige
Haut des Krummdarms aus dem Grimmdarme
trete, und ein ein rechter Winkel entstehe. Jch
glaube aber leicht, und ich habe nichts merken las-
sen, daß man auch die Muskelfasern durchschneide.
Doch es felt darum das Zellgewebe dieser Falte
nicht, oder man muß es nicht zerschneiden, damit
die Gedärme von einander gehen mögen. Jch
will indessen diesem berümten Manne so viel zuge-
ben, daß ich verspreche, eben diese Klappe neuen
Versuchen zu unterwerfen, um dieselbe in dem
siebenten Bande dieser Phisiologie, entweder mit

der
(26) p. 53. 54.

Vorrede.
vor geſchrieben halten muß. Es leugnet naͤmlich
Albin (26), daß das Zellgewebe den Krummdarm,
mit dem Grimmdarm verbinde, daß ſelbiges zer-
nichtet werden muͤſſe, wenn der Krummdarm aus
dem Grimmdarme, heraustreten ſoll, und daß ſol-
chergeſtalt die Klappen erſt zu einem Kreiſe und
hierauf zu nichts werden, und daß die nervige
Haut des Krummdarms aus dem Grimmdarme
trete, und ein ein rechter Winkel entſtehe. Jch
glaube aber leicht, und ich habe nichts merken laſ-
ſen, daß man auch die Muskelfaſern durchſchneide.
Doch es felt darum das Zellgewebe dieſer Falte
nicht, oder man muß es nicht zerſchneiden, damit
die Gedaͤrme von einander gehen moͤgen. Jch
will indeſſen dieſem beruͤmten Manne ſo viel zuge-
ben, daß ich verſpreche, eben dieſe Klappe neuen
Verſuchen zu unterwerfen, um dieſelbe in dem
ſiebenten Bande dieſer Phiſiologie, entweder mit

der
(26) p. 53. 54.
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="preface" n="1">
        <p><pb facs="#f0028" n="XXIV"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
vor ge&#x017F;chrieben halten muß. Es leugnet na&#x0364;mlich<lb/><hi rendition="#fr">Albin</hi> <note place="foot" n="(26)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 53. 54.</note>, daß das Zellgewebe den Krummdarm,<lb/>
mit dem Grimmdarm verbinde, daß &#x017F;elbiges zer-<lb/>
nichtet werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, wenn der Krummdarm aus<lb/>
dem Grimmdarme, heraustreten &#x017F;oll, und daß &#x017F;ol-<lb/>
cherge&#x017F;talt die Klappen er&#x017F;t zu einem Krei&#x017F;e und<lb/>
hierauf zu nichts werden, und daß die nervige<lb/>
Haut des Krummdarms aus dem Grimmdarme<lb/>
trete, und ein ein rechter Winkel ent&#x017F;tehe. Jch<lb/>
glaube aber leicht, und ich habe nichts merken la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, daß man auch die Muskelfa&#x017F;ern durch&#x017F;chneide.<lb/>
Doch es felt darum das Zellgewebe die&#x017F;er Falte<lb/>
nicht, oder man muß es nicht zer&#x017F;chneiden, damit<lb/>
die Geda&#x0364;rme von einander gehen mo&#x0364;gen. Jch<lb/>
will inde&#x017F;&#x017F;en die&#x017F;em beru&#x0364;mten Manne &#x017F;o viel zuge-<lb/>
ben, daß ich ver&#x017F;preche, eben die&#x017F;e Klappe neuen<lb/>
Ver&#x017F;uchen zu unterwerfen, um die&#x017F;elbe in dem<lb/>
&#x017F;iebenten Bande die&#x017F;er Phi&#x017F;iologie, entweder mit<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[XXIV/0028] Vorrede. vor geſchrieben halten muß. Es leugnet naͤmlich Albin (26), daß das Zellgewebe den Krummdarm, mit dem Grimmdarm verbinde, daß ſelbiges zer- nichtet werden muͤſſe, wenn der Krummdarm aus dem Grimmdarme, heraustreten ſoll, und daß ſol- chergeſtalt die Klappen erſt zu einem Kreiſe und hierauf zu nichts werden, und daß die nervige Haut des Krummdarms aus dem Grimmdarme trete, und ein ein rechter Winkel entſtehe. Jch glaube aber leicht, und ich habe nichts merken laſ- ſen, daß man auch die Muskelfaſern durchſchneide. Doch es felt darum das Zellgewebe dieſer Falte nicht, oder man muß es nicht zerſchneiden, damit die Gedaͤrme von einander gehen moͤgen. Jch will indeſſen dieſem beruͤmten Manne ſo viel zuge- ben, daß ich verſpreche, eben dieſe Klappe neuen Verſuchen zu unterwerfen, um dieſelbe in dem ſiebenten Bande dieſer Phiſiologie, entweder mit der (26) p. 53. 54.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/28
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. XXIV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/28>, abgerufen am 21.11.2024.