Er fängt sich an der untersten Nasenspizze, gleichsam mit einem Kügelchen an, er wird darauf breit, und ver- wandelt sich gegen der Scheidewand der Nase, in eine flache und eiförmige Platte.
Von da wendet er sich rükkwerts, er ergreift auf bei- den Seiten die Mitte der Scheidewand der Nasenlöcher, mit einer flachen Platte, welche sich endlich bei dem hin- tern Theile der Scheidewand der Nasenlöcher mit einem stumpfen Ende endigt (r).
Anstatt dieses Knorpels sind bisweilen zween da, de- ren einer eine Spizze macht, und der andre die Scheide- wand von beiden Seiten ergreift.
Endlich steigt die knorplige Scheidewand der Na- senlöcher, wovon an seinem eigentlichen Orte geredet wer- den soll, von der Spizze der Nasenknochen vorwerts her- ab, es theilt entblößt die Nasenlöcher, oder es ist mit den untern Knorpeln zusammen gewachsen, oder wenigstens doch durch ein kurzes Fadengewebe verbunden.
Uebrigens kommen an diesen Knorpeln viele Verschie- denheiten vor. Gemeiniglich zält man ihrer fünfe (s), die Scheidewand, die obern, und die untern. Santorin geht sogar bis eilf.
§. 3. Die Muskeln der Nase.
Es wird der knorplige Theil der Nase im Menschen, und den vierfüßigen Thieren von Muskeln regiert, welche bei einem lebhaften Atemholen, und schärfern Riechen ih- re Wirksamkeit äussern. Plemp hat gegen den Spi- gel, der dieses bestritte, diese Bewegung an sich selbst erweislich gemacht (t), und ich habe sie selbst, sonderlich an Kranken, die einen schweren Atem hatten, ja so gar an
den
(r)[Spaltenumbruch]h. TARIN. f. 1. SANTO- RIN p. 87. n. 5. RUYSCH. E. Die hintern WINSLOW. n. 326.
(s)[Spaltenumbruch]La CHARRIERE. n. 33. u. f.
(t)Van den Spieren. p. 67.
Der Geruch. XIV. Buch.
Er faͤngt ſich an der unterſten Naſenſpizze, gleichſam mit einem Kuͤgelchen an, er wird darauf breit, und ver- wandelt ſich gegen der Scheidewand der Naſe, in eine flache und eifoͤrmige Platte.
Von da wendet er ſich ruͤkkwerts, er ergreift auf bei- den Seiten die Mitte der Scheidewand der Naſenloͤcher, mit einer flachen Platte, welche ſich endlich bei dem hin- tern Theile der Scheidewand der Naſenloͤcher mit einem ſtumpfen Ende endigt (r).
Anſtatt dieſes Knorpels ſind bisweilen zween da, de- ren einer eine Spizze macht, und der andre die Scheide- wand von beiden Seiten ergreift.
Endlich ſteigt die knorplige Scheidewand der Na- ſenloͤcher, wovon an ſeinem eigentlichen Orte geredet wer- den ſoll, von der Spizze der Naſenknochen vorwerts her- ab, es theilt entbloͤßt die Naſenloͤcher, oder es iſt mit den untern Knorpeln zuſammen gewachſen, oder wenigſtens doch durch ein kurzes Fadengewebe verbunden.
Uebrigens kommen an dieſen Knorpeln viele Verſchie- denheiten vor. Gemeiniglich zaͤlt man ihrer fuͤnfe (s), die Scheidewand, die obern, und die untern. Santorin geht ſogar bis eilf.
§. 3. Die Muſkeln der Naſe.
Es wird der knorplige Theil der Naſe im Menſchen, und den vierfuͤßigen Thieren von Muſkeln regiert, welche bei einem lebhaften Atemholen, und ſchaͤrfern Riechen ih- re Wirkſamkeit aͤuſſern. Plemp hat gegen den Spi- gel, der dieſes beſtritte, dieſe Bewegung an ſich ſelbſt erweislich gemacht (t), und ich habe ſie ſelbſt, ſonderlich an Kranken, die einen ſchweren Atem hatten, ja ſo gar an
den
(r)[Spaltenumbruch]h. TARIN. f. 1. SANTO- RIN p. 87. n. 5. RUYSCH. E. Die hintern WINSLOW. n. 326.
(s)[Spaltenumbruch]La CHARRIERE. n. 33. u. f.
(t)Van den Spieren. p. 67.
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[432/0450]
Der Geruch. XIV. Buch.
Er faͤngt ſich an der unterſten Naſenſpizze, gleichſam
mit einem Kuͤgelchen an, er wird darauf breit, und ver-
wandelt ſich gegen der Scheidewand der Naſe, in eine
flache und eifoͤrmige Platte.
Von da wendet er ſich ruͤkkwerts, er ergreift auf bei-
den Seiten die Mitte der Scheidewand der Naſenloͤcher,
mit einer flachen Platte, welche ſich endlich bei dem hin-
tern Theile der Scheidewand der Naſenloͤcher mit einem
ſtumpfen Ende endigt (r).
Anſtatt dieſes Knorpels ſind bisweilen zween da, de-
ren einer eine Spizze macht, und der andre die Scheide-
wand von beiden Seiten ergreift.
Endlich ſteigt die knorplige Scheidewand der Na-
ſenloͤcher, wovon an ſeinem eigentlichen Orte geredet wer-
den ſoll, von der Spizze der Naſenknochen vorwerts her-
ab, es theilt entbloͤßt die Naſenloͤcher, oder es iſt mit den
untern Knorpeln zuſammen gewachſen, oder wenigſtens
doch durch ein kurzes Fadengewebe verbunden.
Uebrigens kommen an dieſen Knorpeln viele Verſchie-
denheiten vor. Gemeiniglich zaͤlt man ihrer fuͤnfe (s), die
Scheidewand, die obern, und die untern. Santorin
geht ſogar bis eilf.
§. 3.
Die Muſkeln der Naſe.
Es wird der knorplige Theil der Naſe im Menſchen,
und den vierfuͤßigen Thieren von Muſkeln regiert, welche
bei einem lebhaften Atemholen, und ſchaͤrfern Riechen ih-
re Wirkſamkeit aͤuſſern. Plemp hat gegen den Spi-
gel, der dieſes beſtritte, dieſe Bewegung an ſich ſelbſt
erweislich gemacht (t), und ich habe ſie ſelbſt, ſonderlich
an Kranken, die einen ſchweren Atem hatten, ja ſo gar an
den
(r)
h. TARIN. f. 1. SANTO-
RIN p. 87. n. 5. RUYSCH. E.
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(s)
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(t) Van den Spieren. p. 67.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/450>, abgerufen am 22.11.2024.
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