leib ausfüllt (u). Sie ragt auch ebenfalls im erwachs- nen Menschen oft unterhalb den Rippen hervor (x), und erstrekkt sich bis zum Nabel (y), oder auch unterhalb den- selben fort (z).
Manget erwänt von einer so grossen Leber im Hun- de (a), daß das Thier plözzlich gestorben, als er das Zwerchfell abgezogen.
Es ist nicht leicht, alle Grenzen der Leber zu bestim- men, indem auch in dieser Sache einige Verschiedenhei- ten vorzukommen pflegen.
Wenigstens berührt der ganze convexe Theil der Le- ber gemeiniglich (b) das Zwerchfell, und sie verlängert sich mäßig, und in jungen Personen etwas weiter hin- aus unterhalb diesem Zwerchfelle, bis mitten über den Nabel (c), hinter den Bauchmuskeln, sonderlich hinter den geraden.
Sie füllt aber auf der rechten Seite die ganze Wöl- bung des Zwerchfells (d), das Lendenfleisch dieses Zwerch- fells, dessen Rippenfleisch, und den sehnigen Flügel aus. Eben dieses thut sie mitten (e) vom Schlunde zum Rip- penfleische, mit der ganzen Sehne. Auf der linken Sei- te füllt sie keinen geringen Theil bei jungen Körpern, den Vordertheil (f) des Rippenfleisches, der Sehne und des linken Flügels aus, wiewohl daselbst auch die Milz einen Theil des Quartiers besezzt. Jn mehr erwachsenen Per- sonen zieht sie sich entweder an die rechte Grenze des Schlundes, wie ich zuverläßig gesehen, oder sie verlän-
gert
(u)[Spaltenumbruch]CHEYNE I. c. mit tödli- chem Erfolge sahe es so RAYMOND Malad danger. a guer. II. p. 293.
(x)COWPER tab 38 f 5.
(y)FABRIC progr. 1759. im Wassersüchtigen.
(z)GLISSON p. 50.
(a)Biblioth. p. 255.
(b)[Spaltenumbruch]VESAL. in fig. p. 504. klei- ner p. 618. JENTY.
(c)WINSLOW n. 250. VESAL. L. V. f. 22. kleiner f. 6. und p 618.
(d)VESAL I. c. und p. 618.
(e)Idem p. 618.
(f)ibid.
Die Leber. XXIII. Buch.
leib ausfuͤllt (u). Sie ragt auch ebenfalls im erwachs- nen Menſchen oft unterhalb den Rippen hervor (x), und erſtrekkt ſich bis zum Nabel (y), oder auch unterhalb den- ſelben fort (z).
Manget erwaͤnt von einer ſo groſſen Leber im Hun- de (a), daß das Thier ploͤzzlich geſtorben, als er das Zwerchfell abgezogen.
Es iſt nicht leicht, alle Grenzen der Leber zu beſtim- men, indem auch in dieſer Sache einige Verſchiedenhei- ten vorzukommen pflegen.
Wenigſtens beruͤhrt der ganze convexe Theil der Le- ber gemeiniglich (b) das Zwerchfell, und ſie verlaͤngert ſich maͤßig, und in jungen Perſonen etwas weiter hin- aus unterhalb dieſem Zwerchfelle, bis mitten uͤber den Nabel (c), hinter den Bauchmuſkeln, ſonderlich hinter den geraden.
Sie fuͤllt aber auf der rechten Seite die ganze Woͤl- bung des Zwerchfells (d), das Lendenfleiſch dieſes Zwerch- fells, deſſen Rippenfleiſch, und den ſehnigen Fluͤgel aus. Eben dieſes thut ſie mitten (e) vom Schlunde zum Rip- penfleiſche, mit der ganzen Sehne. Auf der linken Sei- te fuͤllt ſie keinen geringen Theil bei jungen Koͤrpern, den Vordertheil (f) des Rippenfleiſches, der Sehne und des linken Fluͤgels aus, wiewohl daſelbſt auch die Milz einen Theil des Quartiers beſezzt. Jn mehr erwachſenen Per- ſonen zieht ſie ſich entweder an die rechte Grenze des Schlundes, wie ich zuverlaͤßig geſehen, oder ſie verlaͤn-
gert
(u)[Spaltenumbruch]CHEYNE I. c. mit toͤdli- chem Erfolge ſahe es ſo RAYMOND Malad danger. a guer. II. p. 293.
(x)COWPER tab 38 f 5.
(y)FABRIC progr. 1759. im Waſſerſuͤchtigen.
(z)GLISSON p. 50.
(a)Biblioth. p. 255.
(b)[Spaltenumbruch]VESAL. in fig. p. 504. klei- ner p. 618. JENTY.
(c)WINSLOW n. 250. VESAL. L. V. f. 22. kleiner f. 6. und p 618.
(d)VESAL I. c. und p. 618.
(e)Idem p. 618.
(f)ibid.
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[664[680]/0700]
Die Leber. XXIII. Buch.
leib ausfuͤllt (u). Sie ragt auch ebenfalls im erwachs-
nen Menſchen oft unterhalb den Rippen hervor (x), und
erſtrekkt ſich bis zum Nabel (y), oder auch unterhalb den-
ſelben fort (z).
Manget erwaͤnt von einer ſo groſſen Leber im Hun-
de (a), daß das Thier ploͤzzlich geſtorben, als er das
Zwerchfell abgezogen.
Es iſt nicht leicht, alle Grenzen der Leber zu beſtim-
men, indem auch in dieſer Sache einige Verſchiedenhei-
ten vorzukommen pflegen.
Wenigſtens beruͤhrt der ganze convexe Theil der Le-
ber gemeiniglich (b) das Zwerchfell, und ſie verlaͤngert
ſich maͤßig, und in jungen Perſonen etwas weiter hin-
aus unterhalb dieſem Zwerchfelle, bis mitten uͤber den
Nabel (c), hinter den Bauchmuſkeln, ſonderlich hinter
den geraden.
Sie fuͤllt aber auf der rechten Seite die ganze Woͤl-
bung des Zwerchfells (d), das Lendenfleiſch dieſes Zwerch-
fells, deſſen Rippenfleiſch, und den ſehnigen Fluͤgel aus.
Eben dieſes thut ſie mitten (e) vom Schlunde zum Rip-
penfleiſche, mit der ganzen Sehne. Auf der linken Sei-
te fuͤllt ſie keinen geringen Theil bei jungen Koͤrpern, den
Vordertheil (f) des Rippenfleiſches, der Sehne und des
linken Fluͤgels aus, wiewohl daſelbſt auch die Milz einen
Theil des Quartiers beſezzt. Jn mehr erwachſenen Per-
ſonen zieht ſie ſich entweder an die rechte Grenze des
Schlundes, wie ich zuverlaͤßig geſehen, oder ſie verlaͤn-
gert
(u)
CHEYNE I. c. mit toͤdli-
chem Erfolge ſahe es ſo RAYMOND
Malad danger. a guer. II. p. 293.
(x) COWPER tab 38 f 5.
(y) FABRIC progr. 1759. im
Waſſerſuͤchtigen.
(z) GLISSON p. 50.
(a) Biblioth. p. 255.
(b)
VESAL. in fig. p. 504. klei-
ner p. 618. JENTY.
(c) WINSLOW n. 250. VESAL.
L. V. f. 22. kleiner f. 6. und p 618.
(d) VESAL I. c. und p. 618.
(e) Idem p. 618.
(f) ibid.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 664[680]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/700>, abgerufen am 22.11.2024.
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