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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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III. Abschn. Monatliche Reinigung.
es hätten Kindbetterinnen, Personen, welche schlechte
Speisen geniessen(g), schwach, krank (h) und schwind-
süchtig sind, und die heftigsten Arbeiten (k) ihre monat-
liche Reinigung ebenfalls.

Man könne die Vollblütigkeit durch das Aderlassen,
aber nicht die Nothwendigkeit des Monatbluts, dadurch
heben (l).

Es wäre nicht ausgemacht, daß einige wenige Trop-
fen(m) rükkständigen Blutes, so durch die Gebärmutter
weggiengen, diejenige grosse Zufälle heben sollten, die
nicht einmal das Aderlassen heben könnte, ob man gleich
eine solche Menge Blut mehr aus dem Körper schafte.

Die Frucht verzehre nicht die monatliche Vollblütig-
keit, indem dieser Aufwand auf jeden Tag sechszehn
Skrupel betrüge, und die Frucht brauche doch nicht so
viel zu ihrem Wachsthume (n).

Es hätten einige wenige Tropfen Blut (o) nicht die
Gewalt, lymphatische Gefässe dergestalt von einander zu
treiben, daß sie das Blut durchliessen.

Es hätten auch Frauenspersonen, welche an irgend
einem ihrer Gliedmassen verstümmelt wären, nicht darum
eine häufigere Reinigung (p).

Es verschwänden die von der verstopften Reinigung
herrührende Zufälle (q) so gar, ohne eine wirkliche Aus-
leerung, nachdem diese Wallungen zu ihrer Zeit, und
auch bey Schwangern, erschienen.

Dahingegen schliche sich die monatliche Zeit, und ohne
vorangehende Zufälle, heimlich davon (r).

Frauens-
(g) [Spaltenumbruch] Idem ibid. p. 72.
(h) SNELLEN. theor. p. 151.
add. DIEMERBR. p. 41. CHAR-
LETON. p. 37. VERHEYEN. II.
p. 95. STAHL. p. 388. III WERL-
HOF. de febrib. p. 310. DOBSON.
p. 5. Le CAT. l. c.
(m) [Spaltenumbruch] EMET. p. 38.
(n) SNELLEN. 114.
(o) EMETT. 38.
(p) EMETT. p. 50.
(q) III. WERLHOF. p. 300.
DOBSON. p.
6.
(r) APPERLEY. p. 6.
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III. Abſchn. Monatliche Reinigung.
es haͤtten Kindbetterinnen, Perſonen, welche ſchlechte
Speiſen genieſſen(g), ſchwach, krank (h) und ſchwind-
ſuͤchtig ſind, und die heftigſten Arbeiten (k) ihre monat-
liche Reinigung ebenfalls.

Man koͤnne die Vollbluͤtigkeit durch das Aderlaſſen,
aber nicht die Nothwendigkeit des Monatbluts, dadurch
heben (l).

Es waͤre nicht ausgemacht, daß einige wenige Trop-
fen(m) ruͤkkſtaͤndigen Blutes, ſo durch die Gebaͤrmutter
weggiengen, diejenige groſſe Zufaͤlle heben ſollten, die
nicht einmal das Aderlaſſen heben koͤnnte, ob man gleich
eine ſolche Menge Blut mehr aus dem Koͤrper ſchafte.

Die Frucht verzehre nicht die monatliche Vollbluͤtig-
keit, indem dieſer Aufwand auf jeden Tag ſechszehn
Skrupel betruͤge, und die Frucht brauche doch nicht ſo
viel zu ihrem Wachsthume (n).

Es haͤtten einige wenige Tropfen Blut (o) nicht die
Gewalt, lymphatiſche Gefaͤſſe dergeſtalt von einander zu
treiben, daß ſie das Blut durchlieſſen.

Es haͤtten auch Frauensperſonen, welche an irgend
einem ihrer Gliedmaſſen verſtuͤmmelt waͤren, nicht darum
eine haͤufigere Reinigung (p).

Es verſchwaͤnden die von der verſtopften Reinigung
herruͤhrende Zufaͤlle (q) ſo gar, ohne eine wirkliche Aus-
leerung, nachdem dieſe Wallungen zu ihrer Zeit, und
auch bey Schwangern, erſchienen.

Dahingegen ſchliche ſich die monatliche Zeit, und ohne
vorangehende Zufaͤlle, heimlich davon (r).

Frauens-
(g) [Spaltenumbruch] Idem ibid. p. 72.
(h) SNELLEN. theor. p. 151.
add. DIEMERBR. p. 41. CHAR-
LETON. p. 37. VERHEYEN. II.
p. 95. STAHL. p. 388. III WERL-
HOF. de febrib. p. 310. DOBSON.
p. 5. Le CAT. l. c.
(m) [Spaltenumbruch] EMET. p. 38.
(n) SNELLEN. 114.
(o) EMETT. 38.
(p) EMETT. p. 50.
(q) III. WERLHOF. p. 300.
DOBSON. p.
6.
(r) APPERLEY. p. 6.
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[1127/1163] III. Abſchn. Monatliche Reinigung. es haͤtten Kindbetterinnen, Perſonen, welche ſchlechte Speiſen genieſſen (g), ſchwach, krank (h) und ſchwind- ſuͤchtig ſind, und die heftigſten Arbeiten (k) ihre monat- liche Reinigung ebenfalls. Man koͤnne die Vollbluͤtigkeit durch das Aderlaſſen, aber nicht die Nothwendigkeit des Monatbluts, dadurch heben (l). Es waͤre nicht ausgemacht, daß einige wenige Trop- fen (m) ruͤkkſtaͤndigen Blutes, ſo durch die Gebaͤrmutter weggiengen, diejenige groſſe Zufaͤlle heben ſollten, die nicht einmal das Aderlaſſen heben koͤnnte, ob man gleich eine ſolche Menge Blut mehr aus dem Koͤrper ſchafte. Die Frucht verzehre nicht die monatliche Vollbluͤtig- keit, indem dieſer Aufwand auf jeden Tag ſechszehn Skrupel betruͤge, und die Frucht brauche doch nicht ſo viel zu ihrem Wachsthume (n). Es haͤtten einige wenige Tropfen Blut (o) nicht die Gewalt, lymphatiſche Gefaͤſſe dergeſtalt von einander zu treiben, daß ſie das Blut durchlieſſen. Es haͤtten auch Frauensperſonen, welche an irgend einem ihrer Gliedmaſſen verſtuͤmmelt waͤren, nicht darum eine haͤufigere Reinigung (p). Es verſchwaͤnden die von der verſtopften Reinigung herruͤhrende Zufaͤlle (q) ſo gar, ohne eine wirkliche Aus- leerung, nachdem dieſe Wallungen zu ihrer Zeit, und auch bey Schwangern, erſchienen. Dahingegen ſchliche ſich die monatliche Zeit, und ohne vorangehende Zufaͤlle, heimlich davon (r). Frauens- (g) Idem ibid. p. 72. (h) SNELLEN. theor. p. 151. add. DIEMERBR. p. 41. CHAR- LETON. p. 37. VERHEYEN. II. p. 95. STAHL. p. 388. III WERL- HOF. de febrib. p. 310. DOBSON. p. 5. Le CAT. l. c. (m) EMET. p. 38. (n) SNELLEN. 114. (o) EMETT. 38. (p) EMETT. p. 50. (q) III. WERLHOF. p. 300. DOBSON. p. 6. (r) APPERLEY. p. 6. B b b b 4

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1163>, abgerufen am 24.11.2024.