Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Geschmak. XIII. Buch.

Jhre Natur ist am Menschen folgender Maaßen be-
schaffen. Die erste Art derselben ist besonders geartet,
und blos dicht am hintersten Theile, und oben am Rükken
zu finden: sie liegen fast nach der Figur des lateinischen
Buchstaben V (u), oder eines Winkels, dessen Spizze
mitten auf der Zunge hinterwerts zu, und oft selbst im
blinden Loche (u*), angetroffen wird. Man könnte
sieben, acht oder neun dergleichen Wärzchen, fast in einer
einzigen Reihe zälen. Albin will nur drei (x), und
Vater (x*) ihrer fünfe gefunden haben. Jch habe ihrer
über 20 gesehen, da eine im Blindloche, die andere vor
demselben, eine andere hinter demselben lag, und zehn
andre in zwo Reihen, noch andre aber hie und da herum,
ausserhalb diesen Reihen, zerstreut waren. So beschreibt
es auch beinahe Duverney (x**).

Sie sind unter allen Wärzchen die grösten, und stellen
abgekürzte Kegel (y) vor, die, wenn sie an ihrer Grund-
fläche frei wären, ihre Spizze in der Zunge stekken haben
würden. Es ist diese Grundfläche bald deutlicher, bald
undeutlicher, zu einer Art von Trichterhölung gedrükt,
und hat gleichsam einen Punkt zum Loche (z). Sie sind
einiger Maaßen hart, und bekommen viele deutliche Ner-
ven (z*) und Gefässe, welche sich mit dem weissen Faden-

gewe-
(u) [Spaltenumbruch] COLLINS 227. tab. 2.
f.
2. in keiner guten Ordnung.
SCHELHAMMER progr. valedict.
n. 5. RUYSCH thes. III. p. 9.
thes. I. ass. 2. n.
2. und tab. 4.
f. 6. MORGAGNI advers. I.
tab. 1. WINSLOW IV. n.
507.
u. f. VATER de duct. saliv.
tab. 2. COSCHWITZ de ductu
saliv. f.
3. und in meiner Dispu-
tation f. 2. premiere classe WINS-
LOW n. 508. LIEUTAUD p.
175.
Die grösten des DUVERNEY
posth. pag. 251. t. 18. f.
5. Jm
Kameele scheinen die Pariser sie
gezeichnet zu haben.
(u*) [Spaltenumbruch] VATER de ductu saliv.
p. 23. 28. Mus. propr. pag. 89.
MORGAGNI. TREW epist.
ad HALLERUM p. 10. DU-
VERNEY
t. 18. f. 2. 5. p.
253.
Auch zwei und drei f. 4.
(x) L. I. adnot. c. 14. pag. 56.
Sechs MORGAGNUS.
(x*) f. 2.
(x**) tab. 18. f. 3. 4. Fast
zehn f. 6.
(y) So scheint es auch Albin
zu verstehen. L. I. c. 14. p. 56.
(z) MORGAGN. im Kupfer.
(z*) DUVERNEY tab. 18. f. 5.
Der Geſchmak. XIII. Buch.

Jhre Natur iſt am Menſchen folgender Maaßen be-
ſchaffen. Die erſte Art derſelben iſt beſonders geartet,
und blos dicht am hinterſten Theile, und oben am Ruͤkken
zu finden: ſie liegen faſt nach der Figur des lateiniſchen
Buchſtaben V (u), oder eines Winkels, deſſen Spizze
mitten auf der Zunge hinterwerts zu, und oft ſelbſt im
blinden Loche (u*), angetroffen wird. Man koͤnnte
ſieben, acht oder neun dergleichen Waͤrzchen, faſt in einer
einzigen Reihe zaͤlen. Albin will nur drei (x), und
Vater (x*) ihrer fuͤnfe gefunden haben. Jch habe ihrer
uͤber 20 geſehen, da eine im Blindloche, die andere vor
demſelben, eine andere hinter demſelben lag, und zehn
andre in zwo Reihen, noch andre aber hie und da herum,
auſſerhalb dieſen Reihen, zerſtreut waren. So beſchreibt
es auch beinahe Duverney (x**).

Sie ſind unter allen Waͤrzchen die groͤſten, und ſtellen
abgekuͤrzte Kegel (y) vor, die, wenn ſie an ihrer Grund-
flaͤche frei waͤren, ihre Spizze in der Zunge ſtekken haben
wuͤrden. Es iſt dieſe Grundflaͤche bald deutlicher, bald
undeutlicher, zu einer Art von Trichterhoͤlung gedruͤkt,
und hat gleichſam einen Punkt zum Loche (z). Sie ſind
einiger Maaßen hart, und bekommen viele deutliche Ner-
ven (z*) und Gefaͤſſe, welche ſich mit dem weiſſen Faden-

gewe-
(u) [Spaltenumbruch] COLLINS 227. tab. 2.
f.
2. in keiner guten Ordnung.
SCHELHAMMER progr. valedict.
n. 5. RUYSCH theſ. III. p. 9.
theſ. I. aſſ. 2. n.
2. und tab. 4.
f. 6. MORGAGNI adverſ. I.
tab. 1. WINSLOW IV. n.
507.
u. f. VATER de duct. ſaliv.
tab. 2. COSCHWITZ de ductu
ſaliv. f.
3. und in meiner Diſpu-
tation f. 2. premiere claſſe WINS-
LOW n. 508. LIEUTAUD p.
175.
Die groͤſten des DUVERNEY
poſth. pag. 251. t. 18. f.
5. Jm
Kameele ſcheinen die Pariſer ſie
gezeichnet zu haben.
(u*) [Spaltenumbruch] VATER de ductu ſaliv.
p. 23. 28. Muſ. propr. pag. 89.
MORGAGNI. TREW epiſt.
ad HALLERUM p. 10. DU-
VERNEY
t. 18. f. 2. 5. p.
253.
Auch zwei und drei f. 4.
(x) L. I. adnot. c. 14. pag. 56.
Sechs MORGAGNUS.
(x*) f. 2.
(x**) tab. 18. f. 3. 4. Faſt
zehn f. 6.
(y) So ſcheint es auch Albin
zu verſtehen. L. I. c. 14. p. 56.
(z) MORGAGN. im Kupfer.
(z*) DUVERNEY tab. 18. f. 5.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0408" n="390"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Ge&#x017F;chmak. <hi rendition="#aq">XIII.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
            <p>Jhre Natur i&#x017F;t am Men&#x017F;chen folgender Maaßen be-<lb/>
&#x017F;chaffen. Die er&#x017F;te Art der&#x017F;elben i&#x017F;t be&#x017F;onders geartet,<lb/>
und blos dicht am hinter&#x017F;ten Theile, und oben am Ru&#x0364;kken<lb/>
zu finden: &#x017F;ie liegen fa&#x017F;t nach der Figur des lateini&#x017F;chen<lb/>
Buch&#x017F;taben <hi rendition="#aq">V</hi> <note place="foot" n="(u)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">COLLINS</hi> 227. tab. 2.<lb/>
f.</hi> 2. in keiner guten Ordnung.<lb/><hi rendition="#aq">SCHELHAMMER progr. valedict.<lb/>
n. 5. <hi rendition="#g">RUYSCH</hi> the&#x017F;. III. p. 9.<lb/>
the&#x017F;. I. a&#x017F;&#x017F;. 2. n.</hi> 2. und <hi rendition="#aq">tab. 4.<lb/>
f. 6. <hi rendition="#g">MORGAGNI</hi> adver&#x017F;. I.<lb/>
tab. 1. <hi rendition="#g">WINSLOW</hi> IV. n.</hi> 507.<lb/>
u. f. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VATER</hi> de duct. &#x017F;aliv.<lb/>
tab. 2. COSCHWITZ de ductu<lb/>
&#x017F;aliv. f.</hi> 3. und in meiner Di&#x017F;pu-<lb/>
tation <hi rendition="#aq">f. 2. premiere cla&#x017F;&#x017F;e WINS-<lb/>
LOW n. 508. LIEUTAUD p.</hi> 175.<lb/>
Die gro&#x0364;&#x017F;ten des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">DUVERNEY</hi><lb/>
po&#x017F;th. pag. 251. t. 18. f.</hi> 5. Jm<lb/>
Kameele &#x017F;cheinen <hi rendition="#fr">die Pari&#x017F;er</hi> &#x017F;ie<lb/>
gezeichnet zu haben.</note>, oder eines Winkels, de&#x017F;&#x017F;en Spizze<lb/>
mitten auf der Zunge hinterwerts zu, und oft &#x017F;elb&#x017F;t im<lb/>
blinden Loche <note place="foot" n="(u*)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VATER</hi> de ductu &#x017F;aliv.<lb/>
p. 23. 28. Mu&#x017F;. propr. pag. 89.<lb/><hi rendition="#g">MORGAGNI. TREW</hi> epi&#x017F;t.<lb/>
ad <hi rendition="#g">HALLERUM</hi> p. 10. <hi rendition="#g">DU-<lb/>
VERNEY</hi> t. 18. f. 2. 5. p.</hi> 253.<lb/>
Auch zwei und drei <hi rendition="#aq">f.</hi> 4.</note>, angetroffen wird. Man ko&#x0364;nnte<lb/>
&#x017F;ieben, acht oder neun dergleichen Wa&#x0364;rzchen, fa&#x017F;t in einer<lb/>
einzigen Reihe za&#x0364;len. <hi rendition="#fr">Albin</hi> will nur drei <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">L. I. adnot. c. 14. pag.</hi> 56.<lb/>
Sechs <hi rendition="#aq">MORGAGNUS.</hi></note>, und<lb/><hi rendition="#fr">Vater</hi> <note place="foot" n="(x*)"><hi rendition="#aq">f.</hi> 2.</note> ihrer fu&#x0364;nfe gefunden haben. Jch habe ihrer<lb/>
u&#x0364;ber 20 ge&#x017F;ehen, da eine im Blindloche, die andere vor<lb/>
dem&#x017F;elben, eine andere hinter dem&#x017F;elben lag, und zehn<lb/>
andre in zwo Reihen, noch andre aber hie und da herum,<lb/>
au&#x017F;&#x017F;erhalb die&#x017F;en Reihen, zer&#x017F;treut waren. So be&#x017F;chreibt<lb/>
es auch beinahe <hi rendition="#fr">Duverney</hi> <note place="foot" n="(x**)"><hi rendition="#aq">tab. 18. f.</hi> 3. 4. Fa&#x017F;t<lb/>
zehn <hi rendition="#aq">f.</hi> 6.</note>.</p><lb/>
            <p>Sie &#x017F;ind unter allen Wa&#x0364;rzchen die gro&#x0364;&#x017F;ten, und &#x017F;tellen<lb/>
abgeku&#x0364;rzte Kegel <note place="foot" n="(y)">So &#x017F;cheint es auch <hi rendition="#fr">Albin</hi><lb/>
zu ver&#x017F;tehen. <hi rendition="#aq">L. I. c. 14. p.</hi> 56.</note> vor, die, wenn &#x017F;ie an ihrer Grund-<lb/>
fla&#x0364;che frei wa&#x0364;ren, ihre Spizze in der Zunge &#x017F;tekken haben<lb/>
wu&#x0364;rden. Es i&#x017F;t die&#x017F;e Grundfla&#x0364;che bald deutlicher, bald<lb/>
undeutlicher, zu einer Art von Trichterho&#x0364;lung gedru&#x0364;kt,<lb/>
und hat gleich&#x017F;am einen Punkt zum Loche <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">MORGAGN.</hi> im Kupfer.</note>. Sie &#x017F;ind<lb/>
einiger Maaßen hart, und bekommen viele deutliche Ner-<lb/>
ven <note place="foot" n="(z*)"><hi rendition="#aq">DUVERNEY tab. 18. f.</hi> 5.</note> und Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, welche &#x017F;ich mit dem wei&#x017F;&#x017F;en Faden-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gewe-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[390/0408] Der Geſchmak. XIII. Buch. Jhre Natur iſt am Menſchen folgender Maaßen be- ſchaffen. Die erſte Art derſelben iſt beſonders geartet, und blos dicht am hinterſten Theile, und oben am Ruͤkken zu finden: ſie liegen faſt nach der Figur des lateiniſchen Buchſtaben V (u), oder eines Winkels, deſſen Spizze mitten auf der Zunge hinterwerts zu, und oft ſelbſt im blinden Loche (u*), angetroffen wird. Man koͤnnte ſieben, acht oder neun dergleichen Waͤrzchen, faſt in einer einzigen Reihe zaͤlen. Albin will nur drei (x), und Vater (x*) ihrer fuͤnfe gefunden haben. Jch habe ihrer uͤber 20 geſehen, da eine im Blindloche, die andere vor demſelben, eine andere hinter demſelben lag, und zehn andre in zwo Reihen, noch andre aber hie und da herum, auſſerhalb dieſen Reihen, zerſtreut waren. So beſchreibt es auch beinahe Duverney (x**). Sie ſind unter allen Waͤrzchen die groͤſten, und ſtellen abgekuͤrzte Kegel (y) vor, die, wenn ſie an ihrer Grund- flaͤche frei waͤren, ihre Spizze in der Zunge ſtekken haben wuͤrden. Es iſt dieſe Grundflaͤche bald deutlicher, bald undeutlicher, zu einer Art von Trichterhoͤlung gedruͤkt, und hat gleichſam einen Punkt zum Loche (z). Sie ſind einiger Maaßen hart, und bekommen viele deutliche Ner- ven (z*) und Gefaͤſſe, welche ſich mit dem weiſſen Faden- gewe- (u) COLLINS 227. tab. 2. f. 2. in keiner guten Ordnung. SCHELHAMMER progr. valedict. n. 5. RUYSCH theſ. III. p. 9. theſ. I. aſſ. 2. n. 2. und tab. 4. f. 6. MORGAGNI adverſ. I. tab. 1. WINSLOW IV. n. 507. u. f. VATER de duct. ſaliv. tab. 2. COSCHWITZ de ductu ſaliv. f. 3. und in meiner Diſpu- tation f. 2. premiere claſſe WINS- LOW n. 508. LIEUTAUD p. 175. Die groͤſten des DUVERNEY poſth. pag. 251. t. 18. f. 5. Jm Kameele ſcheinen die Pariſer ſie gezeichnet zu haben. (u*) VATER de ductu ſaliv. p. 23. 28. Muſ. propr. pag. 89. MORGAGNI. TREW epiſt. ad HALLERUM p. 10. DU- VERNEY t. 18. f. 2. 5. p. 253. Auch zwei und drei f. 4. (x) L. I. adnot. c. 14. pag. 56. Sechs MORGAGNUS. (x*) f. 2. (x**) tab. 18. f. 3. 4. Faſt zehn f. 6. (y) So ſcheint es auch Albin zu verſtehen. L. I. c. 14. p. 56. (z) MORGAGN. im Kupfer. (z*) DUVERNEY tab. 18. f. 5.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/408
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/408>, abgerufen am 22.11.2024.