Sie zerschmelzen vollkommen im Terpentinsgeiste (e), und auch im Oele, wenigstens einige (f).
Einige lösen sich im Weingeiste auf (g), andre ver- ändern sich darinnen nicht: dennoch haben einige eine bittre Tinktur, fast wie der Bernstein von sich gegeben. Sie nehmen im Nitergeiste ab, sie lösen sich darinnen auf, und sie brausen bisweilen mit einer gesätigten Säu- re (l). Jch lese, daß sie mit Vitriolöl nicht brausen sollen.
Jhre äussere Rinde wird im Rettigsafte (m) weich, so wie vom Safte des Löffelkrautes (n), und der kreß- artigen Pflanzen diese Steine aufgelöset werden, daß man unter dem Stulgange Gries findet (o).
Ueberhaupt heilet der Saft von frischen Vegetabi- lien die Gelbesucht (p), und es sind davon Stükkchen Steine abgegangen (q); und es löset das frische und Frü- lingsgras in den Ungarischen Ochsen, die von galligen Rinden, wie wir gesagt haben, so sehr beschwert sind, diese Steine dergestalt auf, daß man in ihnen zu Wien (r), wo man sie hintreibt, keinen Stein mehr bemerkt.
Es pflegen ferner diejenigen Steine, welche Flam- me fangen, ein wenig Kole, oder Asche zurükke zu las- sen (s).
(d)
Bringt
(e)Giorn. de LETTER. T. XXXII. p. 146. 147.
(f)TACONI p. 320.
(g)STROEHLEIN Comm. Litt. 1737. h. 1. brause mit diesem Geiste GREW p. 252.
(l) vom Kerne VIEUSSENS obs. p. 223. von den Steinen GREW. braussen auch mit Schei- dewasser. Die durch den hintern abgegangne glänzende brenubare lösten sich nicht auf. VALISNER [Spaltenumbruch]
III. p. 593. läugnet. Comm. Lit. 1743. hebd. 28. Es läugnets Cl. BETZOLD.
(m)De VRIES p. 27.
(n)p. 28.
(o)BOERHAAVE de calcul. p. 8.
(p)CHESELDEN p. 167.
(q)G. v. SWIETEN p. 111. 134.
(r)KRAMER I. c.
(s)MEKEL p. 96. COE p. 99. BETZOLD.
(d)[Spaltenumbruch]HALES p. 192. WISLICEN.
Die Galle. XXIII. Buch.
Sie zerſchmelzen vollkommen im Terpentinsgeiſte (e), und auch im Oele, wenigſtens einige (f).
Einige loͤſen ſich im Weingeiſte auf (g), andre ver- aͤndern ſich darinnen nicht: dennoch haben einige eine bittre Tinktur, faſt wie der Bernſtein von ſich gegeben. Sie nehmen im Nitergeiſte ab, ſie loͤſen ſich darinnen auf, und ſie brauſen bisweilen mit einer geſaͤtigten Saͤu- re (l). Jch leſe, daß ſie mit Vitrioloͤl nicht brauſen ſollen.
Jhre aͤuſſere Rinde wird im Rettigſafte (m) weich, ſo wie vom Safte des Loͤffelkrautes (n), und der kreß- artigen Pflanzen dieſe Steine aufgeloͤſet werden, daß man unter dem Stulgange Gries findet (o).
Ueberhaupt heilet der Saft von friſchen Vegetabi- lien die Gelbeſucht (p), und es ſind davon Stuͤkkchen Steine abgegangen (q); und es loͤſet das friſche und Fruͤ- lingsgras in den Ungariſchen Ochſen, die von galligen Rinden, wie wir geſagt haben, ſo ſehr beſchwert ſind, dieſe Steine dergeſtalt auf, daß man in ihnen zu Wien (r), wo man ſie hintreibt, keinen Stein mehr bemerkt.
Es pflegen ferner diejenigen Steine, welche Flam- me fangen, ein wenig Kole, oder Aſche zuruͤkke zu laſ- ſen (s).
(d)
Bringt
(e)Giorn. de LETTER. T. XXXII. p. 146. 147.
(f)TACONI p. 320.
(g)STROEHLEIN Comm. Litt. 1737. h. 1. brauſe mit dieſem Geiſte GREW p. 252.
(l) vom Kerne VIEUSSENS obſ. p. 223. von den Steinen GREW. brauſſen auch mit Schei- dewaſſer. Die durch den hintern abgegangne glaͤnzende brenubare loͤſten ſich nicht auf. VALISNER [Spaltenumbruch]
III. p. 593. laͤugnet. Comm. Lit. 1743. hebd. 28. Es laͤugnets Cl. BETZOLD.
(m)De VRIES p. 27.
(n)p. 28.
(o)BOERHAAVE de calcul. p. 8.
(p)CHESELDEN p. 167.
(q)G. v. SWIETEN p. 111. 134.
(r)KRAMER I. c.
(s)MEKEL p. 96. COE p. 99. BETZOLD.
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Die Galle. XXIII. Buch.
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und auch im Oele, wenigſtens einige (f).
Einige loͤſen ſich im Weingeiſte auf (g), andre ver-
aͤndern ſich darinnen nicht: dennoch haben einige eine
bittre Tinktur, faſt wie der Bernſtein von ſich gegeben.
Sie nehmen im Nitergeiſte ab, ſie loͤſen ſich darinnen
auf, und ſie brauſen bisweilen mit einer geſaͤtigten Saͤu-
re (l). Jch leſe, daß ſie mit Vitrioloͤl nicht brauſen
ſollen.
Jhre aͤuſſere Rinde wird im Rettigſafte (m) weich,
ſo wie vom Safte des Loͤffelkrautes (n), und der kreß-
artigen Pflanzen dieſe Steine aufgeloͤſet werden, daß
man unter dem Stulgange Gries findet (o).
Ueberhaupt heilet der Saft von friſchen Vegetabi-
lien die Gelbeſucht (p), und es ſind davon Stuͤkkchen
Steine abgegangen (q); und es loͤſet das friſche und Fruͤ-
lingsgras in den Ungariſchen Ochſen, die von galligen
Rinden, wie wir geſagt haben, ſo ſehr beſchwert
ſind, dieſe Steine dergeſtalt auf, daß man in ihnen zu
Wien (r), wo man ſie hintreibt, keinen Stein mehr
bemerkt.
Es pflegen ferner diejenigen Steine, welche Flam-
me fangen, ein wenig Kole, oder Aſche zuruͤkke zu laſ-
ſen (s).
Bringt
(d)
(e) Giorn. de LETTER.
T. XXXII. p. 146. 147.
(f) TACONI p. 320.
(g) STROEHLEIN Comm.
Litt. 1737. h. 1. brauſe mit dieſem
Geiſte GREW p. 252.
(l) vom Kerne VIEUSSENS
obſ. p. 223. von den Steinen
GREW. brauſſen auch mit Schei-
dewaſſer. Die durch den hintern
abgegangne glaͤnzende brenubare
loͤſten ſich nicht auf. VALISNER
III. p. 593. laͤugnet. Comm. Lit.
1743. hebd. 28. Es laͤugnets Cl.
BETZOLD.
(m) De VRIES p. 27.
(n) p. 28.
(o) BOERHAAVE de calcul.
p. 8.
(p) CHESELDEN p. 167.
(q) G. v. SWIETEN p. 111. 134.
(r) KRAMER I. c.
(s) MEKEL p. 96. COE p. 99.
BETZOLD.
(d)
HALES p. 192. WISLICEN.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 846. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/866>, abgerufen am 27.11.2024.
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