Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Abschn. Monatliche Reinigung.
Mutterscheide, an denen doch die Gebärmutter deutlich
den Quell des Monatblutes zeigte(o).

Jch glaube auch nicht, daß die Mutterscheide diesen
Dienst mit der Gebärmutter auf eine andere Art theile (p),
als daß sie öfters die Stelle, der in ihrem Amte trägen
Mutter vertritt. Es kann nemlich leichtlich auch bey
Schwangern, doch sind die Fälle sehr selten, das Mo-
natsblut aus einem Theile der Gebärmutter geflossen seyn,
welcher mit dem Eye nicht besezzt ist (q), denn es ist
niemals der Muttermund verschlossen (r), oder es kann
auch dieses Bluten von dem äussern Umkreise des Mut-
termundes hergekommen seyn (s).

Jch glaube, meiner Seits, daß an der Gebärmut-
ter kein Theil vorhanden sey, welcher nicht das Monats-
blut von sich geben könnte, ob man gleich obengedachte
Flekken am Grunde (t) und am Körper der Mutter häu-
figer als am Halse wahrnimmt. Man kann aber glau-
ben, daß das Blut von allen Seiten dieses Eingeweides
hervordringt, weil, ohngeachtet der gröste Theil der Ge-
bärmutter mit krebshaften Stellen angefüllt gewesen,
und das Monatsblut demohngeachtet doch seinen Lauf ge-
habt (u).

§. 7.
(o) [Spaltenumbruch] MORGAGN. l. c.
(p) Fliesse zugleich aus der Mut-
ter und Scheide PLAZZONUS p.
141. HIGHMOR. p. 100. MAU-
RICEAU obs. 49. 93. VERHEYEN.
VATER. p. 5 STAHL. theor. p.
391. HOFMAN. med. system. p.
229. FREIND. c. 5. HAMBERG.
physiol. p. 700. HAEN. rat. med.
L. IV. p. 374. VATER.
dennoch.
HAENIUS. STAHLIUS & MAU-
RICEAU
schreiben der Mutter
[Spaltenumbruch] mehr zu HOFM. & PLAZZON.
mehr der Scheide.
(q) Aus den ausdämpfenden
Gefässen, so mit dem Kuchen nicht
in Verbindung stehen PASTA
flusso di sangue p.
37.
(r) p. 54. 55.
(s) La MOTTE p. 129.
(t) Allein MORGAGN. sed. II.
p. 208. add. 222. La MOTTE l. c.
c
12.
(u) DENYS. p. 82.

III. Abſchn. Monatliche Reinigung.
Mutterſcheide, an denen doch die Gebaͤrmutter deutlich
den Quell des Monatblutes zeigte(o).

Jch glaube auch nicht, daß die Mutterſcheide dieſen
Dienſt mit der Gebaͤrmutter auf eine andere Art theile (p),
als daß ſie oͤfters die Stelle, der in ihrem Amte traͤgen
Mutter vertritt. Es kann nemlich leichtlich auch bey
Schwangern, doch ſind die Faͤlle ſehr ſelten, das Mo-
natsblut aus einem Theile der Gebaͤrmutter gefloſſen ſeyn,
welcher mit dem Eye nicht beſezzt iſt (q), denn es iſt
niemals der Muttermund verſchloſſen (r), oder es kann
auch dieſes Bluten von dem aͤuſſern Umkreiſe des Mut-
termundes hergekommen ſeyn (s).

Jch glaube, meiner Seits, daß an der Gebaͤrmut-
ter kein Theil vorhanden ſey, welcher nicht das Monats-
blut von ſich geben koͤnnte, ob man gleich obengedachte
Flekken am Grunde (t) und am Koͤrper der Mutter haͤu-
figer als am Halſe wahrnimmt. Man kann aber glau-
ben, daß das Blut von allen Seiten dieſes Eingeweides
hervordringt, weil, ohngeachtet der groͤſte Theil der Ge-
baͤrmutter mit krebshaften Stellen angefuͤllt geweſen,
und das Monatsblut demohngeachtet doch ſeinen Lauf ge-
habt (u).

§. 7.
(o) [Spaltenumbruch] MORGAGN. l. c.
(p) Flieſſe zugleich aus der Mut-
ter und Scheide PLAZZONUS p.
141. HIGHMOR. p. 100. MAU-
RICEAU obſ. 49. 93. VERHEYEN.
VATER. p. 5 STAHL. theor. p.
391. HOFMAN. med. ſyſtem. p.
229. FREIND. c. 5. HAMBERG.
phyſiol. p. 700. HAEN. rat. med.
L. IV. p. 374. VATER.
dennoch.
HAENIUS. STAHLIUS & MAU-
RICEAU
ſchreiben der Mutter
[Spaltenumbruch] mehr zu HOFM. & PLAZZON.
mehr der Scheide.
(q) Aus den ausdaͤmpfenden
Gefaͤſſen, ſo mit dem Kuchen nicht
in Verbindung ſtehen PASTA
fluſſo di ſangue p.
37.
(r) p. 54. 55.
(s) La MOTTE p. 129.
(t) Allein MORGAGN. ſed. II.
p. 208. add. 222. La MOTTE l. c.
c
12.
(u) DENYS. p. 82.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f1123" n="1087"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Ab&#x017F;chn. Monatliche Reinigung.</hi></fw><lb/>
Mutter&#x017F;cheide, an denen doch die Geba&#x0364;rmutter deutlich<lb/>
den Quell des Monatblutes zeigte<note place="foot" n="(o)"><cb/><hi rendition="#aq">MORGAGN. l. c.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Jch glaube auch nicht, daß die Mutter&#x017F;cheide die&#x017F;en<lb/>
Dien&#x017F;t mit der Geba&#x0364;rmutter auf eine andere Art theile <note place="foot" n="(p)">Flie&#x017F;&#x017F;e zugleich aus der Mut-<lb/>
ter und Scheide <hi rendition="#aq">PLAZZONUS p.<lb/>
141. HIGHMOR. p. 100. MAU-<lb/>
RICEAU ob&#x017F;. 49. 93. VERHEYEN.<lb/>
VATER. p. 5 STAHL. theor. p.<lb/>
391. HOFMAN. med. &#x017F;y&#x017F;tem. p.<lb/>
229. FREIND. c. 5. HAMBERG.<lb/>
phy&#x017F;iol. p. 700. HAEN. rat. med.<lb/>
L. IV. p. 374. VATER.</hi> dennoch.<lb/><hi rendition="#aq">HAENIUS. STAHLIUS &amp; <hi rendition="#g">MAU-<lb/>
RICEAU</hi></hi> &#x017F;chreiben der Mutter<lb/><cb/>
mehr zu <hi rendition="#aq">HOFM. &amp; PLAZZON.</hi><lb/>
mehr der Scheide.</note>,<lb/>
als daß &#x017F;ie o&#x0364;fters die Stelle, der in ihrem Amte tra&#x0364;gen<lb/>
Mutter vertritt. Es kann nemlich leichtlich auch bey<lb/>
Schwangern, doch &#x017F;ind die Fa&#x0364;lle &#x017F;ehr &#x017F;elten, das Mo-<lb/>
natsblut aus einem Theile der Geba&#x0364;rmutter geflo&#x017F;&#x017F;en &#x017F;eyn,<lb/>
welcher mit dem Eye nicht be&#x017F;ezzt i&#x017F;t <note place="foot" n="(q)">Aus den ausda&#x0364;mpfenden<lb/>
Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;o mit dem Kuchen nicht<lb/>
in Verbindung &#x017F;tehen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">PASTA</hi><lb/>
flu&#x017F;&#x017F;o di &#x017F;angue p.</hi> 37.</note>, denn es i&#x017F;t<lb/>
niemals der Muttermund ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 54. 55.</note>, oder es kann<lb/>
auch die&#x017F;es Bluten von dem a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern Umkrei&#x017F;e des Mut-<lb/>
termundes hergekommen &#x017F;eyn <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">La MOTTE p.</hi> 129.</note>.</p><lb/>
              <p>Jch glaube, meiner Seits, daß an der Geba&#x0364;rmut-<lb/>
ter kein Theil vorhanden &#x017F;ey, welcher nicht das Monats-<lb/>
blut von &#x017F;ich geben ko&#x0364;nnte, ob man gleich obengedachte<lb/>
Flekken am Grunde <note place="foot" n="(t)">Allein <hi rendition="#aq">MORGAGN. &#x017F;ed. II.<lb/>
p. 208. add. 222. La MOTTE l. c.<lb/>
c</hi> 12.</note> und am Ko&#x0364;rper der Mutter ha&#x0364;u-<lb/>
figer als am Hal&#x017F;e wahrnimmt. Man kann aber glau-<lb/>
ben, daß das Blut von allen Seiten die&#x017F;es Eingeweides<lb/>
hervordringt, weil, ohngeachtet der gro&#x0364;&#x017F;te Theil der Ge-<lb/>
ba&#x0364;rmutter mit krebshaften Stellen angefu&#x0364;llt gewe&#x017F;en,<lb/>
und das Monatsblut demohngeachtet doch &#x017F;einen Lauf ge-<lb/>
habt <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#aq">DENYS. p.</hi> 82.</note>.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 7.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1087/1123] III. Abſchn. Monatliche Reinigung. Mutterſcheide, an denen doch die Gebaͤrmutter deutlich den Quell des Monatblutes zeigte (o). Jch glaube auch nicht, daß die Mutterſcheide dieſen Dienſt mit der Gebaͤrmutter auf eine andere Art theile (p), als daß ſie oͤfters die Stelle, der in ihrem Amte traͤgen Mutter vertritt. Es kann nemlich leichtlich auch bey Schwangern, doch ſind die Faͤlle ſehr ſelten, das Mo- natsblut aus einem Theile der Gebaͤrmutter gefloſſen ſeyn, welcher mit dem Eye nicht beſezzt iſt (q), denn es iſt niemals der Muttermund verſchloſſen (r), oder es kann auch dieſes Bluten von dem aͤuſſern Umkreiſe des Mut- termundes hergekommen ſeyn (s). Jch glaube, meiner Seits, daß an der Gebaͤrmut- ter kein Theil vorhanden ſey, welcher nicht das Monats- blut von ſich geben koͤnnte, ob man gleich obengedachte Flekken am Grunde (t) und am Koͤrper der Mutter haͤu- figer als am Halſe wahrnimmt. Man kann aber glau- ben, daß das Blut von allen Seiten dieſes Eingeweides hervordringt, weil, ohngeachtet der groͤſte Theil der Ge- baͤrmutter mit krebshaften Stellen angefuͤllt geweſen, und das Monatsblut demohngeachtet doch ſeinen Lauf ge- habt (u). §. 7. (o) MORGAGN. l. c. (p) Flieſſe zugleich aus der Mut- ter und Scheide PLAZZONUS p. 141. HIGHMOR. p. 100. MAU- RICEAU obſ. 49. 93. VERHEYEN. VATER. p. 5 STAHL. theor. p. 391. HOFMAN. med. ſyſtem. p. 229. FREIND. c. 5. HAMBERG. phyſiol. p. 700. HAEN. rat. med. L. IV. p. 374. VATER. dennoch. HAENIUS. STAHLIUS & MAU- RICEAU ſchreiben der Mutter mehr zu HOFM. & PLAZZON. mehr der Scheide. (q) Aus den ausdaͤmpfenden Gefaͤſſen, ſo mit dem Kuchen nicht in Verbindung ſtehen PASTA fluſſo di ſangue p. 37. (r) p. 54. 55. (s) La MOTTE p. 129. (t) Allein MORGAGN. ſed. II. p. 208. add. 222. La MOTTE l. c. c 12. (u) DENYS. p. 82.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1123
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1087. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1123>, abgerufen am 22.11.2024.