parabolisch ist, wenig tief, oben offen, und unterwärts verschlossen ist. Ein andermal theilet diesen Raum eine zwote Hauptfalte in zween kleinere, oder mehrere Ver- schläge ab. Jch nenne dieses die obern Klappen.
Jn eben diesem hohlen Raum der Klappen öfnen sich grosse Schleimgruben, auf jeden Sinus einer Klappe eine, zwo, drei grosse länglich runde Gruben, welche bis auf die Tiefe von einigen Linien den Griffel in sich nehmen können.
Plazzonius ist der erste(e), welcher sagt, daß diese Sinusse bei lebendigen Weibern im Beischlafe den ver- liebten Schleim von sich zu geben pflegen, und er brachte denenselben einen Griffel bei (f). Dem Plazzoni fol- gen die mehresten Schriftsteller nach. So hat auch Hu- ber(g) eine oder zwo Schleimgruben.
Dieses scheinen mir, so wie ehedem den Plazzon, die Hauptquellen des Schleims zu seyn. Sie giessen einen weissen Schleim aus.
An eben diesen Sinussen der obern Klappen zeigen sich noch andere einfache Bläschen.
§. 25. Die untern Schleimgruben.
Es stehen diese in einem viel grössern Rufe. Es liegen aber, ebenfalls weiter nach forne zu, als das Jungferhäutchen, zwo andere Unterklappen (a), mit-
ten
(e)[Spaltenumbruch]L. II. p. 105. und apud RHODIUM mantiss. anat. n. 53. Mehr hieher, als zu den Untern rechne ich sie, weil sie mir deutli- cher als die Untern scheinen. T. BARTHOLINUS, ein Sohn CAS- PARI, sondert die Drüsen von der Erfindung PLAZZONI ab.
(f)LINDEN. l. c. sie wären wirklich, und immer zugegen p. 322. ROLFINK. ord. part. genit. p. 192. BARTHOLIN. anat, renov. p. 287. [Spaltenumbruch]
vielleicht sind dieses die zwei Löcher am äussersten Ende der Schaam des DRYANDER. MASSA konnte sie nicht sehen Epist. 23. p. 123. b. vielleicht die carunculae mirtifor- mes nahe am Ausgange der Harn- röhre Phil. trans. n. 308.
(g) Zwo, drei Oefnungen MOR- GAGN. Adv. I. t. 3. p. 42. p. 8. und ic. f. 1.
(a)Icon. nostr. not. p.
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
paraboliſch iſt, wenig tief, oben offen, und unterwaͤrts verſchloſſen iſt. Ein andermal theilet dieſen Raum eine zwote Hauptfalte in zween kleinere, oder mehrere Ver- ſchlaͤge ab. Jch nenne dieſes die obern Klappen.
Jn eben dieſem hohlen Raum der Klappen oͤfnen ſich groſſe Schleimgruben, auf jeden Sinus einer Klappe eine, zwo, drei groſſe laͤnglich runde Gruben, welche bis auf die Tiefe von einigen Linien den Griffel in ſich nehmen koͤnnen.
Plazzonius iſt der erſte(e), welcher ſagt, daß dieſe Sinuſſe bei lebendigen Weibern im Beiſchlafe den ver- liebten Schleim von ſich zu geben pflegen, und er brachte denenſelben einen Griffel bei (f). Dem Plazzoni fol- gen die mehreſten Schriftſteller nach. So hat auch Hu- ber(g) eine oder zwo Schleimgruben.
Dieſes ſcheinen mir, ſo wie ehedem den Plazzon, die Hauptquellen des Schleims zu ſeyn. Sie gieſſen einen weiſſen Schleim aus.
An eben dieſen Sinuſſen der obern Klappen zeigen ſich noch andere einfache Blaͤschen.
§. 25. Die untern Schleimgruben.
Es ſtehen dieſe in einem viel groͤſſern Rufe. Es liegen aber, ebenfalls weiter nach forne zu, als das Jungferhaͤutchen, zwo andere Unterklappen (a), mit-
ten
(e)[Spaltenumbruch]L. II. p. 105. und apud RHODIUM mantiſſ. anat. n. 53. Mehr hieher, als zu den Untern rechne ich ſie, weil ſie mir deutli- cher als die Untern ſcheinen. T. BARTHOLINUS, ein Sohn CAS- PARI, ſondert die Druͤſen von der Erfindung PLAZZONI ab.
(f)LINDEN. l. c. ſie waͤren wirklich, und immer zugegen p. 322. ROLFINK. ord. part. genit. p. 192. BARTHOLIN. anat, renov. p. 287. [Spaltenumbruch]
vielleicht ſind dieſes die zwei Loͤcher am aͤuſſerſten Ende der Schaam des DRYANDER. MASSA konnte ſie nicht ſehen Epiſt. 23. p. 123. b. vielleicht die carunculæ mirtifor- mes nahe am Ausgange der Harn- roͤhre Phil. tranſ. n. 308.
(g) Zwo, drei Oefnungen MOR- GAGN. Adv. I. t. 3. p. 42. p. 8. und ic. f. 1.
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II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
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zwote Hauptfalte in zween kleinere, oder mehrere Ver-
ſchlaͤge ab. Jch nenne dieſes die obern Klappen.
Jn eben dieſem hohlen Raum der Klappen oͤfnen
ſich groſſe Schleimgruben, auf jeden Sinus einer Klappe
eine, zwo, drei groſſe laͤnglich runde Gruben, welche
bis auf die Tiefe von einigen Linien den Griffel in ſich
nehmen koͤnnen.
Plazzonius iſt der erſte (e), welcher ſagt, daß dieſe
Sinuſſe bei lebendigen Weibern im Beiſchlafe den ver-
liebten Schleim von ſich zu geben pflegen, und er brachte
denenſelben einen Griffel bei (f). Dem Plazzoni fol-
gen die mehreſten Schriftſteller nach. So hat auch Hu-
ber (g) eine oder zwo Schleimgruben.
Dieſes ſcheinen mir, ſo wie ehedem den Plazzon, die
Hauptquellen des Schleims zu ſeyn. Sie gieſſen einen
weiſſen Schleim aus.
An eben dieſen Sinuſſen der obern Klappen zeigen
ſich noch andere einfache Blaͤschen.
§. 25.
Die untern Schleimgruben.
Es ſtehen dieſe in einem viel groͤſſern Rufe. Es
liegen aber, ebenfalls weiter nach forne zu, als das
Jungferhaͤutchen, zwo andere Unterklappen (a), mit-
ten
(e)
L. II. p. 105. und apud
RHODIUM mantiſſ. anat. n. 53.
Mehr hieher, als zu den Untern
rechne ich ſie, weil ſie mir deutli-
cher als die Untern ſcheinen. T.
BARTHOLINUS, ein Sohn CAS-
PARI, ſondert die Druͤſen von der
Erfindung PLAZZONI ab.
(f) LINDEN. l. c. ſie waͤren
wirklich, und immer zugegen p. 322.
ROLFINK. ord. part. genit. p. 192.
BARTHOLIN. anat, renov. p. 287.
vielleicht ſind dieſes die zwei Loͤcher
am aͤuſſerſten Ende der Schaam
des DRYANDER. MASSA konnte
ſie nicht ſehen Epiſt. 23. p. 123. b.
vielleicht die carunculæ mirtifor-
mes nahe am Ausgange der Harn-
roͤhre Phil. tranſ. n. 308.
(g) Zwo, drei Oefnungen MOR-
GAGN. Adv. I. t. 3. p. 42. p. 8.
und ic. f. 1.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 991. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1027>, abgerufen am 22.11.2024.
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