Jndem es sich zwischen denen Säulen und der Ei- chelmündung im Zugange der Scheide herumläuft, so wird es oben(l) und vorwärts (m) so dünne, daß es bei der Harnröhre am allerengsten ist (n), und so befand es sich auch an einem Mägdchen von siebenzehn Jahren, bei dem es unter der Harnröhre gegen zwo Linien breit war.
Jndessen habe ich doch gemeiniglich das im reinen Wasser schwankende Jungferhäutchen sich auch unter der Harnröhre herum legen gesehen, es bildete einen voll- ständigen Ring, nur daß selbiger an dieser Stelle sehr enge war. Es haben es berühmte Männer eben so be- funden (o).
Wenn an dieser Stelle etwas fehlet (p), wie solches bei Erwachsenen öfters vorkömmt (q), so habe ich das Jungferhäutchen gleichsam kleine Hörnerchen (r) in beide obere Klappen werfen gesehen, so daß es daselbst sein Ende nahm, und sich in dem Vorhofe der Schaam endigte (s).
Es
(l)[Spaltenumbruch]
Daher sind unrichtig die Kupfer des GRAAF.
(m) Fünfmal sahe ichs in 21. Körpern so. So fands auch PA- NAROLUS. BASS. p. 142.
(n)GRAAF. der den Ring fast zu breit zeichnet t. 4. f. 1. 2. 3. KULMUS p. 26. FANT. obs. 31.
(o)BIDLOI t. 53. f. 1. PANA- ROL. V. 50. Breßl. Samml. 1724. p. 220. BLAS. misc p. 164. VI. f. 2. FANTON. p. 182. So sagt ZITT- MAN. Cent. III. cas. 77. RIOLAN. p. 182. 191. 192. sagt, es oft gese- hen zu haben. Einem durchbroch- nen Ringe gleich SWAMMERD. prodr. p. 28. HUBER. p. 11. f. 3. eben dieses hymen hatte ich lange getrokknet bei mir. Kreis deim [Spaltenumbruch]DUVERNEY II. p. 321. So be- schreibt es ALBINUS p. 50. & GUNZ. de uter. p. 14 & MOR- GAGN. t. 3 f. 1. bei Erwachsenen VATER. l. c. EISENMANN, hie- her gehören, die da sagen, das hy- men habe ein kleines Loch CO- LUMB. p. 266. C. WOLF. DI- MERBROECK. p. 145. GAREN- GEOT. l. c. und ehemals PLAZ- ZONUS. Bei der es den Harn- gang verschloß, die wurde geheilt WARNER. cas. 36.
(p)PANAROL. HUBER. &c.
(q)HUBER. p. 12. ALBIN. p. 52.
(r)HUBER. auch p. 12.
(s) So scheint es auch gesehen zu haben HUBERUS f. 5.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
Jndem es ſich zwiſchen denen Saͤulen und der Ei- chelmuͤndung im Zugange der Scheide herumlaͤuft, ſo wird es oben(l) und vorwaͤrts (m) ſo duͤnne, daß es bei der Harnroͤhre am allerengſten iſt (n), und ſo befand es ſich auch an einem Maͤgdchen von ſiebenzehn Jahren, bei dem es unter der Harnroͤhre gegen zwo Linien breit war.
Jndeſſen habe ich doch gemeiniglich das im reinen Waſſer ſchwankende Jungferhaͤutchen ſich auch unter der Harnroͤhre herum legen geſehen, es bildete einen voll- ſtaͤndigen Ring, nur daß ſelbiger an dieſer Stelle ſehr enge war. Es haben es beruͤhmte Maͤnner eben ſo be- funden (o).
Wenn an dieſer Stelle etwas fehlet (p), wie ſolches bei Erwachſenen oͤfters vorkoͤmmt (q), ſo habe ich das Jungferhaͤutchen gleichſam kleine Hoͤrnerchen (r) in beide obere Klappen werfen geſehen, ſo daß es daſelbſt ſein Ende nahm, und ſich in dem Vorhofe der Schaam endigte (s).
Es
(l)[Spaltenumbruch]
Daher ſind unrichtig die Kupfer des GRAAF.
(m) Fuͤnfmal ſahe ichs in 21. Koͤrpern ſo. So fands auch PA- NAROLUS. BASS. p. 142.
(n)GRAAF. der den Ring faſt zu breit zeichnet t. 4. f. 1. 2. 3. KULMUS p. 26. FANT. obſ. 31.
(o)BIDLOI t. 53. f. 1. PANA- ROL. V. 50. Breßl. Samml. 1724. p. 220. BLAS. miſc p. 164. VI. f. 2. FANTON. p. 182. So ſagt ZITT- MAN. Cent. III. caſ. 77. RIOLAN. p. 182. 191. 192. ſagt, es oft geſe- hen zu haben. Einem durchbroch- nen Ringe gleich SWAMMERD. prodr. p. 28. HUBER. p. 11. f. 3. eben dieſes hymen hatte ich lange getrokknet bei mir. Kreis deim [Spaltenumbruch]DUVERNEY II. p. 321. So be- ſchreibt es ALBINUS p. 50. & GUNZ. de uter. p. 14 & MOR- GAGN. t. 3 f. 1. bei Erwachſenen VATER. l. c. EISENMANN, hie- her gehoͤren, die da ſagen, das hy- men habe ein kleines Loch CO- LUMB. p. 266. C. WOLF. DI- MERBROECK. p. 145. GAREN- GEOT. l. c. und ehemals PLAZ- ZONUS. Bei der es den Harn- gang verſchloß, die wurde geheilt WARNER. caſ. 36.
(p)PANAROL. HUBER. &c.
(q)HUBER. p. 12. ALBIN. p. 52.
(r)HUBER. auch p. 12.
(s) So ſcheint es auch geſehen zu haben HUBERUS f. 5.
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Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
Jndem es ſich zwiſchen denen Saͤulen und der Ei-
chelmuͤndung im Zugange der Scheide herumlaͤuft, ſo
wird es oben (l) und vorwaͤrts (m) ſo duͤnne, daß es bei
der Harnroͤhre am allerengſten iſt (n), und ſo befand es
ſich auch an einem Maͤgdchen von ſiebenzehn Jahren,
bei dem es unter der Harnroͤhre gegen zwo Linien breit
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Jndeſſen habe ich doch gemeiniglich das im reinen
Waſſer ſchwankende Jungferhaͤutchen ſich auch unter der
Harnroͤhre herum legen geſehen, es bildete einen voll-
ſtaͤndigen Ring, nur daß ſelbiger an dieſer Stelle ſehr
enge war. Es haben es beruͤhmte Maͤnner eben ſo be-
funden (o).
Wenn an dieſer Stelle etwas fehlet (p), wie ſolches
bei Erwachſenen oͤfters vorkoͤmmt (q), ſo habe ich das
Jungferhaͤutchen gleichſam kleine Hoͤrnerchen (r) in beide
obere Klappen werfen geſehen, ſo daß es daſelbſt ſein
Ende nahm, und ſich in dem Vorhofe der Schaam
endigte (s).
Es
(l)
Daher ſind unrichtig die
Kupfer des GRAAF.
(m) Fuͤnfmal ſahe ichs in 21.
Koͤrpern ſo. So fands auch PA-
NAROLUS. BASS. p. 142.
(n) GRAAF. der den Ring faſt
zu breit zeichnet t. 4. f. 1. 2. 3.
KULMUS p. 26. FANT. obſ. 31.
(o) BIDLOI t. 53. f. 1. PANA-
ROL. V. 50. Breßl. Samml. 1724.
p. 220. BLAS. miſc p. 164. VI. f. 2.
FANTON. p. 182. So ſagt ZITT-
MAN. Cent. III. caſ. 77. RIOLAN.
p. 182. 191. 192. ſagt, es oft geſe-
hen zu haben. Einem durchbroch-
nen Ringe gleich SWAMMERD.
prodr. p. 28. HUBER. p. 11. f. 3.
eben dieſes hymen hatte ich lange
getrokknet bei mir. Kreis deim
DUVERNEY II. p. 321. So be-
ſchreibt es ALBINUS p. 50. &
GUNZ. de uter. p. 14 & MOR-
GAGN. t. 3 f. 1. bei Erwachſenen
VATER. l. c. EISENMANN, hie-
her gehoͤren, die da ſagen, das hy-
men habe ein kleines Loch CO-
LUMB. p. 266. C. WOLF. DI-
MERBROECK. p. 145. GAREN-
GEOT. l. c. und ehemals PLAZ-
ZONUS. Bei der es den Harn-
gang verſchloß, die wurde geheilt
WARNER. caſ. 36.
(p) PANAROL. HUBER. &c.
(q) HUBER. p. 12. ALBIN. p. 52.
(r) HUBER. auch p. 12.
(s) So ſcheint es auch geſehen
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1002. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1038>, abgerufen am 22.11.2024.
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