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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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Der Magen. XIX. Buch.
deutlich zu sehen, und man darf nur durch eine kleine
Wunde der zottigen Haut in dasselbe Luft blasen, so schwillt
es durch diesen Handgriff, wie ein Schaum auf. Bis-
weilen legt sich in dieses Gewebe Fett an (b).

Jn diesem Fadengewebe theilt sich das lezzte Stükk
des Adernezzes, wie auch das Geflechte der kleinen, und
zugleich zalreichsten Aeste aus, von denen die allerkürze-
sten Aestchen durch die zottige Haut dringen. Diese ka-
men von dem zweeten Nezze, durch die durchborte Ner-
venhaut, mit ihren kleinen Stämmen herbei.

Und dieses dritte Fadengewebe ist vorzüglich der ge-
wönlichste Sizz der Entzündungen, die dem Magen vom
Gifte (c) oder durch Brechmitttel (d), und in Entzün-
dungskrankheiten sehr oft zu wiederfahren pflegen (e).
Jn solchen Fällen findet man Blut in die cellulöse Räum-
chen ergossen, wie ich an Hunden, die von allerlei Giften
umgebracht waren (f), und an Menschen, die nach wie-
derholten Brechmitteln ihr Leben eingebüst hatten, beobach-
tet habe (g). Jch fand, daß sich vom Verschlingen des
Kobalts, wirkliche und grosse Klümpe Blut an einem

Hunde
(b) [Spaltenumbruch] Cons. OELHAFEN part.
abdom. content.
von Fetrkörpern,
die an die innere Magenfläche an-
gewachsen.
(c) HASENEST Richter T. IV.
p. 47. 48. VALCARENGHI ad
EBEN. BITAR p.
104. 105. Vom
Erbrechen im Hunde Phil. trans.
n.
335. Jm Hunde auch. SPROE-
GEL n.
44. 46. vom mercurio
praecipitato HILLEFELD p.
43.
44. von dem sem. staphisagriae p.
21. von Meerzwiebeln p. 15. 17.
von Krähenaugen p. 45. 46. von
roten Flekken bunt. IDEM p. 63.
vom Kobald. Anisöl p. 38. 39.
Kokkelskör ern p. 34. 37. von
Grünspan schwarzrot p. 48. vom
Bleizukker. p. 52.
(d) Jch selbst habe es gesehen
Hist. de l'Acad. 1713. p. 130. &
[Spaltenumbruch] Cl. HILLEFELD p.
51. von Gum-
migutta p. 28
(e) Jn der Kolik HEINRICI de
cholera.
Jn der Ruhr Phil. trans.
Vol. IL. P. l. n.
12. im bösartigen
Fieber ibid. Journ. med. 1762.
M. April. HOFMANN de remed.
benig. nox.
nach dem Wechselfie-
ber MORGAGN. sed & caus. II.
Epist.
30. vom tödtlichen Durste
POZZI Commerc. Epist. p. 77.
Jn den Pokken STUBBE phlebot.
p. 252. KAEMPF infaret. ven-
tric. Phil. trans. 1755. p.
56. in ei-
ner Ochsenkrankheit SALCHOW
im schweren Gebrechen VALEN-
TIN Epist. IX. p.
216.
(f) Opusc. anat T. I. de part.
sext. & irrit. Exp. p.
328.
(g) Opusc. pathol. obs. 14.

Der Magen. XIX. Buch.
deutlich zu ſehen, und man darf nur durch eine kleine
Wunde der zottigen Haut in daſſelbe Luft blaſen, ſo ſchwillt
es durch dieſen Handgriff, wie ein Schaum auf. Bis-
weilen legt ſich in dieſes Gewebe Fett an (b).

Jn dieſem Fadengewebe theilt ſich das lezzte Stuͤkk
des Adernezzes, wie auch das Geflechte der kleinen, und
zugleich zalreichſten Aeſte aus, von denen die allerkuͤrze-
ſten Aeſtchen durch die zottige Haut dringen. Dieſe ka-
men von dem zweeten Nezze, durch die durchborte Ner-
venhaut, mit ihren kleinen Staͤmmen herbei.

Und dieſes dritte Fadengewebe iſt vorzuͤglich der ge-
woͤnlichſte Sizz der Entzuͤndungen, die dem Magen vom
Gifte (c) oder durch Brechmitttel (d), und in Entzuͤn-
dungskrankheiten ſehr oft zu wiederfahren pflegen (e).
Jn ſolchen Faͤllen findet man Blut in die celluloͤſe Raͤum-
chen ergoſſen, wie ich an Hunden, die von allerlei Giften
umgebracht waren (f), und an Menſchen, die nach wie-
derholten Brechmitteln ihr Leben eingebuͤſt hatten, beobach-
tet habe (g). Jch fand, daß ſich vom Verſchlingen des
Kobalts, wirkliche und groſſe Kluͤmpe Blut an einem

Hunde
(b) [Spaltenumbruch] Conſ. OELHAFEN part.
abdom. content.
von Fetrkoͤrpern,
die an die innere Magenflaͤche an-
gewachſen.
(c) HASENEST Richter T. IV.
p. 47. 48. VALCARENGHI ad
EBEN. BITAR p.
104. 105. Vom
Erbrechen im Hunde Phil. tranſ.
n.
335. Jm Hunde auch. SPROE-
GEL n.
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43.
44. von dem ſem. ſtaphiſagriae p.
21. von Meerzwiebeln p. 15. 17.
von Kraͤhenaugen p. 45. 46. von
roten Flekken bunt. IDEM p. 63.
vom Kobald. Anisoͤl p. 38. 39.
Kokkelskoͤr ern p. 34. 37. von
Gruͤnſpan ſchwarzrot p. 48. vom
Bleizukker. p. 52.
(d) Jch ſelbſt habe es geſehen
Hiſt. de l’Acad. 1713. p. 130. &
[Spaltenumbruch] Cl. HILLEFELD p.
51. von Gum-
migutta p. 28
(e) Jn der Kolik HEINRICI de
cholera.
Jn der Ruhr Phil. tranſ.
Vol. IL. P. l. n.
12. im boͤsartigen
Fieber ibid. Journ. med. 1762.
M. April. HOFMANN de remed.
benig. nox.
nach dem Wechſelfie-
ber MORGAGN. ſed & cauſ. II.
Epiſt.
30. vom toͤdtlichen Durſte
POZZI Commerc. Epiſt. p. 77.
Jn den Pokken STUBBE phlebot.
p. 252. KÆMPF infaret. ven-
tric. Phil. tranſ. 1755. p.
56. in ei-
ner Ochſenkrankheit SALCHOW
im ſchweren Gebrechen VALEN-
TIN Epiſt. IX. p.
216.
(f) Opuſc. anat T. I. de part.
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[202/0222] Der Magen. XIX. Buch. deutlich zu ſehen, und man darf nur durch eine kleine Wunde der zottigen Haut in daſſelbe Luft blaſen, ſo ſchwillt es durch dieſen Handgriff, wie ein Schaum auf. Bis- weilen legt ſich in dieſes Gewebe Fett an (b). Jn dieſem Fadengewebe theilt ſich das lezzte Stuͤkk des Adernezzes, wie auch das Geflechte der kleinen, und zugleich zalreichſten Aeſte aus, von denen die allerkuͤrze- ſten Aeſtchen durch die zottige Haut dringen. Dieſe ka- men von dem zweeten Nezze, durch die durchborte Ner- venhaut, mit ihren kleinen Staͤmmen herbei. Und dieſes dritte Fadengewebe iſt vorzuͤglich der ge- woͤnlichſte Sizz der Entzuͤndungen, die dem Magen vom Gifte (c) oder durch Brechmitttel (d), und in Entzuͤn- dungskrankheiten ſehr oft zu wiederfahren pflegen (e). Jn ſolchen Faͤllen findet man Blut in die celluloͤſe Raͤum- chen ergoſſen, wie ich an Hunden, die von allerlei Giften umgebracht waren (f), und an Menſchen, die nach wie- derholten Brechmitteln ihr Leben eingebuͤſt hatten, beobach- tet habe (g). Jch fand, daß ſich vom Verſchlingen des Kobalts, wirkliche und groſſe Kluͤmpe Blut an einem Hunde (b) Conſ. OELHAFEN part. abdom. content. von Fetrkoͤrpern, die an die innere Magenflaͤche an- gewachſen. (c) HASENEST Richter T. IV. p. 47. 48. VALCARENGHI ad EBEN. BITAR p. 104. 105. Vom Erbrechen im Hunde Phil. tranſ. n. 335. Jm Hunde auch. SPROE- GEL n. 44. 46. vom mercurio praecipitato HILLEFELD p. 43. 44. von dem ſem. ſtaphiſagriae p. 21. von Meerzwiebeln p. 15. 17. von Kraͤhenaugen p. 45. 46. von roten Flekken bunt. IDEM p. 63. vom Kobald. Anisoͤl p. 38. 39. Kokkelskoͤr ern p. 34. 37. von Gruͤnſpan ſchwarzrot p. 48. vom Bleizukker. p. 52. (d) Jch ſelbſt habe es geſehen Hiſt. de l’Acad. 1713. p. 130. & Cl. HILLEFELD p. 51. von Gum- migutta p. 28 (e) Jn der Kolik HEINRICI de cholera. Jn der Ruhr Phil. tranſ. Vol. IL. P. l. n. 12. im boͤsartigen Fieber ibid. Journ. med. 1762. M. April. HOFMANN de remed. benig. nox. nach dem Wechſelfie- ber MORGAGN. ſed & cauſ. II. Epiſt. 30. vom toͤdtlichen Durſte POZZI Commerc. Epiſt. p. 77. Jn den Pokken STUBBE phlebot. p. 252. KÆMPF infaret. ven- tric. Phil. tranſ. 1755. p. 56. in ei- ner Ochſenkrankheit SALCHOW im ſchweren Gebrechen VALEN- TIN Epiſt. IX. p. 216. (f) Opuſc. anat T. I. de part. ſext. & irrit. Exp. p. 328. (g) Opuſc. pathol. obſ. 14.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/222>, abgerufen am 24.11.2024.