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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

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I. Abschnitt. und den Nerven.
Menschen größer, als im Ochsen oder Pferde sey. Die
kleinen Vögel, welche entweder ein gleich großes, oder
gar ein größeres haben, sind dagegen ungemein mager,
und der Mensch fett, wiewol man das Fett nicht in
Betrachtung ziehen muß, da es nicht unter die eigent-
lichen Bestandtheile eines thierischen Körpers gehört [Spaltenumbruch] (f).
Die Vögel haben überdem sehr große Augen. Wenn
man übrigens die Hirnschale eines Menschen auch nur
obenhin betrachtet, und mit den Gehirndekken der Vier-
füßigen vergleicht, so erhellt leicht, daß ihre langen und
an den Seiten zusammengedrückte Hirnschalen (g) sich
mit ihrem Vordertheile, weit gegen die Nase hinziehen;
und daß der Mensch sowohl eine höhere, als breitere
und längere Hirnschale habe. Es ist dieselbe auch ziem-
lich hohl und rund in den Vögeln.

Die eigenthümliche Schwehre des Gehirns verhält
sich nach dem Muschenbröck wie 1030 zu 1000.

§ 6.
Die Figur des Gehirns.

Wenn man das Gehirn in seinem ganzen Umfange
nimmt, so hat es keine Figur, welche man mit den ei-
gentlichen Figuren der Mathematiker vergleichen könte.
Es besitzt indessen doch etwas elliptisches (h), weil es
von ferne her einen dünnern Wirbel [Spaltenumbruch] (i) hat, hinten am
Kopf aber sich mit einem runden und dikken Bogen
endigt (k).

Das obere Gewölbe dieser Gehirnkammer entsteht
von einer tiefen Hölung, welche in den Knochen der Stirn,
des Vorderhaupts und Hinterhaupts ausgehauen ist (l).

Die
(f) libr. I. S. 28.
(g) Vergleiche
mit dem Bären, Commerc. litt.
Noric. 1734. hebd.
28.
(h) Unsere
Figuren fascicul. 7. T. I. ridlfy
of The Broin T. I. rvysch
epist. 11. T. XIII. evstach.
T. XVII. f. 3. 4. 6. T. XVIII. f.
2.
(i) fasc. 7. T. I. willis de cer.
f. 1. casser libr. X. t.
10.
(k) fasc. 7. T. I. ridley T. I.
evstach. tab. 18. f. 2. casser
libr. 10. T. IV. f. 1. 2. T.
5. 10. u. s. w.
willis angef. Ort.
(l) Vergl.
casser libr. X. T. I. f. 1. 2.
H. Phisiol. 4. B. B

I. Abſchnitt. und den Nerven.
Menſchen groͤßer, als im Ochſen oder Pferde ſey. Die
kleinen Voͤgel, welche entweder ein gleich großes, oder
gar ein groͤßeres haben, ſind dagegen ungemein mager,
und der Menſch fett, wiewol man das Fett nicht in
Betrachtung ziehen muß, da es nicht unter die eigent-
lichen Beſtandtheile eines thieriſchen Koͤrpers gehoͤrt [Spaltenumbruch] (f).
Die Voͤgel haben uͤberdem ſehr große Augen. Wenn
man uͤbrigens die Hirnſchale eines Menſchen auch nur
obenhin betrachtet, und mit den Gehirndekken der Vier-
fuͤßigen vergleicht, ſo erhellt leicht, daß ihre langen und
an den Seiten zuſammengedruͤckte Hirnſchalen (g) ſich
mit ihrem Vordertheile, weit gegen die Naſe hinziehen;
und daß der Menſch ſowohl eine hoͤhere, als breitere
und laͤngere Hirnſchale habe. Es iſt dieſelbe auch ziem-
lich hohl und rund in den Voͤgeln.

Die eigenthuͤmliche Schwehre des Gehirns verhaͤlt
ſich nach dem Muſchenbroͤck wie 1030 zu 1000.

§ 6.
Die Figur des Gehirns.

Wenn man das Gehirn in ſeinem ganzen Umfange
nimmt, ſo hat es keine Figur, welche man mit den ei-
gentlichen Figuren der Mathematiker vergleichen koͤnte.
Es beſitzt indeſſen doch etwas elliptiſches (h), weil es
von ferne her einen duͤnnern Wirbel [Spaltenumbruch] (i) hat, hinten am
Kopf aber ſich mit einem runden und dikken Bogen
endigt (k).

Das obere Gewoͤlbe dieſer Gehirnkammer entſteht
von einer tiefen Hoͤlung, welche in den Knochen der Stirn,
des Vorderhaupts und Hinterhaupts ausgehauen iſt (l).

Die
(f) libr. I. S. 28.
(g) Vergleiche
mit dem Baͤren, Commerc. litt.
Noric. 1734. hebd.
28.
(h) Unſere
Figuren faſcicul. 7. T. I. ridlfy
of The Broin T. I. rvyſch
epiſt. 11. T. XIII. evſtach.
T. XVII. f. 3. 4. 6. T. XVIII. f.
2.
(i) faſc. 7. T. I. williſ de cer.
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10.
(k) faſc. 7. T. I. ridley T. I.
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5. 10. u. ſ. w.
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[17/0053] I. Abſchnitt. und den Nerven. Menſchen groͤßer, als im Ochſen oder Pferde ſey. Die kleinen Voͤgel, welche entweder ein gleich großes, oder gar ein groͤßeres haben, ſind dagegen ungemein mager, und der Menſch fett, wiewol man das Fett nicht in Betrachtung ziehen muß, da es nicht unter die eigent- lichen Beſtandtheile eines thieriſchen Koͤrpers gehoͤrt (f). Die Voͤgel haben uͤberdem ſehr große Augen. Wenn man uͤbrigens die Hirnſchale eines Menſchen auch nur obenhin betrachtet, und mit den Gehirndekken der Vier- fuͤßigen vergleicht, ſo erhellt leicht, daß ihre langen und an den Seiten zuſammengedruͤckte Hirnſchalen (g) ſich mit ihrem Vordertheile, weit gegen die Naſe hinziehen; und daß der Menſch ſowohl eine hoͤhere, als breitere und laͤngere Hirnſchale habe. Es iſt dieſelbe auch ziem- lich hohl und rund in den Voͤgeln. Die eigenthuͤmliche Schwehre des Gehirns verhaͤlt ſich nach dem Muſchenbroͤck wie 1030 zu 1000. § 6. Die Figur des Gehirns. Wenn man das Gehirn in ſeinem ganzen Umfange nimmt, ſo hat es keine Figur, welche man mit den ei- gentlichen Figuren der Mathematiker vergleichen koͤnte. Es beſitzt indeſſen doch etwas elliptiſches (h), weil es von ferne her einen duͤnnern Wirbel (i) hat, hinten am Kopf aber ſich mit einem runden und dikken Bogen endigt (k). Das obere Gewoͤlbe dieſer Gehirnkammer entſteht von einer tiefen Hoͤlung, welche in den Knochen der Stirn, des Vorderhaupts und Hinterhaupts ausgehauen iſt (l). Die (f) libr. I. S. 28. (g) Vergleiche mit dem Baͤren, Commerc. litt. Noric. 1734. hebd. 28. (h) Unſere Figuren faſcicul. 7. T. I. ridlfy of The Broin T. I. rvyſch epiſt. 11. T. XIII. evſtach. T. XVII. f. 3. 4. 6. T. XVIII. f. 2. (i) faſc. 7. T. I. williſ de cer. f. 1. caſſer libr. X. t. 10. (k) faſc. 7. T. I. ridley T. I. evſtach. tab. 18. f. 2. caſſer libr. 10. T. IV. f. 1. 2. T. 5. 10. u. ſ. w. williſ angef. Ort. (l) Vergl. caſſer libr. X. T. I. f. 1. 2. H. Phiſiol. 4. B. B

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/53>, abgerufen am 21.11.2024.