doch diese weiche, gewechselte (k), schiefe oder Queerfal- ten (l) nach unten herab, oder gegen das Gedärme zu, hol (n), ohne den Weg der Galle sehr aufgehalten (o), ob sie gleich dieses zu thun scheinen (p). Die erste Klap- pe ist die gröste (p*), und oft schliest solche die ganze Mün- dung der Gallenblase zu; die übrigen sind, so wie sie auf einander folgen, kleiner.
Dieser Gang hat ebenfalls einen nezzförmigen Bau, und eben solche eingedrükkte Gruben, wie der gemein- schaftliche Gallengang. Den muskulösen Schliesmuskel (q) finde ich an der Mündung nicht.
Und diese Beschaffenheit hat es nun mit demselben im Menschen; aber in sehr vielen Vögeln (s) öffnet sich der Gallenblasengang für sich besonders, und ohne eine Verbindung mit dem Lebergange, ins Gedärme. Da- hin gehört der Pfau (s*), der Hahn (s**), das indiani- (r)
sche
(k)[Spaltenumbruch]DUVERNEY p. 233.
(l) zwei, drei SPIGEL p. 238. BAUHINUS p. 15. t. 6. C. BARTH. anat. p. 84. PLANCUS mehrere, fünfe, und darüber. RUYSCH Thes. X. n. 78. LAUREMBERG p. 259. drei grössere neben der Mündung, 7 und 8 im Gange. VIEUSS. obs. p. 207.
(n) Auch VIEUSS. I. c.
(o) Daß keine Spiralklappe gewesen CASSEBOHM, überhaupt leidet hier keine Klappen. CAL- DESI p. 41. Runzeln nennt es, die da gemacht werden, damit der Gang enge und weit werden könne. Cl. LORENZ n. 12. und verwirft die Klappen. Diese Klappen hät- ten gefelt, doch selten CALDESI p. 41.
(p) Es wären Klappen, und leiten die Strasse so, daß nicht das Blasen eine widrige Richtung bekomme LAURENT. p. 319. lei- [Spaltenumbruch]
ten die aus der Blase gedrükkte Galle ordentlich SPIGEL I. c. der Griffel gehe leicht in dem Gang, SCHELHAMMER phys. p. CCXIV.
(p*)TREW chylos. fet. t. 2. f. 3. 4. BUCHNER miscel. 1727. p. 61.
(q)GLISSON p. 139. im Lachse PEYER Eph. Nat Cur. Dec. II. ann. I. p. 203.
(s)MORGAGN. Adv. III. p. 54. STENONIUS de musc. gland. p. 39. REDUS anim. viv. p. 5.
(s*) Wie es scheint BLAS p. 169.
(s**)HARDER apiar. p. 73.
(r)Cl. BERTRANDI p. 24. VATER divertic. bil. p. 16.
H. Phisiol. 6. B. D d d
II. Abſchn. Jhr Bau.
doch dieſe weiche, gewechſelte (k), ſchiefe oder Queerfal- ten (l) nach unten herab, oder gegen das Gedaͤrme zu, hol (n), ohne den Weg der Galle ſehr aufgehalten (o), ob ſie gleich dieſes zu thun ſcheinen (p). Die erſte Klap- pe iſt die groͤſte (p*), und oft ſchlieſt ſolche die ganze Muͤn- dung der Gallenblaſe zu; die uͤbrigen ſind, ſo wie ſie auf einander folgen, kleiner.
Dieſer Gang hat ebenfalls einen nezzfoͤrmigen Bau, und eben ſolche eingedruͤkkte Gruben, wie der gemein- ſchaftliche Gallengang. Den muſkuloͤſen Schliesmuſkel (q) finde ich an der Muͤndung nicht.
Und dieſe Beſchaffenheit hat es nun mit demſelben im Menſchen; aber in ſehr vielen Voͤgeln (s) oͤffnet ſich der Gallenblaſengang fuͤr ſich beſonders, und ohne eine Verbindung mit dem Lebergange, ins Gedaͤrme. Da- hin gehoͤrt der Pfau (s*), der Hahn (s**), das indiani- (r)
ſche
(k)[Spaltenumbruch]DUVERNEY p. 233.
(l) zwei, drei SPIGEL p. 238. BAUHINUS p. 15. t. 6. C. BARTH. anat. p. 84. PLANCUS mehrere, fuͤnfe, und daruͤber. RUYSCH Theſ. X. n. 78. LAUREMBERG p. 259. drei groͤſſere neben der Muͤndung, 7 und 8 im Gange. VIEUSS. obſ. p. 207.
(n) Auch VIEUSS. I. c.
(o) Daß keine Spiralklappe geweſen CASSEBOHM, uͤberhaupt leidet hier keine Klappen. CAL- DESI p. 41. Runzeln nennt es, die da gemacht werden, damit der Gang enge und weit werden koͤnne. Cl. LORENZ n. 12. und verwirft die Klappen. Dieſe Klappen haͤt- ten gefelt, doch ſelten CALDESI p. 41.
(p) Es waͤren Klappen, und leiten die Straſſe ſo, daß nicht das Blaſen eine widrige Richtung bekomme LAURENT. p. 319. lei- [Spaltenumbruch]
ten die aus der Blaſe gedruͤkkte Galle ordentlich SPIGEL I. c. der Griffel gehe leicht in dem Gang, SCHELHAMMER phyſ. p. CCXIV.
(p*)TREW chyloſ. fet. t. 2. f. 3. 4. BUCHNER miſcel. 1727. p. 61.
(q)GLISSON p. 139. im Lachſe PEYER Eph. Nat Cur. Dec. II. ann. I. p. 203.
(s)MORGAGN. Adv. III. p. 54. STENONIUS de muſc. gland. p. 39. REDUS anim. viv. p. 5.
(s*) Wie es ſcheint BLAS p. 169.
(s**)HARDER apiar. p. 73.
(r)Cl. BERTRANDI p. 24. VATER divertic. bil. p. 16.
H. Phiſiol. 6. B. D d d
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0805"n="769[785]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchn. Jhr Bau.</hi></fw><lb/>
doch dieſe weiche, gewechſelte <noteplace="foot"n="(k)"><cb/><hirendition="#aq">DUVERNEY p.</hi> 233.</note>, ſchiefe oder Queerfal-<lb/>
ten <noteplace="foot"n="(l)">zwei, drei <hirendition="#aq">SPIGEL p. 238.<lb/>
BAUHINUS p. 15. t. 6. C. BARTH.<lb/>
anat. p. 84. PLANCUS</hi> mehrere,<lb/>
fuͤnfe, und daruͤber. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">RUYSCH</hi><lb/>
Theſ. X. n. 78. LAUREMBERG<lb/>
p.</hi> 259. drei groͤſſere neben der<lb/>
Muͤndung, 7 und 8 im Gange.<lb/><hirendition="#aq">VIEUSS. obſ. p.</hi> 207.</note> nach unten herab, oder gegen das Gedaͤrme zu,<lb/>
hol <noteplace="foot"n="(n)">Auch <hirendition="#aq">VIEUSS. I. c.</hi></note>, ohne den Weg der Galle ſehr aufgehalten <noteplace="foot"n="(o)">Daß keine Spiralklappe<lb/>
geweſen <hirendition="#aq">CASSEBOHM,</hi> uͤberhaupt<lb/>
leidet hier keine Klappen. <hirendition="#aq">CAL-<lb/>
DESI p.</hi> 41. Runzeln nennt es,<lb/>
die da gemacht werden, damit der<lb/>
Gang enge und weit werden koͤnne.<lb/><hirendition="#aq">Cl. LORENZ n.</hi> 12. und verwirft<lb/>
die Klappen. Dieſe Klappen haͤt-<lb/>
ten gefelt, doch ſelten <hirendition="#aq">CALDESI<lb/>
p.</hi> 41.</note>,<lb/>
ob ſie gleich dieſes zu thun ſcheinen <noteplace="foot"n="(p)">Es waͤren Klappen, und<lb/>
leiten die Straſſe ſo, daß nicht<lb/>
das Blaſen eine widrige Richtung<lb/>
bekomme <hirendition="#aq">LAURENT. p.</hi> 319. lei-<lb/><cb/>
ten die aus der Blaſe gedruͤkkte<lb/>
Galle ordentlich <hirendition="#aq">SPIGEL I. c.</hi> der<lb/>
Griffel gehe leicht in dem Gang,<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SCHELHAMMER</hi> phyſ.<lb/>
p. CCXIV.</hi></note>. Die erſte Klap-<lb/>
pe iſt die groͤſte <noteplace="foot"n="(p*)"><hirendition="#aq">TREW chyloſ. fet. t. 2.<lb/>
f. 3. 4. BUCHNER miſcel. 1727.<lb/>
p.</hi> 61.</note>, und oft ſchlieſt ſolche die ganze Muͤn-<lb/>
dung der Gallenblaſe zu; die uͤbrigen ſind, ſo wie ſie auf<lb/>
einander folgen, kleiner.</p><lb/><p>Dieſer Gang hat ebenfalls einen nezzfoͤrmigen Bau,<lb/>
und eben ſolche eingedruͤkkte Gruben, wie der gemein-<lb/>ſchaftliche Gallengang. Den muſkuloͤſen Schliesmuſkel <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">GLISSON p.</hi> 139. im Lachſe<lb/><hirendition="#aq">PEYER Eph. Nat Cur. Dec. II.<lb/>
ann. I. p.</hi> 203.</note><lb/>
finde ich an der Muͤndung nicht.</p><lb/><p>Und dieſe Beſchaffenheit hat es nun mit demſelben<lb/>
im Menſchen; aber in ſehr vielen Voͤgeln <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">MORGAGN.</hi> Adv. III.<lb/>
p. 54. STENONIUS de muſc.<lb/>
gland. p. 39. REDUS anim. viv.<lb/>
p.</hi> 5.</note> oͤffnet ſich<lb/>
der Gallenblaſengang fuͤr ſich beſonders, und ohne eine<lb/>
Verbindung mit dem Lebergange, ins Gedaͤrme. Da-<lb/>
hin gehoͤrt der Pfau <noteplace="foot"n="(s*)">Wie es ſcheint <hirendition="#aq"><hirendition="#g">BLAS</hi><lb/>
p.</hi> 169.</note>, der Hahn <noteplace="foot"n="(s**)"><hirendition="#aq">HARDER apiar. p.</hi> 73.</note>, das indiani-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſche</fw><lb/><noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">Cl. BERTRANDI p. 24.<lb/>
VATER divertic. bil. p.</hi> 16.</note><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#fr">H. Phiſiol. 6. B.</hi> D d d</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[769[785]/0805]
II. Abſchn. Jhr Bau.
doch dieſe weiche, gewechſelte (k), ſchiefe oder Queerfal-
ten (l) nach unten herab, oder gegen das Gedaͤrme zu,
hol (n), ohne den Weg der Galle ſehr aufgehalten (o),
ob ſie gleich dieſes zu thun ſcheinen (p). Die erſte Klap-
pe iſt die groͤſte (p*), und oft ſchlieſt ſolche die ganze Muͤn-
dung der Gallenblaſe zu; die uͤbrigen ſind, ſo wie ſie auf
einander folgen, kleiner.
Dieſer Gang hat ebenfalls einen nezzfoͤrmigen Bau,
und eben ſolche eingedruͤkkte Gruben, wie der gemein-
ſchaftliche Gallengang. Den muſkuloͤſen Schliesmuſkel (q)
finde ich an der Muͤndung nicht.
Und dieſe Beſchaffenheit hat es nun mit demſelben
im Menſchen; aber in ſehr vielen Voͤgeln (s) oͤffnet ſich
der Gallenblaſengang fuͤr ſich beſonders, und ohne eine
Verbindung mit dem Lebergange, ins Gedaͤrme. Da-
hin gehoͤrt der Pfau (s*), der Hahn (s**), das indiani-
ſche
(r)
(k)
DUVERNEY p. 233.
(l) zwei, drei SPIGEL p. 238.
BAUHINUS p. 15. t. 6. C. BARTH.
anat. p. 84. PLANCUS mehrere,
fuͤnfe, und daruͤber. RUYSCH
Theſ. X. n. 78. LAUREMBERG
p. 259. drei groͤſſere neben der
Muͤndung, 7 und 8 im Gange.
VIEUSS. obſ. p. 207.
(n) Auch VIEUSS. I. c.
(o) Daß keine Spiralklappe
geweſen CASSEBOHM, uͤberhaupt
leidet hier keine Klappen. CAL-
DESI p. 41. Runzeln nennt es,
die da gemacht werden, damit der
Gang enge und weit werden koͤnne.
Cl. LORENZ n. 12. und verwirft
die Klappen. Dieſe Klappen haͤt-
ten gefelt, doch ſelten CALDESI
p. 41.
(p) Es waͤren Klappen, und
leiten die Straſſe ſo, daß nicht
das Blaſen eine widrige Richtung
bekomme LAURENT. p. 319. lei-
ten die aus der Blaſe gedruͤkkte
Galle ordentlich SPIGEL I. c. der
Griffel gehe leicht in dem Gang,
SCHELHAMMER phyſ.
p. CCXIV.
(p*) TREW chyloſ. fet. t. 2.
f. 3. 4. BUCHNER miſcel. 1727.
p. 61.
(q) GLISSON p. 139. im Lachſe
PEYER Eph. Nat Cur. Dec. II.
ann. I. p. 203.
(s) MORGAGN. Adv. III.
p. 54. STENONIUS de muſc.
gland. p. 39. REDUS anim. viv.
p. 5.
(s*) Wie es ſcheint BLAS
p. 169.
(s**) HARDER apiar. p. 73.
(r) Cl. BERTRANDI p. 24.
VATER divertic. bil. p. 16.
H. Phiſiol. 6. B. D d d
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 769[785]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/805>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.