hof auf eine Zolldikke 572 pechschwarze, 608 braune, und 790 bleiche Haare (u), welche also dünner, als die übrigen sind.
Es läst sich ein trokknes Haar wie 5, ein feuchtes wie 35 ausdehnen (x). Es besizzt eine ungemeine Festig- keit. Wir haben bereits von den Seidenfäden geredet (y). Man weis, daß das Menschenhaar 2069 Gran aus- gehalten (z), ein Pferdshaar hingegen, das sieben- mal dikker ist, trug 7970 Gran (a). Withof rechnet überhaupt vier Lot (a*). Das Haupthaar eines acht- jährigen Menschen trug 7812, eines jungen Menschen von 22 Jahren 14285 Theile, eines von 57 Jahren überhaupt 22222 Theile, nach einem andern Versuche (b). Jn einem andern, von gleichen Jahren, waren die Zalen 10309. 12967. und 25000 (b*). Von heissem Wasser werden die Haare sehr merklich schwach, und verlieren bis zum zehnten Theile von ihrer Stärke (b**).
Man bestätigt es, daß ihr Wesen fast unzerstörlich sei, da welche in den allerältesten Gräbern gefunden worden.
Die Farbe rührt vom Safte her (c), der das inwen- dige Fadengewebe anfüllt, das man das Mark heist. Die Farbe ist an der Frucht gemeiniglich weis (c*), und bleibet auch in kalten Gegenden, doch nicht in den aller- kältesten Gegenden, weis. Denn hier haben die Leute braunes Haar (d). Von da waren, wenigstens ehedem, die Haupthaare bis zum 50 Grade öfters gelb. Gelb hatten sie die Deutschen, und Burgundier. Je wärmer
die
(u)[Spaltenumbruch]pag. 379.
(x)ROBINSON p. 296.
(y)L XI.
(z)MUSCHENBROECK de cohaer. corp. firm. pag. 521. Es war um sieben und funfzigmal dikker als ein Seidenfaden.
(a)pag. 522.
(a*)[Spaltenumbruch]Comm. pag. 380.
(b)ROBINSON ibid. p. 320.
(b*)Idem pag. 319.
(b**)Idem pag. 297.
(c)WITHOF pag. 376.
(c*)ROEDERER l. c.
(d)p. 24. und dikk, HARMENS med. Lapp.
I. Abſchnitt. Werkzeug.
hof auf eine Zolldikke 572 pechſchwarze, 608 braune, und 790 bleiche Haare (u), welche alſo duͤnner, als die uͤbrigen ſind.
Es laͤſt ſich ein trokknes Haar wie 5, ein feuchtes wie 35 ausdehnen (x). Es beſizzt eine ungemeine Feſtig- keit. Wir haben bereits von den Seidenfaͤden geredet (y). Man weis, daß das Menſchenhaar 2069 Gran aus- gehalten (z), ein Pferdshaar hingegen, das ſieben- mal dikker iſt, trug 7970 Gran (a). Withof rechnet uͤberhaupt vier Lot (a*). Das Haupthaar eines acht- jaͤhrigen Menſchen trug 7812, eines jungen Menſchen von 22 Jahren 14285 Theile, eines von 57 Jahren uͤberhaupt 22222 Theile, nach einem andern Verſuche (b). Jn einem andern, von gleichen Jahren, waren die Zalen 10309. 12967. und 25000 (b*). Von heiſſem Waſſer werden die Haare ſehr merklich ſchwach, und verlieren bis zum zehnten Theile von ihrer Staͤrke (b**).
Man beſtaͤtigt es, daß ihr Weſen faſt unzerſtoͤrlich ſei, da welche in den alleraͤlteſten Graͤbern gefunden worden.
Die Farbe ruͤhrt vom Safte her (c), der das inwen- dige Fadengewebe anfuͤllt, das man das Mark heiſt. Die Farbe iſt an der Frucht gemeiniglich weis (c*), und bleibet auch in kalten Gegenden, doch nicht in den aller- kaͤlteſten Gegenden, weis. Denn hier haben die Leute braunes Haar (d). Von da waren, wenigſtens ehedem, die Haupthaare bis zum 50 Grade oͤfters gelb. Gelb hatten ſie die Deutſchen, und Burgundier. Je waͤrmer
die
(u)[Spaltenumbruch]pag. 379.
(x)ROBINSON p. 296.
(y)L XI.
(z)MUSCHENBROECK de cohaer. corp. firm. pag. 521. Es war um ſieben und funfzigmal dikker als ein Seidenfaden.
(a)pag. 522.
(a*)[Spaltenumbruch]Comm. pag. 380.
(b)ROBINSON ibid. p. 320.
(b*)Idem pag. 319.
(b**)Idem pag. 297.
(c)WITHOF pag. 376.
(c*)ROEDERER l. c.
(d)p. 24. und dikk, HARMENS med. Lapp.
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I. Abſchnitt. Werkzeug.
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uͤbrigen ſind.
Es laͤſt ſich ein trokknes Haar wie 5, ein feuchtes
wie 35 ausdehnen (x). Es beſizzt eine ungemeine Feſtig-
keit. Wir haben bereits von den Seidenfaͤden geredet (y).
Man weis, daß das Menſchenhaar 2069 Gran aus-
gehalten (z), ein Pferdshaar hingegen, das ſieben-
mal dikker iſt, trug 7970 Gran (a). Withof rechnet
uͤberhaupt vier Lot (a*). Das Haupthaar eines acht-
jaͤhrigen Menſchen trug 7812, eines jungen Menſchen von
22 Jahren 14285 Theile, eines von 57 Jahren uͤberhaupt
22222 Theile, nach einem andern Verſuche (b). Jn einem
andern, von gleichen Jahren, waren die Zalen 10309.
12967. und 25000 (b*). Von heiſſem Waſſer werden
die Haare ſehr merklich ſchwach, und verlieren bis zum
zehnten Theile von ihrer Staͤrke (b**).
Man beſtaͤtigt es, daß ihr Weſen faſt unzerſtoͤrlich
ſei, da welche in den alleraͤlteſten Graͤbern gefunden
worden.
Die Farbe ruͤhrt vom Safte her (c), der das inwen-
dige Fadengewebe anfuͤllt, das man das Mark heiſt.
Die Farbe iſt an der Frucht gemeiniglich weis (c*), und
bleibet auch in kalten Gegenden, doch nicht in den aller-
kaͤlteſten Gegenden, weis. Denn hier haben die Leute
braunes Haar (d). Von da waren, wenigſtens ehedem,
die Haupthaare bis zum 50 Grade oͤfters gelb. Gelb
hatten ſie die Deutſchen, und Burgundier. Je waͤrmer
die
(u)
pag. 379.
(x) ROBINSON p. 296.
(y) L XI.
(z) MUSCHENBROECK
de cohaer. corp. firm. pag. 521.
Es war um ſieben und funfzigmal
dikker als ein Seidenfaden.
(a) pag. 522.
(a*)
Comm. pag. 380.
(b) ROBINSON ibid. p. 320.
(b*) Idem pag. 319.
(b**) Idem pag. 297.
(c) WITHOF pag. 376.
(c*) ROEDERER l. c.
(d) p. 24. und dikk, HARMENS
med. Lapp.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/305>, abgerufen am 23.11.2024.
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