Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Gehör. XV. Buch.

Es ist diese Membran überhaupt eirund (h) doch
aber so, daß sie den obern Fortfazz (h*) in die Lükke des
Ringes wirft, welcher in der Frucht deutlicher, und ziem-
lich lang ist, sie ist nach der senkrechten Linie länger, schief
und dergestalt gelagert, daß sie nach vorne zu herabläuft,
und mit dem obern Theile des Gehörganges einen stum-
pfen Winkel, mit dem untern hingegen einen spizzen
macht (i). So vorhält es sich mit der Trummelhaut im
erwachsenen Menschen, denn in der Frucht ist sie, so wie
die Membran runder (k), so auch flacher und horizontal.
Sie beschreibet keine geradlinige Fläche, und sie wird auf
zweierlei Weise vom Hammer bauchig gezogen und ange-
trieben. Jhre grössere Erhabenheit formiret fast die Fi-
gur von der erhabnen Mitte eines Schildes, die auswen-
dig hol, aber gegen die Trummelgegend zu einwerts er-
haben ist (l). Diese Figur des Schildbukkels befindet
sich näher bei dem untern Ende.

Jhre kleinere Erhabenheit (m) äussert sich da, wo
die Membran, von dem kurzen Fortsazze des Hammers,
ein wenig nach aussen heraus getrieben wird, und sie ragt
daselbst vor, und ist inwendig hol. Sie befindet sich
oben und vorne.

An dieser Membran lassen sich ohnschwer vier Plätt-
chen unterscheiden (n), das Oberhäutchen, welches im
Maceriren losweicht, und abgeht, die Haut des Gehör-
ganges, das Knochenhäutchen des Gehörganges, und
das Knochenhäutchen der Trummel (o). Zwischen dem

zwei-
(h) [Spaltenumbruch] So fast allenthalben CAS-
SERIUS, t. 9. et BOEHMER, tab.
4. f. var. et VALSALVA, p. 17.
t. 3. f. 3. t. 7. f. 5. t. 10. f.
1. 2.
Gar zu rund macht sie DUVER-
NEY, tab. 5. f. 1. et VIEUSSENS
p.
18.
(h*) Fast nach dem ALBINUS,
adnot. L. IV. f
1.
(i) VALSALVA, p. 17. t. 3. f.
[Spaltenumbruch] 3. tab. 10. f. 1. 2. WINSLOW.
n.
394.
(k) WALTHER, p. 19.
(l) VALSALVA p. 17. MERY
f. c. ad d. et p. 428. WINSLOW,
393. 395. ALBIN. l. c.
(m) WINSLOW. n. 393.
(n) ita WINSLOW, n. 394.
CASSEBOHM p. 32 n 78. BOEH-
MER, osteolog. p.
84.
(o) NESBIT, osteolog. p. 69.
Das Gehoͤr. XV. Buch.

Es iſt dieſe Membran uͤberhaupt eirund (h) doch
aber ſo, daß ſie den obern Fortfazz (h*) in die Luͤkke des
Ringes wirft, welcher in der Frucht deutlicher, und ziem-
lich lang iſt, ſie iſt nach der ſenkrechten Linie laͤnger, ſchief
und dergeſtalt gelagert, daß ſie nach vorne zu herablaͤuft,
und mit dem obern Theile des Gehoͤrganges einen ſtum-
pfen Winkel, mit dem untern hingegen einen ſpizzen
macht (i). So vorhaͤlt es ſich mit der Trummelhaut im
erwachſenen Menſchen, denn in der Frucht iſt ſie, ſo wie
die Membran runder (k), ſo auch flacher und horizontal.
Sie beſchreibet keine geradlinige Flaͤche, und ſie wird auf
zweierlei Weiſe vom Hammer bauchig gezogen und ange-
trieben. Jhre groͤſſere Erhabenheit formiret faſt die Fi-
gur von der erhabnen Mitte eines Schildes, die auswen-
dig hol, aber gegen die Trummelgegend zu einwerts er-
haben iſt (l). Dieſe Figur des Schildbukkels befindet
ſich naͤher bei dem untern Ende.

Jhre kleinere Erhabenheit (m) aͤuſſert ſich da, wo
die Membran, von dem kurzen Fortſazze des Hammers,
ein wenig nach auſſen heraus getrieben wird, und ſie ragt
daſelbſt vor, und iſt inwendig hol. Sie befindet ſich
oben und vorne.

An dieſer Membran laſſen ſich ohnſchwer vier Plaͤtt-
chen unterſcheiden (n), das Oberhaͤutchen, welches im
Maceriren losweicht, und abgeht, die Haut des Gehoͤr-
ganges, das Knochenhaͤutchen des Gehoͤrganges, und
das Knochenhaͤutchen der Trummel (o). Zwiſchen dem

zwei-
(h) [Spaltenumbruch] So faſt allenthalben CAS-
SERIUS, t. 9. et BOEHMER, tab.
4. f. var. et VALSALVA, p. 17.
t. 3. f. 3. t. 7. f. 5. t. 10. f.
1. 2.
Gar zu rund macht ſie DUVER-
NEY, tab. 5. f. 1. et VIEUSSENS
p.
18.
(h*) Faſt nach dem ALBINUS,
adnot. L. IV. f
1.
(i) VALSALVA, p. 17. t. 3. f.
[Spaltenumbruch] 3. tab. 10. f. 1. 2. WINSLOW.
n.
394.
(k) WALTHER, p. 19.
(l) VALSALVA p. 17. MERY
f. c. ad d. et p. 428. WINSLOW,
393. 395. ALBIN. l. c.
(m) WINSLOW. n. 393.
(n) ita WINSLOW, n. 394.
CASSEBOHM p. 32 n 78. BOEH-
MER, oſteolog. p.
84.
(o) NESBIT, oſteolog. p. 69.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0562" n="544"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Geho&#x0364;r. <hi rendition="#aq">XV.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t die&#x017F;e Membran u&#x0364;berhaupt eirund <note place="foot" n="(h)"><cb/>
So fa&#x017F;t allenthalben <hi rendition="#aq">CAS-<lb/>
SERIUS, t. 9. et BOEHMER, tab.<lb/>
4. f. var. et VALSALVA, p. 17.<lb/>
t. 3. f. 3. t. 7. f. 5. t. 10. f.</hi> 1. 2.<lb/>
Gar zu rund macht &#x017F;ie <hi rendition="#aq">DUVER-<lb/>
NEY, tab. 5. f. 1. et VIEUSSENS<lb/>
p.</hi> 18.</note> doch<lb/>
aber &#x017F;o, daß &#x017F;ie den obern Fortfazz <note place="foot" n="(h*)">Fa&#x017F;t nach dem <hi rendition="#aq">ALBINUS,<lb/>
adnot. L. IV. f</hi> 1.</note> in die Lu&#x0364;kke des<lb/>
Ringes wirft, welcher in der Frucht deutlicher, und ziem-<lb/>
lich lang i&#x017F;t, &#x017F;ie i&#x017F;t nach der &#x017F;enkrechten Linie la&#x0364;nger, &#x017F;chief<lb/>
und derge&#x017F;talt gelagert, daß &#x017F;ie nach vorne zu herabla&#x0364;uft,<lb/>
und mit dem obern Theile des Geho&#x0364;rganges einen &#x017F;tum-<lb/>
pfen Winkel, mit dem untern hingegen einen &#x017F;pizzen<lb/>
macht <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">VALSALVA, p. 17. t. 3. f.<lb/><cb/>
3. tab. 10. f. 1. 2. <hi rendition="#g">WINSLOW.</hi><lb/>
n.</hi> 394.</note>. So vorha&#x0364;lt es &#x017F;ich mit der Trummelhaut im<lb/>
erwach&#x017F;enen Men&#x017F;chen, denn in der Frucht i&#x017F;t &#x017F;ie, &#x017F;o wie<lb/>
die Membran runder <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">WALTHER, p.</hi> 19.</note>, &#x017F;o auch flacher und horizontal.<lb/>
Sie be&#x017F;chreibet keine geradlinige Fla&#x0364;che, und &#x017F;ie wird auf<lb/>
zweierlei Wei&#x017F;e vom Hammer bauchig gezogen und ange-<lb/>
trieben. Jhre gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Erhabenheit formiret fa&#x017F;t die Fi-<lb/>
gur von der erhabnen Mitte eines Schildes, die auswen-<lb/>
dig hol, aber gegen die Trummelgegend zu einwerts er-<lb/>
haben i&#x017F;t <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">VALSALVA p. 17. MERY<lb/>
f. c. ad d. et p. 428. WINSLOW,<lb/>
393. 395. ALBIN. l. c.</hi></note>. Die&#x017F;e Figur des Schildbukkels befindet<lb/>
&#x017F;ich na&#x0364;her bei dem untern Ende.</p><lb/>
            <p>Jhre kleinere Erhabenheit <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">WINSLOW. n.</hi> 393.</note> a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ert &#x017F;ich da, wo<lb/>
die Membran, von dem kurzen Fort&#x017F;azze des Hammers,<lb/>
ein wenig nach au&#x017F;&#x017F;en heraus getrieben wird, und &#x017F;ie ragt<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t vor, und i&#x017F;t inwendig hol. Sie befindet &#x017F;ich<lb/>
oben und vorne.</p><lb/>
            <p>An die&#x017F;er Membran la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich ohn&#x017F;chwer vier Pla&#x0364;tt-<lb/>
chen unter&#x017F;cheiden <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">ita <hi rendition="#g">WINSLOW,</hi> n. 394.<lb/>
CASSEBOHM p. 32 n 78. BOEH-<lb/>
MER, o&#x017F;teolog. p.</hi> 84.</note>, das Oberha&#x0364;utchen, welches im<lb/>
Maceriren losweicht, und abgeht, die Haut des Geho&#x0364;r-<lb/>
ganges, das Knochenha&#x0364;utchen des Geho&#x0364;rganges, und<lb/>
das Knochenha&#x0364;utchen der Trummel <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">NESBIT, o&#x017F;teolog. p.</hi> 69.</note>. Zwi&#x017F;chen dem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zwei-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[544/0562] Das Gehoͤr. XV. Buch. Es iſt dieſe Membran uͤberhaupt eirund (h) doch aber ſo, daß ſie den obern Fortfazz (h*) in die Luͤkke des Ringes wirft, welcher in der Frucht deutlicher, und ziem- lich lang iſt, ſie iſt nach der ſenkrechten Linie laͤnger, ſchief und dergeſtalt gelagert, daß ſie nach vorne zu herablaͤuft, und mit dem obern Theile des Gehoͤrganges einen ſtum- pfen Winkel, mit dem untern hingegen einen ſpizzen macht (i). So vorhaͤlt es ſich mit der Trummelhaut im erwachſenen Menſchen, denn in der Frucht iſt ſie, ſo wie die Membran runder (k), ſo auch flacher und horizontal. Sie beſchreibet keine geradlinige Flaͤche, und ſie wird auf zweierlei Weiſe vom Hammer bauchig gezogen und ange- trieben. Jhre groͤſſere Erhabenheit formiret faſt die Fi- gur von der erhabnen Mitte eines Schildes, die auswen- dig hol, aber gegen die Trummelgegend zu einwerts er- haben iſt (l). Dieſe Figur des Schildbukkels befindet ſich naͤher bei dem untern Ende. Jhre kleinere Erhabenheit (m) aͤuſſert ſich da, wo die Membran, von dem kurzen Fortſazze des Hammers, ein wenig nach auſſen heraus getrieben wird, und ſie ragt daſelbſt vor, und iſt inwendig hol. Sie befindet ſich oben und vorne. An dieſer Membran laſſen ſich ohnſchwer vier Plaͤtt- chen unterſcheiden (n), das Oberhaͤutchen, welches im Maceriren losweicht, und abgeht, die Haut des Gehoͤr- ganges, das Knochenhaͤutchen des Gehoͤrganges, und das Knochenhaͤutchen der Trummel (o). Zwiſchen dem zwei- (h) So faſt allenthalben CAS- SERIUS, t. 9. et BOEHMER, tab. 4. f. var. et VALSALVA, p. 17. t. 3. f. 3. t. 7. f. 5. t. 10. f. 1. 2. Gar zu rund macht ſie DUVER- NEY, tab. 5. f. 1. et VIEUSSENS p. 18. (h*) Faſt nach dem ALBINUS, adnot. L. IV. f 1. (i) VALSALVA, p. 17. t. 3. f. 3. tab. 10. f. 1. 2. WINSLOW. n. 394. (k) WALTHER, p. 19. (l) VALSALVA p. 17. MERY f. c. ad d. et p. 428. WINSLOW, 393. 395. ALBIN. l. c. (m) WINSLOW. n. 393. (n) ita WINSLOW, n. 394. CASSEBOHM p. 32 n 78. BOEH- MER, oſteolog. p. 84. (o) NESBIT, oſteolog. p. 69.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/562
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/562>, abgerufen am 22.11.2024.