Es begiebt sich der Grimmdarm nochmals, unter- halb der linken Niere aus der linken Höle des Darm- knochens, er steiget gegen sich selbst in die Höhe(a), und er läuft von einem sehr losen Gekröse getragen, bis zum Nabel, auch zur Gallenblase (b), oder endlich noch hö- her hinauf (c). Doch gehet er ein andermal kaum et- was in die Höhe, ob er gleich eine oder die andere Falte macht. Jch habe ihn in die rechte Tiefe des Darmkno- chens laufen gefunden.
Er senkt sich von da nochmals, und gelangt bald gerade, bald mehr gekrümmt zum Bekken, hier beugt er sich zum lezzten male (d) auf die rechte, ein andermal aber auf die linke Seite(e), und endlich verwandelt er sich, nachdem er ein gerades Ende beschrieben, in den Mastdarm.
Jch habe ihn in dieser Gegend bisweilen sehr enge ge- funden (f).
Andre wollen keine dergleichen Biegung gesehen ha- ben (g).
Jch habe ihn an dieser Stelle oft mit Koth ange- füllt gefunden, da sonst an andern Stellen keiner vor- handen war. Nicht selten enthält er Unflath (g*).
Es
(a)[Spaltenumbruch]C. STEPHAN. p. 285. VE- SAL. L. V. f. 8. p. 611. EUSTACH. f. 4. 5. SPIGEL l. c. ad S. Roma- num. WINSLOW. n. 154.
(b) Gieiches mag gesehen haben EUSTACHIUS f. 2. 4. SPIGEL f. 1. 2. SCHACHER l. c. p. 6. HEBENSTREIT progr. ad HAHN p. VII. lief vom heiligen Beine zum Magen zurükke.
(c) Zum Zwerchfell LUDWIG p. IX. mit verhal[tn]em Kothe.
(d)Add. WINSLOW. n. 555.
(e)[Spaltenumbruch]
Vergl. HEBENSTREIT sey rechter Hand in den Mastdarm ge- gangen EUSTACH. f. 5.
(f) Finger dikk. SCHELHAM- MER phyfiolog. T. II. p. 30. ver- engert im S. Romano. HEUERM. III. p. 592
(g)LUDWIG p. 13. RICHERTS wie ich einsehe.
(g*) Davon ein Schwellen des ganzen Bauches GAUKES pra[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]. ration. obs. 1.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
§. 15. Seine Biegung am Darmknochen.
Es begiebt ſich der Grimmdarm nochmals, unter- halb der linken Niere aus der linken Hoͤle des Darm- knochens, er ſteiget gegen ſich ſelbſt in die Hoͤhe(a), und er laͤuft von einem ſehr loſen Gekroͤſe getragen, bis zum Nabel, auch zur Gallenblaſe (b), oder endlich noch hoͤ- her hinauf (c). Doch gehet er ein andermal kaum et- was in die Hoͤhe, ob er gleich eine oder die andere Falte macht. Jch habe ihn in die rechte Tiefe des Darmkno- chens laufen gefunden.
Er ſenkt ſich von da nochmals, und gelangt bald gerade, bald mehr gekruͤmmt zum Bekken, hier beugt er ſich zum lezzten male (d) auf die rechte, ein andermal aber auf die linke Seite(e), und endlich verwandelt er ſich, nachdem er ein gerades Ende beſchrieben, in den Maſtdarm.
Jch habe ihn in dieſer Gegend bisweilen ſehr enge ge- funden (f).
Andre wollen keine dergleichen Biegung geſehen ha- ben (g).
Jch habe ihn an dieſer Stelle oft mit Koth ange- fuͤllt gefunden, da ſonſt an andern Stellen keiner vor- handen war. Nicht ſelten enthaͤlt er Unflath (g*).
Es
(a)[Spaltenumbruch]C. STEPHAN. p. 285. VE- SAL. L. V. f. 8. p. 611. EUSTACH. f. 4. 5. SPIGEL l. c. ad S. Roma- num. WINSLOW. n. 154.
(b) Gieiches mag geſehen haben EUSTACHIUS f. 2. 4. SPIGEL f. 1. 2. SCHACHER l. c. p. 6. HEBENSTREIT progr. ad HAHN p. VII. lief vom heiligen Beine zum Magen zuruͤkke.
(c) Zum Zwerchfell LUDWIG p. IX. mit verhal[tn]em Kothe.
(d)Add. WINSLOW. n. 555.
(e)[Spaltenumbruch]
Vergl. HEBENSTREIT ſey rechter Hand in den Maſtdarm ge- gangen EUSTACH. f. 5.
(f) Finger dikk. SCHELHAM- MER phyfiolog. T. II. p. 30. ver- engert im S. Romano. HEUERM. III. p. 592
(g)LUDWIG p. 13. RICHERTS wie ich einſehe.
(g*) Davon ein Schwellen des ganzen Bauches GAUKES pra[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]. ration. obſ. 1.
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Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
§. 15.
Seine Biegung am Darmknochen.
Es begiebt ſich der Grimmdarm nochmals, unter-
halb der linken Niere aus der linken Hoͤle des Darm-
knochens, er ſteiget gegen ſich ſelbſt in die Hoͤhe (a), und
er laͤuft von einem ſehr loſen Gekroͤſe getragen, bis zum
Nabel, auch zur Gallenblaſe (b), oder endlich noch hoͤ-
her hinauf (c). Doch gehet er ein andermal kaum et-
was in die Hoͤhe, ob er gleich eine oder die andere Falte
macht. Jch habe ihn in die rechte Tiefe des Darmkno-
chens laufen gefunden.
Er ſenkt ſich von da nochmals, und gelangt bald
gerade, bald mehr gekruͤmmt zum Bekken, hier beugt
er ſich zum lezzten male (d) auf die rechte, ein andermal
aber auf die linke Seite (e), und endlich verwandelt er
ſich, nachdem er ein gerades Ende beſchrieben, in den
Maſtdarm.
Jch habe ihn in dieſer Gegend bisweilen ſehr enge ge-
funden (f).
Andre wollen keine dergleichen Biegung geſehen ha-
ben (g).
Jch habe ihn an dieſer Stelle oft mit Koth ange-
fuͤllt gefunden, da ſonſt an andern Stellen keiner vor-
handen war. Nicht ſelten enthaͤlt er Unflath (g*).
Es
(a)
C. STEPHAN. p. 285. VE-
SAL. L. V. f. 8. p. 611. EUSTACH.
f. 4. 5. SPIGEL l. c. ad S. Roma-
num. WINSLOW. n. 154.
(b) Gieiches mag geſehen haben
EUSTACHIUS f. 2. 4. SPIGEL
f. 1. 2. SCHACHER l. c. p. 6.
HEBENSTREIT progr. ad HAHN
p. VII. lief vom heiligen Beine zum
Magen zuruͤkke.
(c) Zum Zwerchfell LUDWIG
p. IX. mit verhaltnem Kothe.
(d) Add. WINSLOW. n. 555.
(e)
Vergl. HEBENSTREIT ſey
rechter Hand in den Maſtdarm ge-
gangen EUSTACH. f. 5.
(f) Finger dikk. SCHELHAM-
MER phyfiolog. T. II. p. 30. ver-
engert im S. Romano. HEUERM.
III. p. 592
(g) LUDWIG p. 13. RICHERTS
wie ich einſehe.
(g*) Davon ein Schwellen des
ganzen Bauches GAUKES pra_.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/244>, abgerufen am 24.11.2024.
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