her, daß sich der Koth lange Zeit daselbst verweilet, und dieses zeiget sich an dem übrigen dünnen Gedärme noch öfterer(s), daß in der Feuchtigkeit des Anhängsel- chens (t) eine Säure zurükke bleibe, entdekkte diejenige Röthe, welche entstand, als man Lakkmus daran rieb. Endlich giebt es viele Thiere, die ohne Blinddarm sind (u).
§. 5. Der Beitritt des Krummdarms zum Grimm- und Blinddarm.
Es befindet sich an der Grenze des Grimmdarmes mit dem Blinddarme diejenige berühmte Klappe, welche sowohl vormals (a), als auch vor kurzem (b), zu vielen Zänkereien Anlaß gegeben. Folglich muß man sich in ihrer Beschreibung alle Mühe geben.
Es schließt sich das lezzte dünne Gedärm an die linke Seite (c) des Grimmdarms und des Blinddarms ge- meiniglich so an, daß es gegen diese Därme, welche ei- gentlich nur ein Darm sind, merklich in die Höhe steigt(d).
Es legt sich weiter dergestalt an dasselbe, daß es mit dem Blinddarm einen sehr spizzigen Winkel (e), mit dem Grimmdarm aber fast einen rechten Winkel macht (f), und der obere Halbcilinder des Krummdar- mes fast überzwerch zum Grimmdarm hinläuft, der un- tere aber gegen das Ende des Blinddarmes sehr in die
Höhe
(s)[Spaltenumbruch]Ibid.
(t)VIRIDET ferment. L. II. [unleserliches Material - 1 Wort fehlt]. 4.
(u)GRUDER ferment. p. III.
(a)Inter BIANGHUM, der was neues versprach, und inter MOR- GAGNUM atque HEISTERUM.
(b) Besiehe ill. ALBINI ad- not. L. IV. V.
(c)EUSTACH. I. c. und fast
(d)[Spaltenumbruch]TULP. BIDLOO t. 39. BLAS anat. hom. p. 159. HEISTER auf allen Kupfern.
(e)Ibid. auch ALBIN ic. cit. MORGAGN. Adv. III. p. 19. KUNTER Comm. I. p. 351.
(f)Progr. nostr. ann. 1742. de valv. coli edit. n. 2. ALBIN ic. cit. MORGAGN. ibid.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
her, daß ſich der Koth lange Zeit daſelbſt verweilet, und dieſes zeiget ſich an dem uͤbrigen duͤnnen Gedaͤrme noch oͤfterer(s), daß in der Feuchtigkeit des Anhaͤngſel- chens (t) eine Saͤure zuruͤkke bleibe, entdekkte diejenige Roͤthe, welche entſtand, als man Lakkmus daran rieb. Endlich giebt es viele Thiere, die ohne Blinddarm ſind (u).
§. 5. Der Beitritt des Krummdarms zum Grimm- und Blinddarm.
Es befindet ſich an der Grenze des Grimmdarmes mit dem Blinddarme diejenige beruͤhmte Klappe, welche ſowohl vormals (a), als auch vor kurzem (b), zu vielen Zaͤnkereien Anlaß gegeben. Folglich muß man ſich in ihrer Beſchreibung alle Muͤhe geben.
Es ſchließt ſich das lezzte duͤnne Gedaͤrm an die linke Seite (c) des Grimmdarms und des Blinddarms ge- meiniglich ſo an, daß es gegen dieſe Daͤrme, welche ei- gentlich nur ein Darm ſind, merklich in die Hoͤhe ſteigt(d).
Es legt ſich weiter dergeſtalt an daſſelbe, daß es mit dem Blinddarm einen ſehr ſpizzigen Winkel (e), mit dem Grimmdarm aber faſt einen rechten Winkel macht (f), und der obere Halbcilinder des Krummdar- mes faſt uͤberzwerch zum Grimmdarm hinlaͤuft, der un- tere aber gegen das Ende des Blinddarmes ſehr in die
Hoͤhe
(s)[Spaltenumbruch]Ibid.
(t)VIRIDET ferment. L. II. [unleserliches Material – 1 Wort fehlt]. 4.
(u)GRUDER ferment. p. III.
(a)Inter BIANGHUM, der was neues verſprach, und inter MOR- GAGNUM atque HEISTERUM.
(b) Beſiehe ill. ALBINI ad- not. L. IV. V.
(c)EUSTACH. I. c. und faſt
(d)[Spaltenumbruch]TULP. BIDLOO t. 39. BLAS anat. hom. p. 159. HEISTER auf allen Kupfern.
(e)Ibid. auch ALBIN ic. cit. MORGAGN. Adv. III. p. 19. KUNTER Comm. I. p. 351.
(f)Progr. noſtr. ann. 1742. de valv. coli edit. n. 2. ALBIN ic. cit. MORGAGN. ibid.
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Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
her, daß ſich der Koth lange Zeit daſelbſt verweilet, und
dieſes zeiget ſich an dem uͤbrigen duͤnnen Gedaͤrme noch
oͤfterer (s), daß in der Feuchtigkeit des Anhaͤngſel-
chens (t) eine Saͤure zuruͤkke bleibe, entdekkte diejenige
Roͤthe, welche entſtand, als man Lakkmus daran rieb.
Endlich giebt es viele Thiere, die ohne Blinddarm
ſind (u).
§. 5.
Der Beitritt des Krummdarms zum Grimm-
und Blinddarm.
Es befindet ſich an der Grenze des Grimmdarmes
mit dem Blinddarme diejenige beruͤhmte Klappe, welche
ſowohl vormals (a), als auch vor kurzem (b), zu vielen
Zaͤnkereien Anlaß gegeben. Folglich muß man ſich in
ihrer Beſchreibung alle Muͤhe geben.
Es ſchließt ſich das lezzte duͤnne Gedaͤrm an die linke
Seite (c) des Grimmdarms und des Blinddarms ge-
meiniglich ſo an, daß es gegen dieſe Daͤrme, welche ei-
gentlich nur ein Darm ſind, merklich in die Hoͤhe ſteigt (d).
Es legt ſich weiter dergeſtalt an daſſelbe, daß es mit
dem Blinddarm einen ſehr ſpizzigen Winkel (e), mit
dem Grimmdarm aber faſt einen rechten Winkel
macht (f), und der obere Halbcilinder des Krummdar-
mes faſt uͤberzwerch zum Grimmdarm hinlaͤuft, der un-
tere aber gegen das Ende des Blinddarmes ſehr in die
Hoͤhe
(s)
Ibid.
(t) VIRIDET ferment. L. II.
_. 4.
(u) GRUDER ferment. p. III.
(a) Inter BIANGHUM, der was
neues verſprach, und inter MOR-
GAGNUM atque HEISTERUM.
(b) Beſiehe ill. ALBINI ad-
not. L. IV. V.
(c) EUSTACH. I. c. und faſt
(d)
TULP. BIDLOO t. 39.
BLAS anat. hom. p. 159. HEISTER
auf allen Kupfern.
(e) Ibid. auch ALBIN ic. cit.
MORGAGN. Adv. III. p. 19.
KUNTER Comm. I. p. 351.
(f) Progr. noſtr. ann. 1742. de
valv. coli edit. n. 2. ALBIN ic.
cit. MORGAGN. ibid.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/218>, abgerufen am 21.11.2024.
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