webe ausgestopft; so daß er davon einigermassen rund- licht, weis wird, und in etwas einem Gefässe, ähnlich wird.
Man hat bey den Alten(b) hin und wieder dieses Band für einen Kanal angesehen, durch welchen die weibliche Hode ihren Saamen in die Mutter ausschütten sollte, und aus diesem Zeitalter schreibet sich der Name des auswerfenden Ganges her.
Es giebt Schriftsteller, und zwar nicht aus der nie- drigsten Klasse (c), welche versichern, daß es hohl gewe- sen, und man habe sogar eine Klappe darinne angetrof- fen (d).
Plazzonus erinnerte indessen schon vorlängst(e), daß dieses Band blind und ein wirkliches Band sey, von dem Wilhelm Harvey selbst keine große Hofnung hatte (f). Dieser Jrrthum wurde auch noch ferner vom Graaf widerlegt (g), und er ist nunmehr völlig aus der Mode gekommen.
Ob nun gleich der Eyerstokk ein dergleichen Band hat; so ist er darum doch nicht weniger beweglich, indem seine Lage in dem schwankenden Darmfelle verschiedenen Fehlern unterworfen ist. Er soll das Ansehen eines Bruchs gemacht, in die Leiste vorgesunken (h), und man hat ihn demohngeachtet doch am Gedärme (i), auch am Grimmdarme (k) und Gekröse fest hängen gesehen, so daß er davon einige Gefässe bekam.
So
(b)[Spaltenumbruch]MASSA. RIOLAN. p. 178. SPIGEL. p. 261. VESLING. p. 71. BARTOL. form. fet. p. 69. FAN- TON. ad VESAL. p. 33. TASSIN. p. 101. MAURICEAU p. 190.
(c)MERY in progr. de la me- dicine. apud FANTON. p. 196. Selbst FANTON. p. 197. ob er gleich einmal wollte, daß sie nicht auf diesem Wege ankämen.
(d) Einmal FANTON. p. 197.
(e)[Spaltenumbruch]p. 118.
(f)Exerc. 601.
(g)p. 220. TAUVRY de la ge- nerat. p. 28.
(h)SANTORIN. p. 217.
(i)PARSONS. of the bladder. p. 141.
(k) Ein Geschwulst am Eyer- stokke entstanden DELIUS ad KRA- ZENSTEIN. p. 77.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
webe ausgeſtopft; ſo daß er davon einigermaſſen rund- licht, weis wird, und in etwas einem Gefaͤſſe, aͤhnlich wird.
Man hat bey den Alten(b) hin und wieder dieſes Band fuͤr einen Kanal angeſehen, durch welchen die weibliche Hode ihren Saamen in die Mutter ausſchuͤtten ſollte, und aus dieſem Zeitalter ſchreibet ſich der Name des auswerfenden Ganges her.
Es giebt Schriftſteller, und zwar nicht aus der nie- drigſten Klaſſe (c), welche verſichern, daß es hohl gewe- ſen, und man habe ſogar eine Klappe darinne angetrof- fen (d).
Plazzonus erinnerte indeſſen ſchon vorlaͤngſt(e), daß dieſes Band blind und ein wirkliches Band ſey, von dem Wilhelm Harvey ſelbſt keine große Hofnung hatte (f). Dieſer Jrrthum wurde auch noch ferner vom Graaf widerlegt (g), und er iſt nunmehr voͤllig aus der Mode gekommen.
Ob nun gleich der Eyerſtokk ein dergleichen Band hat; ſo iſt er darum doch nicht weniger beweglich, indem ſeine Lage in dem ſchwankenden Darmfelle verſchiedenen Fehlern unterworfen iſt. Er ſoll das Anſehen eines Bruchs gemacht, in die Leiſte vorgeſunken (h), und man hat ihn demohngeachtet doch am Gedaͤrme (i), auch am Grimmdarme (k) und Gekroͤſe feſt haͤngen geſehen, ſo daß er davon einige Gefaͤſſe bekam.
So
(b)[Spaltenumbruch]MASSA. RIOLAN. p. 178. SPIGEL. p. 261. VESLING. p. 71. BARTOL. form. fet. p. 69. FAN- TON. ad VESAL. p. 33. TASSIN. p. 101. MAURICEAU p. 190.
(c)MERY in progr. de la me- dicine. apud FANTON. p. 196. Selbſt FANTON. p. 197. ob er gleich einmal wollte, daß ſie nicht auf dieſem Wege ankaͤmen.
(d) Einmal FANTON. p. 197.
(e)[Spaltenumbruch]p. 118.
(f)Exerc. 601.
(g)p. 220. TAUVRY de la ge- nerat. p. 28.
(h)SANTORIN. p. 217.
(i)PARSONS. of the bladder. p. 141.
(k) Ein Geſchwulſt am Eyer- ſtokke entſtanden DELIUS ad KRA- ZENSTEIN. p. 77.
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Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
webe ausgeſtopft; ſo daß er davon einigermaſſen rund-
licht, weis wird, und in etwas einem Gefaͤſſe, aͤhnlich wird.
Man hat bey den Alten (b) hin und wieder dieſes
Band fuͤr einen Kanal angeſehen, durch welchen die
weibliche Hode ihren Saamen in die Mutter ausſchuͤtten
ſollte, und aus dieſem Zeitalter ſchreibet ſich der Name
des auswerfenden Ganges her.
Es giebt Schriftſteller, und zwar nicht aus der nie-
drigſten Klaſſe (c), welche verſichern, daß es hohl gewe-
ſen, und man habe ſogar eine Klappe darinne angetrof-
fen (d).
Plazzonus erinnerte indeſſen ſchon vorlaͤngſt (e),
daß dieſes Band blind und ein wirkliches Band ſey,
von dem Wilhelm Harvey ſelbſt keine große Hofnung
hatte (f). Dieſer Jrrthum wurde auch noch ferner vom
Graaf widerlegt (g), und er iſt nunmehr voͤllig aus
der Mode gekommen.
Ob nun gleich der Eyerſtokk ein dergleichen Band
hat; ſo iſt er darum doch nicht weniger beweglich, indem
ſeine Lage in dem ſchwankenden Darmfelle verſchiedenen
Fehlern unterworfen iſt. Er ſoll das Anſehen eines
Bruchs gemacht, in die Leiſte vorgeſunken (h), und man
hat ihn demohngeachtet doch am Gedaͤrme (i), auch am
Grimmdarme (k) und Gekroͤſe feſt haͤngen geſehen, ſo
daß er davon einige Gefaͤſſe bekam.
So
(b)
MASSA. RIOLAN. p. 178.
SPIGEL. p. 261. VESLING. p. 71.
BARTOL. form. fet. p. 69. FAN-
TON. ad VESAL. p. 33. TASSIN.
p. 101. MAURICEAU p. 190.
(c) MERY in progr. de la me-
dicine. apud FANTON. p. 196.
Selbſt FANTON. p. 197. ob er
gleich einmal wollte, daß ſie nicht
auf dieſem Wege ankaͤmen.
(d) Einmal FANTON. p. 197.
(e)
p. 118.
(f) Exerc. 601.
(g) p. 220. TAUVRY de la ge-
nerat. p. 28.
(h) SANTORIN. p. 217.
(i) PARSONS. of the bladder.
p. 141.
(k) Ein Geſchwulſt am Eyer-
ſtokke entſtanden DELIUS ad KRA-
ZENSTEIN. p. 77.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1034. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1070>, abgerufen am 22.11.2024.
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