mag man sich indessen über diese Wassergefäße in den inwendigen Theilen des Hauptes ausdehnen, bis man hinlängliche Versuche darüber ausweisen kann. Man könnte noch hinzufügen, wie es scheine, daß überhaupt das Fließwasser des Gehirns durch die rothe Blutadern zum Herzen zurück geführt werde, indem man Nachricht hat, daß nach einem Geschwulste an den Theilen der Galle, der die Holader in der Brust zusammendrückte, eine Wassersucht des Gehirns erfolgt ist [Spaltenumbruch](f), wie auch, daß nach Unterbindung der Drosselblutader in dem be- rühmten Lowerschen Versuche (g), den G. Desnoues wiederholt, nach dieser Unterbindung ein häufiges Träh- nen erfolget ist [Spaltenumbruch](h), welches dennoch von keiner Wasser- sucht begleitet gewesen. Was mich betrift; so habe ich nichts dergleichen wahrnehmen können.
Jch kann dem oben gedachten, von den Fließwas- sergefäßen des Rükkenmarkes nichts weiter beifügen (i).
Sech-
(f)G. de la MOTTE Chirurg. complet. obs. 126.
(g)Cap. 2. S. 123.
(h) S. 65.
(i)Lib. II. S. 177.
Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
mag man ſich indeſſen uͤber dieſe Waſſergefaͤße in den inwendigen Theilen des Hauptes ausdehnen, bis man hinlaͤngliche Verſuche daruͤber auſweiſen kann. Man koͤnnte noch hinzufuͤgen, wie es ſcheine, daß uͤberhaupt das Fließwaſſer des Gehirns durch die rothe Blutadern zum Herzen zuruͤck gefuͤhrt werde, indem man Nachricht hat, daß nach einem Geſchwulſte an den Theilen der Galle, der die Holader in der Bruſt zuſammendruͤckte, eine Waſſerſucht des Gehirns erfolgt iſt [Spaltenumbruch](f), wie auch, daß nach Unterbindung der Droſſelblutader in dem be- ruͤhmten Lowerſchen Verſuche (g), den G. Desnoues wiederholt, nach dieſer Unterbindung ein haͤufiges Traͤh- nen erfolget iſt [Spaltenumbruch](h), welches dennoch von keiner Waſſer- ſucht begleitet geweſen. Was mich betrift; ſo habe ich nichts dergleichen wahrnehmen koͤnnen.
Jch kann dem oben gedachten, von den Fließwaſ- ſergefaͤßen des Ruͤkkenmarkes nichts weiter beifuͤgen (i).
Sech-
(f)G. de la MOTTE Chirurg. complet. obſ. 126.
(g)Cap. 2. S. 123.
(h) S. 65.
(i)Lib. II. S. 177.
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Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
mag man ſich indeſſen uͤber dieſe Waſſergefaͤße in den
inwendigen Theilen des Hauptes ausdehnen, bis man
hinlaͤngliche Verſuche daruͤber auſweiſen kann. Man
koͤnnte noch hinzufuͤgen, wie es ſcheine, daß uͤberhaupt
das Fließwaſſer des Gehirns durch die rothe Blutadern
zum Herzen zuruͤck gefuͤhrt werde, indem man Nachricht
hat, daß nach einem Geſchwulſte an den Theilen der
Galle, der die Holader in der Bruſt zuſammendruͤckte,
eine Waſſerſucht des Gehirns erfolgt iſt
(f), wie auch,
daß nach Unterbindung der Droſſelblutader in dem be-
ruͤhmten Lowerſchen Verſuche (g), den G. Desnoues
wiederholt, nach dieſer Unterbindung ein haͤufiges Traͤh-
nen erfolget iſt
(h), welches dennoch von keiner Waſſer-
ſucht begleitet geweſen. Was mich betrift; ſo habe ich
nichts dergleichen wahrnehmen koͤnnen.
Jch kann dem oben gedachten, von den Fließwaſ-
ſergefaͤßen des Ruͤkkenmarkes nichts weiter beifuͤgen (i).
Sech-
(f) G. de la MOTTE Chirurg.
complet. obſ. 126.
(g) Cap. 2. S. 123.
(h) S. 65.
(i) Lib. II. S. 177.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/324>, abgerufen am 22.11.2024.
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