rung des Abstandes des eingelenkten Muskels von der Achse, das ihrige mit beitragen, und gemeiniglich das ver- richten, was die Griffe an den Maschinen thun müssen. So sind in dem grossen Umdreher die vereinigte Muskeln der Piramidenmuskel (z), die gedoppelten (a) und der innere Verstopfer (b) nebst dem vierseitigen dergestalt ein- gefugt (c), daß sie wie Zügel in den Griff des Knochens eingelenkt sind, und den Kopf des Knochens aus der Pfanne (d) nach vorne, und nach aussen zu, und zwar viel freier, leichter und weiter bewegen oder rükken können, als sonst geschehen würde, wofern das Hüftbein gerade gewesen wären, und sich in dasselbe diese Muskeln gewor- fen hätten. Nun beschreibt der Umdreher nach Art der menschlichen Maschinen den Bogen von einem grössern Zirkel, der Hüftekopf hingegen den Bogen von einem klei- nern Zirkel, und folglich erspart man dadurch wirklich Kräfte. Es kann leicht sein, daß diese Zuname an Kräf- ten dreifach grösser ist.
Von eben der Art ist auch der allerlängste Fortsazz des Atlas, als welcher die Einlenkungen beider schiefen (e) und des geraden Seitenmuskels (f) von dem Mittel- punkte verschiebt, damit sich der Kopf von einer geringern Stärke umdrehen lasse. Die Querfortsäzze der übrigen Wirbelbeine helfen wenigstens die Beugung und Neigung erleichtern. Doch dieses würden nur Beispiele ohne Ende sein.
Mit diesen Griffen haben auch die Schlüsselbeine eini- ge Aenlichkeit. Dem zufolge hat die Natur an klettern- den Thieren (g) oder an solchen, die sich mit den Händen erhalten, und die Speise mit der Hand ergreifen (h) und
an
(z)[Spaltenumbruch]ALBIN t. 21. f. 6.
(a)f. 11.
(b) 10.
(c)f. 8.
(d)ALBIN. hist. musc. a. cap. 186. ad 189.
(e)ALBIN t. 17. f. 3. 4.
(f)Ibid. f. 5.
(g)[Spaltenumbruch]
Die Fledermaus MEYER tab. 3.
(h)Mus ARNAULD hist. natur. des anim. T. 6. f. 3. HIL- DAN. VI. n. 97. MEYER tab. 181. 182. 183. 184. Das Thier
Opas-
Thieriſche Bewegung. XI. Buch.
rung des Abſtandes des eingelenkten Muſkels von der Achſe, das ihrige mit beitragen, und gemeiniglich das ver- richten, was die Griffe an den Maſchinen thun muͤſſen. So ſind in dem groſſen Umdreher die vereinigte Muſkeln der Piramidenmuſkel (z), die gedoppelten (a) und der innere Verſtopfer (b) nebſt dem vierſeitigen dergeſtalt ein- gefugt (c), daß ſie wie Zuͤgel in den Griff des Knochens eingelenkt ſind, und den Kopf des Knochens aus der Pfanne (d) nach vorne, und nach auſſen zu, und zwar viel freier, leichter und weiter bewegen oder ruͤkken koͤnnen, als ſonſt geſchehen wuͤrde, wofern das Huͤftbein gerade geweſen waͤren, und ſich in daſſelbe dieſe Muſkeln gewor- fen haͤtten. Nun beſchreibt der Umdreher nach Art der menſchlichen Maſchinen den Bogen von einem groͤſſern Zirkel, der Huͤftekopf hingegen den Bogen von einem klei- nern Zirkel, und folglich erſpart man dadurch wirklich Kraͤfte. Es kann leicht ſein, daß dieſe Zuname an Kraͤf- ten dreifach groͤſſer iſt.
Von eben der Art iſt auch der allerlaͤngſte Fortſazz des Atlas, als welcher die Einlenkungen beider ſchiefen (e) und des geraden Seitenmuſkels (f) von dem Mittel- punkte verſchiebt, damit ſich der Kopf von einer geringern Staͤrke umdrehen laſſe. Die Querfortſaͤzze der uͤbrigen Wirbelbeine helfen wenigſtens die Beugung und Neigung erleichtern. Doch dieſes wuͤrden nur Beiſpiele ohne Ende ſein.
Mit dieſen Griffen haben auch die Schluͤſſelbeine eini- ge Aenlichkeit. Dem zufolge hat die Natur an klettern- den Thieren (g) oder an ſolchen, die ſich mit den Haͤnden erhalten, und die Speiſe mit der Hand ergreifen (h) und
an
(z)[Spaltenumbruch]ALBIN t. 21. f. 6.
(a)f. 11.
(b) 10.
(c)f. 8.
(d)ALBIN. hiſt. muſc. a. cap. 186. ad 189.
(e)ALBIN t. 17. f. 3. 4.
(f)Ibid. f. 5.
(g)[Spaltenumbruch]
Die Fledermaus MEYER tab. 3.
(h)Mus ARNAULD hiſt. natur. des anim. T. 6. f. 3. HIL- DAN. VI. n. 97. MEYER tab. 181. 182. 183. 184. Das Thier
Opaſ-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0118"n="100"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Thieriſche Bewegung. <hirendition="#aq">XI.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
rung des Abſtandes des eingelenkten Muſkels von der<lb/>
Achſe, das ihrige mit beitragen, und gemeiniglich das ver-<lb/>
richten, was die Griffe an den Maſchinen thun muͤſſen.<lb/>
So ſind in dem groſſen Umdreher die vereinigte Muſkeln<lb/>
der Piramidenmuſkel <noteplace="foot"n="(z)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ALBIN</hi> t. 21. f.</hi> 6.</note>, die gedoppelten <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">f.</hi> 11.</note> und der<lb/>
innere Verſtopfer <noteplace="foot"n="(b)">10.</note> nebſt dem vierſeitigen dergeſtalt ein-<lb/>
gefugt <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">f.</hi> 8.</note>, daß ſie wie Zuͤgel in den Griff des Knochens<lb/>
eingelenkt ſind, und den Kopf des Knochens aus der<lb/>
Pfanne <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ALBIN.</hi> hiſt. muſc. a. cap.<lb/>
186. ad</hi> 189.</note> nach vorne, und nach auſſen zu, und zwar<lb/>
viel freier, leichter und weiter bewegen oder ruͤkken koͤnnen,<lb/>
als ſonſt geſchehen wuͤrde, wofern das Huͤftbein gerade<lb/>
geweſen waͤren, und ſich in daſſelbe dieſe Muſkeln gewor-<lb/>
fen haͤtten. Nun beſchreibt der Umdreher nach Art der<lb/>
menſchlichen Maſchinen den Bogen von einem groͤſſern<lb/>
Zirkel, der Huͤftekopf hingegen den Bogen von einem klei-<lb/>
nern Zirkel, und folglich erſpart man dadurch wirklich<lb/>
Kraͤfte. Es kann leicht ſein, daß dieſe Zuname an Kraͤf-<lb/>
ten dreifach groͤſſer iſt.</p><lb/><p>Von eben der Art iſt auch der allerlaͤngſte Fortſazz des<lb/>
Atlas, als welcher die Einlenkungen beider ſchiefen <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ALBIN</hi> t. 17. f.</hi> 3. 4.</note><lb/>
und des geraden Seitenmuſkels <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">Ibid. f.</hi> 5.</note> von dem Mittel-<lb/>
punkte verſchiebt, damit ſich der Kopf von einer geringern<lb/>
Staͤrke umdrehen laſſe. Die Querfortſaͤzze der uͤbrigen<lb/>
Wirbelbeine helfen wenigſtens die Beugung und Neigung<lb/>
erleichtern. Doch dieſes wuͤrden nur Beiſpiele ohne Ende<lb/>ſein.</p><lb/><p>Mit dieſen Griffen haben auch die Schluͤſſelbeine eini-<lb/>
ge Aenlichkeit. Dem zufolge hat die Natur an klettern-<lb/>
den Thieren <noteplace="foot"n="(g)"><cb/>
Die Fledermaus <hirendition="#aq"><hirendition="#g">MEYER</hi><lb/>
tab.</hi> 3.</note> oder an ſolchen, die ſich mit den Haͤnden<lb/>
erhalten, und die Speiſe mit der Hand ergreifen <notexml:id="f17"next="#f18"place="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">Mus <hirendition="#g">ARNAULD</hi> hiſt.<lb/>
natur. des anim. T. 6. f. 3. <hirendition="#g">HIL-<lb/>
DAN.</hi> VI. n. 97. <hirendition="#g">MEYER</hi><lb/>
tab.</hi> 181. 182. 183. 184. Das Thier<lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Opaſ-</hi></fw></note> und<lb/><fwplace="bottom"type="catch">an</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[100/0118]
Thieriſche Bewegung. XI. Buch.
rung des Abſtandes des eingelenkten Muſkels von der
Achſe, das ihrige mit beitragen, und gemeiniglich das ver-
richten, was die Griffe an den Maſchinen thun muͤſſen.
So ſind in dem groſſen Umdreher die vereinigte Muſkeln
der Piramidenmuſkel (z), die gedoppelten (a) und der
innere Verſtopfer (b) nebſt dem vierſeitigen dergeſtalt ein-
gefugt (c), daß ſie wie Zuͤgel in den Griff des Knochens
eingelenkt ſind, und den Kopf des Knochens aus der
Pfanne (d) nach vorne, und nach auſſen zu, und zwar
viel freier, leichter und weiter bewegen oder ruͤkken koͤnnen,
als ſonſt geſchehen wuͤrde, wofern das Huͤftbein gerade
geweſen waͤren, und ſich in daſſelbe dieſe Muſkeln gewor-
fen haͤtten. Nun beſchreibt der Umdreher nach Art der
menſchlichen Maſchinen den Bogen von einem groͤſſern
Zirkel, der Huͤftekopf hingegen den Bogen von einem klei-
nern Zirkel, und folglich erſpart man dadurch wirklich
Kraͤfte. Es kann leicht ſein, daß dieſe Zuname an Kraͤf-
ten dreifach groͤſſer iſt.
Von eben der Art iſt auch der allerlaͤngſte Fortſazz des
Atlas, als welcher die Einlenkungen beider ſchiefen (e)
und des geraden Seitenmuſkels (f) von dem Mittel-
punkte verſchiebt, damit ſich der Kopf von einer geringern
Staͤrke umdrehen laſſe. Die Querfortſaͤzze der uͤbrigen
Wirbelbeine helfen wenigſtens die Beugung und Neigung
erleichtern. Doch dieſes wuͤrden nur Beiſpiele ohne Ende
ſein.
Mit dieſen Griffen haben auch die Schluͤſſelbeine eini-
ge Aenlichkeit. Dem zufolge hat die Natur an klettern-
den Thieren (g) oder an ſolchen, die ſich mit den Haͤnden
erhalten, und die Speiſe mit der Hand ergreifen (h) und
an
(z)
ALBIN t. 21. f. 6.
(a) f. 11.
(b) 10.
(c) f. 8.
(d) ALBIN. hiſt. muſc. a. cap.
186. ad 189.
(e) ALBIN t. 17. f. 3. 4.
(f) Ibid. f. 5.
(g)
Die Fledermaus MEYER
tab. 3.
(h) Mus ARNAULD hiſt.
natur. des anim. T. 6. f. 3. HIL-
DAN. VI. n. 97. MEYER
tab. 181. 182. 183. 184. Das Thier
Opaſ-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/118>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.