und da er sich von seinem Anfange an ein wenig in die Höhe bewegt, so läuft er nunmehr gerader nach vorne hin (g).
Er endigt sich endlich schief, mit stumpfen Ende, er läuft nach vorne und unten weiter fort (h); er endigt sich hinterwerts und oben so kurz, daß er eine Sektion macht, welche mit dem Kanale selbst einen schiefen Winkel be- schreibt (i).
Alle Thiere haben eine Art von Gehörgange, und so gar die Wallfische (k), die Fische (l), die eierlegende Vier- füßigen (m); doch ist er länger in den warmen Vierfüßi- gen. Jn den Wallfischen (o), und überhaupt in den Fischen (p) sind die Ohrlöcher, oder Mündungen des Ge- hörganges sehr enge; in den Schlangen (q) und Eidech- sen werden sie mit einer Haut bedekkt (r), und erscheinen sie gleichsam verschlossen.
Bisher haben wir die knochige Platte, und knorplige Ringe dieses Gehörganges beschrieben. Wenn man nun diese Stükke wegräumt, so bleibet nur der membranöse Kanal übrig, den eine wirkliche Haut bildet, die so gar bis zur Mitte des Ganges Haare hervorbringt (s), sehr empfindlich ist, und es sind nicht nur die Ohrschmerzen
fast
(g)[Spaltenumbruch]VALSALVA, ibid. VIEUS. SENS, p. 15. daß er herablaufe PERRAULT, p. 194. MERY, p. 422. LAMY ame sensit. pag. 59. Dieses Herablaufen geschicht von dem verlängerten untern Theile.
(h)DUVERNEY t. 4. f. 1. 2. WINSLOW, n. 496. VALSALVA, p. 9.
(i)DUVERNEY, ibid.
(k) Doch einen sehr engen FA- BER ad HERNANDEZ, p. 825. KLEIN, MANTIS. p. 19. BAR- THOLIN Cent. II. hist. 25. in phoca RONDELET, p. 50. 454.
(l)RONDELET ibid. DUVER- NEY, anc. mem I. p. 380.
(m)[Spaltenumbruch]Mem. des savans etrang. T. II. p. 191. (et de CROCODI- LO PARISINI.) Ein andrer Gang ist am Gaumen, nahe am Gelen- ke des Unterkiefers VALISNER oper. T. II. p. 397.
(o)TURSIO, BARTOLIN Cent. II. hist. 25. phoca RONDELET, p. 50. FABER ad HERNANDEZ, pag. 825. Ueberhaupt KLEIN, MANTISS. p. 19.
(p)RONDELET. l. c.
(q)CHARAS de la VIPERE, p. 13.
(r)PERRAULT, Essays T. III. p. 63. Jn der Schildkröte, Ka- mäleon, und im Maulwurfe Idem.
(s)VALSALV. p. 11.
I. Abſchnitt. Werkzeug.
und da er ſich von ſeinem Anfange an ein wenig in die Hoͤhe bewegt, ſo laͤuft er nunmehr gerader nach vorne hin (g).
Er endigt ſich endlich ſchief, mit ſtumpfen Ende, er laͤuft nach vorne und unten weiter fort (h); er endigt ſich hinterwerts und oben ſo kurz, daß er eine Sektion macht, welche mit dem Kanale ſelbſt einen ſchiefen Winkel be- ſchreibt (i).
Alle Thiere haben eine Art von Gehoͤrgange, und ſo gar die Wallfiſche (k), die Fiſche (l), die eierlegende Vier- fuͤßigen (m); doch iſt er laͤnger in den warmen Vierfuͤßi- gen. Jn den Wallfiſchen (o), und uͤberhaupt in den Fiſchen (p) ſind die Ohrloͤcher, oder Muͤndungen des Ge- hoͤrganges ſehr enge; in den Schlangen (q) und Eidech- ſen werden ſie mit einer Haut bedekkt (r), und erſcheinen ſie gleichſam verſchloſſen.
Bisher haben wir die knochige Platte, und knorplige Ringe dieſes Gehoͤrganges beſchrieben. Wenn man nun dieſe Stuͤkke wegraͤumt, ſo bleibet nur der membranoͤſe Kanal uͤbrig, den eine wirkliche Haut bildet, die ſo gar bis zur Mitte des Ganges Haare hervorbringt (s), ſehr empfindlich iſt, und es ſind nicht nur die Ohrſchmerzen
faſt
(g)[Spaltenumbruch]VALSALVA, ibid. VIEUS. SENS, p. 15. daß er herablaufe PERRAULT, p. 194. MERY, p. 422. LAMY ame ſenſit. pag. 59. Dieſes Herablaufen geſchicht von dem verlaͤngerten untern Theile.
(h)DUVERNEY t. 4. f. 1. 2. WINSLOW, n. 496. VALSALVA, p. 9.
(i)DUVERNEY, ibid.
(k) Doch einen ſehr engen FA- BER ad HERNANDEZ, p. 825. KLEIN, MANTIS. p. 19. BAR- THOLIN Cent. II. hiſt. 25. in phoca RONDELET, p. 50. 454.
(l)RONDELET ibid. DUVER- NEY, anc. mem I. p. 380.
(m)[Spaltenumbruch]Mem. des ſavans etrang. T. II. p. 191. (et de CROCODI- LO PARISINI.) Ein andrer Gang iſt am Gaumen, nahe am Gelen- ke des Unterkiefers VALISNER oper. T. II. p. 397.
(o)TURSIO, BARTOLIN Cent. II. hiſt. 25. phoca RONDELET, p. 50. FABER ad HERNANDEZ, pag. 825. Ueberhaupt KLEIN, MANTISS. p. 19.
(p)RONDELET. l. c.
(q)CHARAS de la VIPERE, p. 13.
(r)PERRAULT, Eſſays T. III. p. 63. Jn der Schildkroͤte, Ka- maͤleon, und im Maulwurfe Idem.
(s)VALSALV. p. 11.
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[539/0557]
I. Abſchnitt. Werkzeug.
und da er ſich von ſeinem Anfange an ein wenig in die
Hoͤhe bewegt, ſo laͤuft er nunmehr gerader nach vorne
hin (g).
Er endigt ſich endlich ſchief, mit ſtumpfen Ende, er
laͤuft nach vorne und unten weiter fort (h); er endigt ſich
hinterwerts und oben ſo kurz, daß er eine Sektion macht,
welche mit dem Kanale ſelbſt einen ſchiefen Winkel be-
ſchreibt (i).
Alle Thiere haben eine Art von Gehoͤrgange, und ſo
gar die Wallfiſche (k), die Fiſche (l), die eierlegende Vier-
fuͤßigen (m); doch iſt er laͤnger in den warmen Vierfuͤßi-
gen. Jn den Wallfiſchen (o), und uͤberhaupt in den
Fiſchen (p) ſind die Ohrloͤcher, oder Muͤndungen des Ge-
hoͤrganges ſehr enge; in den Schlangen (q) und Eidech-
ſen werden ſie mit einer Haut bedekkt (r), und erſcheinen
ſie gleichſam verſchloſſen.
Bisher haben wir die knochige Platte, und knorplige
Ringe dieſes Gehoͤrganges beſchrieben. Wenn man nun
dieſe Stuͤkke wegraͤumt, ſo bleibet nur der membranoͤſe
Kanal uͤbrig, den eine wirkliche Haut bildet, die ſo gar
bis zur Mitte des Ganges Haare hervorbringt (s), ſehr
empfindlich iſt, und es ſind nicht nur die Ohrſchmerzen
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VALSALVA, ibid. VIEUS.
SENS, p. 15. daß er herablaufe
PERRAULT, p. 194. MERY, p.
422. LAMY ame ſenſit. pag. 59.
Dieſes Herablaufen geſchicht von
dem verlaͤngerten untern Theile.
(h) DUVERNEY t. 4. f. 1. 2.
WINSLOW, n. 496. VALSALVA,
p. 9.
(i) DUVERNEY, ibid.
(k) Doch einen ſehr engen FA-
BER ad HERNANDEZ, p. 825.
KLEIN, MANTIS. p. 19. BAR-
THOLIN Cent. II. hiſt. 25. in
phoca RONDELET, p. 50. 454.
(l) RONDELET ibid. DUVER-
NEY, anc. mem I. p. 380.
(m)
Mem. des ſavans etrang.
T. II. p. 191. (et de CROCODI-
LO PARISINI.) Ein andrer Gang
iſt am Gaumen, nahe am Gelen-
ke des Unterkiefers VALISNER
oper. T. II. p. 397.
(o) TURSIO, BARTOLIN Cent.
II. hiſt. 25. phoca RONDELET,
p. 50. FABER ad HERNANDEZ,
pag. 825. Ueberhaupt KLEIN,
MANTISS. p. 19.
(p) RONDELET. l. c.
(q) CHARAS de la VIPERE,
p. 13.
(r) PERRAULT, Eſſays T. III.
p. 63. Jn der Schildkroͤte, Ka-
maͤleon, und im Maulwurfe Idem.
(s) VALSALV. p. 11.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 539. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/557>, abgerufen am 22.11.2024.
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