Jch werde hier den Anfang von den vollkommnern Exempeln machen, dergleichen am Menschen die Haare sind, die am Hodensakke und der Schaam wachsen; wie auch der Bart an der Schnauze der wilden Thiere.
Es finden sich unter der Haut im Fadengewebe (a+) gefärbte, und fast eirunde Zwiebeln (b), welche so gar auch an den kleinen Haaren im Gesichte beständig vorkommen. Doch sind sie am Kopfe und der Schaam oval, an den Augenwimpern und Augenbranen rund, und daß sie am Milchbarte geschlank sind, lehrt ein berümter Mann (c). Folglich sind die Zwiebeln, mit ihrem halbkuglichen, zarten (d) Anfange, welches voller Gefässe ist, mit dem Fadengewebe vereinigt; sie bekom- men von diesem Gewebe Gefässe (e), und, wie die Zer- gliederer, welche die Sache subtiler einsehen wollen, behaupten, auch Nerven (f), und endlich Fäden vom Fadengewebe (g).
Mit-
(a+)[Spaltenumbruch]
Auch aus Bälglein im Fadengewebe, BASTER E. N. C. Vol. VIII. obs 12. MORGAGN. adv. IV. p. 61. u. f. und Talg- drüsen, Idem adv. I. p. 2.
(b)LEDERMüLLER mi- kroskopische Belustigungen Tab. V. f. 99. MALPIGHI posth. t. 16. f. 1. 2. 3. 4. HOOKE pag. 156. WITHOF diss. pag. 17. Auch an den Haaren des Muskussakkes Drüsen, Mem. de l'acad. 1731. p. 450. Doch einige haben keine solche Haare, ibid.
(c)WITHOF pag. 371. 372 Geschlank zeichnet sie LUDWIG hum. cut. inung. f. 2.
(d)[Spaltenumbruch]KAAUW n. 315. WIT- HOF Comm. Gotting. pag. 371.
(e) Vielleicht, g. g. g. LEDER- MüLLER ad LUDWIG humor. cut. inung. pag. 19. KAAUW n. 317. WINSLOW n. 98. BOERHAAVE cert. ex phys. WITHOF diss. p. 14.
(f)LEDERMüLLER ibid. WINSLOW n. 98. LUD- WIG ibid.
(g) Hieher rechne ich das Fä- denwerk des WITHOF pag. 22. und in Comm. Gotting. daß man an Kindern blos Haare in der Haut finde, DUVERNEY tab. 16. f. 9.
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
§. 18. Der Bau der Haare.
Jch werde hier den Anfang von den vollkommnern Exempeln machen, dergleichen am Menſchen die Haare ſind, die am Hodenſakke und der Schaam wachſen; wie auch der Bart an der Schnauze der wilden Thiere.
Es finden ſich unter der Haut im Fadengewebe (a†) gefaͤrbte, und faſt eirunde Zwiebeln (b), welche ſo gar auch an den kleinen Haaren im Geſichte beſtaͤndig vorkommen. Doch ſind ſie am Kopfe und der Schaam oval, an den Augenwimpern und Augenbranen rund, und daß ſie am Milchbarte geſchlank ſind, lehrt ein beruͤmter Mann (c). Folglich ſind die Zwiebeln, mit ihrem halbkuglichen, zarten (d) Anfange, welches voller Gefaͤſſe iſt, mit dem Fadengewebe vereinigt; ſie bekom- men von dieſem Gewebe Gefaͤſſe (e), und, wie die Zer- gliederer, welche die Sache ſubtiler einſehen wollen, behaupten, auch Nerven (f), und endlich Faͤden vom Fadengewebe (g).
Mit-
(a†)[Spaltenumbruch]
Auch aus Baͤlglein im Fadengewebe, BASTER E. N. C. Vol. VIII. obſ 12. MORGAGN. adv. IV. p. 61. u. f. und Talg- druͤſen, Idem adv. I. p. 2.
(b)LEDERMüLLER mi- kroſkopiſche Beluſtigungen Tab. V. f. 99. MALPIGHI poſth. t. 16. f. 1. 2. 3. 4. HOOKE pag. 156. WITHOF diſſ. pag. 17. Auch an den Haaren des Muſkusſakkes Druͤſen, Mem. de l’acad. 1731. p. 450. Doch einige haben keine ſolche Haare, ibid.
(c)WITHOF pag. 371. 372 Geſchlank zeichnet ſie LUDWIG hum. cut. inung. f. 2.
(d)[Spaltenumbruch]KAAUW n. 315. WIT- HOF Comm. Gotting. pag. 371.
(e) Vielleicht, g. g. g. LEDER- MüLLER ad LUDWIG humor. cut. inung. pag. 19. KAAUW n. 317. WINSLOW n. 98. BOERHAAVE cert. ex phyſ. WITHOF diſſ. p. 14.
(f)LEDERMüLLER ibid. WINSLOW n. 98. LUD- WIG ibid.
(g) Hieher rechne ich das Faͤ- denwerk des WITHOF pag. 22. und in Comm. Gotting. daß man an Kindern blos Haare in der Haut finde, DUVERNEY tab. 16. f. 9.
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Das Gefuͤhl. XII. Buch.
§. 18.
Der Bau der Haare.
Jch werde hier den Anfang von den vollkommnern
Exempeln machen, dergleichen am Menſchen die Haare
ſind, die am Hodenſakke und der Schaam wachſen; wie
auch der Bart an der Schnauze der wilden Thiere.
Es finden ſich unter der Haut im Fadengewebe (a†)
gefaͤrbte, und faſt eirunde Zwiebeln (b), welche ſo
gar auch an den kleinen Haaren im Geſichte beſtaͤndig
vorkommen. Doch ſind ſie am Kopfe und der Schaam
oval, an den Augenwimpern und Augenbranen rund,
und daß ſie am Milchbarte geſchlank ſind, lehrt ein
beruͤmter Mann (c). Folglich ſind die Zwiebeln, mit
ihrem halbkuglichen, zarten (d) Anfange, welches voller
Gefaͤſſe iſt, mit dem Fadengewebe vereinigt; ſie bekom-
men von dieſem Gewebe Gefaͤſſe (e), und, wie die Zer-
gliederer, welche die Sache ſubtiler einſehen wollen,
behaupten, auch Nerven (f), und endlich Faͤden vom
Fadengewebe (g).
Mit-
(a†)
Auch aus Baͤlglein im
Fadengewebe, BASTER E. N. C.
Vol. VIII. obſ 12. MORGAGN.
adv. IV. p. 61. u. f. und Talg-
druͤſen, Idem adv. I. p. 2.
(b) LEDERMüLLER mi-
kroſkopiſche Beluſtigungen Tab. V.
f. 99. MALPIGHI poſth. t. 16.
f. 1. 2. 3. 4. HOOKE pag. 156.
WITHOF diſſ. pag. 17. Auch
an den Haaren des Muſkusſakkes
Druͤſen, Mem. de l’acad. 1731.
p. 450. Doch einige haben keine
ſolche Haare, ibid.
(c) WITHOF pag. 371. 372
Geſchlank zeichnet ſie LUDWIG
hum. cut. inung. f. 2.
(d)
KAAUW n. 315. WIT-
HOF Comm. Gotting. pag. 371.
(e) Vielleicht, g. g. g. LEDER-
MüLLER ad LUDWIG humor.
cut. inung. pag. 19. KAAUW
n. 317. WINSLOW n. 98.
BOERHAAVE cert. ex phyſ.
WITHOF diſſ. p. 14.
(f) LEDERMüLLER ibid.
WINSLOW n. 98. LUD-
WIG ibid.
(g) Hieher rechne ich das Faͤ-
denwerk des WITHOF pag. 22.
und in Comm. Gotting. daß man
an Kindern blos Haare in der
Haut finde, DUVERNEY tab.
16. f. 9.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/300>, abgerufen am 22.11.2024.
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