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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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III. Abschnitt. Speise und Trank.
zig Jahren meinen Magen nicht wieder in Stand sez-
zen können.

Auf eine andre Art reinigt man das Fluswasser und
das, so trübe ist, vermittelst eines porösen Mexikanischen
Steines (m), durch Sand (n), oder Schwämme (o) in-
dem man ihm Zeit läst (p), zwar von der Erde aber nicht
von dem faulen Mengsel. Man dachte zwar, daß die
Fäulnis selbst (q) ein Wasser rein mache, es erhellet
aber, daß ein Wasser, welches in Fäulnis geraten (r),
stinkend bleibt, ob es gleich klar wird, und es bekommt
weiter aufbehalten, von neuem Würmer.

Folglich empfielt der Geschmakk sowohl, als die Ge-
sundheit, reines und kaltes Bergwasser zu trinken. Jn
dessen Ermangelung läst sich auch noch Fluswasser ver-
tragen. Die Egiptier trinken ihr Nilwasser (s) (s*),
aus der Seine die Pariser (t), ja man will, daß das
Wasser derselben von einem berümten Bauerarzte statt
einer Arzenei verkauft worden (u). Die Römer loben
ihre Tieber (w), und die Perser den Choaspes.

Die unterste Stelle gebe ich dem Brunnenwasser, ob
es sich gleichsam hie und da mit seiner Kälte beliebt

macht.
(m) [Spaltenumbruch] VALENTINI in diss.
propr. PORTIUS.
(n) PORT. ibid.
(o) AMY in besondern Durch-
seihern.
(p) HOFMANN meth. exam.
ag. n.
14 durch Frost von etlichen
Tagen.
(q) BOYLE of man's great
ignorance of the usu of natural
things. Philos. exp. p. 367. HA-
LES exper. p. 58. Philos. trans. n.

27. vom Wasser der Temse; und
von siebenmal gefanltem Wasser
PLIN. L. XXXI. n. 21.
(r) Journ. d'un Vaiss. aux Ind.
Orient. p.
355. 356. nach der vier-
[Spaltenumbruch] ten Fäulnis sei es unverdorben Phil.
trans. n.
27.
(s) MAILLET p. 19. werden
davon fett.
(s*) ALPIN. Med. AEgypt. L.
IV. p.
146. Sie külen es bei der
Nachtluft ab GALEN. Epid. VI.
n.
4.
(t) Jhre Gesundheit rühmet
CHEVALIER Thes. ann. 1743. ob
gleich Leute, die daran nicht ge-
wönt, stark purgiren. Flußwasser
nennt schon calculosas HIPPOCR.
I. c.
21.
(u) Le Medecin de Chaudrai la
Francois reflex. T. II. p.
160.
(w) BRUYERINUS daß die
Grossen es aufbewahren.

III. Abſchnitt. Speiſe und Trank.
zig Jahren meinen Magen nicht wieder in Stand ſez-
zen koͤnnen.

Auf eine andre Art reinigt man das Fluswaſſer und
das, ſo truͤbe iſt, vermittelſt eines poroͤſen Mexikaniſchen
Steines (m), durch Sand (n), oder Schwaͤmme (o) in-
dem man ihm Zeit laͤſt (p), zwar von der Erde aber nicht
von dem faulen Mengſel. Man dachte zwar, daß die
Faͤulnis ſelbſt (q) ein Waſſer rein mache, es erhellet
aber, daß ein Waſſer, welches in Faͤulnis geraten (r),
ſtinkend bleibt, ob es gleich klar wird, und es bekommt
weiter aufbehalten, von neuem Wuͤrmer.

Folglich empfielt der Geſchmakk ſowohl, als die Ge-
ſundheit, reines und kaltes Bergwaſſer zu trinken. Jn
deſſen Ermangelung laͤſt ſich auch noch Fluswaſſer ver-
tragen. Die Egiptier trinken ihr Nilwaſſer (s) (s*),
aus der Seine die Pariſer (t), ja man will, daß das
Waſſer derſelben von einem beruͤmten Bauerarzte ſtatt
einer Arzenei verkauft worden (u). Die Roͤmer loben
ihre Tieber (w), und die Perſer den Choaſpes.

Die unterſte Stelle gebe ich dem Brunnenwaſſer, ob
es ſich gleichſam hie und da mit ſeiner Kaͤlte beliebt

macht.
(m) [Spaltenumbruch] VALENTINI in diſſ.
propr. PORTIUS.
(n) PORT. ibid.
(o) AMY in beſondern Durch-
ſeihern.
(p) HOFMANN meth. exam.
ag. n.
14 durch Froſt von etlichen
Tagen.
(q) BOYLE of man’s great
ignorance of the uſu of natural
things. Philoſ. exp. p. 367. HA-
LES exper. p. 58. Philoſ. tranſ. n.

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von ſiebenmal gefanltem Waſſer
PLIN. L. XXXI. n. 21.
(r) Journ. d’un Vaiſſ. aux Ind.
Orient. p.
355. 356. nach der vier-
[Spaltenumbruch] ten Faͤulnis ſei es unverdorben Phil.
tranſ. n.
27.
(s) MAILLET p. 19. werden
davon fett.
(s*) ALPIN. Med. Ægypt. L.
IV. p.
146. Sie kuͤlen es bei der
Nachtluft ab GALEN. Epid. VI.
n.
4.
(t) Jhre Geſundheit ruͤhmet
CHEVALIER Theſ. ann. 1743. ob
gleich Leute, die daran nicht ge-
woͤnt, ſtark purgiren. Flußwaſſer
nennt ſchon calculoſas HIPPOCR.
I. c.
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[351[367]/0387] III. Abſchnitt. Speiſe und Trank. zig Jahren meinen Magen nicht wieder in Stand ſez- zen koͤnnen. Auf eine andre Art reinigt man das Fluswaſſer und das, ſo truͤbe iſt, vermittelſt eines poroͤſen Mexikaniſchen Steines (m), durch Sand (n), oder Schwaͤmme (o) in- dem man ihm Zeit laͤſt (p), zwar von der Erde aber nicht von dem faulen Mengſel. Man dachte zwar, daß die Faͤulnis ſelbſt (q) ein Waſſer rein mache, es erhellet aber, daß ein Waſſer, welches in Faͤulnis geraten (r), ſtinkend bleibt, ob es gleich klar wird, und es bekommt weiter aufbehalten, von neuem Wuͤrmer. Folglich empfielt der Geſchmakk ſowohl, als die Ge- ſundheit, reines und kaltes Bergwaſſer zu trinken. Jn deſſen Ermangelung laͤſt ſich auch noch Fluswaſſer ver- tragen. Die Egiptier trinken ihr Nilwaſſer (s) (s*), aus der Seine die Pariſer (t), ja man will, daß das Waſſer derſelben von einem beruͤmten Bauerarzte ſtatt einer Arzenei verkauft worden (u). Die Roͤmer loben ihre Tieber (w), und die Perſer den Choaſpes. Die unterſte Stelle gebe ich dem Brunnenwaſſer, ob es ſich gleichſam hie und da mit ſeiner Kaͤlte beliebt macht. (m) VALENTINI in diſſ. propr. PORTIUS. (n) PORT. ibid. (o) AMY in beſondern Durch- ſeihern. (p) HOFMANN meth. exam. ag. n. 14 durch Froſt von etlichen Tagen. (q) BOYLE of man’s great ignorance of the uſu of natural things. Philoſ. exp. p. 367. HA- LES exper. p. 58. Philoſ. tranſ. n. 27. vom Waſſer der Temſe; und von ſiebenmal gefanltem Waſſer PLIN. L. XXXI. n. 21. (r) Journ. d’un Vaiſſ. aux Ind. Orient. p. 355. 356. nach der vier- ten Faͤulnis ſei es unverdorben Phil. tranſ. n. 27. (s) MAILLET p. 19. werden davon fett. (s*) ALPIN. Med. Ægypt. L. IV. p. 146. Sie kuͤlen es bei der Nachtluft ab GALEN. Epid. VI. n. 4. (t) Jhre Geſundheit ruͤhmet CHEVALIER Theſ. ann. 1743. ob gleich Leute, die daran nicht ge- woͤnt, ſtark purgiren. Flußwaſſer nennt ſchon calculoſas HIPPOCR. I. c. 21. (u) Le Medecin de Chaudrai la François reflex. T. II. p. 160. (w) BRUYERINUS daß die Groſſen es aufbewahren.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 351[367]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/387>, abgerufen am 22.11.2024.