Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.I. Abschn. und den Nerven. wiederholte diese Meinung an unzälichen Stellen, undzwar vom Gehirne [Spaltenumbruch] (n), vom klelnen Gehirne (o), und endlich vom Rükkenmarke (p), bis er endlich in seinen letzten Werken, diese Meinung dergestalt behauptete, daß er gestand, die kleinen Schlagäderchen arteten hier in eine andre Form aus (q). Hiervon überzeugt er den Schelhammer (r), welcher andrer Meinung, und ein Mann von hizzigem Wesen war, durch eine von seiner eignen Hand ausgesprizte Markrinde. Diese Vorstel- lung, welche fast überall angenommen wird, bekam auch von dem berümten Anton von Leeuwenhoeck durch andre Versuche ihre Bestätigung. Er behauptete in sei- nen ersten Versuchen vom Jahr 1684, daß die Markrinde des Gehirns in Vögeln [Spaltenumbruch] (s), außer den Gefäßgen, aus einem glashaften und gleichsam fettähnlichen Safte be- stehe; doch sey diese durchsichtige Materie nur von den allerkleinsten Gefäßgen zusammengesetzt (t). Er sahe in diesem Safte Kügelchens, welche bald nennt (n) Epist. 11. S. 18. Thes. 1. asser. 3. n. 19. Thes. 2. asser. 6. n. 13. Thes. 3. n. 33. Thes. 4. n. 78. Thes. 5. n. 44. 45. 84. Thes. 6. n. 73. Thes. 10. n. 33. 153. de fabric. glaud. S. 66. (o) Thes. 5. n. 48. Thes. 6. n. 121. (p) Thes. l. asser. 3. n. 9. Thes. 3. n. 60. und vom verlängerten Mark Thes. 7. n. 12. (q) Epist. ad BOHLIVM S. 10. (r) Schelhammer ars med. T. I. S. 282. (s) Anat. adcontempl. S. 30. 36. 37. (t) S. 37. 38. 39. (u) S. 30. 34. 35. Man vergleiche von den Gehirndrüsen philosoph. transact. n. 136. (x) S. 30. u. s. w. (y) S. 31. (z) S. 33. (a) S. 37. (b) S. 33. C 5
I. Abſchn. und den Nerven. wiederholte dieſe Meinung an unzaͤlichen Stellen, undzwar vom Gehirne [Spaltenumbruch] (n), vom klelnen Gehirne (o), und endlich vom Ruͤkkenmarke (p), bis er endlich in ſeinen letzten Werken, dieſe Meinung dergeſtalt behauptete, daß er geſtand, die kleinen Schlagaͤderchen arteten hier in eine andre Form aus (q). Hiervon uͤberzeugt er den Schelhammer (r), welcher andrer Meinung, und ein Mann von hizzigem Weſen war, durch eine von ſeiner eignen Hand ausgeſprizte Markrinde. Dieſe Vorſtel- lung, welche faſt uͤberall angenommen wird, bekam auch von dem beruͤmten Anton von Leeuwenhoeck durch andre Verſuche ihre Beſtaͤtigung. Er behauptete in ſei- nen erſten Verſuchen vom Jahr 1684, daß die Markrinde des Gehirns in Voͤgeln [Spaltenumbruch] (s), außer den Gefaͤßgen, aus einem glashaften und gleichſam fettaͤhnlichen Safte be- ſtehe; doch ſey dieſe durchſichtige Materie nur von den allerkleinſten Gefaͤßgen zuſammengeſetzt (t). Er ſahe in dieſem Safte Kuͤgelchens, welche bald nennt (n) Epiſt. 11. S. 18. Theſ. 1. aſſer. 3. n. 19. Theſ. 2. aſſer. 6. n. 13. Theſ. 3. n. 33. Theſ. 4. n. 78. Theſ. 5. n. 44. 45. 84. Theſ. 6. n. 73. Theſ. 10. n. 33. 153. de fabric. glaud. S. 66. (o) Theſ. 5. n. 48. Theſ. 6. n. 121. (p) Theſ. l. aſſer. 3. n. 9. Theſ. 3. n. 60. und vom verlaͤngerten Mark Theſ. 7. n. 12. (q) Epiſt. ad BOHLIVM S. 10. (r) Schelhammer ars med. T. I. S. 282. (s) Anat. adcontempl. S. 30. 36. 37. (t) S. 37. 38. 39. (u) S. 30. 34. 35. Man vergleiche von den Gehirndruͤſen philoſoph. transact. n. 136. (x) S. 30. u. ſ. w. (y) S. 31. (z) S. 33. (a) S. 37. (b) S. 33. C 5
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I. Abſchn. und den Nerven.
wiederholte dieſe Meinung an unzaͤlichen Stellen, und
zwar vom Gehirne
(n), vom klelnen Gehirne (o), und
endlich vom Ruͤkkenmarke (p), bis er endlich in ſeinen
letzten Werken, dieſe Meinung dergeſtalt behauptete, daß
er geſtand, die kleinen Schlagaͤderchen arteten hier in
eine andre Form aus (q). Hiervon uͤberzeugt er den
Schelhammer (r), welcher andrer Meinung, und ein
Mann von hizzigem Weſen war, durch eine von ſeiner
eignen Hand ausgeſprizte Markrinde. Dieſe Vorſtel-
lung, welche faſt uͤberall angenommen wird, bekam auch
von dem beruͤmten Anton von Leeuwenhoeck durch
andre Verſuche ihre Beſtaͤtigung. Er behauptete in ſei-
nen erſten Verſuchen vom Jahr 1684, daß die Markrinde
des Gehirns in Voͤgeln
(s), außer den Gefaͤßgen, aus
einem glashaften und gleichſam fettaͤhnlichen Safte be-
ſtehe; doch ſey dieſe durchſichtige Materie nur von den
allerkleinſten Gefaͤßgen zuſammengeſetzt (t).
Er ſahe in dieſem Safte Kuͤgelchens, welche bald
um 6mal (u), bald um 36mal groͤßer waren, als die ro-
then Blutkuͤgelchens (x); Jn den Gefaͤßgen ſelbſt fand
er Kuͤgelchen, welche um 512 mal kleiner waren, als ein
rothes Kuͤgelchen (y), und es ſchienen ihm einige Gefaͤß-
chen ſo zart zu ſein, daß ſie 1000mal und druͤber zaͤrter
waren, als ein ſolches Kuͤgelchen (z). Andre Gefaͤße
waren feiner, als ein Haar (a), und noch andre darun-
ter von der Dikke eines Haares (b). Demohngeachtet
nennt
(n) Epiſt. 11. S. 18. Theſ. 1. aſſer.
3. n. 19. Theſ. 2. aſſer. 6. n. 13. Theſ.
3. n. 33. Theſ. 4. n. 78. Theſ. 5. n. 44.
45. 84. Theſ. 6. n. 73. Theſ. 10. n.
33. 153. de fabric. glaud. S. 66.
(o) Theſ. 5. n. 48. Theſ. 6. n. 121.
(p) Theſ. l. aſſer. 3. n. 9. Theſ. 3.
n. 60. und vom verlaͤngerten Mark
Theſ. 7. n. 12.
(q) Epiſt. ad BOHLIVM S. 10.
(r) Schelhammer ars med. T. I.
S. 282.
(s) Anat. adcontempl. S. 30. 36.
37.
(t) S. 37. 38. 39.
(u) S. 30. 34. 35. Man vergleiche
von den Gehirndruͤſen philoſoph.
transact. n. 136.
(x) S. 30. u. ſ. w.
(y) S. 31.
(z) S. 33.
(a) S. 37.
(b) S. 33.
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