Ausserdem halten sich in den Wassern Salze von verschiedner Art auf, sonderlich das Meersalz (i), welches den wenigsten mangelt. Da man der Menge dieses Salzes in dem Gouvernement von Aquileja mit Fleiß nachspürte, und alle Qvellwasser, Bäche, Ströme und Flüsse in Untersuchung gezogen wurden, so fand sich fast kein einziges Qvellwasser, noch ein Bach, noch die Stamm- mutter; die Rhone selbst, in denen man kein kubisches Salz angetroffen hätte.
Salpeter (k) wurde vormals von dem C. Gesner in gewissen Wassern, hierauf auch von den Engländern, und in den meisten Stokholmerwassern (l) entdekkt, welcher sich durch seine lange Prismata, und die verpuf- fende Kraft kennbar machte.
Kalksalpeter nennen die Engländer, wenn ich sie recht verstehe, ein dem glauberischen Salze änliches, schmelz- bares kaltes und nicht verpuffendes Salz. Dieses findet man in den meisten Englischen Wassern (m); und der- gleichen Salz sehen wir von selbst in der ausdünstenden Lake (muria) entstehen, welches uns unbeqvem fällt, und verhast ist, ob man es gleich in das Englische Purgirsalz verwandeln kann. Jch habe es auch von selbst in den Rizzen unsrer unterirdischen Qvellen, die mit einem Meersalze schwach angeschwängert sind, an den Felsen der Schachten unter Chamosteire wachsend gefunden.
[Spaltenumbruch]
Laugen-
den Röhren, so sich von der Erde verstopfen LISTER Journ. to Paris. 169.
(i)BORRICH herm. AEgypt. saplent. p. 400. RUTTY p. 9. BERGIUS K. Sw. acad. handling 1759. Trim III. Jn den Seen von Landskron l. c. LUCAS p. 136. und anderswo DETHARDINGHOLZ- BERGER sand im Flusse Jlla die kleinste Spur, nämlich in 16 Pfun- den ein Gran, in Strasburg fast 2 [Spaltenumbruch]
Gran im Pfunde, in Erpach Zwei- drittheil Sazz, drei Gran in har- tem Brunnenwasser KLEIN I. c. Id. p. 32.
(k)L. VIII. p. 220.
(l)BERGIUS, und in den Strasburgerwassern HOLZBER- GERUS. Prismata, sindet hin und wieder LANGISIUS.
(m)RUTTY p. 9. LUCAS p. 149.
Der Magen. XIX. Buch.
Auſſerdem halten ſich in den Waſſern Salze von verſchiedner Art auf, ſonderlich das Meerſalz (i), welches den wenigſten mangelt. Da man der Menge dieſes Salzes in dem Gouvernement von Aquileja mit Fleiß nachſpuͤrte, und alle Qvellwaſſer, Baͤche, Stroͤme und Fluͤſſe in Unterſuchung gezogen wurden, ſo fand ſich faſt kein einziges Qvellwaſſer, noch ein Bach, noch die Stamm- mutter; die Rhone ſelbſt, in denen man kein kubiſches Salz angetroffen haͤtte.
Salpeter (k) wurde vormals von dem C. Gesner in gewiſſen Waſſern, hierauf auch von den Englaͤndern, und in den meiſten Stokholmerwaſſern (l) entdekkt, welcher ſich durch ſeine lange Priſmata, und die verpuf- fende Kraft kennbar machte.
Kalkſalpeter nennen die Englaͤnder, wenn ich ſie recht verſtehe, ein dem glauberiſchen Salze aͤnliches, ſchmelz- bares kaltes und nicht verpuffendes Salz. Dieſes findet man in den meiſten Engliſchen Waſſern (m); und der- gleichen Salz ſehen wir von ſelbſt in der ausduͤnſtenden Lake (muria) entſtehen, welches uns unbeqvem faͤllt, und verhaſt iſt, ob man es gleich in das Engliſche Purgirſalz verwandeln kann. Jch habe es auch von ſelbſt in den Rizzen unſrer unterirdiſchen Qvellen, die mit einem Meerſalze ſchwach angeſchwaͤngert ſind, an den Felſen der Schachten unter Chamoſteire wachſend gefunden.
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Laugen-
den Roͤhren, ſo ſich von der Erde verſtopfen LISTER Journ. to Paris. 169.
(i)BORRICH herm. Ægypt. ſaplent. p. 400. RUTTY p. 9. BERGIUS K. Sw. acad. handling 1759. Trim III. Jn den Seen von Landskron l. c. LUCAS p. 136. und anderswo DETHARDINGHOLZ- BERGER ſand im Fluſſe Jlla die kleinſte Spur, naͤmlich in 16 Pfun- den ein Gran, in Strasburg faſt 2 [Spaltenumbruch]
Gran im Pfunde, in Erpach Zwei- drittheil Sazz, drei Gran in har- tem Brunnenwaſſer KLEIN I. c. Id. p. 32.
(k)L. VIII. p. 220.
(l)BERGIUS, und in den Strasburgerwaſſern HOLZBER- GERUS. Priſmata, ſindet hin und wieder LANGISIUS.
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[338[354]/0374]
Der Magen. XIX. Buch.
Auſſerdem halten ſich in den Waſſern Salze von
verſchiedner Art auf, ſonderlich das Meerſalz (i), welches
den wenigſten mangelt. Da man der Menge dieſes
Salzes in dem Gouvernement von Aquileja mit Fleiß
nachſpuͤrte, und alle Qvellwaſſer, Baͤche, Stroͤme und
Fluͤſſe in Unterſuchung gezogen wurden, ſo fand ſich faſt
kein einziges Qvellwaſſer, noch ein Bach, noch die Stamm-
mutter; die Rhone ſelbſt, in denen man kein kubiſches
Salz angetroffen haͤtte.
Salpeter (k) wurde vormals von dem C. Gesner
in gewiſſen Waſſern, hierauf auch von den Englaͤndern,
und in den meiſten Stokholmerwaſſern (l) entdekkt,
welcher ſich durch ſeine lange Priſmata, und die verpuf-
fende Kraft kennbar machte.
Kalkſalpeter nennen die Englaͤnder, wenn ich ſie recht
verſtehe, ein dem glauberiſchen Salze aͤnliches, ſchmelz-
bares kaltes und nicht verpuffendes Salz. Dieſes findet
man in den meiſten Engliſchen Waſſern (m); und der-
gleichen Salz ſehen wir von ſelbſt in der ausduͤnſtenden
Lake (muria) entſtehen, welches uns unbeqvem faͤllt, und
verhaſt iſt, ob man es gleich in das Engliſche Purgirſalz
verwandeln kann. Jch habe es auch von ſelbſt in den
Rizzen unſrer unterirdiſchen Qvellen, die mit einem
Meerſalze ſchwach angeſchwaͤngert ſind, an den Felſen
der Schachten unter Chamoſteire wachſend gefunden.
Laugen-
(h)
(i) BORRICH herm. Ægypt.
ſaplent. p. 400. RUTTY p. 9.
BERGIUS K. Sw. acad. handling
1759. Trim III. Jn den Seen von
Landskron l. c. LUCAS p. 136. und
anderswo DETHARDINGHOLZ-
BERGER ſand im Fluſſe Jlla die
kleinſte Spur, naͤmlich in 16 Pfun-
den ein Gran, in Strasburg faſt 2
Gran im Pfunde, in Erpach Zwei-
drittheil Sazz, drei Gran in har-
tem Brunnenwaſſer KLEIN I. c.
Id. p. 32.
(k) L. VIII. p. 220.
(l) BERGIUS, und in den
Strasburgerwaſſern HOLZBER-
GERUS. Priſmata, ſindet hin und
wieder LANGISIUS.
(m) RUTTY p. 9. LUCAS
p. 149.
(h) den Roͤhren, ſo ſich von der Erde
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Paris. 169.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 338[354]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/374>, abgerufen am 22.11.2024.
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