Die unzälbaren Nerven der Bakken sind vom har- ten Stamme (n); von dem Aste unter der Augenhöhle des zweeten Nerven im Fünften Paare (o), vom Kinn- nerven (p), vom Trompetennerven (q) und vom Käu- nerven (r), diesen Aesten des dritten Stammes am fünf- ten Paare, Abstammungen. Man kann selbige in der unvergleichlichen Vorstellung des Mekels(s) nachsehen.
Der Luftröhrenkopf und das Gaumenseegel besizzet eine scharfe Empfindung, weil der Magen von einem leichten Reize dieser Theile leicht gehoben wird, und ein Erbrechen erfolgt. Ein Wasserscheuer Mensch glaubte ein Feuer im Halse zu empfinden, wenn er den Speichel niederschlukkte (t).
§. 21. Die Geschichte des Niederschlukkens. Der Weg, den die Speise durch den Mund nimmt.
Es ist dieser erste Theil der Erzälung nicht leicht. Wir sezzen, daß man die Speise auf die Zunge gebracht habe (a), welche vermittelst ihrer Muskeln auseinander gefaltet worden; es sind beide Helfte des Mundes ver- mittelst der Griffelzungenmuskeln in die Höhe gezogen (b), damit derselbe die Ladung gleichsam mitten in einem Kah- ne desto sicherer liegen haben möge (c). Zu gleicher Zeit schliessen die Bakkenmuskeln, und die Muskeln der Leff- zen (d) den Mund allenthalben zu, um nicht etwas ent- fallen zu lassen.
Nach
(n)[Spaltenumbruch]p. 227. seqq.
(o)p. 211.
(p)p. 217.
(q)p. 221.
(r)p. 220.
(s)Mem. de Berlin T. VII.
(t)DESAULT de la rage.
(a)[Spaltenumbruch]L. IX. p. 429.
(b)p. 425.
(c)Praclect. Boerh. T. 1. p. 212. ALBINUS de deglut. p. 10. 11. RIVERHORST de usu ling. p. 55. PETIT Mem. de 1716. p. 15.
(d)S. I. n. 22.
J 5
III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen.
Die unzaͤlbaren Nerven der Bakken ſind vom har- ten Stamme (n); von dem Aſte unter der Augenhoͤhle des zweeten Nerven im Fuͤnften Paare (o), vom Kinn- nerven (p), vom Trompetennerven (q) und vom Kaͤu- nerven (r), dieſen Aeſten des dritten Stammes am fuͤnf- ten Paare, Abſtammungen. Man kann ſelbige in der unvergleichlichen Vorſtellung des Mekels(s) nachſehen.
Der Luftroͤhrenkopf und das Gaumenſeegel beſizzet eine ſcharfe Empfindung, weil der Magen von einem leichten Reize dieſer Theile leicht gehoben wird, und ein Erbrechen erfolgt. Ein Waſſerſcheuer Menſch glaubte ein Feuer im Halſe zu empfinden, wenn er den Speichel niederſchlukkte (t).
§. 21. Die Geſchichte des Niederſchlukkens. Der Weg, den die Speiſe durch den Mund nimmt.
Es iſt dieſer erſte Theil der Erzaͤlung nicht leicht. Wir ſezzen, daß man die Speiſe auf die Zunge gebracht habe (a), welche vermittelſt ihrer Muſkeln auseinander gefaltet worden; es ſind beide Helfte des Mundes ver- mittelſt der Griffelzungenmuſkeln in die Hoͤhe gezogen (b), damit derſelbe die Ladung gleichſam mitten in einem Kah- ne deſto ſicherer liegen haben moͤge (c). Zu gleicher Zeit ſchlieſſen die Bakkenmuſkeln, und die Muſkeln der Leff- zen (d) den Mund allenthalben zu, um nicht etwas ent- fallen zu laſſen.
Nach
(n)[Spaltenumbruch]p. 227. ſeqq.
(o)p. 211.
(p)p. 217.
(q)p. 221.
(r)p. 220.
(s)Mém. de Berlin T. VII.
(t)DESAULT de la rage.
(a)[Spaltenumbruch]L. IX. p. 429.
(b)p. 425.
(c)Praclect. Boerh. T. 1. p. 212. ALBINUS de deglut. p. 10. 11. RIVERHORST de uſu ling. p. 55. PETIT Mém. de 1716. p. 15.
(d)S. I. n. 22.
J 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0157"n="137"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">III.</hi> Abſchnitt. Das Herabſchlingen.</hi></fw><lb/><p>Die unzaͤlbaren Nerven der Bakken ſind vom har-<lb/>
ten Stamme <noteplace="foot"n="(n)"><cb/><hirendition="#aq">p. 227. ſeqq.</hi></note>; von dem Aſte unter der Augenhoͤhle<lb/>
des zweeten Nerven im Fuͤnften Paare <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">p.</hi> 211.</note>, vom Kinn-<lb/>
nerven <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">p.</hi> 217.</note>, vom Trompetennerven <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">p.</hi> 221.</note> und vom Kaͤu-<lb/>
nerven <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">p.</hi> 220.</note>, dieſen Aeſten des dritten Stammes am fuͤnf-<lb/>
ten Paare, Abſtammungen. Man kann ſelbige in der<lb/>
unvergleichlichen Vorſtellung des <hirendition="#fr">Mekels</hi><noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">Mém. de Berlin T. VII.</hi></note> nachſehen.</p><lb/><p>Der Luftroͤhrenkopf und das Gaumenſeegel beſizzet<lb/>
eine ſcharfe Empfindung, weil der Magen von einem<lb/>
leichten Reize dieſer Theile leicht gehoben wird, und ein<lb/>
Erbrechen erfolgt. Ein Waſſerſcheuer Menſch glaubte<lb/>
ein Feuer im Halſe zu empfinden, wenn er den Speichel<lb/>
niederſchlukkte <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">DESAULT de la rage.</hi></note>.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 21.<lb/><hirendition="#b">Die Geſchichte des Niederſchlukkens. Der Weg,<lb/>
den die Speiſe durch den Mund nimmt.</hi></head><lb/><p>Es iſt dieſer erſte Theil der Erzaͤlung nicht leicht.<lb/>
Wir ſezzen, daß man die Speiſe auf die Zunge gebracht<lb/>
habe <noteplace="foot"n="(a)"><cb/><hirendition="#aq">L. IX. p.</hi> 429.</note>, welche vermittelſt ihrer Muſkeln auseinander<lb/>
gefaltet worden; es ſind beide Helfte des Mundes ver-<lb/>
mittelſt der Griffelzungenmuſkeln in die Hoͤhe gezogen <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">p.</hi> 425.</note>,<lb/>
damit derſelbe die Ladung gleichſam mitten in einem Kah-<lb/>
ne deſto ſicherer liegen haben moͤge <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">Praclect. Boerh. T. 1. p.<lb/>
212. ALBINUS de deglut. p. 10.<lb/>
11. RIVERHORST de uſu ling.<lb/>
p. 55. <hirendition="#g">PETIT</hi> Mém. de 1716.<lb/>
p.</hi> 15.</note>. Zu gleicher Zeit<lb/>ſchlieſſen die Bakkenmuſkeln, und die Muſkeln der Leff-<lb/>
zen <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">S. I. n.</hi> 22.</note> den Mund allenthalben zu, um nicht etwas ent-<lb/>
fallen zu laſſen.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">J 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">Nach</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[137/0157]
III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen.
Die unzaͤlbaren Nerven der Bakken ſind vom har-
ten Stamme (n); von dem Aſte unter der Augenhoͤhle
des zweeten Nerven im Fuͤnften Paare (o), vom Kinn-
nerven (p), vom Trompetennerven (q) und vom Kaͤu-
nerven (r), dieſen Aeſten des dritten Stammes am fuͤnf-
ten Paare, Abſtammungen. Man kann ſelbige in der
unvergleichlichen Vorſtellung des Mekels (s) nachſehen.
Der Luftroͤhrenkopf und das Gaumenſeegel beſizzet
eine ſcharfe Empfindung, weil der Magen von einem
leichten Reize dieſer Theile leicht gehoben wird, und ein
Erbrechen erfolgt. Ein Waſſerſcheuer Menſch glaubte
ein Feuer im Halſe zu empfinden, wenn er den Speichel
niederſchlukkte (t).
§. 21.
Die Geſchichte des Niederſchlukkens. Der Weg,
den die Speiſe durch den Mund nimmt.
Es iſt dieſer erſte Theil der Erzaͤlung nicht leicht.
Wir ſezzen, daß man die Speiſe auf die Zunge gebracht
habe (a), welche vermittelſt ihrer Muſkeln auseinander
gefaltet worden; es ſind beide Helfte des Mundes ver-
mittelſt der Griffelzungenmuſkeln in die Hoͤhe gezogen (b),
damit derſelbe die Ladung gleichſam mitten in einem Kah-
ne deſto ſicherer liegen haben moͤge (c). Zu gleicher Zeit
ſchlieſſen die Bakkenmuſkeln, und die Muſkeln der Leff-
zen (d) den Mund allenthalben zu, um nicht etwas ent-
fallen zu laſſen.
Nach
(n)
p. 227. ſeqq.
(o) p. 211.
(p) p. 217.
(q) p. 221.
(r) p. 220.
(s) Mém. de Berlin T. VII.
(t) DESAULT de la rage.
(a)
L. IX. p. 429.
(b) p. 425.
(c) Praclect. Boerh. T. 1. p.
212. ALBINUS de deglut. p. 10.
11. RIVERHORST de uſu ling.
p. 55. PETIT Mém. de 1716.
p. 15.
(d) S. I. n. 22.
J 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/157>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.