wie ich mit Zuverläßigkeit wahrgenommen [Spaltenumbruch](o*), unter dem Namen der güldnen Adern bekannt sind. Beide haben mit den innern Gekröseadern, so wie die übrigen, von denen wir geredet haben, mit den kleinsten Schlag- äderchen übereinstimmig sind.
Jch leugne indessen nicht, daß nicht auch dergleichen Knoten an den Gekröseadern aufschwellen könnten, ob mir gleich dergleichen Exempel noch nicht vorgekommen.
Durch ähnliche Versuche, wie wir am dünnen Ge- därme beigebracht haben, läßt sich auch zeigen, daß von diesen Blutadern in den holen Darm resorbirende Röh- ren in einem Stükke fortgeführt werden. Denn wenn man in diese Blutadern Wasser, oder eine andre dünne Feuchtigkeit einsprizzt, so fliessen sie sogleich durch den Hintern wieder fort.
§. 35. Die Milchgefässe.
Wir haben gezeigt, daß die Flieswassergefässe im Gedärme, mit den Milchgefässen einerlei sind, daß sie aber nicht innerhalb den Grenzen des dünnen Gedärms, und vielmehr dem ganzen dikken Gedärme ähnlich sind, ob sie gleich vielleicht etwas seltener zu sehen sind, so habe ich doch die Milchgefässe oft, nebst andern berühmten Männern (a) in Thieren, und auch im Menschen her- (p)
vorkom-
(o*) Die haemorrhoides von den Aesten der Hohlader CARP. Isag. p. 21 b. Solches verwarf VESAL. de humor. l. c. beide lässet zu STAHL mot. sang. haemorrh. doch wären die innern gemeiner. Die äusern macht gemeiner BAR- THOLINUS p. 635. Zu beiden sügt die lacunas des Mastdarmes GORTER. chir. 138. 157.
(a)WALAEUS p. 68. apud SPIGELUM Edit BLAEUW. WHARTON. c. 8. add. MAR- CHETT. Philos. trans. n. 307. NEEDHAM. form. set. p. 610. FREIND hist. med. BONN.
menstr.
(p) Von diesen reden die Alten GALENUS in hipp. aphor. S. VI. [Spaltenumbruch]
n. 11. 12. 21. VESALIUS de ven. humeral. p. 51. VALVERDUS L. VI. c. 5. A. de MARCHETT. Phil. trans. n. 307. sagt, sie geben der Haut Aeste. WISEMAN. Oper. chir. p. 212.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
wie ich mit Zuverlaͤßigkeit wahrgenommen [Spaltenumbruch](o*), unter dem Namen der guͤldnen Adern bekannt ſind. Beide haben mit den innern Gekroͤſeadern, ſo wie die uͤbrigen, von denen wir geredet haben, mit den kleinſten Schlag- aͤderchen uͤbereinſtimmig ſind.
Jch leugne indeſſen nicht, daß nicht auch dergleichen Knoten an den Gekroͤſeadern aufſchwellen koͤnnten, ob mir gleich dergleichen Exempel noch nicht vorgekommen.
Durch aͤhnliche Verſuche, wie wir am duͤnnen Ge- daͤrme beigebracht haben, laͤßt ſich auch zeigen, daß von dieſen Blutadern in den holen Darm reſorbirende Roͤh- ren in einem Stuͤkke fortgefuͤhrt werden. Denn wenn man in dieſe Blutadern Waſſer, oder eine andre duͤnne Feuchtigkeit einſprizzt, ſo flieſſen ſie ſogleich durch den Hintern wieder fort.
§. 35. Die Milchgefaͤſſe.
Wir haben gezeigt, daß die Flieswaſſergefaͤſſe im Gedaͤrme, mit den Milchgefaͤſſen einerlei ſind, daß ſie aber nicht innerhalb den Grenzen des duͤnnen Gedaͤrms, und vielmehr dem ganzen dikken Gedaͤrme aͤhnlich ſind, ob ſie gleich vielleicht etwas ſeltener zu ſehen ſind, ſo habe ich doch die Milchgefaͤſſe oft, nebſt andern beruͤhmten Maͤnnern (a) in Thieren, und auch im Menſchen her- (p)
vorkom-
(o*) Die hæmorrhoides von den Aeſten der Hohlader CARP. Iſag. p. 21 b. Solches verwarf VESAL. de humor. l. c. beide laͤſſet zu STAHL mot. ſang. hæmorrh. doch waͤren die innern gemeiner. Die aͤuſern macht gemeiner BAR- THOLINUS p. 635. Zu beiden ſuͤgt die lacunas des Maſtdarmes GORTER. chir. 138. 157.
(a)WALAEUS p. 68. apud SPIGELUM Edit BLAEUW. WHARTON. c. 8. add. MAR- CHETT. Philoſ. tranſ. n. 307. NEEDHAM. form. ſet. p. 610. FREIND hiſt. med. BONN.
menſtr.
(p) Von dieſen reden die Alten GALENUS in hipp. aphor. S. VI. [Spaltenumbruch]
n. 11. 12. 21. VESALIUS de ven. humeral. p. 51. VALVERDUS L. VI. c. 5. A. de MARCHETT. Phil. tranſ. n. 307. ſagt, ſie geben der Haut Aeſte. WISEMAN. Oper. chir. p. 212.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0286"n="250"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Gedaͤrme. <hirendition="#aq">XXIV.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
wie ich mit Zuverlaͤßigkeit wahrgenommen <cb/><noteplace="foot"n="(o*)">Die <hirendition="#aq">hæmorrhoides</hi> von den<lb/>
Aeſten der Hohlader <hirendition="#aq">CARP. Iſag.<lb/>
p. 21 b.</hi> Solches verwarf <hirendition="#aq">VESAL.<lb/>
de humor. l. c.</hi> beide laͤſſet zu<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">STAHL</hi> mot. ſang. hæmorrh.</hi><lb/>
doch waͤren die innern gemeiner.<lb/>
Die aͤuſern macht gemeiner <hirendition="#aq">BAR-<lb/>
THOLINUS p.</hi> 635. Zu beiden<lb/>ſuͤgt die <hirendition="#aq">lacunas</hi> des Maſtdarmes<lb/><hirendition="#aq">GORTER. chir.</hi> 138. 157.</note>, unter<lb/>
dem Namen der guͤldnen Adern bekannt ſind. Beide<lb/>
haben mit den innern Gekroͤſeadern, ſo wie die uͤbrigen,<lb/>
von denen wir geredet haben, mit den kleinſten Schlag-<lb/>
aͤderchen uͤbereinſtimmig ſind.</p><lb/><p>Jch leugne indeſſen nicht, daß nicht auch dergleichen<lb/>
Knoten an den Gekroͤſeadern aufſchwellen koͤnnten, ob<lb/>
mir gleich dergleichen Exempel noch nicht vorgekommen.</p><lb/><p>Durch aͤhnliche Verſuche, wie wir am duͤnnen Ge-<lb/>
daͤrme beigebracht haben, laͤßt ſich auch zeigen, daß von<lb/>
dieſen Blutadern in den holen Darm reſorbirende Roͤh-<lb/>
ren in einem Stuͤkke fortgefuͤhrt werden. Denn wenn<lb/>
man in dieſe Blutadern Waſſer, oder eine andre duͤnne<lb/>
Feuchtigkeit einſprizzt, ſo flieſſen ſie ſogleich durch den<lb/>
Hintern wieder fort.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 35.<lb/><hirendition="#b"><hirendition="#g">Die Milchgefaͤſſe.</hi></hi></head><lb/><p>Wir haben gezeigt, daß die Flieswaſſergefaͤſſe im<lb/>
Gedaͤrme, mit den Milchgefaͤſſen einerlei ſind, daß ſie<lb/>
aber nicht innerhalb den Grenzen des duͤnnen Gedaͤrms,<lb/>
und vielmehr dem ganzen dikken Gedaͤrme aͤhnlich ſind,<lb/>
ob ſie gleich vielleicht etwas ſeltener zu ſehen ſind, ſo habe<lb/>
ich doch die Milchgefaͤſſe oft, nebſt andern beruͤhmten<lb/>
Maͤnnern <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">WALAEUS p. 68. apud<lb/><hirendition="#g">SPIGELUM</hi> Edit BLAEUW.<lb/>
WHARTON. c. 8. add. MAR-<lb/>
CHETT. Philoſ. tranſ. n. 307.<lb/><hirendition="#g">NEEDHAM.</hi> form. ſet. p. 610.<lb/><hirendition="#g">FREIND</hi> hiſt. med. <hirendition="#g">BONN.</hi></hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">menſtr.</hi></fw></note> in Thieren, und auch im Menſchen her-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">vorkom-</fw><lb/><notexml:id="f21"next="#f22"place="foot"n="(p)">Von dieſen reden die Alten<lb/><hirendition="#aq">GALENUS in hipp. aphor. S. VI.<lb/><cb/>
n. 11. 12. 21. VESALIUS de ven.<lb/>
humeral. p. 51. VALVERDUS L.<lb/>
VI. c. 5. A. de <hirendition="#g">MARCHETT.</hi><lb/>
Phil. tranſ. n.</hi> 307. ſagt, ſie geben<lb/>
der Haut Aeſte. <hirendition="#aq">WISEMAN. Oper.<lb/>
chir. p.</hi> 212.</note><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[250/0286]
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
wie ich mit Zuverlaͤßigkeit wahrgenommen
(o*), unter
dem Namen der guͤldnen Adern bekannt ſind. Beide
haben mit den innern Gekroͤſeadern, ſo wie die uͤbrigen,
von denen wir geredet haben, mit den kleinſten Schlag-
aͤderchen uͤbereinſtimmig ſind.
Jch leugne indeſſen nicht, daß nicht auch dergleichen
Knoten an den Gekroͤſeadern aufſchwellen koͤnnten, ob
mir gleich dergleichen Exempel noch nicht vorgekommen.
Durch aͤhnliche Verſuche, wie wir am duͤnnen Ge-
daͤrme beigebracht haben, laͤßt ſich auch zeigen, daß von
dieſen Blutadern in den holen Darm reſorbirende Roͤh-
ren in einem Stuͤkke fortgefuͤhrt werden. Denn wenn
man in dieſe Blutadern Waſſer, oder eine andre duͤnne
Feuchtigkeit einſprizzt, ſo flieſſen ſie ſogleich durch den
Hintern wieder fort.
§. 35.
Die Milchgefaͤſſe.
Wir haben gezeigt, daß die Flieswaſſergefaͤſſe im
Gedaͤrme, mit den Milchgefaͤſſen einerlei ſind, daß ſie
aber nicht innerhalb den Grenzen des duͤnnen Gedaͤrms,
und vielmehr dem ganzen dikken Gedaͤrme aͤhnlich ſind,
ob ſie gleich vielleicht etwas ſeltener zu ſehen ſind, ſo habe
ich doch die Milchgefaͤſſe oft, nebſt andern beruͤhmten
Maͤnnern (a) in Thieren, und auch im Menſchen her-
vorkom-
(p)
(o*) Die hæmorrhoides von den
Aeſten der Hohlader CARP. Iſag.
p. 21 b. Solches verwarf VESAL.
de humor. l. c. beide laͤſſet zu
STAHL mot. ſang. hæmorrh.
doch waͤren die innern gemeiner.
Die aͤuſern macht gemeiner BAR-
THOLINUS p. 635. Zu beiden
ſuͤgt die lacunas des Maſtdarmes
GORTER. chir. 138. 157.
(a) WALAEUS p. 68. apud
SPIGELUM Edit BLAEUW.
WHARTON. c. 8. add. MAR-
CHETT. Philoſ. tranſ. n. 307.
NEEDHAM. form. ſet. p. 610.
FREIND hiſt. med. BONN.
menſtr.
(p) Von dieſen reden die Alten
GALENUS in hipp. aphor. S. VI.
n. 11. 12. 21. VESALIUS de ven.
humeral. p. 51. VALVERDUS L.
VI. c. 5. A. de MARCHETT.
Phil. tranſ. n. 307. ſagt, ſie geben
der Haut Aeſte. WISEMAN. Oper.
chir. p. 212.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/286>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.