Mutterscheide, an denen doch die Gebärmutter deutlich den Quell des Monatblutes zeigte(o).
Jch glaube auch nicht, daß die Mutterscheide diesen Dienst mit der Gebärmutter auf eine andere Art theile (p), als daß sie öfters die Stelle, der in ihrem Amte trägen Mutter vertritt. Es kann nemlich leichtlich auch bey Schwangern, doch sind die Fälle sehr selten, das Mo- natsblut aus einem Theile der Gebärmutter geflossen seyn, welcher mit dem Eye nicht besezzt ist (q), denn es ist niemals der Muttermund verschlossen (r), oder es kann auch dieses Bluten von dem äussern Umkreise des Mut- termundes hergekommen seyn (s).
Jch glaube, meiner Seits, daß an der Gebärmut- ter kein Theil vorhanden sey, welcher nicht das Monats- blut von sich geben könnte, ob man gleich obengedachte Flekken am Grunde (t) und am Körper der Mutter häu- figer als am Halse wahrnimmt. Man kann aber glau- ben, daß das Blut von allen Seiten dieses Eingeweides hervordringt, weil, ohngeachtet der gröste Theil der Ge- bärmutter mit krebshaften Stellen angefüllt gewesen, und das Monatsblut demohngeachtet doch seinen Lauf ge- habt (u).
§. 7.
(o)[Spaltenumbruch]MORGAGN. l. c.
(p) Fliesse zugleich aus der Mut- ter und Scheide PLAZZONUS p. 141. HIGHMOR. p. 100. MAU- RICEAU obs. 49. 93. VERHEYEN. VATER. p. 5 STAHL. theor. p. 391. HOFMAN. med. system. p. 229. FREIND. c. 5. HAMBERG. physiol. p. 700. HAEN. rat. med. L. IV. p. 374. VATER. dennoch. HAENIUS. STAHLIUS & MAU- RICEAU schreiben der Mutter [Spaltenumbruch]
mehr zu HOFM. & PLAZZON. mehr der Scheide.
(q) Aus den ausdämpfenden Gefässen, so mit dem Kuchen nicht in Verbindung stehen PASTA flusso di sangue p. 37.
(r)p. 54. 55.
(s)La MOTTE p. 129.
(t) Allein MORGAGN. sed. II. p. 208. add. 222. La MOTTE l. c. c 12.
(u)DENYS. p. 82.
III. Abſchn. Monatliche Reinigung.
Mutterſcheide, an denen doch die Gebaͤrmutter deutlich den Quell des Monatblutes zeigte(o).
Jch glaube auch nicht, daß die Mutterſcheide dieſen Dienſt mit der Gebaͤrmutter auf eine andere Art theile (p), als daß ſie oͤfters die Stelle, der in ihrem Amte traͤgen Mutter vertritt. Es kann nemlich leichtlich auch bey Schwangern, doch ſind die Faͤlle ſehr ſelten, das Mo- natsblut aus einem Theile der Gebaͤrmutter gefloſſen ſeyn, welcher mit dem Eye nicht beſezzt iſt (q), denn es iſt niemals der Muttermund verſchloſſen (r), oder es kann auch dieſes Bluten von dem aͤuſſern Umkreiſe des Mut- termundes hergekommen ſeyn (s).
Jch glaube, meiner Seits, daß an der Gebaͤrmut- ter kein Theil vorhanden ſey, welcher nicht das Monats- blut von ſich geben koͤnnte, ob man gleich obengedachte Flekken am Grunde (t) und am Koͤrper der Mutter haͤu- figer als am Halſe wahrnimmt. Man kann aber glau- ben, daß das Blut von allen Seiten dieſes Eingeweides hervordringt, weil, ohngeachtet der groͤſte Theil der Ge- baͤrmutter mit krebshaften Stellen angefuͤllt geweſen, und das Monatsblut demohngeachtet doch ſeinen Lauf ge- habt (u).
§. 7.
(o)[Spaltenumbruch]MORGAGN. l. c.
(p) Flieſſe zugleich aus der Mut- ter und Scheide PLAZZONUS p. 141. HIGHMOR. p. 100. MAU- RICEAU obſ. 49. 93. VERHEYEN. VATER. p. 5 STAHL. theor. p. 391. HOFMAN. med. ſyſtem. p. 229. FREIND. c. 5. HAMBERG. phyſiol. p. 700. HAEN. rat. med. L. IV. p. 374. VATER. dennoch. HAENIUS. STAHLIUS & MAU- RICEAU ſchreiben der Mutter [Spaltenumbruch]
mehr zu HOFM. & PLAZZON. mehr der Scheide.
(q) Aus den ausdaͤmpfenden Gefaͤſſen, ſo mit dem Kuchen nicht in Verbindung ſtehen PASTA fluſſo di ſangue p. 37.
(r)p. 54. 55.
(s)La MOTTE p. 129.
(t) Allein MORGAGN. ſed. II. p. 208. add. 222. La MOTTE l. c. c 12.
(u)DENYS. p. 82.
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III. Abſchn. Monatliche Reinigung.
Mutterſcheide, an denen doch die Gebaͤrmutter deutlich
den Quell des Monatblutes zeigte (o).
Jch glaube auch nicht, daß die Mutterſcheide dieſen
Dienſt mit der Gebaͤrmutter auf eine andere Art theile (p),
als daß ſie oͤfters die Stelle, der in ihrem Amte traͤgen
Mutter vertritt. Es kann nemlich leichtlich auch bey
Schwangern, doch ſind die Faͤlle ſehr ſelten, das Mo-
natsblut aus einem Theile der Gebaͤrmutter gefloſſen ſeyn,
welcher mit dem Eye nicht beſezzt iſt (q), denn es iſt
niemals der Muttermund verſchloſſen (r), oder es kann
auch dieſes Bluten von dem aͤuſſern Umkreiſe des Mut-
termundes hergekommen ſeyn (s).
Jch glaube, meiner Seits, daß an der Gebaͤrmut-
ter kein Theil vorhanden ſey, welcher nicht das Monats-
blut von ſich geben koͤnnte, ob man gleich obengedachte
Flekken am Grunde (t) und am Koͤrper der Mutter haͤu-
figer als am Halſe wahrnimmt. Man kann aber glau-
ben, daß das Blut von allen Seiten dieſes Eingeweides
hervordringt, weil, ohngeachtet der groͤſte Theil der Ge-
baͤrmutter mit krebshaften Stellen angefuͤllt geweſen,
und das Monatsblut demohngeachtet doch ſeinen Lauf ge-
habt (u).
§. 7.
(o)
MORGAGN. l. c.
(p) Flieſſe zugleich aus der Mut-
ter und Scheide PLAZZONUS p.
141. HIGHMOR. p. 100. MAU-
RICEAU obſ. 49. 93. VERHEYEN.
VATER. p. 5 STAHL. theor. p.
391. HOFMAN. med. ſyſtem. p.
229. FREIND. c. 5. HAMBERG.
phyſiol. p. 700. HAEN. rat. med.
L. IV. p. 374. VATER. dennoch.
HAENIUS. STAHLIUS & MAU-
RICEAU ſchreiben der Mutter
mehr zu HOFM. & PLAZZON.
mehr der Scheide.
(q) Aus den ausdaͤmpfenden
Gefaͤſſen, ſo mit dem Kuchen nicht
in Verbindung ſtehen PASTA
fluſſo di ſangue p. 37.
(r) p. 54. 55.
(s) La MOTTE p. 129.
(t) Allein MORGAGN. ſed. II.
p. 208. add. 222. La MOTTE l. c.
c 12.
(u) DENYS. p. 82.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1087. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1123>, abgerufen am 22.11.2024.
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