Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
können(g): ich treffe aber an ihnen etwas gegittertes
an (h) mit Gruben: und es ist überhaupt das Wesen der
Muttertrompeten beynahe zottig. Was die gerinnbare
(i) (k) Limphe anbetrift, welche man in der Trompete
gefunden, so glaube ich nicht, daß dieselbe von obenge-
dachtem Schleime unterschieden sey.

Vielleicht könnte dieses eine ausdünstende Flüßigkeit
seyn, indem man weiß, daß das Quekksilber (l), oder
die Luft (m) in die Höhlung der Trompete eindringen.
Man trift nemlich eine unermeßliche Menge kleiner Ge-
fässe an den Trompeten zwischen denen beyden Blättern
(n) und an der Krause derselben(o) an.

§. 32.
Veränderungen, so die Trompeten leiden.

Die vornehmste Veränderung ist diejenige, welche
von der Schwangerschaft abhängt. Man findet daher in
Schriften, daß der Grund der Gebärmutter, vornemlich
bey Schwangern, aufschwillt, und in die Höhe steigt, und
daher komme es, daß die Trompete nunmehr viel niedriger
aus der Mutter hervorgehe (a), da sie sonst kurz zuvor, un-
ter einer convexen Linie, so diesen Grund ausmachte, hervor-
kamen, so laufen dieselbigen nunmehro im sechsten Mo-
nate bey dem vierten Theile der Mutter hervor (b), oder
sie thun dieses mitten an der Menge derselben (c), oder
bey dem Zweydrittheile (d), zween Zolle tiefer (e), oder

um
(g) [Spaltenumbruch] An den Thieren sind Drü-
sen gefunden worden l. c. bei der
Eidechse PFISTER. l. c. p. 8. 9.
(h) GRAAF. p. 235. etwas ge-
runzeltes.
(i) WINSLOW. n. 613.
(k) LITTRE hist. de 1704.
(l) HEISTER. not. 34.
(m) SANTORIN. p. 229.
(n) HEISTER. t. 3. f. 1. Tab.
nostr. f. 1. BOEHM. fasc. 11. t.
5.
(o) [Spaltenumbruch] HEISTER. BOEHMER.
(a) Viel niedriger GRAAF. p.
224. RIOLAN. p. 365. Ess. of a
Soc. phys. and. litter. p.
414.
(b) NOORTWYCK. p. 7.
(c) FABRIC. form. fet. t. 1. f. 1.
BESLER. tab.
2.
(d) DEVENTER. p. 400. VA-
TER. uter. grav.
(e) LITTRE mem. de 1701.

Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
koͤnnen(g): ich treffe aber an ihnen etwas gegittertes
an (h) mit Gruben: und es iſt uͤberhaupt das Weſen der
Muttertrompeten beynahe zottig. Was die gerinnbare
(i) (k) Limphe anbetrift, welche man in der Trompete
gefunden, ſo glaube ich nicht, daß dieſelbe von obenge-
dachtem Schleime unterſchieden ſey.

Vielleicht koͤnnte dieſes eine ausduͤnſtende Fluͤßigkeit
ſeyn, indem man weiß, daß das Quekkſilber (l), oder
die Luft (m) in die Hoͤhlung der Trompete eindringen.
Man trift nemlich eine unermeßliche Menge kleiner Ge-
faͤſſe an den Trompeten zwiſchen denen beyden Blaͤttern
(n) und an der Krauſe derſelben(o) an.

§. 32.
Veraͤnderungen, ſo die Trompeten leiden.

Die vornehmſte Veraͤnderung iſt diejenige, welche
von der Schwangerſchaft abhaͤngt. Man findet daher in
Schriften, daß der Grund der Gebaͤrmutter, vornemlich
bey Schwangern, aufſchwillt, und in die Hoͤhe ſteigt, und
daher komme es, daß die Trompete nunmehr viel niedriger
aus der Mutter hervorgehe (a), da ſie ſonſt kurz zuvor, un-
ter einer convexen Linie, ſo dieſen Grund ausmachte, hervor-
kamen, ſo laufen dieſelbigen nunmehro im ſechſten Mo-
nate bey dem vierten Theile der Mutter hervor (b), oder
ſie thun dieſes mitten an der Menge derſelben (c), oder
bey dem Zweydrittheile (d), zween Zolle tiefer (e), oder

um
(g) [Spaltenumbruch] An den Thieren ſind Druͤ-
ſen gefunden worden l. c. bei der
Eidechſe PFISTER. l. c. p. 8. 9.
(h) GRAAF. p. 235. etwas ge-
runzeltes.
(i) WINSLOW. n. 613.
(k) LITTRE hiſt. de 1704.
(l) HEISTER. not. 34.
(m) SANTORIN. p. 229.
(n) HEISTER. t. 3. f. 1. Tab.
noſtr. f. 1. BOEHM. faſc. 11. t.
5.
(o) [Spaltenumbruch] HEISTER. BOEHMER.
(a) Viel niedriger GRAAF. p.
224. RIOLAN. p. 365. Eſſ. of a
Soc. phyſ. and. litter. p.
414.
(b) NOORTWYCK. p. 7.
(c) FABRIC. form. fet. t. 1. f. 1.
BESLER. tab.
2.
(d) DEVENTER. p. 400. VA-
TER. uter. grav.
(e) LITTRE mém. de 1701.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f1054" n="1018"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Weibliche Theile. <hi rendition="#aq">XXVIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
ko&#x0364;nnen<note place="foot" n="(g)"><cb/>
An den Thieren &#x017F;ind Dru&#x0364;-<lb/>
&#x017F;en gefunden worden <hi rendition="#aq">l. c.</hi> bei der<lb/>
Eidech&#x017F;e <hi rendition="#aq">PFISTER. l. c. p.</hi> 8. 9.</note>: ich treffe aber an ihnen etwas gegittertes<lb/>
an <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">GRAAF. p.</hi> 235. etwas ge-<lb/>
runzeltes.</note> mit Gruben: und es i&#x017F;t u&#x0364;berhaupt das We&#x017F;en der<lb/>
Muttertrompeten beynahe zottig. Was die gerinnbare<lb/><note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">WINSLOW. n.</hi> 613.</note> <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">LITTRE hi&#x017F;t. de</hi> 1704.</note> Limphe anbetrift, welche man in der Trompete<lb/>
gefunden, &#x017F;o glaube ich nicht, daß die&#x017F;elbe von obenge-<lb/>
dachtem Schleime unter&#x017F;chieden &#x017F;ey.</p><lb/>
              <p>Vielleicht ko&#x0364;nnte die&#x017F;es eine ausdu&#x0364;n&#x017F;tende Flu&#x0364;ßigkeit<lb/>
&#x017F;eyn, indem man weiß, daß das Quekk&#x017F;ilber <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">HEISTER. not.</hi> 34.</note>, oder<lb/>
die Luft <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">SANTORIN. p.</hi> 229.</note> in die Ho&#x0364;hlung der Trompete eindringen.<lb/>
Man trift nemlich eine unermeßliche Menge kleiner Ge-<lb/>
fa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e an den Trompeten zwi&#x017F;chen denen beyden Bla&#x0364;ttern<lb/><note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">HEISTER. t. 3. f. 1. Tab.<lb/>
no&#x017F;tr. f. 1. BOEHM. fa&#x017F;c. 11. t.</hi> 5.</note> und an der Krau&#x017F;e der&#x017F;elben<note place="foot" n="(o)"><cb/><hi rendition="#aq">HEISTER. BOEHMER.</hi></note> an.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 32.<lb/><hi rendition="#b">Vera&#x0364;nderungen, &#x017F;o die Trompeten leiden.</hi></head><lb/>
              <p>Die vornehm&#x017F;te Vera&#x0364;nderung i&#x017F;t diejenige, welche<lb/>
von der Schwanger&#x017F;chaft abha&#x0364;ngt. Man findet daher in<lb/>
Schriften, daß der Grund der Geba&#x0364;rmutter, vornemlich<lb/>
bey Schwangern, auf&#x017F;chwillt, und in die Ho&#x0364;he &#x017F;teigt, und<lb/>
daher komme es, daß die Trompete nunmehr viel niedriger<lb/>
aus der Mutter hervorgehe <note place="foot" n="(a)">Viel niedriger <hi rendition="#aq">GRAAF. p.<lb/>
224. RIOLAN. p. 365. E&#x017F;&#x017F;. of a<lb/>
Soc. phy&#x017F;. and. litter. p.</hi> 414.</note>, da &#x017F;ie &#x017F;on&#x017F;t kurz zuvor, un-<lb/>
ter einer convexen Linie, &#x017F;o die&#x017F;en Grund ausmachte, hervor-<lb/>
kamen, &#x017F;o laufen die&#x017F;elbigen nunmehro im &#x017F;ech&#x017F;ten Mo-<lb/>
nate bey dem vierten Theile der Mutter hervor <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">NOORTWYCK. p.</hi> 7.</note>, oder<lb/>
&#x017F;ie thun die&#x017F;es mitten an der Menge der&#x017F;elben <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">FABRIC. form. fet. t. 1. f. 1.<lb/>
BESLER. tab.</hi> 2.</note>, oder<lb/>
bey dem Zweydrittheile <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">DEVENTER. p. 400. VA-<lb/>
TER. uter. grav.</hi></note>, zween Zolle tiefer <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">LITTRE mém. de</hi> 1701.</note>, oder<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">um</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1018/1054] Weibliche Theile. XXVIII. Buch. koͤnnen (g): ich treffe aber an ihnen etwas gegittertes an (h) mit Gruben: und es iſt uͤberhaupt das Weſen der Muttertrompeten beynahe zottig. Was die gerinnbare (i) (k) Limphe anbetrift, welche man in der Trompete gefunden, ſo glaube ich nicht, daß dieſelbe von obenge- dachtem Schleime unterſchieden ſey. Vielleicht koͤnnte dieſes eine ausduͤnſtende Fluͤßigkeit ſeyn, indem man weiß, daß das Quekkſilber (l), oder die Luft (m) in die Hoͤhlung der Trompete eindringen. Man trift nemlich eine unermeßliche Menge kleiner Ge- faͤſſe an den Trompeten zwiſchen denen beyden Blaͤttern (n) und an der Krauſe derſelben (o) an. §. 32. Veraͤnderungen, ſo die Trompeten leiden. Die vornehmſte Veraͤnderung iſt diejenige, welche von der Schwangerſchaft abhaͤngt. Man findet daher in Schriften, daß der Grund der Gebaͤrmutter, vornemlich bey Schwangern, aufſchwillt, und in die Hoͤhe ſteigt, und daher komme es, daß die Trompete nunmehr viel niedriger aus der Mutter hervorgehe (a), da ſie ſonſt kurz zuvor, un- ter einer convexen Linie, ſo dieſen Grund ausmachte, hervor- kamen, ſo laufen dieſelbigen nunmehro im ſechſten Mo- nate bey dem vierten Theile der Mutter hervor (b), oder ſie thun dieſes mitten an der Menge derſelben (c), oder bey dem Zweydrittheile (d), zween Zolle tiefer (e), oder um (g) An den Thieren ſind Druͤ- ſen gefunden worden l. c. bei der Eidechſe PFISTER. l. c. p. 8. 9. (h) GRAAF. p. 235. etwas ge- runzeltes. (i) WINSLOW. n. 613. (k) LITTRE hiſt. de 1704. (l) HEISTER. not. 34. (m) SANTORIN. p. 229. (n) HEISTER. t. 3. f. 1. Tab. noſtr. f. 1. BOEHM. faſc. 11. t. 5. (o) HEISTER. BOEHMER. (a) Viel niedriger GRAAF. p. 224. RIOLAN. p. 365. Eſſ. of a Soc. phyſ. and. litter. p. 414. (b) NOORTWYCK. p. 7. (c) FABRIC. form. fet. t. 1. f. 1. BESLER. tab. 2. (d) DEVENTER. p. 400. VA- TER. uter. grav. (e) LITTRE mém. de 1701.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1054
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1018. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1054>, abgerufen am 22.11.2024.