verschnürt(g), verengert, und nicht die geringste hole Stelle übrig gelassen wird (g*).
Dergleichen geschicht, wofern das Gedärm inwen- dig von einem chimischen Gifte (h), von einem harten Berühren [Spaltenumbruch](h*), von den Würmern (i), oder von ei- nem Eisen gereizt worden.
Eben so stark zieht sich ein gereiztes Gedärm auch nach dem Tode noch zusammen (k), so daß es überhaupt in diesem Punkte sogar mit dem Herzen (l) wegen des Vorzuges in der Dauer der Reizbarkeit, um den Vor- rang streitet. Das Ende dieser Reizbarkeit ist nicht so- wohl die Kälte, denn bisweilen überwältigt die Bewe- gung des Gedärmes auch diese, sondern vielmehr die vollkommne Gerinnung des Fettes (l*).
Eben so ziehet sich auch das aus dem Körper geris- sene Gedärm, wenn man es mit einer Nadel reizet, zusammen: und dieses thun auch endlich die Stükke des Gedärms (m). Ja es krümmten sich nach dem Ab- laufe von vier und zwanzig Stunden die geöffnete Ge- därme eines Hundes in eine halbe Röhre, so wie sich hingegen die Därme einer Kazze mit abwechselnden Tie- fen und Erhabenheiten von einander dehnten, wobei, nach unsern neuern Versuchen, mitten durch eine grös- sere Vertiefung von schlangenförmiger Figur zu sehen war. Es scheinet dieser wunderbare Vorfall die Analo-
(h)Exper. nostr. 378 403. von Antimoniumarzenei. BIUMI p. 268. ROYEN de intest. crass. p. 9. von einem scharfen Pulver STAL- PAART II. von der Purgirpille Hamburg. Magaz. XI. p. 429. Doch mehr, wenn scharfe Sachen im Wasser verdünnt sind. STORK ann. II. p. 288. WEPFER cicut. p. 202.
(h*)SCHWARZ p. 50.
(i)La METTRIE obs. 97.
(k)ROYEN, PEYER parerg. p. 49. PECQUET, BROCKLESBY Phil. trans. XLIX. P. I.
(l)Opusc. T. I. p. 401. 402.
(l*) Auch HOUSSET Mem. sur. l'irrit. II. p. 358. 359.
(m)Exper. 414. 421. PAGANI & BONIOLI p. 182.
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II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen.
verſchnuͤrt(g), verengert, und nicht die geringſte hole Stelle uͤbrig gelaſſen wird (g*).
Dergleichen geſchicht, wofern das Gedaͤrm inwen- dig von einem chimiſchen Gifte (h), von einem harten Beruͤhren [Spaltenumbruch](h*), von den Wuͤrmern (i), oder von ei- nem Eiſen gereizt worden.
Eben ſo ſtark zieht ſich ein gereiztes Gedaͤrm auch nach dem Tode noch zuſammen (k), ſo daß es uͤberhaupt in dieſem Punkte ſogar mit dem Herzen (l) wegen des Vorzuges in der Dauer der Reizbarkeit, um den Vor- rang ſtreitet. Das Ende dieſer Reizbarkeit iſt nicht ſo- wohl die Kaͤlte, denn bisweilen uͤberwaͤltigt die Bewe- gung des Gedaͤrmes auch dieſe, ſondern vielmehr die vollkommne Gerinnung des Fettes (l*).
Eben ſo ziehet ſich auch das aus dem Koͤrper geriſ- ſene Gedaͤrm, wenn man es mit einer Nadel reizet, zuſammen: und dieſes thun auch endlich die Stuͤkke des Gedaͤrms (m). Ja es kruͤmmten ſich nach dem Ab- laufe von vier und zwanzig Stunden die geoͤffnete Ge- daͤrme eines Hundes in eine halbe Roͤhre, ſo wie ſich hingegen die Daͤrme einer Kazze mit abwechſelnden Tie- fen und Erhabenheiten von einander dehnten, wobei, nach unſern neuern Verſuchen, mitten durch eine groͤſ- ſere Vertiefung von ſchlangenfoͤrmiger Figur zu ſehen war. Es ſcheinet dieſer wunderbare Vorfall die Analo-
(h)Exper. noſtr. 378 403. von Antimoniumarzenei. BIUMI p. 268. ROYEN de inteſt. craſſ. p. 9. von einem ſcharfen Pulver STAL- PAART II. von der Purgirpille Hamburg. Magaz. XI. p. 429. Doch mehr, wenn ſcharfe Sachen im Waſſer verduͤnnt ſind. STORK ann. II. p. 288. WEPFER cicut. p. 202.
(h*)SCHWARZ p. 50.
(i)La METTRIE obſ. 97.
(k)ROYEN, PEYER parerg. p. 49. PECQUET, BROCKLESBY Phil. tranſ. XLIX. P. I.
(l)Opuſc. T. I. p. 401. 402.
(l*) Auch HOUSSET Mém. ſur. l’irrit. II. p. 358. 359.
(m)Exper. 414. 421. PAGANI & BONIOLI p. 182.
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verſchnuͤrt (g), verengert, und nicht die geringſte hole
Stelle uͤbrig gelaſſen wird (g*).
Dergleichen geſchicht, wofern das Gedaͤrm inwen-
dig von einem chimiſchen Gifte (h), von einem harten
Beruͤhren
(h*), von den Wuͤrmern (i), oder von ei-
nem Eiſen gereizt worden.
Eben ſo ſtark zieht ſich ein gereiztes Gedaͤrm auch
nach dem Tode noch zuſammen (k), ſo daß es uͤberhaupt
in dieſem Punkte ſogar mit dem Herzen (l) wegen des
Vorzuges in der Dauer der Reizbarkeit, um den Vor-
rang ſtreitet. Das Ende dieſer Reizbarkeit iſt nicht ſo-
wohl die Kaͤlte, denn bisweilen uͤberwaͤltigt die Bewe-
gung des Gedaͤrmes auch dieſe, ſondern vielmehr die
vollkommne Gerinnung des Fettes (l*).
Eben ſo ziehet ſich auch das aus dem Koͤrper geriſ-
ſene Gedaͤrm, wenn man es mit einer Nadel reizet,
zuſammen: und dieſes thun auch endlich die Stuͤkke des
Gedaͤrms (m). Ja es kruͤmmten ſich nach dem Ab-
laufe von vier und zwanzig Stunden die geoͤffnete Ge-
daͤrme eines Hundes in eine halbe Roͤhre, ſo wie ſich
hingegen die Daͤrme einer Kazze mit abwechſelnden Tie-
fen und Erhabenheiten von einander dehnten, wobei,
nach unſern neuern Verſuchen, mitten durch eine groͤſ-
ſere Vertiefung von ſchlangenfoͤrmiger Figur zu ſehen
war. Es ſcheinet dieſer wunderbare Vorfall die Analo-
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LORRY, SWIETEN Exper.
noſtr. 377.
(g*) Exper. noſtr. 167.
(h) Exper. noſtr. 378 403. von
Antimoniumarzenei. BIUMI p. 268.
ROYEN de inteſt. craſſ. p. 9. von
einem ſcharfen Pulver STAL-
PAART II. von der Purgirpille
Hamburg. Magaz. XI. p. 429. Doch
mehr, wenn ſcharfe Sachen im
Waſſer verduͤnnt ſind. STORK ann.
II. p. 288. WEPFER cicut. p. 202.
(h*) SCHWARZ p. 50.
(i) La METTRIE obſ. 97.
(k) ROYEN, PEYER parerg.
p. 49. PECQUET, BROCKLESBY
Phil. tranſ. XLIX. P. I.
(l) Opuſc. T. I. p. 401. 402.
(l*) Auch HOUSSET Mém. ſur.
l’irrit. II. p. 358. 359.
(m) Exper. 414. 421. PAGANI
& BONIOLI p. 182.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/153>, abgerufen am 23.11.2024.
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