so war bisweilen die ganze Höhlung des Auges, weit und breit mit der wäßrigen Feuchtigkeit angefüllt (p), Burr- hus hat nach den alten einige abergläubische Mittel von Kräutern und dem Chelidonio (q) hiebei angebracht, und verspricht von der Crystallinse gar zu viel (r).
Dieser Versuch ist nunmehr ganz bekannt, seitdem man durch den neuern Fleiß, den Staar auf diesem We- ge herauszuziehen gelehret, indem sich dergleichen Augen, denen man die undurchsichtig gewordene Crystallinse, und die wäßrige Feuchtigkeit benommen hat, sich sehr leicht mit dieser Feuchtigkeit wieder anfüllen. Am achten (r*) zwölften (s), am funfzehnten Tage erzeigte sich die Feuchtigkeit wieder (t), welche der Wundarzt, durch ei- ne Oefnung in die Hornhaut, um die Linse herauszuneh- men, herausgelassen hatte (u). Jnnerhalb zwölf Mi- nuten stellten sich 23 Gran ein (x).
Endlich häuft sich diese Feuchtigkeit gar zu übermäs- sig an, sie verwandelt sich in eine Wassersucht, und zwingt die Hornhaut, fehlerhaft hervorzuragen (x*).
Es ist der gemeine Quell dieser und anderer Feuch- tigkeiten, wie ich glaube, von den Schlagadern herzu- hohlen (y). Es sind auch die Exempel nicht selten, daß
Ter-
p. 219. VALVERDUS pag. 247. I. LANGIUS Epist. L. I. pag. 32. ARANTIUS observ. c. 20. p. 70. VERZASCHA obs. 14. BRISSEAU pag. 104. MAITREIEAN c. 12. HEISTER de cataract. pag. 310. KENNEDY p. 51. 56. PURMANN Lorberkranz p. 62. SCHOTT techn. p. 693. DROUIN pag. 83. PAZZI p. 84. Jn Pferde BOUR- GELAT T. II. P. 2. p. 164.
(p)[Spaltenumbruch]MORGACNUS Epist. XVIII. n. 38. 40.
(q)BURRHUS p. 42. &c. Vergl. BARTHOLIN. Cent. III. epist. 89. 97.
(r) Daß auch diese Linse wie- der wachse. Act. Hafn. l. n. 133. [Spaltenumbruch]
ferner KERKRING obs. 100. HA- GEDORN l. c.
(r*)MAITREIEAN p. 188.
(s)MERY Mem. de l'Acad. 1707. p. 494.
(t)Iourn. de Trevoux 1756. May.
(u)MERY Mem. de 1707. GAN- DOLPHI Mem. de 1709. Phil. trans. n. 322. &c.
(x)O HALLORAN p. 93.
(x*) Siehe die Augenärzte und des SCHERB. calc. receptac. chyli &c.
(y) Aus den Drüsen MYLIUS die in der scleretica liegen sollen.
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II. Abſchnitt. Das Auge.
ſo war bisweilen die ganze Hoͤhlung des Auges, weit und breit mit der waͤßrigen Feuchtigkeit angefuͤllt (p), Burr- hus hat nach den alten einige aberglaͤubiſche Mittel von Kraͤutern und dem Chelidonio (q) hiebei angebracht, und verſpricht von der Cryſtallinſe gar zu viel (r).
Dieſer Verſuch iſt nunmehr ganz bekannt, ſeitdem man durch den neuern Fleiß, den Staar auf dieſem We- ge herauszuziehen gelehret, indem ſich dergleichen Augen, denen man die undurchſichtig gewordene Cryſtallinſe, und die waͤßrige Feuchtigkeit benommen hat, ſich ſehr leicht mit dieſer Feuchtigkeit wieder anfuͤllen. Am achten (r*) zwoͤlften (s), am funfzehnten Tage erzeigte ſich die Feuchtigkeit wieder (t), welche der Wundarzt, durch ei- ne Oefnung in die Hornhaut, um die Linſe herauszuneh- men, herausgelaſſen hatte (u). Jnnerhalb zwoͤlf Mi- nuten ſtellten ſich 23 Gran ein (x).
Endlich haͤuft ſich dieſe Feuchtigkeit gar zu uͤbermaͤſ- ſig an, ſie verwandelt ſich in eine Waſſerſucht, und zwingt die Hornhaut, fehlerhaft hervorzuragen (x*).
Es iſt der gemeine Quell dieſer und anderer Feuch- tigkeiten, wie ich glaube, von den Schlagadern herzu- hohlen (y). Es ſind auch die Exempel nicht ſelten, daß
Ter-
p. 219. VALVERDUS pag. 247. I. LANGIUS Epiſt. L. I. pag. 32. ARANTIUS obſerv. c. 20. p. 70. VERZASCHA obſ. 14. BRISSEAU pag. 104. MAITREIEAN c. 12. HEISTER de cataract. pag. 310. KENNEDY p. 51. 56. PURMANN Lorberkranz p. 62. SCHOTT techn. p. 693. DROUIN pag. 83. PAZZI p. 84. Jn Pferde BOUR- GELAT T. II. P. 2. p. 164.
(p)[Spaltenumbruch]MORGACNUS Epiſt. XVIII. n. 38. 40.
(q)BURRHUS p. 42. &c. Vergl. BARTHOLIN. Cent. III. epiſt. 89. 97.
(r) Daß auch dieſe Linſe wie- der wachſe. Act. Hafn. l. n. 133. [Spaltenumbruch]
ferner KERKRING obſ. 100. HA- GEDORN l. c.
(r*)MAITREIEAN p. 188.
(s)MERY Mém. de l’Acad. 1707. p. 494.
(t)Iourn. de Trévoux 1756. May.
(u)MERY Mém. de 1707. GAN- DOLPHI Mém. de 1709. Phil. tranſ. n. 322. &c.
(x)O HALLORAN p. 93.
(x*) Siehe die Augenaͤrzte und des SCHERB. calc. receptac. chyli &c.
(y) Aus den Druͤſen MYLIUS die in der ſcleretica liegen ſollen.
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II. Abſchnitt. Das Auge.
ſo war bisweilen die ganze Hoͤhlung des Auges, weit und
breit mit der waͤßrigen Feuchtigkeit angefuͤllt (p), Burr-
hus hat nach den alten einige aberglaͤubiſche Mittel von
Kraͤutern und dem Chelidonio (q) hiebei angebracht, und
verſpricht von der Cryſtallinſe gar zu viel (r).
Dieſer Verſuch iſt nunmehr ganz bekannt, ſeitdem
man durch den neuern Fleiß, den Staar auf dieſem We-
ge herauszuziehen gelehret, indem ſich dergleichen Augen,
denen man die undurchſichtig gewordene Cryſtallinſe,
und die waͤßrige Feuchtigkeit benommen hat, ſich ſehr
leicht mit dieſer Feuchtigkeit wieder anfuͤllen. Am achten
(r*) zwoͤlften (s), am funfzehnten Tage erzeigte ſich die
Feuchtigkeit wieder (t), welche der Wundarzt, durch ei-
ne Oefnung in die Hornhaut, um die Linſe herauszuneh-
men, herausgelaſſen hatte (u). Jnnerhalb zwoͤlf Mi-
nuten ſtellten ſich 23 Gran ein (x).
Endlich haͤuft ſich dieſe Feuchtigkeit gar zu uͤbermaͤſ-
ſig an, ſie verwandelt ſich in eine Waſſerſucht, und
zwingt die Hornhaut, fehlerhaft hervorzuragen (x*).
Es iſt der gemeine Quell dieſer und anderer Feuch-
tigkeiten, wie ich glaube, von den Schlagadern herzu-
hohlen (y). Es ſind auch die Exempel nicht ſelten, daß
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MORGACNUS Epiſt. XVIII.
n. 38. 40.
(q) BURRHUS p. 42. &c. Vergl.
BARTHOLIN. Cent. III. epiſt.
89. 97.
(r) Daß auch dieſe Linſe wie-
der wachſe. Act. Hafn. l. n. 133.
ferner KERKRING obſ. 100. HA-
GEDORN l. c.
(r*) MAITREIEAN p. 188.
(s) MERY Mém. de l’Acad.
1707. p. 494.
(t) Iourn. de Trévoux 1756.
May.
(u) MERY Mém. de 1707. GAN-
DOLPHI Mém. de 1709. Phil.
tranſ. n. 322. &c.
(x) O HALLORAN p. 93.
(x*) Siehe die Augenaͤrzte und
des SCHERB. calc. receptac.
chyli &c.
(y) Aus den Druͤſen MYLIUS
die in der ſcleretica liegen ſollen.
(o) p. 219. VALVERDUS pag. 247.
I. LANGIUS Epiſt. L. I. pag. 32.
ARANTIUS obſerv. c. 20. p. 70.
VERZASCHA obſ. 14. BRISSEAU
pag. 104. MAITREIEAN c. 12.
HEISTER de cataract. pag. 310.
KENNEDY p. 51. 56. PURMANN
Lorberkranz p. 62. SCHOTT
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PAZZI p. 84. Jn Pferde BOUR-
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 871. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/889>, abgerufen am 22.11.2024.
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