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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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Der Magen. XIX. Buch.
gere, die alles wieder durch Erbrechen von sich gab, den
zwanzigsten (c); eine Kindbetterin den ein und zwanzig-
sten (d); und ein andrer erst den acht und zwanzigsten
Tag (e).

§. 5.
Warum Thiere und einige Menschen ohne Speise
lange bleiben können.

Jch kann hier die Exempel von so viel Menschen und
Thieren nicht übergehen, welche lange Zeit ohne Speise
und sogar auch ohne Trinken leben geblieben; denn wir
könnten sonst ohnmöglich einen Grund angeben, warum
der Hunger notwendiger Weise ums Leben bringt, und
sich der Hunger dennoch unter gewissen Bedingungen sehr
lange Zeit ausstehen läst.

So wie Jnsekten (a) im Winter keinen Abgang lei-
den, so essen sie auch nichts; als die Polipen (b), We-
spen (c), die Egeln, welche man im Wasser erhält (d), die
im Schlamme vergrabne Fische (e), oder die blos im
Wasser leben, und das ganze Jahr fortdauren (f).

So lebte ein Schmetterling, der doch nur zu einem
kurzen Leben berufen ist (g), ohne Speise (h); und eine

Käse-
(c) [Spaltenumbruch] STALPAART Cent. II.
ob.
15.
(d) HOR. AUGEN de venae
sect. L. VI. p.
239.
(e) KAAUW Impet. fac. n.
456.
(a) LYONNET theolog. des
Insect. p. 255. REDI anim. vix.
p.
57.
(b) TREMBLEY p. 114. 116.
BAKER p.
107.
(c) REAUMUR hist. des In-
sect. T. VI. p.
268.
(d) VALISNER T. II. p. 451.
bis drei Jahre PLEMP. valet, to-
gat. p.
237.
(e) [Spaltenumbruch] Oeconom. Nachricht. T. VI.
p. 329. seq.
(f) BATHURST praelect. p.
201. PERRAULT Ess. de phys.
T. III p.
169.
(g) Acht Tage GEER p. 246.
(h) REAUMUR Mem. T. I. p.
640. GEOFROI T. II. p. 5. Tr.
des meuriers blancs p. 64. de
GEER Mem. II. p. 55. du HAMEL
insect. de l'Ang. p.
24. 25. wenn
nicht einige den Blumensaft ko-
sten, denn sie lekken den Zukker
gern SWAMMERDAMM. Bei die-
sen Thieren, wenn sie Flügel be-
kommen, wird der Magen mit dem
Gedär-

Der Magen. XIX. Buch.
gere, die alles wieder durch Erbrechen von ſich gab, den
zwanzigſten (c); eine Kindbetterin den ein und zwanzig-
ſten (d); und ein andrer erſt den acht und zwanzigſten
Tag (e).

§. 5.
Warum Thiere und einige Menſchen ohne Speiſe
lange bleiben koͤnnen.

Jch kann hier die Exempel von ſo viel Menſchen und
Thieren nicht uͤbergehen, welche lange Zeit ohne Speiſe
und ſogar auch ohne Trinken leben geblieben; denn wir
koͤnnten ſonſt ohnmoͤglich einen Grund angeben, warum
der Hunger notwendiger Weiſe ums Leben bringt, und
ſich der Hunger dennoch unter gewiſſen Bedingungen ſehr
lange Zeit ausſtehen laͤſt.

So wie Jnſekten (a) im Winter keinen Abgang lei-
den, ſo eſſen ſie auch nichts; als die Polipen (b), We-
ſpen (c), die Egeln, welche man im Waſſer erhaͤlt (d), die
im Schlamme vergrabne Fiſche (e), oder die blos im
Waſſer leben, und das ganze Jahr fortdauren (f).

So lebte ein Schmetterling, der doch nur zu einem
kurzen Leben berufen iſt (g), ohne Speiſe (h); und eine

Kaͤſe-
(c) [Spaltenumbruch] STALPAART Cent. II.
ob.
15.
(d) HOR. AUGEN de venae
ſect. L. VI. p.
239.
(e) KAAUW Impet. fac. n.
456.
(a) LYONNET theolog. des
Inſect. p. 255. REDI anim. vix.
p.
57.
(b) TREMBLEY p. 114. 116.
BAKER p.
107.
(c) REAUMUR hiſt. des In-
ſect. T. VI. p.
268.
(d) VALISNER T. II. p. 451.
bis drei Jahre PLEMP. valet, to-
gat. p.
237.
(e) [Spaltenumbruch] Oeconom. Nachricht. T. VI.
p. 329. ſeq.
(f) BATHURST praelect. p.
201. PERRAULT Eſſ. de phyſ.
T. III p.
169.
(g) Acht Tage GEER p. 246.
(h) REAUMUR Mém. T. I. p.
640. GEOFROI T. II. p. 5. Tr.
des meuriers blancs p. 64. de
GEER Mém. II. p. 55. du HAMEL
inſect. de l’Ang. p.
24. 25. wenn
nicht einige den Blumenſaft ko-
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[240[256]/0276] Der Magen. XIX. Buch. gere, die alles wieder durch Erbrechen von ſich gab, den zwanzigſten (c); eine Kindbetterin den ein und zwanzig- ſten (d); und ein andrer erſt den acht und zwanzigſten Tag (e). §. 5. Warum Thiere und einige Menſchen ohne Speiſe lange bleiben koͤnnen. Jch kann hier die Exempel von ſo viel Menſchen und Thieren nicht uͤbergehen, welche lange Zeit ohne Speiſe und ſogar auch ohne Trinken leben geblieben; denn wir koͤnnten ſonſt ohnmoͤglich einen Grund angeben, warum der Hunger notwendiger Weiſe ums Leben bringt, und ſich der Hunger dennoch unter gewiſſen Bedingungen ſehr lange Zeit ausſtehen laͤſt. So wie Jnſekten (a) im Winter keinen Abgang lei- den, ſo eſſen ſie auch nichts; als die Polipen (b), We- ſpen (c), die Egeln, welche man im Waſſer erhaͤlt (d), die im Schlamme vergrabne Fiſche (e), oder die blos im Waſſer leben, und das ganze Jahr fortdauren (f). So lebte ein Schmetterling, der doch nur zu einem kurzen Leben berufen iſt (g), ohne Speiſe (h); und eine Kaͤſe- (c) STALPAART Cent. II. ob. 15. (d) HOR. AUGEN de venae ſect. L. VI. p. 239. (e) KAAUW Impet. fac. n. 456. (a) LYONNET theolog. des Inſect. p. 255. REDI anim. vix. p. 57. (b) TREMBLEY p. 114. 116. BAKER p. 107. (c) REAUMUR hiſt. des In- ſect. T. VI. p. 268. (d) VALISNER T. II. p. 451. bis drei Jahre PLEMP. valet, to- gat. p. 237. (e) Oeconom. Nachricht. T. VI. p. 329. ſeq. (f) BATHURST praelect. p. 201. PERRAULT Eſſ. de phyſ. T. III p. 169. (g) Acht Tage GEER p. 246. (h) REAUMUR Mém. T. I. p. 640. GEOFROI T. II. p. 5. Tr. des meuriers blancs p. 64. de GEER Mém. II. p. 55. du HAMEL inſect. de l’Ang. p. 24. 25. wenn nicht einige den Blumenſaft ko- ſten, denn ſie lekken den Zukker gern SWAMMERDAMM. Bei die- ſen Thieren, wenn ſie Fluͤgel be- kommen, wird der Magen mit dem Gedaͤr-

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 240[256]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/276>, abgerufen am 25.11.2024.