den Flieswassergefässen einige Verstärkungen (x). Alle diese Gefässe, und diese Membranen, sind unter sich ver- bunden, und durch ein Fadengewebe zusammen gehängt, woraus die Wände der Pfortader gebaut sind.
Ein dergleichen Fadengewebe, mit eben diesem klei- nem Nezze verbindet in der Queerfurche der Pfortader, den rechten Ast, und sonderlich den linken mit den Gal- lengefässen, und mit den Leberschlagadern. Dergleichen verknüpft auch die Nabelblutader, und den Blutader- gang, mit ihren Furchen. Ja es ist auch die Gallen- blase selbst (y), vermittelst solcher Fäden, mit ihrer Furche vereinigt.
Ein Fadengewebe von eben dieser Art begleitet auch die Aeste der Pfortader, der Schlagadern, und Gal- lengänge, durch die Leber, und deren kleinsten Theile hindurch (z).
Dieses Fadengewebe theilet ferner den Lebergefässen in der That eine besondere Stärke mit, indem die zer- schnittne Aeste der Pfortader nicht eben so zusammen fal- len (a), und sich in Falten legen, wie andre Blutadern wohl zu thun pflegen, sondern sich mit einer Schlagader- festigkeit schüzzen, und eine zirkelrunde Schnittöffnung behalten.
So verhält sich die Sache nach der Wahrheit, das übrige ist eine Zugabe der Hipothese. Und dieses gilt von derjenigen Scheide, welche sich zunächst bei der schläg- aderhaften Haut (b) befinden, dennoch aber schwächer,
und
(x)[Spaltenumbruch]VIEUSSENS I. c. p. 157. die äussere Haut vom Darmfelle sei Blutlos. Die innere habe Ge- fässe, nämlich Flieswassergefässe LOQUET n. 11.
(y)GLISSON p. 258.
(z)VIEUSSENS p. 134. Jnner- [Spaltenumbruch]
halb der Leber dünne POZZI p. 71.
(a) falle zusammen WINSLOW n. 280. doch habe ich sie stehen bleiben gesehen.
(b)CLI[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]SON p. 257. 306. BURCHART de bile p. 53. GOR- TER mot. vital.
I. Abſchn. Jhr Bau.
den Flieswaſſergefaͤſſen einige Verſtaͤrkungen (x). Alle dieſe Gefaͤſſe, und dieſe Membranen, ſind unter ſich ver- bunden, und durch ein Fadengewebe zuſammen gehaͤngt, woraus die Waͤnde der Pfortader gebaut ſind.
Ein dergleichen Fadengewebe, mit eben dieſem klei- nem Nezze verbindet in der Queerfurche der Pfortader, den rechten Aſt, und ſonderlich den linken mit den Gal- lengefaͤſſen, und mit den Leberſchlagadern. Dergleichen verknuͤpft auch die Nabelblutader, und den Blutader- gang, mit ihren Furchen. Ja es iſt auch die Gallen- blaſe ſelbſt (y), vermittelſt ſolcher Faͤden, mit ihrer Furche vereinigt.
Ein Fadengewebe von eben dieſer Art begleitet auch die Aeſte der Pfortader, der Schlagadern, und Gal- lengaͤnge, durch die Leber, und deren kleinſten Theile hindurch (z).
Dieſes Fadengewebe theilet ferner den Lebergefaͤſſen in der That eine beſondere Staͤrke mit, indem die zer- ſchnittne Aeſte der Pfortader nicht eben ſo zuſammen fal- len (a), und ſich in Falten legen, wie andre Blutadern wohl zu thun pflegen, ſondern ſich mit einer Schlagader- feſtigkeit ſchuͤzzen, und eine zirkelrunde Schnittoͤffnung behalten.
So verhaͤlt ſich die Sache nach der Wahrheit, das uͤbrige iſt eine Zugabe der Hipotheſe. Und dieſes gilt von derjenigen Scheide, welche ſich zunaͤchſt bei der ſchlaͤg- aderhaften Haut (b) befinden, dennoch aber ſchwaͤcher,
und
(x)[Spaltenumbruch]VIEUSSENS I. c. p. 157. die aͤuſſere Haut vom Darmfelle ſei Blutlos. Die innere habe Ge- faͤſſe, naͤmlich Flieswaſſergefaͤſſe LOQUET n. 11.
(y)GLISSON p. 258.
(z)VIEUSSENS p. 134. Jnner- [Spaltenumbruch]
halb der Leber duͤnne POZZI p. 71.
(a) falle zuſammen WINSLOW n. 280. doch habe ich ſie ſtehen bleiben geſehen.
(b)CLI[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]SON p. 257. 306. BURCHART de bile p. 53. GOR- TER mot. vital.
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[715[731]/0751]
I. Abſchn. Jhr Bau.
den Flieswaſſergefaͤſſen einige Verſtaͤrkungen (x). Alle
dieſe Gefaͤſſe, und dieſe Membranen, ſind unter ſich ver-
bunden, und durch ein Fadengewebe zuſammen gehaͤngt,
woraus die Waͤnde der Pfortader gebaut ſind.
Ein dergleichen Fadengewebe, mit eben dieſem klei-
nem Nezze verbindet in der Queerfurche der Pfortader,
den rechten Aſt, und ſonderlich den linken mit den Gal-
lengefaͤſſen, und mit den Leberſchlagadern. Dergleichen
verknuͤpft auch die Nabelblutader, und den Blutader-
gang, mit ihren Furchen. Ja es iſt auch die Gallen-
blaſe ſelbſt (y), vermittelſt ſolcher Faͤden, mit ihrer Furche
vereinigt.
Ein Fadengewebe von eben dieſer Art begleitet auch
die Aeſte der Pfortader, der Schlagadern, und Gal-
lengaͤnge, durch die Leber, und deren kleinſten Theile
hindurch (z).
Dieſes Fadengewebe theilet ferner den Lebergefaͤſſen
in der That eine beſondere Staͤrke mit, indem die zer-
ſchnittne Aeſte der Pfortader nicht eben ſo zuſammen fal-
len (a), und ſich in Falten legen, wie andre Blutadern
wohl zu thun pflegen, ſondern ſich mit einer Schlagader-
feſtigkeit ſchuͤzzen, und eine zirkelrunde Schnittoͤffnung
behalten.
So verhaͤlt ſich die Sache nach der Wahrheit, das
uͤbrige iſt eine Zugabe der Hipotheſe. Und dieſes gilt von
derjenigen Scheide, welche ſich zunaͤchſt bei der ſchlaͤg-
aderhaften Haut (b) befinden, dennoch aber ſchwaͤcher,
und
(x)
VIEUSSENS I. c. p. 157.
die aͤuſſere Haut vom Darmfelle
ſei Blutlos. Die innere habe Ge-
faͤſſe, naͤmlich Flieswaſſergefaͤſſe
LOQUET n. 11.
(y) GLISSON p. 258.
(z) VIEUSSENS p. 134. Jnner-
halb der Leber duͤnne POZZI
p. 71.
(a) falle zuſammen WINSLOW
n. 280. doch habe ich ſie ſtehen
bleiben geſehen.
(b) CLI_SON p. 257. 306.
BURCHART de bile p. 53. GOR-
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 715[731]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/751>, abgerufen am 10.11.2024.
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