Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Abschnitt. Werkzeug.
sammengesezzten Augen (x*) an den Fliegen, nur für
ein einziges Paar.

Von dem kleinen Wassereinauge zweifelt man noch,
ob es nur ein Auge (y), oder zwei sehr nahe beisammen-
stehende Augen (z) habe. Hat es nur ein einziges, so
kennt man zur Zeit nur diesen einzigen kleinen Ciclo-
pen noch (a).

Gemeiniglich hat das Fliegengeschlecht zwei grosse
Augen (b), die gegittert sind, nebst drei kleinern (c):
denn man weiß aus gewissen Erfahrungen, daß diese
kleine Augen, oder Kügelchen (d), wirklich zum Sehen
geschikkte Augen sind (e). Folglich haben fünf Augen
die Heuschrekken (f), die Fliege von einem Tage (g), die
Fliegen (h), Hornissen (i), Erdmükken (k), geflügelte
Ameisen, Mann und Weib (l), und eine Menge an-
derer Jnsekten (m). Zwei kleine Augen hatte schon

Got-
(x*) [Spaltenumbruch] swenka wetensk handling
1743. trim.
4. daß er ausser den
drei kleinen Augen an den Flie-
gen noch 10. 12 andere kleinere
finde PUGET lettre p. 52.
(y) Ein einziges zählet BRAD-
LEY philos. Account pag. 148.
SCHAEFFER
grüne Arm-Poly-
pen p. 29. welches aber aus meh-
rern zusammengesezzt ist.
(z) SWAMMERDAM bloede-
looze diertjens pag 74. 75. BA-
CKER employment p. 303. BER-
TRANDI p.
56. vier, doch halte
ichs für einen Fehler.
(a) Daß es kein Einängiges
Thier gebe POWER p. 81.
(b) Wie auch die Ameise PO-
WER obs. XXII. locustae obs.
XXI. XXIII. XXIV. vespae obs.
XXVII. lampyrides obs. XX.
(c) REAMUR T. IV. p. 289.
(d) Sie haben eine durchsich-
tige Hornhaut, und eine Nach-
[Spaltenumbruch] ahmung von der so genannten
Traubenhaut im Auge SWAM-
MERDAM bibl. p.
496. 497.
(e) Wenn sie ausgestochen sind,
können Fliegen nicht sehen CAT-
TALAN et la HIRE in Iournal
des savans 1678. n. 29. A.
1680.
Dieses leugnet unbillig ein Unge-
nannter Iournal des savans 1689.
n.
38.
(f) RATHLEF, Heuschrekken,
T. II. n. 106. 115.
(g) REAUMUR T. VI. p. 493.
CATALAN.
(h) REAUMUR ibid. philos.
transact. n.
284.
(i) VALISNER gal. di min.
T. VII. p. 9. REAUMUR T. V.
p. 147. T. I. f. 1. T. f.
15. 16.
(k) REAUMUR.
(l) GOULD of ants pag. 56.
die übrigen nicht.
(m) Alle memoires avant 1699.
T. X. p.
610.
Y y 5

I. Abſchnitt. Werkzeug.
ſammengeſezzten Augen (x*) an den Fliegen, nur fuͤr
ein einziges Paar.

Von dem kleinen Waſſereinauge zweifelt man noch,
ob es nur ein Auge (y), oder zwei ſehr nahe beiſammen-
ſtehende Augen (z) habe. Hat es nur ein einziges, ſo
kennt man zur Zeit nur dieſen einzigen kleinen Ciclo-
pen noch (a).

Gemeiniglich hat das Fliegengeſchlecht zwei groſſe
Augen (b), die gegittert ſind, nebſt drei kleinern (c):
denn man weiß aus gewiſſen Erfahrungen, daß dieſe
kleine Augen, oder Kuͤgelchen (d), wirklich zum Sehen
geſchikkte Augen ſind (e). Folglich haben fuͤnf Augen
die Heuſchrekken (f), die Fliege von einem Tage (g), die
Fliegen (h), Horniſſen (i), Erdmuͤkken (k), gefluͤgelte
Ameiſen, Mann und Weib (l), und eine Menge an-
derer Jnſekten (m). Zwei kleine Augen hatte ſchon

Got-
(x*) [Spaltenumbruch] ſwenka wetensk handling
1743. trim.
4. daß er auſſer den
drei kleinen Augen an den Flie-
gen noch 10. 12 andere kleinere
finde PUGET lettre p. 52.
(y) Ein einziges zaͤhlet BRAD-
LEY philoſ. Account pag. 148.
SCHAEFFER
gruͤne Arm-Poly-
pen p. 29. welches aber aus meh-
rern zuſammengeſezzt iſt.
(z) SWAMMERDAM bloede-
looze diertjens pag 74. 75. BA-
CKER employment p. 303. BER-
TRANDI p.
56. vier, doch halte
ichs fuͤr einen Fehler.
(a) Daß es kein Einaͤngiges
Thier gebe POWER p. 81.
(b) Wie auch die Ameiſe PO-
WER obſ. XXII. locuſtae obſ.
XXI. XXIII. XXIV. veſpae obſ.
XXVII. lampyrides obſ. XX.
(c) REAMUR T. IV. p. 289.
(d) Sie haben eine durchſich-
tige Hornhaut, und eine Nach-
[Spaltenumbruch] ahmung von der ſo genannten
Traubenhaut im Auge SWAM-
MERDAM bibl. p.
496. 497.
(e) Wenn ſie ausgeſtochen ſind,
koͤnnen Fliegen nicht ſehen CAT-
TALAN et la HIRE in Iournal
des ſavans 1678. n. 29. A.
1680.
Dieſes leugnet unbillig ein Unge-
nannter Iournal des ſavans 1689.
n.
38.
(f) RATHLEF, Heuſchrekken,
T. II. n. 106. 115.
(g) REAUMUR T. VI. p. 493.
CATALAN.
(h) REAUMUR ibid. philoſ.
transact. n.
284.
(i) VALISNER gal. di min.
T. VII. p. 9. REAUMUR T. V.
p. 147. T. I. f. 1. T. f.
15. 16.
(k) REAUMUR.
(l) GOULD of ants pag. 56.
die uͤbrigen nicht.
(m) Alle memoires avant 1699.
T. X. p.
610.
Y y 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0731" n="713"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Werkzeug.</hi></fw><lb/>
&#x017F;ammenge&#x017F;ezzten Augen <note place="foot" n="(x*)"><cb/><hi rendition="#aq">&#x017F;wenka wetensk handling<lb/>
1743. trim.</hi> 4. daß er au&#x017F;&#x017F;er den<lb/>
drei kleinen Augen an den Flie-<lb/>
gen noch 10. 12 andere kleinere<lb/>
finde <hi rendition="#aq">PUGET lettre p.</hi> 52.</note> an den Fliegen, nur fu&#x0364;r<lb/>
ein einziges Paar.</p><lb/>
            <p>Von dem kleinen Wa&#x017F;&#x017F;ereinauge zweifelt man noch,<lb/>
ob es nur ein Auge <note place="foot" n="(y)">Ein einziges za&#x0364;hlet <hi rendition="#aq">BRAD-<lb/>
LEY philo&#x017F;. Account pag. 148.<lb/>
SCHAEFFER</hi> gru&#x0364;ne Arm-Poly-<lb/>
pen <hi rendition="#aq">p.</hi> 29. welches aber aus meh-<lb/>
rern zu&#x017F;ammenge&#x017F;ezzt i&#x017F;t.</note>, oder zwei &#x017F;ehr nahe bei&#x017F;ammen-<lb/>
&#x017F;tehende Augen <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">SWAMMERDAM bloede-<lb/>
looze diertjens pag 74. 75. BA-<lb/>
CKER employment p. 303. BER-<lb/>
TRANDI p.</hi> 56. vier, doch halte<lb/>
ichs fu&#x0364;r einen Fehler.</note> habe. Hat es nur ein einziges, &#x017F;o<lb/>
kennt man zur Zeit nur die&#x017F;en einzigen kleinen Ciclo-<lb/>
pen noch <note place="foot" n="(a)">Daß es kein Eina&#x0364;ngiges<lb/>
Thier gebe <hi rendition="#aq">POWER p.</hi> 81.</note>.</p><lb/>
            <p>Gemeiniglich hat das Fliegenge&#x017F;chlecht zwei gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Augen <note place="foot" n="(b)">Wie auch die Amei&#x017F;e <hi rendition="#aq">PO-<lb/>
WER ob&#x017F;. XXII. locu&#x017F;tae ob&#x017F;.<lb/>
XXI. XXIII. XXIV. ve&#x017F;pae ob&#x017F;.<lb/>
XXVII. lampyrides ob&#x017F;. XX.</hi></note>, die gegittert &#x017F;ind, neb&#x017F;t drei kleinern <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">REAMUR T. IV. p.</hi> 289.</note>:<lb/>
denn man weiß aus gewi&#x017F;&#x017F;en Erfahrungen, daß die&#x017F;e<lb/>
kleine Augen, oder Ku&#x0364;gelchen <note place="foot" n="(d)">Sie haben eine durch&#x017F;ich-<lb/>
tige Hornhaut, und eine Nach-<lb/><cb/>
ahmung von der &#x017F;o genannten<lb/>
Traubenhaut im Auge <hi rendition="#aq">SWAM-<lb/>
MERDAM bibl. p.</hi> 496. 497.</note>, wirklich zum Sehen<lb/>
ge&#x017F;chikkte Augen &#x017F;ind <note place="foot" n="(e)">Wenn &#x017F;ie ausge&#x017F;tochen &#x017F;ind,<lb/>
ko&#x0364;nnen Fliegen nicht &#x017F;ehen <hi rendition="#aq">CAT-<lb/>
TALAN et la HIRE in Iournal<lb/>
des &#x017F;avans 1678. n. 29. A.</hi> 1680.<lb/>
Die&#x017F;es leugnet unbillig ein Unge-<lb/>
nannter <hi rendition="#aq">Iournal des &#x017F;avans 1689.<lb/>
n.</hi> 38.</note>. Folglich haben fu&#x0364;nf Augen<lb/>
die Heu&#x017F;chrekken <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">RATHLEF,</hi> Heu&#x017F;chrekken,<lb/><hi rendition="#aq">T. II. n.</hi> 106. 115.</note>, die Fliege von einem Tage <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">REAUMUR T. VI. p. 493.<lb/>
CATALAN.</hi></note>, die<lb/>
Fliegen <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">REAUMUR ibid. philo&#x017F;.<lb/>
transact. n.</hi> 284.</note>, Horni&#x017F;&#x017F;en <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">VALISNER gal. di min.<lb/>
T. VII. p. 9. REAUMUR T. V.<lb/>
p. 147. T. I. f. 1. T. f.</hi> 15. 16.</note>, Erdmu&#x0364;kken <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">REAUMUR.</hi></note>, geflu&#x0364;gelte<lb/>
Amei&#x017F;en, Mann und Weib <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">GOULD of ants pag.</hi> 56.<lb/>
die u&#x0364;brigen nicht.</note>, und eine Menge an-<lb/>
derer Jn&#x017F;ekten <note place="foot" n="(m)">Alle <hi rendition="#aq">memoires avant 1699.<lb/>
T. X. p.</hi> 610.</note>. Zwei kleine Augen hatte &#x017F;chon<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Y y 5</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Got-</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[713/0731] I. Abſchnitt. Werkzeug. ſammengeſezzten Augen (x*) an den Fliegen, nur fuͤr ein einziges Paar. Von dem kleinen Waſſereinauge zweifelt man noch, ob es nur ein Auge (y), oder zwei ſehr nahe beiſammen- ſtehende Augen (z) habe. Hat es nur ein einziges, ſo kennt man zur Zeit nur dieſen einzigen kleinen Ciclo- pen noch (a). Gemeiniglich hat das Fliegengeſchlecht zwei groſſe Augen (b), die gegittert ſind, nebſt drei kleinern (c): denn man weiß aus gewiſſen Erfahrungen, daß dieſe kleine Augen, oder Kuͤgelchen (d), wirklich zum Sehen geſchikkte Augen ſind (e). Folglich haben fuͤnf Augen die Heuſchrekken (f), die Fliege von einem Tage (g), die Fliegen (h), Horniſſen (i), Erdmuͤkken (k), gefluͤgelte Ameiſen, Mann und Weib (l), und eine Menge an- derer Jnſekten (m). Zwei kleine Augen hatte ſchon Got- (x*) ſwenka wetensk handling 1743. trim. 4. daß er auſſer den drei kleinen Augen an den Flie- gen noch 10. 12 andere kleinere finde PUGET lettre p. 52. (y) Ein einziges zaͤhlet BRAD- LEY philoſ. Account pag. 148. SCHAEFFER gruͤne Arm-Poly- pen p. 29. welches aber aus meh- rern zuſammengeſezzt iſt. (z) SWAMMERDAM bloede- looze diertjens pag 74. 75. BA- CKER employment p. 303. BER- TRANDI p. 56. vier, doch halte ichs fuͤr einen Fehler. (a) Daß es kein Einaͤngiges Thier gebe POWER p. 81. (b) Wie auch die Ameiſe PO- WER obſ. XXII. locuſtae obſ. XXI. XXIII. XXIV. veſpae obſ. XXVII. lampyrides obſ. XX. (c) REAMUR T. IV. p. 289. (d) Sie haben eine durchſich- tige Hornhaut, und eine Nach- ahmung von der ſo genannten Traubenhaut im Auge SWAM- MERDAM bibl. p. 496. 497. (e) Wenn ſie ausgeſtochen ſind, koͤnnen Fliegen nicht ſehen CAT- TALAN et la HIRE in Iournal des ſavans 1678. n. 29. A. 1680. Dieſes leugnet unbillig ein Unge- nannter Iournal des ſavans 1689. n. 38. (f) RATHLEF, Heuſchrekken, T. II. n. 106. 115. (g) REAUMUR T. VI. p. 493. CATALAN. (h) REAUMUR ibid. philoſ. transact. n. 284. (i) VALISNER gal. di min. T. VII. p. 9. REAUMUR T. V. p. 147. T. I. f. 1. T. f. 15. 16. (k) REAUMUR. (l) GOULD of ants pag. 56. die uͤbrigen nicht. (m) Alle memoires avant 1699. T. X. p. 610. Y y 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/731
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 713. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/731>, abgerufen am 22.11.2024.