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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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IV. Abschn. Beobacht. am Magen.

Die Sache kömmt in vielen Thieren, den Pferden (r)
Ochsen (s) und Steinbökken (t) auch in Tauben (u) und
andern vor. Man könnte sich bei dem abendländischen
Bezoar auf den langen Aufenthalt, in dem besondern
Beutelthieren (w), worinnen sich der Bezoar befinden soll,
berufen. Doch dergleichen kömmt niemals in Menschen
vor. Man sindet in Mägen Steine, wo kein Aufent-
halt statt zu haben scheint, und zwar in grosser Menge (x)
und von mehr als mittelmäßiger Schwere.

Man hat aus dem Bodensazze fast wie Weinstein
werden gesehen, und es ist solches durch das Erbrechen
ausgeworfen worden (y).

Es scheint sich auch so gar aus dem Getränke, wel-
ches voller erdigen Theile ist, wie anderswo gezeigt wer-
den soll, ein Bodensazz abzusondern (z) oder die Erd-
theile der Knochen selbst, und andrer thierischen Theile,
die von der Säure heraus genagt worden, scheinen her-
aus gezogen zu werden, so wie wir auch aus Knochen
mit Hülfe des Eßigs so wol Kristallen, als Erde heraus-
gezogen haben (z*).



Fünfter
(r) [Spaltenumbruch] Mus. Closter. p. 19. &c.
(s) Act. Suec. 1725. p. 79.
(t) Galer di Minerv. I. p. 18.
C. a. COSTA.
(u) Ein Stein, der ein Thier
erwürgte. Gener. hist of hirds
T. II. p.
217.
(w) Petr. de OSMA beim MO-
NARDEZ L. III. p.
39. welches
er hat vom COSTA hist. natur.
L. IV. c.
40. 41.
(x) Bis vier I. KOENIG zwei
[Spaltenumbruch] Hände voll HOEFER: andere Ex.
siehe Journ. des Savans 1690. init.
beim SCHNEIDER catarrh.
T. III. p 240. CARDAN con-
tradict L. II. tr. 5. p.
175. eine
Unzen schwerer Stein Phil. trans.
n.
250.
(y) PANAROL Pentec. I.
obs.
3.
(z) L. XXVII.
(z*) Form. des os. p. 193.
H h 5
IV. Abſchn. Beobacht. am Magen.

Die Sache koͤmmt in vielen Thieren, den Pferden (r)
Ochſen (s) und Steinboͤkken (t) auch in Tauben (u) und
andern vor. Man koͤnnte ſich bei dem abendlaͤndiſchen
Bezoar auf den langen Aufenthalt, in dem beſondern
Beutelthieren (w), worinnen ſich der Bezoar befinden ſoll,
berufen. Doch dergleichen koͤmmt niemals in Menſchen
vor. Man ſindet in Maͤgen Steine, wo kein Aufent-
halt ſtatt zu haben ſcheint, und zwar in groſſer Menge (x)
und von mehr als mittelmaͤßiger Schwere.

Man hat aus dem Bodenſazze faſt wie Weinſtein
werden geſehen, und es iſt ſolches durch das Erbrechen
ausgeworfen worden (y).

Es ſcheint ſich auch ſo gar aus dem Getraͤnke, wel-
ches voller erdigen Theile iſt, wie anderswo gezeigt wer-
den ſoll, ein Bodenſazz abzuſondern (z) oder die Erd-
theile der Knochen ſelbſt, und andrer thieriſchen Theile,
die von der Saͤure heraus genagt worden, ſcheinen her-
aus gezogen zu werden, ſo wie wir auch aus Knochen
mit Huͤlfe des Eßigs ſo wol Kriſtallen, als Erde heraus-
gezogen haben (z*).



Fuͤnfter
(r) [Spaltenumbruch] Muſ. Cloſter. p. 19. &c.
(s) Act. Suec. 1725. p. 79.
(t) Galer di Minerv. I. p. 18.
C. a. COSTA.
(u) Ein Stein, der ein Thier
erwuͤrgte. Gener. hiſt of hirds
T. II. p.
217.
(w) Petr. de OSMA beim MO-
NARDEZ L. III. p.
39. welches
er hat vom COSTA hiſt. natur.
L. IV. c.
40. 41.
(x) Bis vier I. KOENIG zwei
[Spaltenumbruch] Haͤnde voll HOEFER: andere Ex.
ſiehe Journ. des Savans 1690. init.
beim SCHNEIDER catarrh.
T. III. p 240. CARDAN con-
tradict L. II. tr. 5. p.
175. eine
Unzen ſchwerer Stein Phil. tranſ.
n.
250.
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obſ.
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[473[489]/0509] IV. Abſchn. Beobacht. am Magen. Die Sache koͤmmt in vielen Thieren, den Pferden (r) Ochſen (s) und Steinboͤkken (t) auch in Tauben (u) und andern vor. Man koͤnnte ſich bei dem abendlaͤndiſchen Bezoar auf den langen Aufenthalt, in dem beſondern Beutelthieren (w), worinnen ſich der Bezoar befinden ſoll, berufen. Doch dergleichen koͤmmt niemals in Menſchen vor. Man ſindet in Maͤgen Steine, wo kein Aufent- halt ſtatt zu haben ſcheint, und zwar in groſſer Menge (x) und von mehr als mittelmaͤßiger Schwere. Man hat aus dem Bodenſazze faſt wie Weinſtein werden geſehen, und es iſt ſolches durch das Erbrechen ausgeworfen worden (y). Es ſcheint ſich auch ſo gar aus dem Getraͤnke, wel- ches voller erdigen Theile iſt, wie anderswo gezeigt wer- den ſoll, ein Bodenſazz abzuſondern (z) oder die Erd- theile der Knochen ſelbſt, und andrer thieriſchen Theile, die von der Saͤure heraus genagt worden, ſcheinen her- aus gezogen zu werden, ſo wie wir auch aus Knochen mit Huͤlfe des Eßigs ſo wol Kriſtallen, als Erde heraus- gezogen haben (z*). Fuͤnfter (r) Muſ. Cloſter. p. 19. &c. (s) Act. Suec. 1725. p. 79. (t) Galer di Minerv. I. p. 18. C. a. COSTA. (u) Ein Stein, der ein Thier erwuͤrgte. Gener. hiſt of hirds T. II. p. 217. (w) Petr. de OSMA beim MO- NARDEZ L. III. p. 39. welches er hat vom COSTA hiſt. natur. L. IV. c. 40. 41. (x) Bis vier I. KOENIG zwei Haͤnde voll HOEFER: andere Ex. ſiehe Journ. des Savans 1690. init. beim SCHNEIDER catarrh. T. III. p 240. CARDAN con- tradict L. II. tr. 5. p. 175. eine Unzen ſchwerer Stein Phil. tranſ. n. 250. (y) PANAROL Pentec. I. obſ. 3. (z) L. XXVII. (z*) Form. des os. p. 193. H h 5

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 473[489]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/509>, abgerufen am 22.11.2024.